Zu spät erkannt, dass ich mir doch eine Zukunft mit ihr sehr gut vorstellen kann | Sehr langer Text!

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21 Mai 2013
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#1
Hallo zusammen,

ich lese hier seit einiger Zeit still und interessiert mit, habe selbst eine Situation, zu der ich gerne (natürlich auch kritische) Meinungen hören würde.

Ich war mit meiner Freundin 2 1/2 Jahre zusammen, es war eine sehr ausgewogene, schöne Beziehung und wir haben uns immer respektiert.
Jedoch begleitete uns immer ein gewisser Druck der durch ihre Mutter ausgeübt wurde. Sie wohnt in einem anderen Land und nach den ersten Monaten stand für uns fest, dass wir zusammenziehen möchten, worauf dies nur Hand in Hand mit einer Verlobung von ihrer Mutter "gestattet" wurde. Dies habe ich zähneknirschend kurz und bündig erledigt (das klingt gemein, aber wir waren beide noch nicht soweit, wollten aber zusammen leben).

Die Monate zogen ins Land, wir wohnten zuerst in einer Zweitwohnung eines Freundes und danach bekamen wir die erste (wirklich) gemeinsame Wohnung. Es war wunderbar, sie verstand sich mit meiner Familie blendend und hat mich über alles geliebt. Wir haben nie gestritten, aber bei Meinungsverschiedenheiten viel diskutiert. Oft hatte ich das Gefühl, dass sie noch etwas unreif und naiv ist, was viele Dinge anbelangt. Mir kamen langsam Zweifel, ob wir wirklich zusammenpassen, aber damals war das natürlich kein Trennungsgrund. Sie hat mich so geliebt, dass SIE mir nach 2 Jahren einen Heiratsantag gemacht hat, den ich verdutzt und durch den extremen, plötzlichen Druck abgelehnt habe. Ich konnte zu diesem Zeitpunkt nicht an eine Heirat denken, wir hätten noch so viele Dinge, die gemeinsam geregelt werden sollten (Job für sie, Zukunftspläne, ...). Ich wollte einfach ein stabiles, gemeinsames Leben, bevor wir heiraten. Ich bin sehr konservativ was das Thema angeht und möchte mit einem Menschen vorher durch Dick und Dünn gehen, bevor man gemeinsam so eine Entscheidung trifft. Jedoch tat sie mir nach kurzer Zeit leid und ich wusste, dass ich sie mit meinem "Nein" extrem verletzt habe. Zusätzlich kam Druck von seiten ihrer Mutter, dass eine Hochzeit nur Vorteile bringt, dass sie hier in meinem Land dadurch bessere Voraussetzungen hat und dass man eine Ehe im schlimmsten Fall auch scheiden kann. Ich bin und war nie der Meinung dass man sich auf so einer Basis "binden" sollte. Dennoch habe ich auch aufgrund meines schlechten Gewissens gesagt, dass wir das durchziehen sollen. Alles wurde organisiert, der Termin stand schon fest und der Druck auf mir wurde immer grösser und grösser. Meine Welt wurde immer kleiner und ich begann mit meiner Entscheidung zu kämpfen, mit jedem Tag wurde die Perspektive der Zukunft grauer und grauer für mich. Zu der Zeit wurde es auch zwischen uns etwas distanzierter (wohl durch meine Gefühlslage) und irgendwann setzten wir uns zusammen und redeten darüber ob es Sinn macht und ob es nicht noch zu früh ist, zu heiraten. Wir kamen (nicht zuletzt durch meine Argumentationen, die sie verstanden und akzeptiert hat) zu dem Schluss es bleiben zu lassen und abzuwarten.

Danach veränderte sich einiges, wohl auch dadurch, dass bei ihr das Vertrauen zum Teil (oder komplett?) gebrochen war. Der Alltag schlich sich langsam bei uns ein (ich 5 Tage die Woche arbeiten - sie leider oft allein zuhause / wenn ich zuhause war, war ich meist zu fertig um etwas mit ihr zu unternehmen, oder wir wollten verschiedene Dinge machen) und wir begannen uns mehr und mehr auseinander zu leben, haben uns immer weniger umeinander zu kümmern. Sie jobbt bei einem Busunternehmen und fährt regemässig von ihrer Stadt in meine und umgekehrt. Vorerst war es meist nur am Wochenende da sie studiert, als es bei uns aber nicht mehr so lief, wurde es immer öfters auch unter der Woche, sodass wir uns wöchentlich zwischen 1 und 3 Tagen sahen. Dies führte zu einem Konflikt, da wir uns gemeinsam einen Hund genommen haben, welcher nicht den ganzen Tag alleine bleiben konnte. Dies war ihr aber damals nicht so wichtig und sie setzte sich durch und fuhr (oft mit einer Information für mich erst 1-2 Stunden vor Abfahrt) dennoch für das Unternehmen, obwohl das auf freiwilliger Basis war. Ich blieb dann immer mit unserem Hund zurück und musste meist komplett gestresst auf die schnelle jemanden organisieren, der überhaupt Zeit hätte, den Hund zumindest 1x auszuführen, bevor ich von der Arbeit komme. Ich konnte mich einfach nicht mehr auf sie verlassen. Nachdem sich unsere Prioritäten immer weiter voneinander entfernt haben, beschlossen wir nach einem halben Jahr (und mehreren Gesprächen mit dem Ziel, aneinander zu arbeiten) uns zu trennen.

Das ganze ging recht schnell und war sehr traurig, aber sie nahm portionsweise ihre Sachen und war innerhalb von ca. 2-3 Wochen wieder zurück nachhause übersiedelt.

Die Phase danach war für mich eine Erleichterung. Ich bekam wieder einen Lebensrythmus, der funktionierte, ich konnte längerfristig planen, konnte mich auf mein Umfeld verlassen wenn ich Hilfe benötigte und fand irgendwie zumindest teilweise wieder meine Mitte. Wir blieben in Kontakt, aber recht sporadisch. Sie kam einmal nach ungefähr einem Monat der Trennung zu mir und wir verbrachten einen schönen Abend zusammen (nichts körperliches), bis zu dem Punkt, als sie mir gestand, dass sie mich noch immer über alles liebt. Ich konnte es zu diesem Zeitpunkt nicht erwidert und erinnerte sie vorsichtig daran, wie sich unsere Beziehung entwickelt hat und dass das so nicht funktionieren würde. Sie weinte unglaublich und ich tröstete sie. Sie blieb über Nacht, ich habe mich aus Respekt auf die Couch gelegt und sie schlief in unserem früheren, gemeinsamen Bett.

Danach kontaktierte sie mich öfters, mal einfach so und manchmal mit der Frage, ob wir es denn nicht noch probieren wollen, dass sie mich noch immer über alles liebe und ihr Mann fürs Leben sei. Ich blockte das ab, da ich einfach zu diesem Zeitpunkt keine Hoffnung sah, nicht ohne einer Veränderung beiderseits, wieder einen Neuanfang zu wagen.

Dies zog sich über ca. 8 Monate so, wobei ich darauf geachtet habe, dass wir uns so selten wie möglich sehen, so kam es, dass wir uns in dieser Zeit ungefährt 4-5 mal begegnet sind. Ich wollte ihr keine Hoffnungen machen, solange ich ihr das nicht bieten konnte was sie wollte. Der sporadische Kontakt blieb und mir ging es okay, ich habe in dieser Zeit die Beziehung (leider) nur minimalst aufgearbeitet und war eigentlich zufrieden mit meiner Situation. Wir haben 2-3 mal darüber gesprochen, ob wir es nicht nochmal versuchen wollen und ich begann in den letzten Wochen mir konkretere Gedanken darüber zu machen, ob es nicht doch einen Versuch wert wäre. Auch ich hatte mir in der Vergangenheit von einer Frau oft eine zweite Chance gewünscht, diese aber nie erhalten. Ich wollte nicht, dass sie das auch erlebt. Vielleicht würde sich wieder etwas schönes entwickeln. Für mich war die bestehende Situation dennoch in Ordnung, nicht super, aber OK.

Bis der Tag kam, an dem ich zufällig über ein Social Network erfuhr, dass sie einen neuen Freund hat. Ich dachte an diesem Abend ich platze aus allen Nähten und begann sofort zu recherchieren und mich (auch bei ihr) zu erkundigen ob das denn stimme und ob es was ernstes ist. Am Tag darauf erhielt ich die Bestätigung und ich reagierte aufgrund meines so plötzlich verletzten EGOs sehr ungehalten, keineswegs ausfallend, aber ich liess sie wissen, dass ich überrascht und in gewisser Weise verletzt bin. Wiederholte im (aufgrund der Distanz nicht persönlichen Gespräch), dass wir doch gesagt haben, dass wir es vielleicht nochmal probieren wollen. Sie antwortete dann, dass es ja schon mittlerweile ein Jahr ist und dass sie überrascht ist, dass ich da jetzt so nachhake. Ich beendete das Gespräch indem ich ihr mitgeteilt habe, dass ich keinen Kontakt haben möchte, obwohl sie mir gesagt hat, ich könne mich jederzeit bei ihr melden.

Nachdem ich mich einen Tag mit meinem verletzten EGO in Selbstmitleid plagte ging es mir am nächsten Tag überraschend gut. Ich konnte klar denken und habe fast den ganzen Tag über diese Situation nachgedacht und sie analysiert. Das Ergebnis für mich war, dass sie es verdient hatte, klare Umstände zu haben und dass sie nach dieser Ungewissheit verdient, dass ihr jemand konkret zur Seite steht. Sie hat das Recht auf ihr Glück, es steht ihr zu, noch dazu da sie ein sehr guter Mensch ist. Ich kann ihr unter keinen Umständen einen Vorwurf machen und mich schon gar nicht in ihre neue Beziehung einmischen und jetzt einen auf Einsicht machen. Das habe ich ihr dann auch geschrieben, ihr alles Glück der Welt gewünscht und sie hat sich für die netten Worte bedankt, mir dann auch nochmal angeboten, dass ich mich jederzeit melden kann, wenn ich möchte. Ich verneinte, da ich das nicht für richtig halte. Zudem musste ich zu diesem Zeitpunkt mit meiner versäumten Verarbeitung unserer Beziehung beginnen und wollte daher keinen Kontakt.

Ich begann auf mich zu achten, habe abgenommen, ernähre mich gesund, treibe mehr Sport, treffe verhältnismässig oft meine Freunde. Ich war die letzten 2 Wochen seit unserem letzten Kontakt zwar oft mit meinen Gedanken bei ihr, habe mich aber immer wieder überzeugen können, dass es richtig so war und dass sie eben jetzt glücklich sein kann. Ich freute mich sogar für sie, da ich wusste, wie sehr sie gelitten haben muss in dieser Zeit und dass das hatte nun ein Ende.

In der Zeit meiner (erst jetzt begonnenen) Aufarbeitung habe ich wieder die positiven Seiten an ihr entdeckt und wieder zu schätzen gelernt, was ich in den sehr guten Zeiten unserer Beziehung an ihr geschätzt habe. Es waren zwar nostalgische, aber positive Gedanken an sie. Ich bin nicht in Selbstmitleid versunken, obwohl ich die alten Zeiten schon sehr vermisse. Ich denke, die Tatsache, dass sie für mich jetzt nicht einfach "jederzeit greifbar" ist, hat mir erst den Kick gegeben mir über uns und auch über mich Gedanken zu machen. Wieso habe ich wie gehandelt/gefühlt/geblockt z.B.

Ich habe in so kurzer Zeit sehr viel über mich gelernt und bin als Mensch gewachsen und auch wieder ein gutes Stück gereift. Ich bin mir sicher das hatte ich nötig. Am ersten Tag war es die Eifersucht, aufgrund des neuen Freundes, das habe ich recht schnell abgelegt.

Seit gestern habe ich jedoch ein Tief, da ich differenziert denke und meine jetzigen Gefühle getrennt von der Tatsache, dass sie neu vergeben ist, wieder für sie einordnen kann. Das war wie ein Katalysator, der bewirkte, dass ich mir erst überhaupt Gedanken über meine Gefühle mache. Und die Gefühle sagen mir, dass ich mir eine Zukunft vorstellen hätte können. Dass ich mir womöglich eine Fantasiebeziehung vorgestellt habe, die im wahren Leben wohl so nie stattfinden kann und dass ich einfach, trotz sehr langer und intensiver Überlegung falsch gehandelt habe, als sie zu mir zurückwollte.

Um schon langsam zum Schluss zu kommen, da der Text schon ewig lang ist (tut mir Leid Leute!), wollte ich eure unverblümte Meinung zu dieser Geschichte hören. Was hält ihr davon?

Soll ich abschliessen?
Oder bin jetzt ich dran mit warten?

Ich möchte ihr meine Gefühle nicht sagen, da ich gerade in der Anfangsphase ihrer neuen Beziehung nicht dazwischenpfuschen will, dazu habe ich kein Recht.
In erster Linie soll SIE glücklich werden.

Sorry, dass der Text so lang geworden ist, aber ich glaube das ist Teil meiner Verarbeitung ;)
An alle die ihn gelesen haben und vielleicht sogar dazu antworten schon vorab ein grosses Dankeschön und Respekt für das Durchhaltevermögen. :)

Bei Fragen, bitte einfach fragen!

MfG,
wuzi
 
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dili

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18 Feb 2008
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#3
Wow, ein Text für den mann einen Ausdruck und Textmarker braucht ...
Wahrscheinlich hast du extra "mann" geschrieben ... denn Frau hats gelesen ;)

Lieber wuzi,
Ich find die Situation total schwierig. Fuer den Moment wuerde ich definitiv den Kontakt abbrechen und mit dem Ganzen abschließen. Wenn ihr gar keinen Kontakt zueinander habt, kann es dann schon passieren ... dass sie und auch du merken, dass ihr zueinander gehoert... aber ich glaube eher, das ihr nicht wirklich zueinander passt. Es gibt einen Grund, warum du die Beziehung nicht mehr wolltest... und das darfst du nicht vergessen! Schließlich sind die Probleme nicht geloest...
Vielleicht ist auch nur dein Jagdinstinkt erweckt und du moechtest austesten ob du sie immer noch haben kannst, jetzt, wo ein Anderer sie hat?
Auf jeden Fall erstmal zurueckziehen, offen fuer Neues sein ... und ... das Leben nicht vergessen.

Liebe Gruesse,
dili
 
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21 Mai 2013
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#4
Liebe dili,

vielen Dank für deine Antwort!

Es kann durchaus sein, dass wir nicht zueinander passen, jedoch sind wir beide sehr harmonische und friedliebende Menschen. Wir konnten sehr gut miteinander, aber du hast Recht, es gab Gründe für die Trennung und die Entscheidung (also die Trennung an sich) bereue ich nicht. Ich denke, dass war wichtig für mich (ich kann nicht beurteilen ob es das für sie war), um auch mal wieder an meinem Leben arbeiten zu können. Die Tatsache, dass sie einen Neuen hat, hat auf jedenfall in meiner ersten "Panikreaktion" den Jagdinstinkt geweckt, ich würde mich selbst belügen, wenn ich etwas anderes sagen würde.

Jedoch habe ich diese Tatsache akzeptiert und sogar im Nachhinein für essentiell befunden, da ich sonst nicht diese Veränderungen durchlaufen würde, die gerade aktiv in meinem Leben passieren.
Natürlich ist auch Wehmut dabei, aber dennoch gab es mir den Anstoss in mich zu gehen und mit mir selbst auszumachen, wo ich gerade stehe und wo ich in Zukunft stehen will. Fakt ist, dass es (so blöd es auch klingen mag), einen positiven Effekt auf mich hatte. Auch wenn - je nach Tag - mit Kummer begleitet.

Offen für Neues möchte ich auf jedenfall sein und gönne ihr natürlich auch das Glück, dass sie jetzt hat.
Ich für mich, muss wohl noch eine Weile Verarbeiten, sie war ja leider gezwungen, die Monate davor schon aufzuarbeiten und ist mit Sicherheit weiter als ich, ich fange erst jetzt richtig damit an.

Um nochmal zum Jagdinstink zurück zu kommen. Ich denke aus heutiger Sicht, dass der Impuls eben durch diesen Instinkt erweckt wurde, aber das "haben wollen, weils ein anderer hat" trifft nun bei mir nicht mehr zu.

Ich habe seit 2 Wochen auf meinen Wunsch hin keinen Kontakt zu ihr. Heute habe ich nur kurz bei ihr angefragt, da sie mir noch etwas von meinen Sachen schicken wollte und das seit 2 Wochen noch nicht bei mir angekommen ist. War kurz und bündig. Jetzt halte ich wieder Funkstille.

Zu den ungelösten Problemen unserer vergangenen Beziehung möchte ich auch noch etwas sagen:
Genau das war auch einer der Hauptbestandteile, mit denen ich mich in der jetzigen Phase auseinandergesetzt habe.
Ich denke man hätte Vieles lösen können, im Nachhinein wirken diese Dinge natürlich banaler als zum Zeitpunkt der Trennung.
Dennoch denke ich, dass man aus dieser Erfahrung heraus, einander eher entgegen kommen könnte als wenn die Trennung nie stattgefunden hätte.

Danke nochmals, dass du dir die Zeit genommen hast die lange Story zu lesen und darauf zu antworten! :)
Und ich freue mich natürlich über jeden weiteren Kommentar! (auch über die unangenehmen, so realistisch sollte man sein)

LG
wuzi
 
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#5
So ich bin durch, du schreibts verdammt, sauber, das kompensiert die Länge des Textes ;-)

Ich weiß nicht ob ICH dir überhaupt was raten kann, aber das hört sich zimlich fertig an. Das nach der ganzen, traurigen Geschichte ihre Gefühle entweder weg oder soweit im Hintergrund stehen, ist ja nachvollziehbar. Das hast du ja auch geschrieben. Ich würde nicht warten, denn es ist eher unwahrscheinlich dass sie nochmal kommt oder? Ich mein, da gehören eine Menge Faktoren und "Schicksalswindungen" nennen wir es Zufälle dazu. Irgendwann hat man einfach keine Lust mehr auf irgendwas warten oder 1000 mal was erbitten zu müssen, nimmt sein Leben in die Hand und entwickelt sich weiter. Genau das hat sie getan. Du auch, aber du solltest die nächste Ausfahrt nehmen und deinen eigenen Weg gehen.

Ich hab Respekt davor wie konsequent und differenziert du dich selbst reflektierst!
Mach mal das Fenster auf und hör der Welt da drausen zu, die wartet auf dich. (War das jetzt zu kitschig? :D)

Gruß,
Hose!
 

dili

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#6
So ich bin durch, du schreibts verdammt, sauber, das kompensiert die Länge des Textes ;-)

Ich hab Respekt davor wie konsequent und differenziert du dich selbst reflektierst!
Mach mal das Fenster auf und hör der Welt da drausen zu, die wartet auf dich. (War das jetzt zu kitschig? :D)

Gruß,
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Das hab ich auch gedacht, als ich es gelesen hab. Und so ein Mensch, der so vernuenftig, liebevoll und klar rueberkommt, der wird auch keine Probleme haben, irgendwann eine neue tolle Dame zu finden :) !
 
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#7
Hallo Wuzi,

Du schreibst tatsächlich schön klar, wenn auch viel, aber das kann ich auch. ;) Ich frage mich jedoch, warum Du nicht zuvor schon angefangen hast, vielleicht direkt nach Eurer Trennung oder zwei Wochen später, Eure Beziehung zu verarbeiten. Was war da im Weg? Warum geht das jetzt erst, wo sie an nen anderen vergeben ist? Hast Du da Gedanken zu?

Ich hab da schon einen, möchte aber erst Deine Antwort abwarten. (Und schreib mir hier hin, dass ich noch einen zweiten Gedanken habe zur jetzigen Situation in Anlehnung an eine Erfahrung mit meinem Ex-Mann. Damit ich mich daran erinner, wenn ich Dir wieder antworte. :))
 
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21 Okt 2011
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#8
Möglcherweise sitzt Du aber auch der Illusion auf wie das nach Beziehungen und allen anderen Erinnerungen auch ist. Am Ende verklärt immer alles total...nach jedem Ende der Beziehung habe ich immer getrauert weil ja alles super war. Man kommt schnell dahin, dass alle negativen Dinge ausgeblendet werde. Um mit allem besser klarzukommen habe ich mich immer dazu gezwungen mit alles negative wieder ins Gedächtnis zu rufen. Mir hat das extrem geholfen darüber hinwegzukommen. Ich habe von meinen Ex (en) nie wieder was gehört...nur zu 1ner hatte ich nochmal kurz Kontakt und dass das Eifersüchtig bist ist klar, da der neue Freund das hat was Du eigentlich haben willst (Du aber im Grund weißt, dass nicht alles optimal war) Ich rate Dir komplett damit abzuschließen...wie Du schreibst hast Du Dich gut entwickelt....es hat einach nicht gepasst...ich hatte sowas auch schon...wir beiden wollten es aber wir musste leider feststellen. dass es einfach nicht zusammen ging...

Das wird!
 
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21 Mai 2013
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#9
Liebe Leute!

Ich danke euch für die Kommentare und werde mich am Abend hinsetzen und auf jeden einzelnen antworten. Momentan sitze ich in der Arbeit und kann nicht ausführlich zurückschreiben, da dies mit dem Telefon eine Qual ist ;)

Ich melde mich gegen 19 Uhr!

Danke euch & LG
wuzi
 
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#10
Hallo, hier bin ich nun, wie versprochen :)

Werde mich jetzt euren Kommentaren annehmen und versuchen so vollständig wie möglich darauf zu antworten.

@Hose: Schön, dass du dir doch die Zeit genommen hast, aber ich kann deinen ersten Post natürlich voll und ganz verstehen, es wurde wirklich ein langer Text, wollte aber so viel Hintergrund-Info geben wie möglich, ohne einen Roman zu schreiben ;)

So ich bin durch, du schreibts verdammt, sauber, das kompensiert die Länge des Textes ;-)

Ich weiß nicht ob ICH dir überhaupt was raten kann, aber das hört sich zimlich fertig an. Das nach der ganzen, traurigen Geschichte ihre Gefühle entweder weg oder soweit im Hintergrund stehen, ist ja nachvollziehbar. Das hast du ja auch geschrieben. Ich würde nicht warten, denn es ist eher unwahrscheinlich dass sie nochmal kommt oder? Ich mein, da gehören eine Menge Faktoren und "Schicksalswindungen" nennen wir es Zufälle dazu. Irgendwann hat man einfach keine Lust mehr auf irgendwas warten oder 1000 mal was erbitten zu müssen, nimmt sein Leben in die Hand und entwickelt sich weiter. Genau das hat sie getan. Du auch, aber du solltest die nächste Ausfahrt nehmen und deinen eigenen Weg gehen.

Ich hab Respekt davor wie konsequent und differenziert du dich selbst reflektierst!
Mach mal das Fenster auf und hör der Welt da drausen zu, die wartet auf dich. (War das jetzt zu kitschig? )

Gruß,
Hose!
Ich sehe das ähnlich (oder fast genau so) wie du und denke nicht, dass sie nun plötzlich durch die Kontaktsperre beginnt, in alten Erinnerungen zu schwelgen und nochmal über uns nach zu denken. Damit ist sie mit ziemlicher Sicherheit durch, da ich ihr (unbewusst) wie erwähnt eine recht lange Zeit für die Auseinandersetzung mit unserer Beziehung beschert habe. Dafür nutze ich die Kontaktsperre auch nicht, sondern um selbst wieder mein Gleichgewicht zu finden. Dennoch muss ich zugeben, dass ein kleiner Teil in mir sich an der Vorstellung eines Neuanfangs klammert, aber ich denke das ist normal. Sie hat mich sehr geliebt und ich habe ihr im Grunde nicht aktiv weh getan, sondern viel mehr eben durch meine Passivität. Sie wurde von ihrer ersten großen Liebe betrogen und hat nach ihrer Verarbeitung alle Gefühle für ihn getötet. Da ich sie wie erwähnt nicht wirklich mit Absicht verletzt habe, denkt dieser kleine, klammernde Teil in mir wohl noch, dass sie nicht so schnell und radikal ihre Gefühle für mich abgebaut hat. Ich erwische mich auch ab und zu dabei mir vor zu stellen, dass sie nach der ersten Verliebtheitsphase vielleicht merkt, dass er nicht der Richtige für sie ist und möglicherweise nochmal ins Grübeln kommt. Der Faktor Zeit und die neue, frische Beziehung sprechen hier allerdings dagegen. Auch hat sie mir damals gesagt, dass sie sich recht schnell verliebt, wenn sie nicht in einer Beziehung ist.

Ob dein letzter Satz kitschig war, möchte ich nicht beurteilen, aber in der Tat mache ich öfters das Fenster auf und blicke für eine Weile in die weite Welt ;) (ist das kitschig?) :D

Das hab ich auch gedacht, als ich es gelesen hab. Und so ein Mensch, der so vernuenftig, liebevoll und klar rueberkommt, der wird auch keine Probleme haben, irgendwann eine neue tolle Dame zu finden !
Liebe dili!

Ich danke dir, deine Worte tun wirklich gut. Ich habe dazu gelernt, das steht ausser Frage, jedoch ertappe ich mich manchmal dabei, wie ich selbst sauer auf mich bin, dass ich manche Dinge erst im Nachhinein so klar sehe.

Hallo Wuzi,

Du schreibst tatsächlich schön klar, wenn auch viel, aber das kann ich auch. Ich frage mich jedoch, warum Du nicht zuvor schon angefangen hast, vielleicht direkt nach Eurer Trennung oder zwei Wochen später, Eure Beziehung zu verarbeiten. Was war da im Weg? Warum geht das jetzt erst, wo sie an nen anderen vergeben ist? Hast Du da Gedanken zu?

Ich hab da schon einen, möchte aber erst Deine Antwort abwarten. (Und schreib mir hier hin, dass ich noch einen zweiten Gedanken habe zur jetzigen Situation in Anlehnung an eine Erfahrung mit meinem Ex-Mann. Damit ich mich daran erinner, wenn ich Dir wieder antworte. )
Hi Lilia!

Schön, dass auch du dir die Zeit genommen hast!

Zum ersten Absatz: Das habe ich für mich versucht zu analysieren und bin zu dem (vielleicht noch nicht endgültigen) Schluss gekommen, dass ich am Anfang der Trennung die Erleichterung nach den Drucksituationen zu sehr genossen habe. Dazu kam, dass ich mir ihrer Liebe sicher war und sie sich regelmässig - diese bestätigend - bei mir meldete. Ich hatte keine Eile und schob unbewusst die Verarbeitung beiseite. Daher begann der Prozess der gedanklichen Aufarbeitung bei mir nicht, oder eben nur ansatzweise. Der Kick durch die Erfahrung, dass sie nun (zu recht) neu vergeben ist, hat schlagartig diesen Vorgang in mir ausgelöst und ich begann erst dann zu verarbeiten. In dieser Zeit sind mir Dinge klar geworden, die ich für mich früher hätte ans Licht bringen müssen. Jedoch denke ich, ohne diesen "Kick" wäre es wahrscheinlich nie soweit gekommen. Daher sehe ich die aktuelle Situation als Fluch und Segen. Denn sonst wären wir beide weiter stehen geblieben.

Zum zweiten Absatz: ich bin gespannt! :)


Möglcherweise sitzt Du aber auch der Illusion auf wie das nach Beziehungen und allen anderen Erinnerungen auch ist. Am Ende verklärt immer alles total...nach jedem Ende der Beziehung habe ich immer getrauert weil ja alles super war. Man kommt schnell dahin, dass alle negativen Dinge ausgeblendet werde. Um mit allem besser klarzukommen habe ich mich immer dazu gezwungen mit alles negative wieder ins Gedächtnis zu rufen. Mir hat das extrem geholfen darüber hinwegzukommen. Ich habe von meinen Ex (en) nie wieder was gehört...nur zu 1ner hatte ich nochmal kurz Kontakt und dass das Eifersüchtig bist ist klar, da der neue Freund das hat was Du eigentlich haben willst (Du aber im Grund weißt, dass nicht alles optimal war) Ich rate Dir komplett damit abzuschließen...wie Du schreibst hast Du Dich gut entwickelt....es hat einach nicht gepasst...ich hatte sowas auch schon...wir beiden wollten es aber wir musste leider feststellen. dass es einfach nicht zusammen ging...

Das wird!
Hallo Desertstrike!

Vielen Dank für deine Antwort!

Mir ist bewusst, dass beim Blick zurück viele negative Dinge verschleiert erscheinen und an Gewicht verlieren. Dies ist natürlich auch bei mir der Fall. Dennoch halte ich mir immer vor Augen, wie ich mich damals gefühlt habe und dass nicht alles bei uns in Ordnung war. Dadurch bereue ich die Trennung auch nicht. Sie war einfach nötig, sonst wäre alles vielleicht noch unschön ausgegangen. Wie in meiner langen Geschichte jedoch beschrieben, habe ich oft das Gefühl, dass ich vielleicht zu utopische Vorstellungen hatte, da es bei uns nie wirklich große Probleme gab, abgesehen vom letzten halben Jahr, wo wir uns immer weiter voneinander entfernt haben und die Differenzen wuchsen.

Der (um ihn nochmal zu erwähnen ;) ) kleine, klammernde Teil in mir, erinnert sich jedoch noch recht oft und gerne daran, wie gut sie in mein Leben und in meine Familie gepasst hat. Das kann ich mir bei anderen Frauen (die möglicherweise auch nicht die Sprache meiner Eltern sprechen werden) momentan einfach nicht gut vorstellen. Sie hatte viel Verständnis für Dinge, die andere Frauen vielleicht nicht akzeptieren, oder verstehen würden.
Nichts desto trotz denke ich, dass der Abschluss im Moment das einzig Richtige ist.



Danke für eure Beiträge, sie helfen mir weiter zu reflektieren.
Ich freue mich auf mehr! :)

LG
wuzi
 
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2 Apr 2010
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#11
Ich glaub dir kann man in der Angelegenheit nix mehr beibringen. Ich sowiso nicht. Ich glaube du weist absolut bescheid. Du musst es nur weiter konsequent umsetzen und nicht mehr nachdenken, sondern einfach leben. Aber Lilias Story an die du sie erinnern sollst möchte ich hören, wird garantiert in deinem Sinne sein ;-)

Gruß,

Hose!
 
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14 Feb 2010
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#12
Ich möchte ihr meine Gefühle nicht sagen, da ich gerade in der Anfangsphase ihrer neuen Beziehung nicht dazwischenpfuschen will, dazu habe ich kein Recht.
In erster Linie soll SIE glücklich werden.
Hab mir erstmal nur den Anfangspost gegeben ... aber ich würde sagen, dass du ihr nicht "dazwischen funkst", weil sie sich imo eh nur tröstet.
Daher ... mach was EUCH glücklich macht, bzw dich. Sie ist mit dir glücklich .... ergo kannst du da nichts falsch machen (bzgl der jetzgen Situation).

Evtl. solltet ihr zu erst eine "harmlose" Beziehung beginnen und von Zusammenziehen und Heiraten Abstand nehmen.
Ich mein, wenn du Gefühle für sie hast, warum solltest du dich enthalten?
 
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21 Mai 2013
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#13
Hallo Black!

Hab mir erstmal nur den Anfangspost gegeben ... aber ich würde sagen, dass du ihr nicht "dazwischen funkst", weil sie sich imo eh nur tröstet.
Daher ... mach was EUCH glücklich macht, bzw dich. Sie ist mit dir glücklich .... ergo kannst du da nichts falsch machen (bzgl der jetzgen Situation).
Ich denke nach so langer Zeit, die sie zu mir zurück wollte, ist die Chance dass sie sich jetzt nur tröstet sehr gering. Ich gehe davon aus, dass sie momentan glücklich ist und glaube nicht, dass sie sich in etwas hineinstürzen würde, was ihr nicht auf lange Sicht gut tut. Sie hat ihn offensichtlich auch schon ihren Eltern vorgestellt und alles ist gut. Er fährt, wenn ich richtig kombiniert habe auch mit dem gleichen Bus (der, wo sie als Reiseleiterin jobbt), aus meiner Stadt in ihre, da dort seine Eltern in einem Vorort wohnen. Also haben sie auch einiges gemeinsam, gleicher Herkunftsort, gleiche Sprache, gleiche Fahrten hin und zurück, beide "fremd" in meiner Stadt/meinem Land. Ich denke das verbindet. Meinen Schätzungen zufolge dürfte sie schon mindestens 1-2 Monate mit ihm zusammen sein, von daher glaube ich auch, dass das nicht etwas kurzfristiges sein wird, sonst hätte sie es wohl schon vorher gemerkt.

Evtl. solltet ihr zu erst eine "harmlose" Beziehung beginnen und von Zusammenziehen und Heiraten Abstand nehmen.
Ich mein, wenn du Gefühle für sie hast, warum solltest du dich enthalten?
Dass du das schreibst, überrascht mich jetzt sehr. Dieser Punkt ist momentan so extrem unrealistisch und steht absolut nicht zu Debatte (aus ihrer Sicht) für mich. AUSSER sie würde wirklich nur warten, dass ich mich melde, weil sie noch immer an mir hängt. Das glaube ich aber nicht, da sie nachdem ich ihr gesagt habe ich möchte keinen Kontakt, dies extrem "leichtfertig" mit einem ungefähr "Ok, kein Problem! Wie du magst." akzeptiert hat. Einzig eines hat mich danach gewundert, dass sie in weiterer Folge (wir mussten uns noch ein paar Sachen schicken) plötzlich extrem trocken und distanziert geschrieben hat. Ich weiss nicht, wie ich das einordnen soll.

Enthalten möchte ich mich eben, weil ich ihr nicht nach dieser Zeit so plötzlich wieder im Leben rumspuken will. Das hätte nichts Positives, für keinen von uns beiden. In einer höchst unwahrscheinlich Konstellation MEINER perfekten Fantasiewelt ;) würde ich ihr meine Gefühle gestehen und sie würde alles hinwerfen, zu mir zurückkommen und mir sagen, dass sie die ganze Zeit darauf gewartet hat. Leider muss ich so ehrlich und realistisch zu mir selbst sein, dass ich das nicht glauben kann.

@Hose:
Ob beibringen oder nicht, das spielt keine Rolle. Ich bin dankbar für jeden Input, denn so ziemlich alles, was ich von anderen Menschen höre und was gepostet wird, gibt mir die Möglichkeit meinen Horizont zu erweitern und mehrere Perspektiven zu betrachten. Und das ist mir wichtig!

Auf Lilias Story bin ich auch schon gespannt! :)

LG
wuzi
 
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14 Feb 2010
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#14
Dass du das schreibst, überrascht mich jetzt sehr. Dieser Punkt ist momentan so extrem unrealistisch und steht absolut nicht zu Debatte (aus ihrer Sicht) für mich. AUSSER sie würde wirklich nur warten, dass ich mich melde, weil sie noch immer an mir hängt. Das glaube ich aber nicht, da sie nachdem ich ihr gesagt habe ich möchte keinen Kontakt, dies extrem "leichtfertig" mit einem ungefähr "Ok, kein Problem! Wie du magst." akzeptiert hat. Einzig eines hat mich danach gewundert, dass sie in weiterer Folge (wir mussten uns noch ein paar Sachen schicken) plötzlich extrem trocken und distanziert geschrieben hat. Ich weiss nicht, wie ich das einordnen soll.

Enthalten möchte ich mich eben, weil ich ihr nicht nach dieser Zeit so plötzlich wieder im Leben rumspuken will. Das hätte nichts Positives, für keinen von uns beiden. In einer höchst unwahrscheinlich Konstellation MEINER perfekten Fantasiewelt ;) würde ich ihr meine Gefühle gestehen und sie würde alles hinwerfen, zu mir zurückkommen und mir sagen, dass sie die ganze Zeit darauf gewartet hat. Leider muss ich so ehrlich und realistisch zu mir selbst sein, dass ich das nicht glauben kann.
Hätte könnte wäre ... bla blub ... was sind die Tatsachen?
Ruf sie an und klärs mit ihr ... was in deinem Kopfkino abgeht interessiert und hilft niemandem!
Du bist ja schlimmer als ein Teenie :p.

plötzlich extrem trocken und distanziert geschrieben hat. Ich weiss nicht, wie ich das einordnen soll.
Resignation?
 
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21 Mai 2013
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39
#15
Hätte könnte wäre ... bla blub ... was sind die Tatsachen?
Ruf sie an und klärs mit ihr ... was in deinem Kopfkino abgeht interessiert und hilft niemandem!
Ich spreche da teilweise aus Erfahrung. Aber ich werde auf jedenfall nochmal gründlich darüber nachdenken.

Du bist ja schlimmer als ein Teenie :p.
Hm, das muss ich mir dann wohl gefallen lassen :p Obwohl ich versuche so neutral und wertfrei wie mir möglich mit dieser Situation umzugehen.

Denkst du?
Oder verletzt, weil sie denkt, dass ich so leichtfertig mit der Sache abschliesse und kein Interesse mehr an ihrer Person habe?
Das kann viele Gründe haben, mitunter auch, dass es ihr vielleicht einfach egal ist. Ist wirklich schwer einzuschätzen für mich. So war sie während unserer Beziehung manchmal, wenn sie eingeschnappt war.
 
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18 Dez 2009
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2.945
#16
Möglich.

Oder verletzt, weil sie denkt, dass ich so leichtfertig mit der Sache abschliesse und kein Interesse mehr an ihrer Person habe?
Möglich.

Das kann viele Gründe haben
Sehr richtig.

, mitunter auch, dass es ihr vielleicht einfach egal ist.
Genau.

Ist wirklich schwer einzuschätzen für mich.
Ohne Gespräch bzw. Nachfrage kann man nie sicher wissen, was den anderen zu etwas bewegt. Unter anderem auch deshalb würde ich es nicht als falsch ansehen, das Kontaktverbot mal wieder zu vergessen und sich noch mal auf einen Kaffee zu einem Gespräch zu treffen, in dem Du alles fragst, was Dich interessiert und auch Farbe bekennst, was Dich bewegt. Freilich natürlich erst nachdem DU FÜR DICH (und NICHT FÜR SIE) geklärt hast, ob es da noch Dinge gibt, über die es Sinn macht, zu reden, und das ganz OHNE Ergebnis-Wunsch-Vorgabe a la "Ich will wieder mit ihr zusammen sein", sondern ergebnisoffen.

Wenn Du nach Ergründung DEINER Gefühlswelt zu dem Ergebnis kommst, dass DU tatsächlich FÜR SIE noch oder wieder Liebesgefühle hegst und es Dir aufrichtig leid tut, dass ihr nicht mehr zusammen seid aus anderen Gründen als einem gekränkten Ego oder Männer-Stolz, wäre es wirklich schade, wenn Du von so einem Gespräch Abstand nimmst, weil Du rumspekulierst, dass es gerade nicht in ihr Leben und zu ihren Plänen passt. Du spekulierst nur, aber kannst es nicht wissen. Und wenn das Gespräch ergebnisoffen geführt wird, könntet ihr aber beide zusammen Gewissheit erlangen - und anschließend immernoch getrennte Wege gehen. Oder vielleicht doch einen gemeinsamen, wer außer ihr weiß denn schon, wie es in ihr und ihrer Gefühlswelt aussieht?

Sollte sie kein Interesse an so einem Gespräch haben, hast Du ein sichereres Indiz dafür, dass Deine Spekulationen in die richtige Richtung gehen und weißt dann trotzdem sicherer, woran Du bist und dass Du weiter den Weg ohne sie gehen musst, den Du bislang ja schon beachtlich lange und gut gegangen bist. Also kann eigentlich doch nichts schief gehen, wenn Du sie um so ein Gespräch bittest.

Tust Du es nicht, lauft ihr Euch vielleicht in xx Jahren mal über den Weg und erzählt Euch, dass ihr nicht glücklich geworden seid. Dann stehst Du da mit Deinem Talent, alles richtig gemacht zu haben. Richtig nach welchem Maßstab eigentlich? Und wieso gerade diesen Maßstab? Die beiden Fragen sind nur als Denkanstoß gemeint für Dich. Ich brauch da keine Antwort.

So war sie während unserer Beziehung manchmal, wenn sie eingeschnappt war.
Gut möglich, dass es auch jetzt so ist.


Ich frage mich jedoch, warum Du nicht zuvor schon angefangen hast, vielleicht direkt nach Eurer Trennung oder zwei Wochen später, Eure Beziehung zu verarbeiten. ... Hast Du da Gedanken zu? Ich hab da schon einen...
Zu dem Zeitpunkt, als ich das schrieb, hab ich mich gefragt, ob es vielleicht möglich ist, dass Du Angst hast vor fester dauerhafter Bindung mit Trauschein wegen des Trauscheins und der Verpflichtungen oder Angst vor fester Bindung an sie wegen ihr, weil Du sie doch nicht (genug) liebst oder irgendwas an ihr Dich zu sehr stört, als dass Du Dir den Rest Deines Lebens mit dieser Frau vorstellen kannst. Mir kam der Gedanke, weil Du während Eurer Beziehung mehrfach dafür gesorgt hast, dass ihr kein Ehepaar werdet, Du aber seit Eurer Trennung alles was mit ihr und Eurer Beziehung zusammenhing einfach weggeschoben/verdrängt/abgelehnt hast - also insbesondere ihre Rückholversuche und die Aufarbeitung Eurer Beziehung - und jetzt, da sie anderweitig vergeben ist, so mir nichts, Dir nichts locker und problemlos mit der Verarbeitung anfangen und voran kommen kannst. So als könnte sich das einstmal im Angesicht der Schlange hypnotisierte Kaninchen nun, da sie sich an einem anderen Tier satt frisst, wieder entspannen und seinem gewöhnlichen Tagesgeschäft nachgehen.... Ich nehme an, Du verstehst meinen Punkt. Ich sag übrigens nicht, dass es so ist. Ich sage, was ich an dem Punkt, als ich schrieb, gedacht habe.

Inzwischen hast Du Dich weiter geäußert. Und ich halte das immernoch für möglich, aber es ist nicht mehr mein einziger Gedanke, was da los gewesen sein könnte. Jetzt hab ich allerdings noch n anderen "krassen" Gedanken (so man den eben geschilderten in die selbe Kategorie einordnet). Ich denke jetzt nämlich, dass es wirklich lobenswert ist, dass Du reflektierst und Dich um Klärung bemühst, auch wie Du das machst ist nicht schlecht, aber ich halte es für möglich, dass Du Dich dabei auch mal verrennst und auf dem Holzweg bist, obwohl DU ganz anderer Ansicht bist. Unter diesem Aspekt betrachtet war es sicher schon mal clever, sich ans Forum zu wenden. Aber noch cleverer wäre nach Abschluss der Auseinandersetzung mit Eurer Vergangenheit und Dir selbst Dich bei Bedarf tatsächlich noch mal mit Deiner Ex-Freundin auseinanderzusetzen. Und Bedarf meint da alles, was bei Deinen Eigenüberlegungen rauskommt, was unterm Strich nicht heißt, dass sie wenn es um Dein Liebesleben geht, auf jeden Fall da bleiben kann/soll, wo der Pfeffer wächst.

(Und schreib mir hier hin, dass ich noch einen zweiten Gedanken habe zur jetzigen Situation in Anlehnung an eine Erfahrung mit meinem Ex-Mann. Damit ich mich daran erinner, wenn ich Dir wieder antworte.)
Sorry, Jungs, jetzt kommt leider keine witzige Anekdote aus Lilias scheinbar schier unerschöpflichem Plauderkästchen, sondern wirklich nur ein Gedanke/Hinweis, der aus u.a. mit meinem letzten Ex-Ehemann gemachten Erfahrungen herrührt. Er tendiert in die selbe Richtung wie Desertstrikes Beitrag, dass man nach einer Beziehung tendenziell eher die guten Dinge in Erinnerung behält (, es sei denn, der Partner hätte einen drastisch und sehr schmerzhaft, kaum erträglich, verletzt).

Mit meinem Ex-Mann ist das Kunststück, unsere gescheiterte Ehe gemeinsam aufzuarbeiten, mehr oder weniger gelungen. Eher mehr. Im Grunde so sehr, dass an so manchen Tagen und Momenten schon die Frage (bei einem oder beiden) aufkam, warum in aller Welt wir uns getrennt haben und ob wir uns nicht doch wieder zusammen raufen sollten. Das bescherte nach überstandener gemeinsamer Verarbeitung des gemeinsam fabrizierten Unglücks so manches Hochgefühl und bringt auf dumme Gedanken. Tatsächlich war es aber bei uns immer so, dass man trotz einer dann noch viel mehr empfundenen Nähe und Stärke, man sich doch ziemlich schnell wieder einfach nur gegenseitig behinderte und Fluchtimpulse entwickelte.

Wir haben uns vor nunmehr fast 4 Jahren getrennt. Seit mindestens 2 Jahren hat es keinen Wiedervereinigungsversuch mehr gegeben. Uns beiden geht es getrennt gut bis blendend und wir haben das als Paar Erlebte verarbeitet. Und trotzdem können wir manchmal heute noch ganz schnell in in unserer Ehe typische Verhaltensweisen und Muster reinrutschen und uns so gegenseitig so richtig annerven, obwohl wir uns eigentlich total gut verstehen können. Diese Momente sind für mich Fluch und Segen gleichermaßen. Fluch, weil sie Nerven kosten, und Segen, weil sie mich immer wieder an das Leben mit ihm erinnern und daran, dass es nie anders geworden wäre mit ihm in manchen Dingen und dass das nicht das ist, was ich will. Ich vergesse das nämlich immer wieder Mal. Auch heute noch. Weil man sich eben doch im Nachhinein immer eher an das Gute erinnert und seine im Jetzt vielleicht nicht verwirklichten Wünsche in der Vergangenheit erfüllt sieht und so dann mal auf die Idee kommt, der Schritt zurück wäre die richtige Richtung.

Tatsächlich ist die richtige Richtung aber immer nur vorwärts. Und vorwärts meint da in erster Linie erfahrener, reifer, erwachsener, weiser. Für mich heißt das auch: ehrlicher und mit mehr Betroffenheit eigene Sichten und Interessen zu prüfen, aber auch die der anderen Beteiligten - mit den Beteiligten. Last, but not least, möchte ich Dich noch mal darauf hinweisen, dass nicht alles, was wir Menschen, also auch Du und Deine Ex-Freundin, sagen, machen, tun, Ergebnis logischer Überlegungen und bewusster Entscheidung ist. Auch darum wäre es nicht verwerflich, sondern fair, wenn ihr noch mal offen reden würdet, wenn Du Dir über Dein eigenes Befinden und Deinen Standpunkt klar geworden bist. NUR DEINEN FÜR DICH! NICHT DEINE MEINUNG ÜBER IHREN STANDPUNKT UND DARÜBER; WAS FÜR SIE DAS BESTE IST!!!!
 
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21 Mai 2013
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#17
Vielen Dank für deinen Beitrag Lilia!

Ohne Gespräch bzw. Nachfrage kann man nie sicher wissen, was den anderen zu etwas bewegt. Unter anderem auch deshalb würde ich es nicht als falsch ansehen, das Kontaktverbot mal wieder zu vergessen und sich noch mal auf einen Kaffee zu einem Gespräch zu treffen, in dem Du alles fragst, was Dich interessiert und auch Farbe bekennst, was Dich bewegt. Freilich natürlich erst nachdem DU FÜR DICH (und NICHT FÜR SIE) geklärt hast, ob es da noch Dinge gibt, über die es Sinn macht, zu reden, und das ganz OHNE Ergebnis-Wunsch-Vorgabe a la "Ich will wieder mit ihr zusammen sein", sondern ergebnisoffen.
Über diesen Absatz habe ich heute lange nachgedacht. Ich war kurz davor ihr zu schreiben, um zu fragen, ob sie glücklich ist. Einfach nur das. Ob ich eine ehrliche Antwort erhalten hätte, kann ich nicht einschätzen. Bevor ich aber etwas (aus reiner, augenblicklicher Emotion) Unüberlegtes tun würde, ging ich eine Runde um den Block, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Ich versuchte mir wieder vorzustellen, wie es mit uns funktionieren würde und plötzlich sah ich bei dieser Vorstellung die Zukunft wieder teilweise grau. Versteh das mal einer. Das Bedürfnis ihr zu schreiben verschwand, obwohl mich die Antwort so oder so interessieren würde, da sie mir ja am Herzen liegt. Aber offensichtlich bin ich noch nicht soweit, für mich klar sagen zu können, was ich will und was mich glücklich machen würde im Bezug auf meine Ex-Freundin.

Meine grösste Angst ist es, meine Ex-Freundin dazu zu bewegen, es erneut zu versuchen, um dann herauszufinden, dass sich bei mir trotz aller Überlegungen wieder die Gedanken vor unserer ersten Trennung entwickeln. Ich würde mich dafür hassen, sie nochmals so zu verletzen und ihr womöglich eine neue Beziehung mit Potenzial zu nichte gemacht zu haben.

Wenn Du nach Ergründung DEINER Gefühlswelt zu dem Ergebnis kommst, dass DU tatsächlich FÜR SIE noch oder wieder Liebesgefühle hegst und es Dir aufrichtig leid tut, dass ihr nicht mehr zusammen seid aus anderen Gründen als einem gekränkten Ego oder Männer-Stolz, wäre es wirklich schade, wenn Du von so einem Gespräch Abstand nimmst, weil Du rumspekulierst, dass es gerade nicht in ihr Leben und zu ihren Plänen passt. Du spekulierst nur, aber kannst es nicht wissen. Und wenn das Gespräch ergebnisoffen geführt wird, könntet ihr aber beide zusammen Gewissheit erlangen - und anschließend immernoch getrennte Wege gehen. Oder vielleicht doch einen gemeinsamen, wer außer ihr weiß denn schon, wie es in ihr und ihrer Gefühlswelt aussieht?
Hier hast du vollkommen Recht. Und wenn ich herausgefunden habe, was ich wirklich mit Sicherheit für mich möchte, dann kann ich dieses Gespräch mit ihr führen.

Sollte sie kein Interesse an so einem Gespräch haben, hast Du ein sichereres Indiz dafür, dass Deine Spekulationen in die richtige Richtung gehen und weißt dann trotzdem sicherer, woran Du bist und dass Du weiter den Weg ohne sie gehen musst, den Du bislang ja schon beachtlich lange und gut gegangen bist. Also kann eigentlich doch nichts schief gehen, wenn Du sie um so ein Gespräch bittest.
Das sehe ich genau so, aber wie oben geschrieben. Ich bin mir gerade im Moment nicht sicher, was für mich die Antwort ist, die ich hören möchte. So paradox das auch klingt, bin heute ziemlich geschwankt zwischen:
- Sie ist unglücklich und es bestünde die Möglichkeit, dass wir uns wieder annähern. Ob es klappt weiss man nicht und ich möchte keinesfalls wieder der Part sein, von dem es abhängig ist.
und
- Sie ist glücklich und ich brauch mir keine Sorgen, um sie machen, habe meine konkrete, endgültige Antwort und weiss danach 100% welchen Weg ich gehen soll.

Tust Du es nicht, lauft ihr Euch vielleicht in xx Jahren mal über den Weg und erzählt Euch, dass ihr nicht glücklich geworden seid. Dann stehst Du da mit Deinem Talent, alles richtig gemacht zu haben. Richtig nach welchem Maßstab eigentlich? Und wieso gerade diesen Maßstab? Die beiden Fragen sind nur als Denkanstoß gemeint für Dich. Ich brauch da keine Antwort.
Genau davor habe ich Angst. Vielleicht habe ich mir deswegen heute so einen Stress gemacht und war kurz davor ihr zu schreiben. Aber ich bin noch nicht soweit, zu wissen, was ich will. Was mich leider im Moment drängt ist, dass die Zeit läuft und läuft. Wahrscheinlich schwanken daher meine Gedanken so hin und her.

Zu dem Zeitpunkt, als ich das schrieb, hab ich mich gefragt, ob es vielleicht möglich ist, dass Du Angst hast vor fester dauerhafter Bindung mit Trauschein wegen des Trauscheins und der Verpflichtungen oder Angst vor fester Bindung an sie wegen ihr, weil Du sie doch nicht (genug) liebst oder irgendwas an ihr Dich zu sehr stört, als dass Du Dir den Rest Deines Lebens mit dieser Frau vorstellen kannst. Mir kam der Gedanke, weil Du während Eurer Beziehung mehrfach dafür gesorgt hast, dass ihr kein Ehepaar werdet, Du aber seit Eurer Trennung alles was mit ihr und Eurer Beziehung zusammenhing einfach weggeschoben/verdrängt/abgelehnt hast - also insbesondere ihre Rückholversuche und die Aufarbeitung Eurer Beziehung - und jetzt, da sie anderweitig vergeben ist, so mir nichts, Dir nichts locker und problemlos mit der Verarbeitung anfangen und voran kommen kannst. So als könnte sich das einstmal im Angesicht der Schlange hypnotisierte Kaninchen nun, da sie sich an einem anderen Tier satt frisst, wieder entspannen und seinem gewöhnlichen Tagesgeschäft nachgehen.... Ich nehme an, Du verstehst meinen Punkt. Ich sag übrigens nicht, dass es so ist. Ich sage, was ich an dem Punkt, als ich schrieb, gedacht habe.
Es ist durchaus möglich, dass dieser Punkt zutrifft. Vielleicht habe ich sie wirklich nicht genug geliebt, aber ich kann das für mich momentan absolut nicht beantworten. Diese Verliebtheit die am Anfang eintritt verschwindet ja nach einer Weile und verändert sich in ein anderes Gefühl. Eigentlich bin ich kein Mensch der Angst vor Bindung hat, es sollte jedoch das Gefühl, dass man bei dem Gedanken hat stimmen, zumindest stelle ich mir das so vor. Und aus welchen Gründen auch immer, war das damals nicht so. Ob man an Ungereimtheiten arbeiten hätte können, um dieses Gefühl zu bekommen, weiss ich nicht.

Inzwischen hast Du Dich weiter geäußert. Und ich halte das immernoch für möglich, aber es ist nicht mehr mein einziger Gedanke, was da los gewesen sein könnte. Jetzt hab ich allerdings noch n anderen "krassen" Gedanken (so man den eben geschilderten in die selbe Kategorie einordnet). Ich denke jetzt nämlich, dass es wirklich lobenswert ist, dass Du reflektierst und Dich um Klärung bemühst, auch wie Du das machst ist nicht schlecht, aber ich halte es für möglich, dass Du Dich dabei auch mal verrennst und auf dem Holzweg bist, obwohl DU ganz anderer Ansicht bist. Unter diesem Aspekt betrachtet war es sicher schon mal clever, sich ans Forum zu wenden. Aber noch cleverer wäre nach Abschluss der Auseinandersetzung mit Eurer Vergangenheit und Dir selbst Dich bei Bedarf tatsächlich noch mal mit Deiner Ex-Freundin auseinanderzusetzen. Und Bedarf meint da alles, was bei Deinen Eigenüberlegungen rauskommt, was unterm Strich nicht heißt, dass sie wenn es um Dein Liebesleben geht, auf jeden Fall da bleiben kann/soll, wo der Pfeffer wächst.
Ich vermute eines meiner Probleme ist, dass ich zu viele Szenarien in meinem Kopf durchspiele und dadurch unbewusst einige aus-, bzw. einschliesse, die es vielleicht gar nicht wert sind darüber nachzudenken. Es könnte sein, dass ich mir damit Barrieren baue, ohne die ich möglicherweise viel klarer und ehrlicher aus dem ICH heraus Entscheidungen treffen könnte. Das beziehe ich nicht nur auf meine jetzige Reflektion, sondern auch auf die Zeit unserer Beziehung. Würde das gleichstellen mit dem Holzweg, den du gemeint hast.

Mit meinem Ex-Mann ist das Kunststück, unsere gescheiterte Ehe gemeinsam aufzuarbeiten, mehr oder weniger gelungen. Eher mehr. Im Grunde so sehr, dass an so manchen Tagen und Momenten schon die Frage (bei einem oder beiden) aufkam, warum in aller Welt wir uns getrennt haben und ob wir uns nicht doch wieder zusammen raufen sollten. Das bescherte nach überstandener gemeinsamer Verarbeitung des gemeinsam fabrizierten Unglücks so manches Hochgefühl und bringt auf dumme Gedanken. Tatsächlich war es aber bei uns immer so, dass man trotz einer dann noch viel mehr empfundenen Nähe und Stärke, man sich doch ziemlich schnell wieder einfach nur gegenseitig behinderte und Fluchtimpulse entwickelte.

Wir haben uns vor nunmehr fast 4 Jahren getrennt. Seit mindestens 2 Jahren hat es keinen Wiedervereinigungsversuch mehr gegeben. Uns beiden geht es getrennt gut bis blendend und wir haben das als Paar Erlebte verarbeitet. Und trotzdem können wir manchmal heute noch ganz schnell in in unserer Ehe typische Verhaltensweisen und Muster reinrutschen und uns so gegenseitig so richtig annerven, obwohl wir uns eigentlich total gut verstehen können. Diese Momente sind für mich Fluch und Segen gleichermaßen. Fluch, weil sie Nerven kosten, und Segen, weil sie mich immer wieder an das Leben mit ihm erinnern und daran, dass es nie anders geworden wäre mit ihm in manchen Dingen und dass das nicht das ist, was ich will. Ich vergesse das nämlich immer wieder Mal. Auch heute noch. Weil man sich eben doch im Nachhinein immer eher an das Gute erinnert und seine im Jetzt vielleicht nicht verwirklichten Wünsche in der Vergangenheit erfüllt sieht und so dann mal auf die Idee kommt, der Schritt zurück wäre die richtige Richtung.
Darf ich fragen, ob einer von euch oder ihr beide bereits einen neuen Partner habt?

Tatsächlich ist die richtige Richtung aber immer nur vorwärts. Und vorwärts meint da in erster Linie erfahrener, reifer, erwachsener, weiser. Für mich heißt das auch: ehrlicher und mit mehr Betroffenheit eigene Sichten und Interessen zu prüfen, aber auch die der anderen Beteiligten - mit den Beteiligten.
Dem kann ich nichts hinzufügen, ich sehe es exakt genau so, und hoffe, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Last, but not least, möchte ich Dich noch mal darauf hinweisen, dass nicht alles, was wir Menschen, also auch Du und Deine Ex-Freundin, sagen, machen, tun, Ergebnis logischer Überlegungen und bewusster Entscheidung ist.
Richtig. Für mich muss ich erstmal erörtern, ob die Entscheidungen die ich möglicherweise in nächster Zeit treffen will, auch wirklich meine Überzeugung sind, da ich nicht riskieren möchte, aus Reflex oder einem im Grunde irrelevanten Gefühl (Beispiel: verletztes Ego), meine Ex-Freundin vielleicht erneut zu verletzen. (unabhängig davon, ob sie denn wirklich zu mir zurückkommen würde. Allein der Versuch ohne 100%-ige Überzeugung wäre nicht richtig aus meiner Sicht)

Auch darum wäre es nicht verwerflich, sondern fair, wenn ihr noch mal offen reden würdet, wenn Du Dir über Dein eigenes Befinden und Deinen Standpunkt klar geworden bist. NUR DEINEN FÜR DICH! NICHT DEINE MEINUNG ÜBER IHREN STANDPUNKT UND DARÜBER; WAS FÜR SIE DAS BESTE IST!!!!
Wie gesagt, heute habe ich für mich erkannt, dass ich noch nicht so weit bin. Ich hoffe, sie hat noch ein offenes Ohr, wenn ich es für mich herausgefunden habe.
 
Dabei
18 Dez 2009
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#18
Hallo Wuzi,

ich nehme aus Deiner Antwort wahr, dass Du recht verunsichert bist in Bezug auf Deine eigenen Gefühle, Gedanken und Wünsche in Bezug auf Deine Ex-Freundin. Ich würde sogar noch ein Schritt weiter gehen und behaupten, dass in Dir wohl ziemliches Chaos tobt aktuell.

Mein erster Impuls war daher, dass man ja auch unter dieser Prämisse ein Gespräch mit ihr führen könnte, also schon vorweg schicken, dass Du gerade ziemlich irritiert bist und es in Dir drunter und drüber geht bezüglich Eurer Geschichte und Du deswegen gerne mit ihr reden möchtest. Im Gespräch dann die Gedanken nur als Gedanken mitteilen, auch die scheinbar widersprüchlichen oder gegensätzlichen, und darüber diskutieren. Ähnlich, wie Du es hier mit uns tust. Könnte gut sein, dass Dir ihre Reaktionen und Antworten zu dem ein oder anderen weiter helfen und schon mal einen großen Teil des Wirrwarrs in Dir überflüssig machen. Gut möglich auch, dass sie Dir neues Input geben würde, über dass Du dann grübeln kannst, aber ich tippe eher, dass es im Anschluss klarer und leichter und aufgeräumter wird. Schließlich sehen 4 Augen mehr als zwei...

Mein zweiter Impuls im weiteren Lesen war, dass ich gedacht habe: wow wow wow, hör mal auf, Dich zu stressen! Ich glaub, Du brauchst mal ne Pause, Abstand und Erholung. Komm mal wieder bei Dir selbst an ohne irgendwas zu wollen. Wenn Du mal zur Ruhe gekommen bist, wird Dir Deine innere Stimme schon von selbst sagen, was Du eigentlich brauchst oder wünschst. Du musst nur zuhören. Und eben erst mal zur Ruhe kommen. So auf "Ich will jetzt aber wissen, was los ist und sofort klare Bilder sehen" wird das wohl nix momentan!

Und ich frage mich (gestern schon und heute schon wieder): wer hat warum gleich noch mal die Kontaktsperre verordnet und was sollte die bezwecken? Warum wurde sie für gut befunden? Hat sie die erhofften Dinge gebracht? Ich bezweifle das, ehrlich gesagt.

Zur Angst vor der Hochzeit oder vor der endgültigen Bindung an sie schriebst Du:

Es ist durchaus möglich, dass dieser Punkt zutrifft. Vielleicht habe ich sie wirklich nicht genug geliebt, aber ich kann das für mich momentan absolut nicht beantworten. Diese Verliebtheit die am Anfang eintritt verschwindet ja nach einer Weile und verändert sich in ein anderes Gefühl.
Schon. Aber wenn sich eine Sache richtig für einen anfühlt, dann ist man doch eigentlich froh, wenn sie bleibt und man sie weiterentwickelt, und man trennt sich nicht von ihr und lebt 8 Monate lang auch angenehm ohne sie, so als wäre nix gewesen, oder? Ich denke, wenn ihr Euch geliebt hättet und Eure Beziehung funktioniert hätte, hättet ihr beide ein Interesse gehabt, sie weiterzuentwickeln und auf eine höhere Ebene zu bringen - oder aber mindestens, genau so an ihr festzuhalten, wie sie war. Wenn Herz und Vertrauen verbunden sind, löst man das meiner Meinung nach nicht einfach so auf.

Was genau waren denn noch mal die wichtigsten Beweggründe damals für Dich, Dich zu trennen???

Eigentlich bin ich kein Mensch der Angst vor Bindung hat,
Vielleicht bewusst nicht, aber unbewusst.?. Das Bild, das Du von Dir selbst hast, hat offenbar keine Angst vor Bindung. Aber Du mit all Deinen Facetten, Persönlichkeitsanteilen? Hast Du denn jemals im Leben VOR DER JETZIGEN SITUATION gedacht, dass Du mit einer ganz bestimmten Frau den Rest Deines Lebens verbringen möchtest und Dich wohl bei dem Gedanken gefühlt?

es sollte jedoch das Gefühl, dass man bei dem Gedanken hat stimmen, zumindest stelle ich mir das so vor.
Ja, denke ich auch. Meiner Meinung und Erfahrung nach sollte es auf jeden Fall so sein. Eine kurze Panikepisode vor der Hochzeit steht dem meiner Meinung nach übrigens nicht entgegen. Aber grundsätzlich sollte man sich überwiegend, also die meiste Zeit, schon wohl fühlen bei dem Gedanken, den Partner zu heiraten, mit ihm zusammen zu ziehen oder was auch immer ansteht.

Und aus welchen Gründen auch immer, war das damals nicht so. Ob man an Ungereimtheiten arbeiten hätte können, um dieses Gefühl zu bekommen, weiss ich nicht.
Ich denke, eher nicht. Und glaube, dass es wenig sinnvoll wäre, Unwohlsein in Bezug auf feste endgültige Bindung wegzuarbeiten, wenn nicht die überwiegende Zeit von allein schon ein Wohlsein bei dem Gedanken vorhanden ist. Und begründe das so:

Vieles entzieht sich unserem Bewusstsein/Verstand. Unser Unterbewusstsein/Gefühl verarbeitet viel mehr als unser Bewusstsein und sollte gerade bei so wichtigen und langfristig wirksamen Entscheidungen nicht übergangen werden, weil das auf Dauer krank macht. Darum finde ich schon, dass man das ernst nehmen sollte, wenn man ein dauerhaftes Unbehagen bei der Vorstellung, den Partner zu heiraten hat. Im konkreten Fall hast Du das ja damals ernst genommen und letztlich die Trennung nicht nur in Kauf genommen, sondern selbst veranlasst. Du sprichst bei dieser Entscheidung heute noch von einer RICHTIGEN Entscheidung. Wie hast Du diese Entscheidung damals gefällt? Die Beantwortung dieser Frage und die Rückbesinnung darauf könnte Dir auch heute helfen.

Darf ich fragen, ob einer von euch oder ihr beide bereits einen neuen Partner habt?
Ja. Wir hatten beide zwischenzeitlich schon mehrere Partner mit ernsthaften Absichten.
Wir hatten beide erst nur kurze Bezi von wenigen Monaten und dann jeweils eine von etwa einem Jahr. Er hat beide nachfolgenden Beziehungen beendet, ich nur die letzte - und diese drei Beziehungen wurden beendet, weil wir uns nicht vorstellen konnten, mit den jeweiligen Partnern den Rest unserer Leben zu verbringen. Mit meiner ersten (kurzen) Bezi nach unserer Ehe hätte ich mir das schon vorstellen können. Um ehrlich zu sein hab ich nie einen Mann getroffen, mit dem ich mir das mehr gewünscht hätte. Von der Intensität meiner Gefühle für ihn her betrachtet, verdient der also nicht weniger als den Stempel "Liebe meines Lebens" und ich würde ihn heute noch heiraten (ist inzwischen auch schon wieder fast zwei Jahre her). Aber generell hab ich erstmal keinen Bedarf, noch mal zu heiraten und vom Verstand her wächst in mir auch immer mehr die Überzeugung, dass es ohnehin besser wäre, es nicht noch mal zu tun. Auch aus diesem Grunde bin ich im Moment eher wenig paarungslustig, hab aber an Silvester jemanden kennen gelernt. Wir lernen uns weiter kennen, ich will aber immer noch nicht so richtig.

Wenn ich meine Eltern jetzt so sehe (sie haben bald goldene Hochzeit), dann finde ich ehrlich, dass ich auf ein Leben wie deres nicht nur verzichten kann, sondern ohne sogar besser dran bin. Trotzdem würde ich "die Liebe meines Lebens" ohne Zweifel heiraten, und sollte mir je ein anderer Mann begegnen, für den ich nochmal so oder ähnlich empfinden kann und der mir nen Antrag machen würde, den dann auch. Aber das ich noch mal heiraten muss - so ist es nicht. Ich kann auch in einer gut funktionieren Partnerschaft, die andere Prioritäten als Trauschein und Familiengründung hat, enden. Oder auch alleine leben. Aber danach sieht es bislang nicht aus.

Was mein Liebesleben angeht, so bin ich nicht verzweifelt darüber. Ich finde nicht alles toll, was war, aber grundsätzlich bin ich sehr dankbar, dass ich so viel leben, lieben und erfahren durfte. Trennungen sind immer blöd und mal mehr, mal weniger lange und stark schmerzlich. Aber das Leben geht weiter und wird immer wieder Neues und auch Schönes bringen. Weil ich genau weiß, was das bedeutet, kann ich auch ohne den Mann meiner Träume gut leben.

So, die Antwort ist ausführlicher ausgefallen auch in der Absicht, Dir Perspektiven aufzuzeigen.;)
 
Dabei
21 Mai 2013
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#19
Hi Lilia,

sorry für die späte Antwort, hatte leider viel um die Ohren.

Hallo Wuzi,

ich nehme aus Deiner Antwort wahr, dass Du recht verunsichert bist in Bezug auf Deine eigenen Gefühle, Gedanken und Wünsche in Bezug auf Deine Ex-Freundin. Ich würde sogar noch ein Schritt weiter gehen und behaupten, dass in Dir wohl ziemliches Chaos tobt aktuell.
So ist es, ich hab Hochs und Tiefs. Mehrmals am Tag, denke ich mir, dass alles in Ordnung ist und frage mich dann, warum ich mir so viele Gedanken mache. Dann kommen Phasen, wo ich sie einfach vermisse und mir wünschen würde, sie wäre bei mir. Das passiert meistens, wenn ich gerade etwas mache, das wir sonst oft gemeinsam gemacht haben.
In diesen Momenten fehlt mir einfach etwas und ich habe Schwierigkeiten mir zu diesem Zeitpunkt eine andere Frau an ihrer Stelle vor zu stellen.

Mein erster Impuls war daher, dass man ja auch unter dieser Prämisse ein Gespräch mit ihr führen könnte, also schon vorweg schicken, dass Du gerade ziemlich irritiert bist und es in Dir drunter und drüber geht bezüglich Eurer Geschichte und Du deswegen gerne mit ihr reden möchtest. Im Gespräch dann die Gedanken nur als Gedanken mitteilen, auch die scheinbar widersprüchlichen oder gegensätzlichen, und darüber diskutieren. Ähnlich, wie Du es hier mit uns tust. Könnte gut sein, dass Dir ihre Reaktionen und Antworten zu dem ein oder anderen weiter helfen und schon mal einen großen Teil des Wirrwarrs in Dir überflüssig machen. Gut möglich auch, dass sie Dir neues Input geben würde, über dass Du dann grübeln kannst, aber ich tippe eher, dass es im Anschluss klarer und leichter und aufgeräumter wird. Schließlich sehen 4 Augen mehr als zwei...
Ob ich durch ein Gespräch eher zu einer Lösung für mich finde, ohne selbst zu wissen in welche Richtung ich tendiere bezweifle ich ehrlich gesagt ein wenig. Zusätzlich geht man in so ein Gespräch leider immer (wenn auch unterbewusst) mit einer Hoffnung hinein. Noch dazu hätten wir, noch bevor ich erfahren habe, dass sie neu vergeben ist, schon einmal ein Gespräch führen sollen. Sie wollte sich jedoch nicht unter 4 Augen treffen und wollte eine dritte Person dabei haben, wohl auch aus Loyalität ihrem Neuen gegenüber (jetzt wird es mir klar). So etwas konnte ich damals nicht akzeptieren, da dieses Thema nur uns beide angeht.

Mein zweiter Impuls im weiteren Lesen war, dass ich gedacht habe: wow wow wow, hör mal auf, Dich zu stressen! Ich glaub, Du brauchst mal ne Pause, Abstand und Erholung. Komm mal wieder bei Dir selbst an ohne irgendwas zu wollen. Wenn Du mal zur Ruhe gekommen bist, wird Dir Deine innere Stimme schon von selbst sagen, was Du eigentlich brauchst oder wünschst. Du musst nur zuhören. Und eben erst mal zur Ruhe kommen. So auf "Ich will jetzt aber wissen, was los ist und sofort klare Bilder sehen" wird das wohl nix momentan!
Ich komme langsam zur Ruhe, ja. Aber ich weiss nicht, ob ich das jemals wirklich zuende bringe, ohne einer eindeutigen Klarstellung. Dies spricht wiederrum wieder für ein Gespräch unter uns, also beisst sich die Katze in den Schwanz.

Und ich frage mich (gestern schon und heute schon wieder): wer hat warum gleich noch mal die Kontaktsperre verordnet und was sollte die bezwecken? Warum wurde sie für gut befunden? Hat sie die erhofften Dinge gebracht? Ich bezweifle das, ehrlich gesagt.
Wie du weisst ging die Kontaktsperre von mir aus. Erstens weil ich verletzt war/bin und zweitens weil ich einfach für mich die ganze Sache (leider verspätet) verarbeiten wollte und offensichtlich noch immer muss. Dabei immer wieder aufs Neue erinnert zu werden (vor allem medial, wie z.B.: Fotos mit ihrem Neuen auf Sozialen Netzwerken, ...), dass sie eben nicht mehr greifbar ist, würde mich extrem bremsen und jedesmal aufs Neue schmerzen.

Was genau waren denn noch mal die wichtigsten Beweggründe damals für Dich, Dich zu trennen???
Wir haben uns ja im Einvernehmen getrennt, da es eine Zeit lang einfach nicht mehr gefunkt/funktioniert hat zwischen uns. Wir lebten nebeneinander und haben uns aber auch oft gesagt, dass wir aneinander arbeiten werden. Im Endeffekt taten wir das nicht und unsere Liebe schrumpfte stetig. Bis zu dem Zeitpunkt, als wir beide einfach dagesessen haben und (wieder) anfingen darüber zu reden, dass es so nicht klappt und dass wir uns wohl trennen müssen.
Den weiteren Verlauf kennst du ja, als ich anscheinend mit dieser Situation nicht unglücklich war, was zur Folge hatte, dass ich so gut wie nichts aufgearbeitet habe.

Hast Du denn jemals im Leben VOR DER JETZIGEN SITUATION gedacht, dass Du mit einer ganz bestimmten Frau den Rest Deines Lebens verbringen möchtest und Dich wohl bei dem Gedanken gefühlt?
Ehrlich gesagt JA. Jedoch muss ich dazu sagen, dass es mit dieser Frau mit körperlicher Anziehung begonnen hat und sich daraus eine sehr sehr enge Freundschaft entwickelt hat. So eng, dass die meisten aus meinem Freundeskreis gedacht haben wir wären ein Paar. Alles deutete auch darauf hin, jedoch ist es nie etwas geworden. Ich habe extrem lange darunter gelitten, da ich mir sicher war, dass das die Frau fürs Leben war.

ABER: Das kann ich nicht heranziehen, da wir ja nie eine wirkliche Beziehung geführt haben, wodurch ich auch nie kennengelernt habe, wie es mit ihr im Alltag bzw. generell in einer festen Partnerschaft wäre. Somit blieb nur das perfekte Bild, dass in meinem Kopf und in meinem Herzen entstand, ohne (vielen) negativen Seiten, die jedoch jeder Mensch hat.



Um nochmal zum Thema Gespräch führen JA/NEIN zurück zu kommen.

Zum bessere Verständnis meiner derzeitigen Gefühlszustände, je nach Phase, liste ich einfach mal meine momentanen Hauptgedanken auf.
Zurzeit habe ich folgende Gedanken mit folgenden möglichen Konsequenzen/Ängsten:

- Ich bitte sie zu einem Gespräch und Folgendes stellt sich heraus:

1) Sie hat, obwohl sie auf mich gewartet hat jemanden kennengelernt, der ihr über den Schmerz hinweggeholfen hat und ist jetzt frei und glücklich. Durch die neue Liebe sind ihre Gefühle für mich in den Hintergrund gerückt und bauen ab. Sie kann sich maximal nur Freundschaft vorstellen.
a-> Mögliche Folge 1: Ich habe Klarheit, meine Wunden reissen etwas weiter auf und ich trauere der ganzen Sache, aufgrund der Endgültigkeit nun mit klaren Gedanken auf ungewisse Zeit nach.
b-> Mögliche Folge 2: Ich habe Klarheit, fühle mich befreit, da die Endgültigkeit mein Denken verändert und ich mich auf Neues konzentrieren kann.

2) Sie hat das Warten aufgegeben, weil sie nicht mehr konnte und hat jemanden kennengelernt. Sie hat noch Gefühle für mich, möchte aber nicht zurück, da sie gemerkt hat, dass es auch anders geht und ich nicht mehr der Einzige für sie bin. Sie hofft, dass sich größere Gefühle zu ihm entwickeln und arbeitet daran.
c-> Mögliche Folge 1: Ich habe halbwegs Klarheit, leide aufgrund der schlechten Ausgangslage für einen Neuanfang und denke weiterhin gespalten, da ich weiss, dass sie immernoch Gefühle für mich hat.

3) Sie hat die Schnauze voll, es entwickelt sich gerade etwas Neues und meine Ambitionen gerade zu diesem Zeitpunkt passen absolut nicht.
d-> Mögliche Folge 1: Sie baut rasch ihre Gefühle ab und es gäbe nie mehr die Möglichkeit für einen Neuanfang. Der letzte Rest ihrer Gefühle für mich geht kaputt.

4) Sie hat das Warten aufgegeben, weil sie nicht mehr konnte und hat jemanden kennengelernt. Dennoch hängt sie an mir und weiss insgeheim, dass der Neue ihr nur über den Schmerz hinweggeholfen hat, aber ich bin noch immer ihr Mann fürs Leben und sie will zurück.
e-> Mögliche Folge 1: Wir starten einen Neuanfang und es funktioniert. Unsere Gefühle füreinander sind im Reinen und alles wird gut.
f-> Mögliche Folge 2: Wir starten einen Neuanfang und es funktioniert für SIE. Meine damaligen Bedenken bestätigen sich. Aus Schuldgefühlen halte ich die Beziehung aufrecht und werde möglicherweise unglücklich, oder beende sie und verletze sie wieder enorm.
g-> Mögliche Folge 3: Wir starten einen Neuanfang und es funktioniert für MICH. Sie merkt aber aufgrund ihrer neuen Erfahrungen, dass es doch nicht das ist, was sie nun will. Sie fährt auch mit dem Neuen regelmässig mit dem Bus in ihr Land, das ist auch ein Punkt, der mir erstens nicht gefallen würde und zweitens einen Effekt bei ihr auslösen könnte (konstanter Kontakt zum EX).
h-> Mögliche Folge 4: Wir starten einen Neuanfang, aber ihr Vertrauen ist so geschädigt, dass sie generell viel offener für Neue Dinge ist, sollte es bei uns phasenweise nicht gut laufen.

- Ich bitte sie NICHT zu einem Gespräch und Folgendes stellt sich heraus:

5)
Aufgrund des mangelnden Kontakts hat sie Zeit um sich genügend auf den Neuen einzulassen. Es entsteht Liebe und das mit uns ist für immer Geschichte.
i-> Mögliche Folge: Ich erfahre nie, ob es vielleicht doch klappen hätte können und leide darunter auf unbestimmte Zeit.

6) Durch den Mangel an Kontakt führt sie eine feste Beziehung, beginnt mich aber wieder zu vermissen. Wenn der Alltag mit dem Neuen eintritt, merkt sie, wie schön es mit uns eigentlich war und dass ich doch der Richtige bin.
j-> Mögliche Folge: sie meldet sich wieder, danach siehe Punkt 4.

Entschuldige bitte dieses trockene, analytische Vorgehen, ich weiss, dass man sowas nicht so einfach in eine Liste packen kann und dass es noch etliche weitere Möglichkeiten gibt, jedoch hilft mir sowas meine Gedanken zu ordnen.

Noch eins in Bezug auf deine Erzählung:
Ich denke manchmal, dass mir eine neue Beziehung vielleicht Klarheit verschaffen könnte, denn ich muss erwähnen, dass dies meine erste wirklich feste Beziehung über Jahre war (mit gemeinsamer Wohnung und gemeinsamen Plänen). Vielleicht kann ich dadurch auch einfach keinen Vergleich zu einer anderen Frau (in z.B.: Alltagssituationen, wichtigen Meinungsverschiedenheiten, ...) ziehen. Auch wenn man nicht vergleichen sollte.


Möchte mich bedanken dass du dir die Zeit nimmst! :)

LG
wuzi
 
Dabei
21 Mai 2013
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#20
Puh, ich sollte eigentlich schlafen, aber ich kann es momentan nicht. Bin gerade in ein Tief gerutscht seit ca. 2 Stunden und hab mir eigentlich gegen meine Vernunft ein paar Bilder von ihr in einem Sozialen Netzwerk angesehen. Auch alte Fotos, die ich von ihr gemacht hab, welche sie nicht gelöscht hat. Sie sieht so glücklich aus und das erinnert mich daran wie glücklich auch ich war. Irgendwie kommt mir gerade alles hoch, obwohl es die letzten Tage super lief. Noch dazu hab ich mir gleich nochmal das Profil von ihrem Neuen angesehen und kann das ganze momentan überhaupt nicht fassen. Ich will nicht kindisch sein, aber sein Profilbild ist eine Bande von Fussball-Hooligans und auch er sieht generell danach aus. Ich weiss, dass man daran keinen Menschen messen kann, aber ich versteh nicht, wie sie mit so jemandem (oder dem Bild, dass ich von ihm habe) zusammen sein kann, ich war das genaue Gegenteil. Bin den Tränen nahe und das war ich schon lange nicht mehr. Und ich weiss, dass sie höchstwahrscheinlich gerade in diesem Augenblick im Bus unterwegs in meine Stadt ist. Mit ihm.

Offensichtlich habe ich während unserer Trennung wirklich alles beiseite geschoben. Wenn Fotos wieder so etwas erwecken können, dann scheine ich noch viel zu empfinden und das lässt mich zweifeln. Zweifeln, ob die Kontaktsperre gut für mich ist, oder ob ich mich tief in meinem Inneren nicht doch danach sehne ihr zu schreiben und darum zu kämpfen. Die Angst, die für mich falsche Antwort zu erhalten und die Chance für einen Neuanfang für immer zu begraben ist entsprechend gross. Genauso wie die Angst, durch nicht Handeln vielleicht die einzige Möglichkeit ziehen zu lassen.

Bis vor 2 Stunden war ich felsenfest davon überzeugt die Sache ruhen und es offen zu lassen, ob wir uns irgendwann in der Zukunft wieder über den Weg laufen und es vielleicht doch nochmal versuchen. Dabei dachte ich an einen Zeitraum von vielen Monaten oder sogar Jahren. Jetzt sieht es plötzlich wieder anders aus.

Im Moment bin ich hin und her gerissen. Noch mehr als sonst und bereue es, dass ich meiner Neugier (wohl auch darauf, dass ich einen Hinweis entdecke, dass sie nicht mehr zusammen sind) gefolgt bin.

Wenn es zwischen ihnen nicht funktionieren würde, hätte sie das mit ziemlicher Sicherheit schon beendet, aber das hat sie offensichtlich nicht. Ich falle gerade (ich hoffe nur kurzfristig) zurück in einen Zustand in dem ich nicht sein möchte und den ich schon längst als überwunden gesehen habe.

Das musste ich jetzt loswerden, da ich das Gefühl habe, die Nacht wird mir keinen Schlaf bringen. Vielleicht hilft es etwas meine jetzt wieder sehr emotionalen Gedanken zu ordnen und vielleicht doch ein paar Stunden vor der Arbeit zu schlafen.
 
Dabei
21 Mai 2013
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#21
Auf die Gefahr hinaus, dass ich beginne hier Selbstgespräche zu führen, ein kleines Update:

Nachdem ich wieder ein bisschen runter gekommen bin, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich doch ein klärendes Gespräch benötige. So wie jetzt kann es nicht weitergehen, daher habe ich ihr geschrieben.
Kurz gesagt, habe ich ihr mitgeteilt, dass ich gerne mit ihr ein Gespräch unter vier Augen auf neutralem Boden bei einem Kaffee oder Tee führen möchte, da ich der Ansicht bin, dass wir beide für uns offene Angelegenheiten klären sollten, zumindest ich. Auch dass ich mich nicht in ihre Beziehung einmischen werde, sondern es mir offenbar an so einem klärenden Gespräch fehlt. Ich will nicht, dass wir auf diese Weise auseinander gehen, da es sehr schade wäre.

Nachdem ich das abgeschickt habe, bin ich um etliches leichter geworden, da ich jetzt (für mich persönlich) nicht mehr am Drücker bin und einfach mal kurz loslassen kann. Ob eine Antwort komm weiss ich nicht, aber ich mache mir keine Gedanken darüber sondern versuche jetzt ein wenig zu schlafen :)
 
Dabei
21 Mai 2013
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#22
Sie hat's heute um 9:00 gelesen und um 14:00 geantwortet.vorgeschlagen hat sie, dass wir am Abend über Skype reden. Ich habe zurück geschrieben, dass wir dass als Einstieg nehmen können, ich aber dennoch das persönliche Gespräch suche.

Was soll ich tun?
 
Dabei
6 Mrz 2014
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#23
Hi :)
ich finde deine Denkweise und dein handeln sehr toll.
du bist auf dem richtigen Weg.. Warte doch mal ab und schau ob es nicht doch nur der Gedanke ist das jetzt ein anderer mit ihr zusammen ist ,oder ob es der wirkliche Wunsch und die sehensucht nach deiner exfreundin ist.. Ich habe aber oft es erlebt oder mitbekommen das getrennte Paare nach einer Geschichte ,wie die deiner ist man nicht wieder so wird wie es einmal war.. Es kann sich alles wenden oder sie sieht das du ihr viel wert bist und kommt zurück. Egal wie es ausgeht,alles liebe
 
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