Alltagsprobleme

Dabei
11 Aug 2007
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#1
Grüßt euch!

Ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll und nun bin ich hier gelandet. Vielleicht hat der eine oder andere ja ein paar gute Tipps für mich...

Mitte Juli bin ich mit meinem Freund in eine gemeinsame Wohnung in Gelsenkirchen gezogen (er hat in Gelsenkirchen gelebt und ich in München). Anfangs lief alles prima aber allmählich haben wir immer öfter Probleme miteinander. Mein Freund ist wirklichn EXTREM vergesslich, das ist echt nervraubend! Ich kann ihm hundertmal etwas sagen und er vergisst's trotzdem. Das führt dazu, dass ich ihm so ziemlich alles hinterher räumen muss und das meiste selbst machen muss, da er handwerklich unbegabt ist. Ich versuche schon immer mich runterzufahren und bis 10 zu zählen, aber leider klappt das nicht immer und mir platzt immer öfter der Kragen.

Dazu kommt noch, dass ich seit mehreren Monaten wegen Spannungskopfschmerzen krank geschrieben bin. Egal was ich am Tag erledige - er sieht immer nur die Tage, an denen ich wenig mache und hält mir das dann vor. Er spricht sich von aller Verantwortung los und meint, das könne ich ja machen, ich hätte ja schließlich Zeit und er muss arbeiten. Dass ich hier den ganzen Haushalt schmeiße (und da er alles liegen lässt und WIRKLICH nicht einen Finger krumm macht ist es WIRKLICH viel!!) nimmt er gar nicht bewusst zur Kenntnis. Irgendwie hat er absolut keine Ahnung wieviel Arbeit so eine große Wohnung macht (das hier ist seine erste Wohnung).

Aber er SIEHT nichts! Wenn ich die Wohnung nicht ständig putzen würde, würde es hier katastrophal aussehen! Auch dass ich jeden Tag für ihn koche und oft backe honoriert er irgendwie gar nicht. Jetzt habe ich schon angefangen Bewerbungen zu schreiben, damit er wenigstens deswegen Ruhe gibt und ich finanziell größeren Spielraum habe. Das nervt nämlich auch - er versucht mir ständig da reinzureden, obwohl ich da wohl mehr Erfahrung als er habe. Er ist ein absoluter Pfennigfuchser, was mich tierisch nervt.

Was soll ich nur machen? Sehe ICH das alles vielleicht falsch??? Im Moment bin ich echt kurz davor einen Schlussstrich zu ziehen... :cry:
 
N

nonameproduction

Gast
#2
Tja....das einzige was mir dazu einfällt, ist einfach mal einen Tag zu streiken.
Also nichts zu kochen und nichts aufzuräumen.
 
Dabei
23 Mrz 2005
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#3
hallo anni

erstmal würde mich interessieren, ob du finanziell abhängig von deinem freund bist. ich meine zahlst du alles für dich selbst, die hälfte der miete etc. oder hält dein freund dich aus?

du sagst du bist krankgeschrieben und schreibst jetzt bewerbungen. bist du arbeitslos?

woher kommen denn diese kopfschmerzen? was tust du dagegen? das ist doch kein zustand. ich würde an deiner stelle alles mögliche probieren um a) rauszukriegen woher die kopfschmerzen kommen und b) wie du wieder ganz gesund werden kannst.

irgendwie habt ihr diese alte klassische rollenverteilung - bis darauf, dass du handwerklich anpackst. hast du schonmal mit deinem freund gesprochen und gesagt dass du es als unfair empfindest, dass er sich nicht beim haushalt beteiligt und nicht mal versucht auch etwas zu reparieren, anzubringen etc.?

kann es sein, dass es deinen freund nervt, dass du den ganzen tag zu hause bist und keinen job hast? entweder weil er der verdiener ist oder weil er findet, dass du auch arbeiten solltest?

ist es wirklich so schlimm den haushalt zu führen? wie groß ist eure wohnung? ich meine inwieweit macht er denn dreck? ich kann mir nicht vorstellen, dass geschirr abwaschen, wäsche, mal putzen und saugen so viel anstrengender ist als 8 stunden arbeiten. Ich kann deinen freund schon verstehen. andere frauen haben noch kinder und schmeißen einen großen haushalt.

letztendlich ist es aber schwer dir zu raten, weil du zu wenige informationen gegeben hast.

auf jeden fall solltest du in ruhe mit deinem freund reden und versuchen möglichst keine vorwürfe zu machen und ihm direkt sagen was du dir wünschst.

wenn es mit euch beiden zusammen nicht klappt kann man auch mal wieder eine zeitlang getrennt wohnen - bevor man sich total zerstreitet.

Viel Glück!
 
Dabei
11 Aug 2007
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#4
Hallo Anni!

Wie habt ihr beiden das denn geregelt?
Ich halte von dieser prinzipiellen Rollenverteilung nix, wenn es darum geht: Männchen geht arbeiten, Weibchen schmeißt den Haushalt.
Aber ich habe es bisher in meinen Beziehungen immer so gehalten, dass, falls ein Partner arbeiten gegangen ist und einer daheim war (wegen Arbeitslosigkeit, nicht bei Krankheit, da sieht das ja dann anders aus!), derjenige, der daheim war sich um den Haushalt gekümmert hat; als sein Job quasi.
Und am WE haben wir uns dann gemeinsam gekümmert. Das lief eigentlich immer prima.

Ich stimme Negelctia da zu: eine ruhige Absprache ist wohl das Effektivste.
Wenn ihr beide sagen konntet, was ihr vom anderen erwartet, und euch da einigen könnt, ist das Problem aus der Welt.

Ich hatte allerdings auch schon eine Beziehung, in der wir beide gleich viel gearbeitet haben und mein Ex-Partner es aber noch von daheim gewöhnt war (Mutti macht das schon); anfangs habe ich mich aufgeregt und gezetert und diskutiert, aber als das nix geändert hat, (außer dass sich meine Heliobacter Pylori drastisch vermehrt haben ;)) habe ich einfach meinen Teil aufgeräumt und die Klamotten meines Schatzen vor seiner Betteinstiegsseite aufgehäuft, sein dreckiges Geschirr auf seinem Essplatz gestapelt, und so weiter.
Irgendwann hatte er keine Lust mehr ewig zu stolpern und nur noch im Stehen zu essen ;).

Und wenn sie irgendwann mal die Erfahrung machen durften, wie viel Arbeit (laaaangweilige, anstrengende, zeitraubende Arbeit) Haushalt so macht, verändert sich der Blick drauf wenn Du es immer mal wieder übernimmst. Bei Männern wie bei Frauen.

Ich wünsche dir viel Gelassenheit und Humor, mit Streß und Brast kommste wahrscheinlich eh nicht weiter. ;)

Liebe Grüße

KnottyS
 
Dabei
11 Aug 2007
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#5
Ach so, eine Sache habe ich vergessen:

Neglectia, ich gebe dir prinzipiell recht, den Haushalt zu schmeißen ist sicher machbar; ich vermute es geht eher drum, dass es nervt wie die Sau wenn dein Partner eh schon schludrig ist (sich für jeden Kaffee eine neue Tasse aus dem Schrank holt, sein Brot "freestyle" auf dem Küchentisch schmiert und dabei Butter und Krümel, sowie dreckiges Geschirr und den halben Kühlschrankinhalt hinterläßt, mit Matschstiefeln durch die frischgeputze Wohnung marschiert, usw...); dann geht es plötzlich nicht mehr um "waschen, putzen und sauegn" im Normalmaß sondern um einen stark erhöhten Adrenalinspiegel und eine dicke Schmollippe. :mrgreen:
 
Dabei
9 Aug 2007
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#6
also, ich wohnte mit meinem ex-freund auch zusammen und wenn man das so sagen darf: er war / ist eine haushalts-sau. es sah jeden tag, wenn ich von der arbeit kam, so aus, als hätten 50 bomben eingeschlagen. ich habe spätschicht gehabt und konnte so vorher die wohnung sauber machen. nur, als er um halb 5 von der arbeit kam, war das essen fertig und alles war sauber. das hat er solange versaubeutelt, bis ich feierabend hatte. dann durfte ich mich noch hinstellen und spülen, da kein geschirr im schrank war, durfte waschen, weil ihm irgentwas auf die bügelwäsche gefallen ist, ketchup oder auch mal bier.

dann hab ich es durchgezogen. es half ja nix, ihm zu sagen, dass auch ICH einen beruf habe. also habe ich mal geschlagene 3 woche rein nix gemacht. das geschirr stand herum, seine klamotten lagen ungewaschen und ungebügelt quer in der wohnung verteilt, essensreste türten sich im müll und ich habe die drei wochen lang nur meine wäasche, mein geschirr und generell meine sachen gemacht. er hatte nichts.

als ich dann nach den besagten 3 wochen eine doppelschicht wegen krankheit eines arbeitskollegen hatte, kam ich morgens nach hause, total entnervt und siehe da: die wohnung war blitz- blank! keine geschirr, das rumstand, seine wäsche war gewaschen und den umständen entsprechend gut gebügelt. sie war im schrank. die schuhe vor der tür standen sauber da, seine arbeitssachen waren im keller und das frühstück stand auf dem tisch.


ich glaube, man muss einfach mal seine erzieherischen methoden spielen lassen. dann funktioniert das auch.

wenn du krank bist, tritt ihn in den hintern. ich weiß, was es heißt, regelmäßig oder täglich kopfschmerzen zu haben. sieh zu, dass er es rallt! auch männer können im haushalt was tun!


in dem sinne, lg
 
Dabei
11 Aug 2007
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#7
Tja, das Ende vom Lied ist jetzt, dass er nun wieder zu seinen Eltern gefahren ist, die ihm jetzt wieder Honig um den Mund schmieren (in ihren Augen bin ich nämlich die Böse). Eigentlich waren wir heute mit meiner Mama und meiner kleinen Schwester verabredet (schon seit zwei Wochen!), aber er hat es dann trotzig vorgezogen lieber den Tag mit SEINEN Eltern zu verbringen. Ich habe so einen Hals!!! Ein "es tut mir leid" hätte doch schon gereicht!

Das ist eine gute Idee. Aber es fällt mir sehr schwer, seine Sachen liegenzulassen, da ich Unordnung und Dreck wirklich hasse. Doch das ist wohl das Einzige, was auf Dauer hilft. Stimmt, Stress bringt meistens nur das Gegenteil...
 
Dabei
9 Aug 2007
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#8
mach es einfach. ich bin auch der typ, der den ganzen tag mit putzlappen durch die gegend rennt, wenn ein wenig schmutz da ist. aber es hat was gebracht. er sagte hinterher auch, dass ich recht hatte und ihn die unordnung und der dreck auch nervt und gab mir aber vorher die schuld, dass er seine freunde nicht einladen kann...

also, zieh es durch, wenn du den ansatz machst!
 
Dabei
11 Aug 2007
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#9
Ich überlege auch schon die ganze Zeit, ob ich nicht einfach meine Klamotten packe und mir eine eigene Wohnung nehmen soll. Dann lernt er vielleicht am besten, was es heißt, nicht mehr im Hotel Mama zu wohnen. Mein Problem ist leider, dass ich sehr impulsiv und bockig sein kann. :eek:( Keine guten Voraussetzungen also in dieser Konstellation...

Er hat demnächst zwei Wochen Urlaub - ich habe ihm gesagt, dass ER dann mal den Haushalt alleine schmeißen wird, wenn das doch so wenig Arbeit ist. Dagegen hat er sich total gesträubt und wurde bockig. Aber du hast Recht, nicht sagen, einfach machen. Bislang bin ich mit ihm jeden Morgen um sechs Uhr aufgestanden, habe ihm Kaffee gekocht und Brote geschmiert. Dies werde ich morgen einfach mal lassen und im Bett liegen bleiben. Spätestens wenn er sieht, dass ich heute auch keine Wäsche gewaschen und seine Hemden nicht gebügelt habe, wird er's merken und sich (hoffentlich) mal ein paar Gedanken machen. Das fällt mir echt schwer, das kannst du mir glauben. :eek:(
 
Dabei
9 Aug 2007
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#10
es ist schwer, ja. aber ich sehe schon, du hast deinen eigenen kopf und das ist auch gut so. lass dich einfach nicht ausnutzen und berichte, was er gemacht/ gesagt hat


lg, Tine
 
Dabei
11 Aug 2007
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#11
Das werde ich. Tausend Dank!!! Ist halt besser, mal mit einer WIRKLICH neutralen Person darüber zu sprechen - meine Freunde stehen ja von vorne herein auf meiner Seite und können im Prinzip gar nicht objektiv urteilen.

Sobald sich etwas Neues ergeben hat, melde ich mich wieder. Das wird dann wohl morgen früh sein, nehme ich an ;o)
 
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