Was findet ihr an eurem Partner anziehend, außerhalb des Sexuellen?

Dabei
27 Jun 2018
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#1
Wie haltet ihr eure Partnerschaft frisch und spannend.
Was zieht euch an eurem Partner an, was findet ihr erotisch, aufregend, oder liebenswert?
Das kann alles mögliche sein, außerhalb des Schlafzimmers. Mich interessieren beide Seiten. Was schätzen Männern an ihren Frauen und anders herum?
Ist sie vielleicht besonders häuslich und richtet die Wohnung schön her, kann er oder sie gut kochen, oder ist gebildet, oder kann gut zuhören?
Auch tolle Hobbys, oder beruflicher Erfolg können eine Seite sein.
Mich interessiert einfach alles.

Der Hintergrund ist das ich mich verändern möchte und mir Anregungen holen bzw. Sichtweisen, auf einen geliebten Menschen.
Ich hoffe das ist verständlich. Wenn nicht, fragt gern nach.
 
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Dabei
6 Mrz 2013
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#2
Der Hintergrund ist das ich mich verändern möchte und mir Anregungen holen bzw. Sichtweisen, auf einen geliebten Menschen.
Hi Zuckersturm,
wieso möchtest du an dir etwas ändern? Deine Freundin scheint dich doch genau so zu lieben wie du bist, und auf mich machst du nach der kurzen Zeit auch den Eindruck als wärst du ok so :002:

Mir gefällt an meinem Partner (und das macht ihn auch erotisch interessant für mich)
· dass er ein absolut souveräner, in sich ruhender, zufriedener Mensch ist und das auch ausstrahlt
· dass er exakt denselben Humor hat wie ich (das ist extrem selten)
· dass er rhetorisch sehr begabt und sehr eloquent ist
· dass er irgendwie was von einem Schlawiner hat, ohne mich zu bescheissen (habe ihn wenigstens bisher noch nicht dabei ertappt)/ dass er beruflich ein raffinierter Stratege ist
· dass er vernünftige, moderne Ansichten hat, obwohl er nicht mehr der Jüngste ist
- dass er weiß was er will und was er nicht will und das auch umsetzt
· dass er schön anzuschauen ist
· dass er ein perfekter Lover ist
...

Was gefällt dir denn an deiner Partnerin?

Und was glaubst du gefällt deiner Partnerin an dir? (Die umgekehrte Frage ist nämlich auch ganz interessant)
 
Dabei
21 Jan 2013
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#3
Hallo Zuckerstern,

aktuell habe ich keinen Partner, möchte mich aber dennoch beteiligen.
Darum an dieser Stelle mal die Dinge, die ich bei meinem Ex-Partner so anziehend fand (und auch heute noch schätze).
An Männern schätze ich generell neben dem Äußeren, was natürlich auch eine Rolle spielt, ihre chrakterlichen Eigenschaften.
Und auch ganz wichtig, der Intellekt. Intellektuelle Männer finde ich so anziehend, dass ich sie selbst dann interessant finde, wenn sie optisch nicht so unbedingt mein Typ sind.
Ich muss mich mit demjenigen auch mal geistig duellieren können. ;)


Mein Ex-Partner hat eine sehr sensible, empathische Art, die mir immer Ruhe und Kraft gegeben hat.
Er ist gewissermaßen mein Ruhepol gewesen und hat mich "geerdet".
Er hat einfach teilweise unmenschlich viel Geduld, lässt sie nie durch irgendetwas aus der Ruhe bringen.
Außerdem hat er - wie viele eher introvertierte Menschen - die Gabe, immer die passenden Worte zu finden. Und sie mit Bedacht zu wählen.
Es waren aber auch die kleinen Dinge, die mich fasziniert haben - die Berührungen und auch seine Blicke.
Ich kann sie nicht beschreiben, aber in der Öffentlichkeit und auch dann wenn wir alleine waren hat er mich immer so angeschaut als wäre ich sein größer Schatz.
Auch finde ich seinen Ehrgeiz so toll - immer, wenn es ein Problem gab, hat er eine Lösung gesucht - so lange, bis er sie fand. Das war nicht nur im Berufsleben, wo er auch sehr erfolgreich ist, so sondern auch privat.
Was ich bei ihm auch wahnsinnig anziehend fand, war seine Stimme. Selbst im Alltag, bei ganz normalen Situationen hat sie mich komplett angetörnt. Um es mal ehrlich auszudrücken.

Bei einem anderen Mann, mit dem ich nie zusammen war, hat mich sein Duft total um den Verstand gebracht.
Teilweise habe ich sie heute noch in der Nase, diese Mischung aus Aftershave und seinem Körpergeruch.
Leider habe ich sie nur einmal so gerochen, obwohl wir über viele Jahre miteinander zu tun haben.
Auch heute noch denke ich oft daran zurück, auch wenn es albern klingen mag.
Wir haben uns einen kleinen Wangenkuss gegeben und in dieser Situation habe ich damals so extrem auf seinen Duft reagiert.
Für mich war das irgendwie ein sehr erotischer Moment, ohne dass irgendetwas sexuelles passiert ist.
Vielleicht hört sich das komplett lächerlich an, es war aber so.

Weiß nicht, ob das die Anregungen waren, nach denen du suchst. Ich hoffe du findest dennoch in dem einen oder anderen Wort eine Inspiration.
Ansonsten schließe ich mich Twin an, auf mich machen deine Beiträge den Eindruck, als wärst du eine souveräne und reife Persönlichkeit, die nicht unbedingt etwas an sich verändern müsste.
viele liebe Grüße
Love_hurts

PS: Twin, die Beschreibung von deinem Freund erinnert mich irgendwie total an einen Kumpel von mir.
Vor allem die Sache mit dem Schlawiner :lol:
 
Dabei
27 Jun 2018
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#4
Also erstmal vielen Dank für das Feedback und mir hilft erstmal alles grundsätzlich weiter.

Ich möchte mich vor allem für mich selbst verändern, weil ich es sowieso muss. Außerdem glaube ich, dass auf lange Zeit die Partnerschaft davon profitiert.
Also möchte ich etwas für mich selbst tun und auch für sie, was aber für mich sowieso ein und dasselbe ist.

Wie ihr vielleicht schon in dem anderen Threads gelesen habt, hatte ich eine schizophrene Kindheit. Einerseits materieller Überfluss, andererseits gab es gleichzeitig Liebe von einem Elternteil und seelische und teilweise auch körperliche Gewalt, von der anderen Seite.
Ich bin dabei mein Leben zu ordnen und zu erneuern, Man könnte sagen, ich will erwachsen werden und mich endlich entwickeln, um normale und gesunde Beziehungen zwischen Mitmenschen zu erleben.
Ablegen der Unsicherheit, Vertrauen können usw.

Meine Beziehung läuft hervorragend. Offenheit, Vertrauen, alles gegeben
Aber manchmal habe ich das Gefühl, es ist alles zu doll und zu intensiv. An sich kein Problem und schön, aber ich bin so verliebt, dass mir manchmal schon wirklich körperlich weh tut.
Und sie sagt ja dasselbe.
Meine Angst ist halt, dass etwas was so heiß brennt, irgendwann keine Nahrung mehr hat und auch deswegen will ich mich verändern.
Klingt das dumm?

Ich will einfach attraktiv sein und auch für mich selbst aktiv werden, außerhalb des Schlafzimmers.
Nehmen wir mal das Essen. Was ich da so zusammenrühre, kann man kaum als solches bezeichnen. Im Prinzip lachen wir drüber und machen Witze ala "Zuckersturm Du bist so schön.. lass uns den Pizzadienst anrufen".
Ich finde auch das ich nicht so häuslich bin, was ich als meinen Part ansehe. Ich drücke in einer App auf einen Knopf und der Staubsauger fährt los. Wir haben einen Roboter gekauft.
2x die Woche kommt ein Reinigungssservice und da mache ich nur die Tür auf.
Es ist schön, aber so unbedriedigend.
Möbel das Gleiche: Alles neu, alles geschmackvoll, aber ich will ein Heim daraus machen, Ein richtiges zu Hause, wo alles warm ist und schön.
Nicht weil ein Designer es geschaffen hat, sondern ich/wir.

Sie sagt, sie stört es nicht und das ist sicher so. Sie ist nicht so verkopft wie ich, aber ich habe das Bedürfnis einfach.
 
Dabei
27 Jun 2018
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#5


Was gefällt dir denn an deiner Partnerin?


Das sie mir auf Augenhöhe begegnet, mir vertraut und mich ernst nimmt, vor allem.
Aber da ist noch so viel mehr. Sie ist lustig, fröhlich und meine beste Freundin.
Und superschön, innen wie außen.
Eloquent, gebildet, gut in ihrem Beruf.
Warm im Herzen, höflich und nicht laut, oder schrill.
sie besitzt Selbstsicherheit und zieht alle Menschen an und bezaubert sie (abgesehen von Mama, aber gut)
Jeder will in ihrer Nähe sein (was mich manchmal eifersüchtig macht).
Ich bin so stolz auf sie, einfach weil sie so toll ist und stark und mutig, für uns beide.

Na ja, ich könnte noch Seiten füllen, aber ich denke, ihr habt das Grundprinzip verstanden. :)

Und was glaubst du gefällt deiner Partnerin an dir? (Die umgekehrte Frage ist nämlich auch ganz interessant)
Das frage ich mich auch immer.
Ernsthaft. Ich meine natürlich sagt sie mir auch das ich schön bin. Und viel stärker und mutiger als ich denke.
Und das ich ihr auch sehr viel Kraft gebe. Und sie sagt, dass sie noch nie jemanden getroffen hat, der sie ohne Hintergedanken liebt und wo nichts falsches dabei ist und keine Zweifel.
Mich berührt das tief im Herzen, weil ich auch so empfinde.

Trotzdem habe ich Zweifel. Weil ich es halt nicht so kenne, dass jemand es so meint wie er sagt.
Das sage ich ihr aber nicht, ich will sie nicht weg stoßen und alles kaputt machen.

Nachtrag:

Was mir auch vielleicht fehlt und helfen würde, habe ich mir überlegt, ist eine richtige Freundin.
Also außerhalb meiner Partnerin. Idealerweise jemand, der so ist wie ich, aber das muss nicht sein.
Ich brauche einfach mal jemand, mit dem ich mich über den ganzen "Püppiekram" austauschen kann. Aber ich kenne leider niemanden so gut.
Die meisten unserer Freunde kenne ich durch sie.
Eigene habe ich eigentlich nicht, weil meine Mum immer wieder dafür gesorgt hat, dass niemand mir zu nahe kommt.

Na ja, ein paar Mal habe ich es versucht, war aber wohl zu offensiv und etwas unbeholfen und wurde ausgelacht und ausgenutzt.
Sorry für das Jammern, aber ich bin nicht sicher, ob dies auch irgendwie dazu gehören könnte und wollte es erwähnt haben.
 
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Dabei
6 Mrz 2013
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#6
PS: Twin, die Beschreibung von deinem Freund erinnert mich irgendwie total an einen Kumpel von mir.
Vor allem die Sache mit dem Schlawiner :lol:
Hihi :mrgreen: Hatte aber vielleicht einen Grund, dass es ein "Kumpel" blieb? Überhaupt dachte ich mir schon, dass ich einiges vergessen habe, denn das
Und auch ganz wichtig, der Intellekt. Intellektuelle Männer finde ich so anziehend, dass ich sie selbst dann interessant finde, wenn sie optisch nicht so unbedingt mein Typ sind.
Ich muss mich mit demjenigen auch mal geistig duellieren können. ;)
find ich auch total wichtig, ist aber in der Eloquenz und dem gemeinsamen Humor enthalten. Also wir duellieren uns zum Spaß, das finden andere immer total unterhaltsam.

Und das hier

Das sie mir auf Augenhöhe begegnet
ist für mich so selbstverständlich dass ich es gar nicht erwähnt habe.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#7
Zuckersturm, jetzt zu dir :002: :

Ich glaub du solltest an einem anderen Punkt ansetzen. Ich hab das Gefühl, du bist als Typ und in deiner Art und deinem Charakter vollkommen ok und deine Freundin liebt dich, wie du schreibst, ja genau so wie du bist. Daran brauchst und solltest du nicht rütteln.

Dein Problem liegt woanders. Du musst dich von deiner Mutter abgrenzen und damit klarkommen, dass du eine beschissene Kindheit hattest, von der nur noch der ganz beschissene Teil übrig ist. Das ist sauschwer, aber für dein Alter bist du da schon sehr weit, finde ich, soweit man das aus deinen bisherigen Beiträgen entnehmen kann.

Du schreibst, du willst dich nicht für deine Freundin ändern, sondern für dich, und bringst als Beispiel deine mangelnde Häuslichkeit. Ich hab auch eine schicke Wohnung, in der ich mich gerne aufhalte, aber ich bin wahrlich keine "Hausfrau", und ich finde auch keineswegs, dass das in einer Beziehung meine Aufgabe ist (findest du echt, dass das in einer Partnerschaft die Rolle eines Partners sein sollte? Und warum gerade deine, nachdem deine Partnerin ja auch eine Frau ist, der man bei einem antiquierten Rollenbild diese Aufgabe normalerweise zuschreibt?). Wenn das Wetter so toll ist wie heute, schreib ich morgens mit ein paar netten Leuten im Internet und dann pack ich meine Sachen und geh nach draußen. Es war mir schon mal mega peinlich, dass mein Freund mal sein sein Handy unter meine Couch fallen lassen hat und es dann total verstaubt wieder raufgezogen hat, aber das hat nur kurz angehalten :mrgreen:

Ich glaub, was dir gut täte, wäre ein bisschen mehr Selbstbewusstsein und Souveränität. Aber mit so einer Kindheit ist das halt nicht leicht. Da kann es aber durchaus eine super Hilfe sein, dass du eine tolle Partnerin hast, die dich liebt so wie du JETZT BIST.

Und klar, wenn man hoch fliegt, kann man tief stürzen. Wenn man mit irgendwem zusammen ist bloß damit man nicht allein ist, ist es egal, wenn einem dieser Mensch verloren geht. Aber soll man deswegen auf einen Höhenflug verzichten? Nee! Genieß es so lange es dauert, mach was Schönes draus. Mehr kannst du aus heutiger Sicht eh nicht tun.

Was die Kumpel-Freundin angeht: Ja, sowas zu haben ist schön. Aber Mann, du bist 20!! Da findet sich alles doch erst. Gerade nachdem du erst mal dabei bist, dich selber zu finden. Im Studium oder sonst der Ausbildung kann man Freunde finden, im Job auch. Oder halt in so einem Internetforum, da kannst du total anonym völlig ungeniert deine Gedanken ausbreiten und kriegst ehrliches Feedback dazu.
 
Dabei
27 Jun 2018
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#8
ist für mich so selbstverständlich dass ich es gar nicht erwähnt habe.

Ja, so ist das eigentlich und sollte es sein.
Für mich es das etwas neues und besonderes, weil ich es nie so erlebt habe, abgesehen von meinem Papa.
Meine Mutter hat mich dagegen seit ich Denken kann, terrorisiert und gequält. Und darüber hinaus alle anderen Beziehungen zerstört, die ich je hatte.
Auch was Schulfreunde anging usw.

Ich habe eine Bekannte, die hat beruflich mit solchen Sachen zu tun und kennt sich gut aus. Sie hat mir gesagt, dass ich lernen muss, gesunde Beziehungen einzugehen, mit Menschen die mich annehmen.
Und auch ich muss was lernen und habe viele Dinge falsch gemacht und mich teilweise sehr dumm verhalten.

Meine Liebste ist quasi der erste Mensch, dem ich wirklich vertraue, abgesehen von meinem Vater.
Bei dem ich mich wirklich fallen lassen kann und wo ich keine Angst haben brauche, dass er meine Gefühle gegen mich einsetzt.

Entschuldigung, falls das dumm klingt. Ich rede mich manchmal um Kopf und Kragen.
 
Dabei
27 Jun 2018
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#9
Zuckersturm, jetzt zu dir :002: :


Was die Kumpel-Freundin angeht: Ja, sowas zu haben ist schön. Aber Mann, du bist 20!! Da findet sich alles doch erst. Gerade nachdem du erst mal dabei bist, dich selber zu finden. Im Studium oder sonst der Ausbildung kann man Freunde finden, im Job auch. Oder halt in so einem Internetforum, da kannst du total anonym völlig ungeniert deine Gedanken ausbreiten und kriegst ehrliches Feedback dazu.
Sicher, aber ich weiß nicht, wie ich es anstellen soll. Bevor ich meine Liebste kennen lernte, habe ich mal ein sehr nettes Mädchen getroffen (dachte ich jedenfalls).
Sie war so aus der Peripherie meines Bekanntenkreises. Sie war auch so wie ich orientiert und sehr klug und nett.
Ich wollte nichts von ihr, gar nicht. Aber sie kam mir, obwohl sie jünger war, so erwachsen vor und so gefestigt und es hat mir einfach imponiert, wie locker sie mit allem umging.

Und statt es langsam angehen zu lassen, war ich total euphorisch und habe ihr alles über mich erzählt. Bettgeschichten und was ich fühle und meine Ängste und alles.
Ich dachte sie versteht das und war so glücklich, weil ich endlich wen hatte, mit ich einfach mal so lachen konnte und Geheimnisse austauschen und all das.
Aber sie hat nur so getan und hinterher alles überall rum erzählt und so.

Und dann hab ich es noch schlimmer gemacht, weil ich dachte, ich habe was falsch gemacht, was sie verärgert hat.
Aber sie hat mich nur ausgelacht und gemeint, ich sei ja völlig dumm und ob ich wirklich so naiv bin... Das hat so weh getan.
Seitdem lasse ich lieber die Finger von anderen Leuten.

Ehrlich gesagt fühle ich mich auch hier sehr schlecht, dass aufzuschreiben.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#10
Entschuldigung, falls das dumm klingt. Ich rede mich manchmal um Kopf und Kragen.
Kleiner Tip am Rande :002: Vorher nachdenken, bevor man was aufschreibt. Und wenn man es dann aufgeschrieben hat, es nicht hinterher als dumm bezeichnen. Denn wenn man es dumm fände, hätte man es ja nicht geschrieben. Für etwas was ich geschrieben habe entschuldige ich mich nur wenn ich jemanden damit versehentlich verletzt oder beleidigt habe.

Sicher, aber ich weiß nicht, wie ich es anstellen soll.
Du sollst sowas überhaupt nicht "anstellen". Entweder es ergibt sich, oder eben nicht. Und durch diese Story weißt du ja schon wie du es nicht anstellen sollst: Nicht gleich jemandem, den du überhaupt nicht kennst, dein ganzes Herz ausschütten und dein Leben erzählen. Das ist naiv.

Seitdem lasse ich lieber die Finger von anderen Leuten.
Warum so extrem? Ich glaube mich würde es auch irritieren, wenn sich jemand, den ich kaum kenne, so auf mich stürzen würde, da würde ich mich bedrängt fühlen. Vertrauen usw entwickelt sich doch (oder eben nicht), das ist ein Prozess. Ich hab auch Dinge, die ich nur ein paar sehr wenigen Leuten erzähle. Deswegen können andere trotzdem Freunde sein.
 
Dabei
27 Jun 2018
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#11
Ich habe schon wieder den Eindruck, dass ich es besser alles sein lassen sollte und das alles falsch rüber kommt.
Und ich in einer Ecke stehe, wo ich nicht hin wollte.

Ich hatte was ganz anderes im Sinn, kann das aber so schwer jemandem begreiflich machen.

Nehmen wir die Rollenbilder, von wegen Häuslichkeit.
Ich habe mich vielleicht falsch ausgedrückt.
Mein Ziel ist es nicht, Hausmütterchen zu werden und ein Klischee zu erfüllen.
Sondern sozusagen ein Nest zu bauen, wo alles warm ist und Geborgenheit herrscht.
Das will ich vermitteln. Mir selbst und meiner Partnerin auch.
Weil ich glaube das ein zu Hause so sein sollte und mir das ja auch wünsche.

Oder irre ich mich da wieder?
 
Dabei
27 Jun 2018
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#12
Warum so extrem? Ich glaube mich würde es auch irritieren, wenn sich jemand, den ich kaum kenne, so auf mich stürzen würde, da würde ich mich bedrängt fühlen. Vertrauen usw entwickelt sich doch (oder eben nicht), das ist ein Prozess. Ich hab auch Dinge, die ich nur ein paar sehr wenigen Leuten erzähle. Deswegen können andere trotzdem Freunde sein.
Dazu möchte ich auch noch mal Stellung nehmen. Es war ja auch nicht so, dass ich ihr alles an einem Abend erzählt habe.
Das zog sich schon über 3 oder 4 Wochen. Und es war auch nicht einseitig, von meiner Warte aus.
Sie hat mir auch vieles erzählt, vor allem über Bettgeschichten und wie sie Liebe sieht usw.
Und eigentlich war sie auch jene, die damit immer wieder anfing und mich gefragt hat.

Und ich kannte solche Offenheit nicht, weil ich es nie durfte und bin manchmal ganz schön rot geworden.
Letztlich habe ich mich aus mir raus getraut und dachte, es ist normal unter Freundinnen.
Mir fehlte die Vergleichsmöglichkeit.

Und als sie dann plötzlich so wurde, habe ich genau das empfunden, was ich immer bei Mama hatte.
Das meine Gefühle nur dazu benutzt werden, um mich zu verletzen.

Deshalb bin ich jetzt so "extrem". Ich würde es Vorsicht nennen.
 
Dabei
5 Nov 2007
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#13
.....
Meine Liebste ist quasi der erste Mensch, dem ich wirklich vertraue, abgesehen von meinem Vater.
Bei dem ich mich wirklich fallen lassen kann und wo ich keine Angst haben brauche, dass er meine Gefühle gegen mich einsetzt.
Möchte zuerst sagen, dass du für eine so junge Frau auch für mich beeindruckend klar, reflektiert und in diesem Sinn schon erfahren bist.

Du hast dich hier ja schon genauer vorgestellt, dass wir uns ein Bild machen können. Es ist natürlich schön, wenn du in deiner Liebsten einen Menschen gefunden hast, der dich liebst, so wie du bist.

Aber ich möchte zu bedenken geben, dass die größte Liebe durch zu viel Nähe auch zerstört werden kann, dass du auch an deiner Eigenständigkeit arbeitest, warum du dich so schnell schuldig fühlst, wo es gar keinen Grund gibt. Dich in Frage stellst, zum Beispiel das:

Entschuldigung, falls das dumm klingt. Ich rede mich manchmal um Kopf und Kragen.
Das ist völlig unbegründet, du bist eine interessante Frau, so wie du bist. Ich will nur darauf hinweisen, dass du auch an dir arbeitest und dein Glück nicht von einem Menschen abhängig machst, auch wenn du deine Liebste noch so toll findest und sie sicher auch so ist.
 
Dabei
27 Jun 2018
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#14
Danke für eure lieben und warmen Worte.
Ich muss zugeben, dass manche Dinge mich oft sofort triggern, wie man so schön sagt. Twin hat z.B. geschrieben, dass es/ich "naiv" gewesen bin.
Natürlich zurecht, dass weiß ich selbst und bin auch nicht böse. Es ist nur so, dass ich mich immer sofort in einer Verteidigungshaltung befinde, wenn ich so etwas höre.
Und daran muss ich arbeiten.
Einfach lernen, dass es in einer Diskussion verschiedene Sichtweisen gibt und das die Worte des anderen nicht ausgesprochen werden, um mich zu verletzen, oder vorzuführen.
So hat mir das jedenfalls meine Bekannte erklärt, die bei der Caritas arbeitet und sich mit solchen Dingen auskennt.

Aber ich möchte zu bedenken geben, dass die größte Liebe durch zu viel Nähe auch zerstört werden kann,
Ich weiß und ich versuche das schon zurückzuschrauben, so weit es geht. Und ein Klammeraffe will ich auch nicht sein, was mir aber auch ganz gut gelingt, wie ich glaube und hoffe.
Ich lasse ihr ja viele Freiräume und mache ja auch gern Dinge alleine.
Eigentlich habe ich es sogar gern, wenn ich für mich bin und bin niemand der immer jemanden um sich haben muss.
 
Dabei
21 Jan 2013
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#15
Hihi :mrgreen: Hatte aber vielleicht einen Grund, dass es ein "Kumpel" blieb?
Jein. Ich glaube wir hatten beide irgendwie schon echte Gefühle füreinander. Daraus hat sich damals eine überaus komplizierte Geschichte ergeben. Das Schlawinertum hat mich nicht gestört :lol:
Und die intellektuellen Duelle waren zugegeben immer recht anstrengend. Möchte ich aber echt nicht missen sowas.
Kann ich mir vorstellen, dass das für andere sehr unterhaltsam ist. :D

Das mit der Augenhöhe hatte ich auch in aller Eile vergessen. Ist natürlich auch wichtig.
Bei meinem Ex ht mich das immer wieder überrascht, da wir altersmäßig schon etwas auseinander sind und er mich dennoch jederzeit als Partnerin auf Augenhöhe behandelt hat.
Weiß nicht, wie das bei euch aussieht oder ob ihr das sogar aus Freundschaften oder Beziehungen kennt. Es ist schon anstregend, von älteren Menschen so von "oben herab" behandelt zu werden.
Bei Männern habe ich das sogar noch schlimmer empfunden als bei Frauen.

Und bei Zuckersturm sehe ich da überhaupt keinen Grund zur Eile.
Mit 20 war ich MEILENWEIT davon entfernt, so reflektiert zu sein.
Du musst nicht zwanghaft etwas verändern, das gibt sich mit dem Alter von ganz alleine.
Ich finde dich auf deinem jetzigen Entwicklungsstand schon äußerst bemerkenswert und reflektiert.
Dass solch eine Kindheit ihre Narben hinterlässt, ist völlig klar.
Wichtig ist, dass du sie "in Ruhe" heilen lässt und deine eigenen Gefühle nicht so streng bewertest.
Ich finde, man sollte allgemein nicht immer so hart mit sich selbst ins Gericht gehen. Dazu neigen ja vor allem intelligente Menschen recht schnell..

viele Grüße
Love_hurts
 
Dabei
5 Nov 2007
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Alter
82
#16
So hat mir das jedenfalls meine Bekannte erklärt, die bei der Caritas arbeitet und sich mit solchen Dingen auskennt.
Deine Bekannte hat das gut erklärt. Und so wie du dich hier darstellst, kannst du dich ja auf neues einlassen. Das ist oft nicht so.

So wirst du weiterkommen und dich weiterentwickeln.
 
Dabei
27 Jun 2018
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#17
Du musst nicht zwanghaft etwas verändern, das gibt sich mit dem Alter von ganz alleine.

viele Grüße
Love_hurts

Die Sache ist die:
Meine Freundin hat mich gefragt, ob wir heiraten wollen. Wir dürfen ja jetzt zum Glück auch.

Und da ich es schon vorher wusste, dass sie mich fragen wird, weil ich sie dummerweise zufällig belauscht habe, wie sie mit ihrer besten Freundin telefoniert hatte, wusste ich es schon und hatte etwas Vorlauf, um mir über meine Gefühle im Klaren zu werden.
Zuerst war ich sehr geschockt und dachte, vielleicht fragt sie ja nur aus Mitleid, weil sie weiß das ich zur Zeit sehr angeschlagen bin. Aber ich war natürlich auch total glücklich und hatte weiche Knie und mir war schlecht und heiß und kalt.. alles auf einmal.
Und dann habe ich mir halt überlegt, ob ich das kann, eine "Ehefrau" sein. Das klingt alles so groß, in meinem Ohren.
Ich weiß nicht ob ihr das nachvollziehen könnt. Weil es etwas sehr schönes ist, aber auch sehr erwachsen und voller Verantwortung.
Da wollte ich mir halt ein bisschen Rat holen.

Und so wie du dich hier darstellst, kannst du dich ja auf neues einlassen. Das ist oft nicht so.

So wirst du weiterkommen und dich weiterentwickeln.
Das ist sehr schwer. Im Moment eher so, als würde ich eine Anleitung befolgen, weil mir mehrere Personen das gleiche sagen.
Ich weiß das ja auch alles und so, aber es ist so unglaublich schwierig und ohne Unterstützung würde es nicht gehen.
Es kommt mir alles auch so kompliziert vor.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#18
Und dann habe ich mir halt überlegt, ob ich das kann, eine "Ehefrau" sein. Das klingt alles so groß, in meinem Ohren.
Ich weiß nicht ob ihr das nachvollziehen könnt. Weil es etwas sehr schönes ist, aber auch sehr erwachsen und voller Verantwortung.
Da wollte ich mir halt ein bisschen Rat holen.
An diese Frage hast du dich aber sehr aus der Entfernung rangetastet ;) Auch wenn ich selber gar nicht heiraten würde: Ich persönlich finde 20 extrem früh zum Heiraten. Da steht man ja quasi noch vor dem Leben, und auch den Partner kann man kaum kennen, weil man in dem Alter ja noch nicht so lange zusammen sein kann. Auch würde ich nicht heiraten, wenn ich mich gerade in einer persönlichen Findungsphase befinden würde. Aber ich seh das Thema sowieso total pragmatisch und bin auch ein ganz anderer Typ als du, soll heißen: Ich will dir da nichts ausreden.

Das ist sehr schwer. Im Moment eher so, als würde ich eine Anleitung befolgen, weil mir mehrere Personen das gleiche sagen.
Wie meinst du das? Personen in deinem RL? Hier sagen die Leute ja eher "Du bist ok so wie du bist".
 
Dabei
27 Jun 2018
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#19
An diese Frage hast du dich aber sehr aus der Entfernung rangetastet ;)
War das falsch? Ich meine, habe ich wieder ein großes Drama gemacht und wir hätten alles abkürzen können, wenn ich es gleich gesagt hätte?
Ich neige dazu, dass habt ihr ja sicher schon gemerkt, alles total zu verkomplizieren und solange zu durchdenken, bis ich wieder am Anfang stehe. Mit 50 neuen Fragen.

Auch wenn ich selber gar nicht heiraten würde: Ich persönlich finde 20 extrem früh zum Heiraten. Da steht man ja quasi noch vor dem Leben, und auch den Partner kann man kaum kennen, weil man in dem Alter ja noch nicht so lange zusammen sein kann. Auch würde ich nicht heiraten, wenn ich mich gerade in einer persönlichen Findungsphase befinden würde.
Das ist das Einzige, was mich auch beschäftigt und darum habe ich ja auch diesen Thread erstellt. Ich fühle mich noch sehr jung und ich muss auch ehrlich sagen, mich bringt diese Frau total durcheinander.
Wenn ich wir zusammen sind, ist das so wie ein Rausch, als wäre alles andere unwichtig. Das habe ich kürzlich gemerkt, weil sie 3 Wochen im Urlaub war. Im Prinzip bin ich da das erste Mal richtig aufgewacht, seit wir zusammen sind.
Darum bin ich wahrscheinlich auch so durchgedreht und emotional geworden. Oder klar, keine Ahnung was davon stimmt. Und seitdem sie wieder das ist, ist das alles wieder so, als wäre ich auf Droge und nicht so recht Herrin meiner Sinne.

Aber so war das schon immer und schon das kennen lernen bzw, die erste Begegnung waren nicht "normal". Eher so wie ein Blitschlag.



Wie meinst du das? Personen in deinem RL? Hier sagen die Leute ja eher "Du bist ok so wie du bist".
Ja, meine Bekannte hilft mir ja. Sie ist eine Suchthelferin und betreut drogenabhängige Menschen. Sie hat mir das alles erklärt, von wegen den gesunden Beziehungen, nicht angegriffen fühlen usw.
Im Prinzip reagiere ich entgegen all den ganzen Sachen, die ich zu Hause lernen musste, damit meine Mum keine Angriffsfläche hat. Sie hat natürlich trotzdem was gefunden und brauchte auch gar keinen Grund, aber...
Das ist schwer zu erklären und schwer zu verstehen, ich weiß.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
27 Jun 2018
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#20
Okay, ich hoffe das wird euch nicht langsam zu viel, aber ist eine Ehe hier nicht auch, neben der Liebe, den Gefühlen und dem Zusammensein, der ultimative Befreiungsschlag?
Ein starkes Signal an meine Mama, dass ich mir nichts mehr gefallen lasse und sie nicht mehr solche Macht über mich hat?
Weil das für mich auch ein Aspekt davon ist, wenn ich ehrlich bin.
Es kommt bei den Motiven sicher ganz weit hinten, aber ich habe dann das Gefühl, niemand kann uns mehr etwas anhaben.

Und ich fühle mich dadurch auch irgendwie geschützt. Weiß nicht wie ich das erklären soll.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#21
Okay, ich hoffe das wird euch nicht langsam zu viel, aber ist eine Ehe hier nicht auch, neben der Liebe, den Gefühlen und dem Zusammensein, der ultimative Befreiungsschlag?
Ein starkes Signal an meine Mama, dass ich mir nichts mehr gefallen lasse und sie nicht mehr solche Macht über mich hat?
Für mich ist Bindung (Ehe) das Gegenteil von Freiheit. Außerdem hat deine Partnerschaft nichts mit deiner Beziehung zu deiner Mutter zu tun.
 
Dabei
27 Jun 2018
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#22
Für mich ist Bindung (Ehe) das Gegenteil von Freiheit. Außerdem hat deine Partnerschaft nichts mit deiner Beziehung zu deiner Mutter zu tun.
Für mich ist es nicht das Gegenteil, sondern eine große Befreiung.
Und Sicherheit und Schutz.

Ich weiß nicht ob es stimmt, aber ich glaube verstanden zu haben, was mein Papa wollte.
Er hat uns damals diese Wohnung geschenkt, an Weihnachten.
Und dann nahm er mich in den Arm und hat gesagt: "Schatz, hier kannst Du Dir ein Heim schaffen und bist sicher und ihr könnt glücklich werden."
Das geht mir immer wieder durch den Kopf. "Glücklich und sicher". Vielleicht hat er genau das damit gemeint und wollte das so.

Außerdem hat deine Partnerschaft nichts mit deiner Beziehung zu deiner Mutter zu tun.


Stimmt... und auch wieder nicht. Weil alles mit ihr zu tun hat.

Ich habe ihr heute geschrieben, nachdem ich ihre Nachrichten einige Zeit ignoriert habe und sie letztens konsquent aus der Wohnung befördert habe, nachdem sie hier aufschlug.
Das wir heiraten und sie sich sicher freut und auch kommen darf, wenn sie nett ist.
Darauf meinte sie, nun habe ich wohl komplett den Verstand verloren und das ich nicht weiß was ich tue und das nur mache, um sie bloßzustellen.
Als würde ich einen Kinderschänder heiraten, oder den Dorfhenker.. Wobei ihr das wohl lieber wäre.
Schauen wir was als nächstes passiert.

Ich nehme an, sie wird wieder drohen, uns rauszuschmeißen.
 
Dabei
27 Jun 2018
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#24
Du meinst, du kannst dich von deiner Mutter befreien indem du deine Freundin heiratest?
Nein.
Sondern ich befreie mich, indem ich endlich eigene Entscheidungen treffe und mir nicht mehr diktieren lasse, mit wem ich durch das Leben gehe.
Indem ich eine eigene Familie gründe, ein eigenes zu Hause habe, in dem ich die Herrin bin.
Und ich glaube, genau das wollte auch mein Papa.

Natürlich ist dieser Fakt dabei nur eine Randnotiz, aber es ist ein positiver Nebeneffekt. Ich bestimme meine Kontakte, meine Liebe, meinen Weg und nicht sie.
Und wenn ich eine eigene Familie habe, dann ist sie draußen und ich entscheide, wie weit sie daran teilhaben darf. Oder nicht.

Und ich bin auch vor dem Gesetz geschützt, kann Entscheidungen für meine Liebste treffen, bekomme Auskunft im Krankenhaus usw.

Mir ihrer Mutter haben wir heute auch geredet und sie freut sich von ganzem Herzen.
Sie hat gesagt, wir müssen noch viel lernen, aber das wir das gemeinsam schaffen und sie uns unterstützt und lieb hat.
Und das ich auch ihre Tochter bin und es keinen Unterschied gibt.
 
Dabei
23 Nov 2016
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#25
Hallo Zuckersturm,

du hast dich schon dafür entschieden, deine Freundin zu heiraten (wie alt ist sie eigentlich?) und im Grunde finde ich es eigentlich nicht gut, anderen Menschen nach ihrer Entscheidung noch meinen Senf hinzuzugeben. Das würde ich im RL nicht machen, aber da dies ein Forum ist, möchte ich doch meine Gedanken dazu schreiben:

Es hört sich für mich nicht danach an, als hättest du hier deine eigene Entscheidung getroffen, unabhängig von deiner Mutter. Im Gegenteil. Ich finde, dass du diese Entscheidung gerade wegen deiner Mutter gefällt hast.

Es macht die Sache in meinen Augen auch nicht besser, dass du dir einzureden versuchst, dass es dein Vater gewollt hätte. Jemanden zu heiraten sollte nichts mit den Eltern zu tun haben. Aber bei dir ist das ein starkes Motiv. Das ist auch nicht verwunderlich, da du noch sehr, sehr jung bist und kaum Gelegenheit hattest, dich von deinen Eltern ausreichend abzunabeln und eigenständig zu entwickeln.

Ich habe selbst mit 21 geheiratet und ich war damals zu 100% davon überzeugt das Richtige zu tun. Ich war auch schon immer ein sehr reflektierter Mensch und habe mir viele Gedanken gemacht.

Aber was ich nicht sehen wollte, ist die Tatsache, dass man mit Anfang 20, egal wie intelligent oder reflektiert man ist, noch ein sehr "unfertiger" Mensch in seiner Persönlichkeitsentwicklung ist. Man bekommt mit zunehmender Lebenserfahrung einen anderen Blickwinkel. Man verändert sich einfach noch sehr stark.

Daher war es falsch zu heiraten. Für mich jedenfalls. Wärst du meine Tochter, würde ich dir abraten.

Ich finde dich aus dem,,was du schreibst, sehr sympathisch und intelligent. Aber viel Selbstbewusstsein hast du nicht. Für doch steht deine Freundin auf einer höheren Stufe als du selbst. Du denkst, dass sie irgendwie ein tollerer, besserer, schönerer Mensch sei als du, der dir Sicherheit geben kann. Genau so dachte ich damals von meinem Ex-Mann.

Meiner Meinung nach solltest du dir Zeit geben, dich zu entwickeln und deine Freundin erst heiraten, wenn ihr auf Augenhöhe seid und du keine Angst hast, du könntest sie verlieren, wenn du sie nicht heiratest.

Ich wünsche dir in jedem Fall alles Gute!
 
Dabei
27 Jun 2018
Beiträge
65
#26
Guten Morgen!

Also der Thread hat eine Richtung genommen, in die ich gar nicht wollte. Das macht aber nichts. Mir hilft alles und ich kann eigentlich jede Sichtweise gebrauchen.
Es ist sehr hilfreich für mich, ich sortiere ja gerade ein wenig.


Hallo Zuckersturm,

(wie alt ist sie eigentlich?)
Sie ist 22, also 2 Jahre älter als ich es bin.

Es hört sich für mich nicht danach an, als hättest du hier deine eigene Entscheidung getroffen, unabhängig von deiner Mutter. Im Gegenteil. Ich finde, dass du diese Entscheidung gerade wegen deiner Mutter gefällt hast.
Nein, dass stimmt nicht, aus meiner Sicht. Hatte ich gestern nicht erwähnt, ein Teil der Nachricht die als Antwort kam, enthielt auch ein "...das werden wir noch sehen." oder so ähnlich.
Und dann hat sie sehr oft angerufen und so viele Whatsapp geschickt, bis ich das Telefon ausgemacht habe. Und dann habe ich etwas getan, was ich vor langer Zeit schon hätte tun sollen:
Die Karte läuft über meine Eltern bzw. sie. Ich habe sie raus genommen und zerschnitten. Meine Freundin sagt, es wäre auch ein symbolischer Akt.
Unsere Nachbarn haben eine kleine Tochter, sie ist 8 und wir passen öfter mal auf und gehen mit der Kleinen raus. Wir haben sie in einen Umschlag getan und in ihren Briefkasten geworfen, als wir gestern Nachmittag mit ihr spazieren waren.
Es war sehr befreiend, obwohl es mir auch komisch vor kam.. Ich bin sehr gespannt, was nun passieren wird, weil irgendwas wird passieren und sie wird das nicht so einfach hinnehmen.
Ich nehme an, sie wird wieder drohen, uns hier raus zu schmeißen. Dazu muss ich noch erklären, dass die Wohnung rein technisch ihr gehört, weil mein Papa nicht mehr dazu kam, sie zu überschreiben. Es ging sehr schnell alles...

Es macht die Sache in meinen Augen auch nicht besser, dass du dir einzureden versuchst, dass es dein Vater gewollt hätte.
Ich rede mir das vielleicht ein, aber so empfinde ich das gar nicht. Es ist ein starkes Gefühl und die einzige Erklärung die übrig bleibt, seit ich so ziemlich jede der 3 Millionen Ansätze durchgegangen bin, die ich mir überlegt habe. Fragen kann ich ihn nie wieder und das tut weh. Mir bleibt nur das.
Wenn er noch da wäre, wäre alles einfacher und ich könnte endlich mal reinen Tisch machen, mit allem. Ich war so dumm damals, dass ich nie was gesagt habe, wegen meiner Mutter und wie es mir geht.
Das erscheint mir heute so absurd. Als ob er mich verstoßen hätte, oder zugelassen, dass sie mich ihm wegnimmt. Das wäre niemals passiert... Aber ich schweife ab und muss sonst wieder weinen... ...



Ich finde dich aus dem,,was du schreibst, sehr sympathisch und intelligent. Aber viel Selbstbewusstsein hast du nicht. Für doch steht deine Freundin auf einer höheren Stufe als du selbst. Du denkst, dass sie irgendwie ein tollerer, besserer, schönerer Mensch sei als du, der dir Sicherheit geben kann. Genau so dachte ich damals von meinem Ex-Mann.
Mit dem Selbstbewusstsein, dass stimmt leider, aber es hat sich schon sehr gebessert, seit wir uns kennen. Vorher hatte ich gar keines.
Also wir sind, aus meiner Sicht, absolut gleichwertig, auch wenn sie sicher die stärkere ist. Das ich sie vergöttere, dass stimmt.
Ich habe gestern mit jemandem darüber gesprochen, wie wir uns kennenlernten, was mich immer sehr aufwühlt, auf eine gute Art und Weise, weil es so schön ist. Vorher hatte ich noch nie die Initiative ergriffen, oder war auf jemanden zugegangen, weil ich viel zu schüchtern gewesen wäre.
Das kommt hier vielleicht nicht so rüber, aber ich bin so. Als ich sie gesehen habe, war ich so elektrisiert und habe so stark reagiert, wie noch nie in meinem Leben vorher.
Ich bin quasi sofort zu ihr hingegangen, dass waren keine 30 Sekunden, obwohl ich sie noch nie zuvor gesehen hatte.
Und sie sagt auch, sie wusste nach 10 Sekunden bereits, dass sie mich mit nach Hause nehmen würde, an diesem Abend. Schon damals kam sie mir wie gemalt vor und so unwirklich, als wäre sie nicht real.
Wir standen uns damals völlig fassungslos gegenüber, ohne das wir was gesagt haben. Ich war einfach los gelaufen und stand da wie die dümmste Kuh der Welt, ohne Plan.
Aber es war nicht peinlich, sie hat auch etwas gestockt und dann meine Hand genommen und dann nahm der Abend seinen Lauf.
Okay, ich schwärme schon wieder. Jedenfalls wusste ich, als die Sonne damals aufging schon, dass ich verloren bin und sie hat damals auch gemeint, dass wir uns nun nie wieder aus den Augen verlieren werden.

Meiner Meinung nach solltest du dir Zeit geben, dich zu entwickeln und deine Freundin erst heiraten, wenn ihr auf Augenhöhe seid und du keine Angst hast, du könntest sie verlieren, wenn du sie nicht heiratest.
Wir haben immer gegenseitig etwas Angst uns zu verlieren. Gehört das nicht dazu?
Ich meine, es ist nun auch nichts so, als würden wir ständig darüber nachdenken und in Angst leben, dass nicht. Es ist eher so, dass wir sehr pfleglich miteinander umgehen, uns alles erzählen, nie anlügen und uns Freiräume lassen.
Wir überlegen immer zusammen, bevor wir etwas machen. Niemand würde je etwas tun, was den anderen verletzt.

Es mag sein, dass wir sehr naiv sind und vieles einfach ausblenden.
Aber ich finde, wir sind schon an einem Punkt angelangt, wo wir uns sehr sicher sind und gemerkt haben, dass wir gut zusammenpassen.
Man bekommt das ja auch vom Umfeld gespiegelt. Weil alle immer sagen, wir verstehen uns so gut und passen so gut zusammen, dass es eigentlich schon.. na ja, zum k*en ist.
Das sagen Freunde immer.

Auf jeden Fall Danke für Deinen Rat und das Du dies mit mir geteilt hast. Das ist sehr lieb von Dir, liebe Badesalz
Ich nehme durchaus gern Ratschläge an, aber in diesem Punkt kann ich es nicht.
 
Dabei
6 Mrz 2013
Beiträge
7.536
#27
OK, dann vielleicht noch ein paar pragmatische Dinge ;):

Ich nehme an, sie wird wieder drohen, uns hier raus zu schmeißen. Dazu muss ich noch erklären, dass die Wohnung rein technisch ihr gehört, weil mein Papa nicht mehr dazu kam, sie zu überschreiben. Es ging sehr schnell alles...
Versteh ich das richtig, dass die Wohnung, in der du und deine Freundin lebt, ursprünglich Eigentum deines Papas war und dass diese Wohnung nun deine Mutter (allein? oder auch du einen Anteil) geerbt hat?

Wenn das so ist, und du gerade einen - völlig verständlichen - Cut mit deiner Mutter machst und deine Mutter zudem deine Freundin nicht ausstehen kann, könnte sie dich/ euch doch auf die Straße setzen und dich auf den normalen Unterhalt verweisen, den sie dir zahlen müsste.

Darf ich mal fragen, wovon ihr beide lebt und künftig leben werdet? Habt ihr schon eine fertige Ausbildung, habt ihr einen Job? Oder unterstützt euch die andere Mutter? Ich habe in deinem Alter gerade mal mit dem Studium angefangen. Da wäre ich wohl ziemlich strategisch vorgegangen, wenn ich mit meinen Eltern nicht klargekommen wäre, wenn ich mir diese Zeit nicht mit Rechtsstreitigkeiten hätte versauen wollen ... Oder nee, ich wäre vermutlich alters- und Prinzipienbedingt nicht strategisch vorgegangen :oops:, aber dann hätte ich halt die Scheiße am Hals gehabt, wie das eben so ist, wenn man von jemandem (zB Eltern) finanziell abhängig ist.
 
Dabei
27 Jun 2018
Beiträge
65
#28
Du verstehst es richtig, die Wohnung gehört ihr, dummerweise, obwohl es meine ist, wie wir alle wissen.

Ich habe darüber nachgedacht, mir was anderes zu suchen, aber ich sehe das auch nicht.
Meine Mama ist der Ansicht, dass "die Prinzessin" natürlich ein Schloss zum Leben braucht, aber so ist es nicht. Ich brauche den ganzen Luxus gar nicht, hier geht es um etwas anderes.
Es ist der erste Platz wo ich in Sicherheit war (vor ihr) und ich denke halt immer daran, wie mein Papa sagte, ich soll glücklich werden und sicher leben.
Ich glaube, er hat es geahnt und es kam mir an Weihnachten so vor, als wolle er mit mir reden.
Ziehe ich aus, hat sie wieder gewonnen und mir wieder was weggenommen, was ich liebe. Und da mache ich nicht mit.
Ich habe ihr gesagt, sie müsste mich tot hier raus tragen, oder ich fackele die Bude ab, bevor sie sie bekommt. War nicht nett, ich weiß, aber es ist mein zu Hause.
Und so einfach kann sie mich auch wieder nicht rausschmeißen, weil sie sich dann vor ihren ganzen Schicki Micki Freunden die Blöße gibt und die liebt sie mehr als mich (so sie das überhaupt tut)

Meine Freundin geht arbeiten und ich sollte eigentlich zum Wintersemester anfangen zu studieren.
Aber ich glaube, ich warte mal lieber noch und ordne alles. Geld ist kein so großes Problem, meine Papa hat vorgesorgt. Ich habe Geld geerbt und bekomme auch noch jeden Monat was ausgezahlt.
Wenn ich 30 bin noch mal eine größere Summe, als Start ins Leben. So hat es mein Vater arrangiert, weil er immer an mich gedacht hat.
Sonst stände ich jetzt dumm da.

Und damit kein falscher Eindruck ensteht: Wir brauchen nicht viel zum leben und ich bin auch keine Verschwenderin, die alles auf den Kopf haut und gedankenlos ist.
Ich versuche immer, so wenig wie möglich auszugeben und auch was zu sparen.
 
Dabei
23 Nov 2016
Beiträge
652
#29
Ich habe mir schon gedacht, dass dein Entschluss, deine Freundin zu heiraten, fest steht.

Daher wünsche ich dir von Herzen eine glückliche Ehe mit ihr und dass ihr eure Liebe und euren respekt- und vertrauensvollen Umgang miteinander in Eurem weiteren gemeinsamen Leben stets bewahrt.

Man kann sich ja auch miteinander entwickeln (bei meinen Eltern war das so).

Alles Liebe!
 
Dabei
5 Nov 2007
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6.471
Alter
82
#30
Also der Thread hat eine Richtung genommen, in die ich gar nicht wollte. Das macht aber nichts. Mir hilft alles und ich kann eigentlich jede Sichtweise gebrauchen.
Welche Richtung wolltest du denn? Was erwartest du von diesem Forum? Uns hilft es, wenn du das ganauer sagen kannst. Und für dich ist es auch gut, wenn du genauer darüber nachdenkst, Was du willst, was dir gut tut, was du erwartest.

Und es ist verständlich dass dir das selber nicht so ganz klar ist.
 
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