Verliebt in sehr guten Freund

Hey, Leute... ich bin neu hier und will euch gleich mal meinen Liebeskummer klagen.

Und zwar habe ich (19) vor genau einem Jahr übers Internet einen jungen Mann (23) kennengelernt. Er wohnt hier "in der Nähe", das heißt 50km weg. Wäre also nicht unmöglich. Wir haben uns damals schon super verstanden, haben schon einige Ähnlichkeiten festgestellt. Irgendwann wurde er mir aber zu anhänglich, dann kam, wenn ich mal 10 Minuten nicht im Chat geantwortet habe, schon wieder dieses "Schön, dass du mir nicht antwortest" und so weiter. Irgendwann hab ich ihm gesagt, dass es mich nervt, wenn er so aufdringlich ist und nichtmal ein paar Minütchen auf eine Antwort warten kann.
Soweit so gut - irgendwie kam es dann dazu, dass wir einfach gute Freunde waren und uns schließlich irgendwann gegenseitig von unseren Problemen mit Männlein und Weiblein berichteten. Die letztens 2-3 Monate wurde er sowieso eine sehr wichtige Person für mich, er ist im Moment meine einige Bezugsperson, der einzige, dem ich meine privaten Probleme erzähle. Zu der Zeit hatten wir auch beide jemanden, den wir toll fanden. In beiden Fällen ist es nichts geworden, weil wir uns beide mit dem/derjenigen gestritten haben (zu seinem Streit später mehr).
Er wollte mit dem Mädel sogar in den Urlaub zusammen fahren, aber durch den Streit haben sie sich entschieden das du lassen. Er hatte mich sogar vor kurzem gefragt ob ich nicht mitfahren will, weil ja für 2 Personen gebucht war. Ich sagte ihm dazu, dass ich dafür kein Geld habe und er antwortete einfach ganz trocken mit "Naja, bezahlt habe ich es ja eh schon..." Ich bin aber nicht weiter drauf eingegangen, weil mir das ein zu großes "Geschenk" wäre.

Jedenfalls habe wir es dann vor gut einer Woche es geschafft uns das erste Mal zu treffen. Und ich war wahnsinnig nervös und aufgeregt. Und als er dann vor mir stand, war ich im wahrsten Sinne des Wortes sprachlos.
Der Tag an sich war auch sehr schön, wir haben uns brillant verstanden, noch viel viel mehr Gemeinsamkeiten festgestellt. Wir denken teilweise das gleiche, würden in bestimmten Situation gleich handeln, haben gleiche Interessen, hören die gleiche Musik und so weiter, das ist schon alles wahnsinnig toll. Wir haben uns auch gegenseitig geneckt, er hat mich auf eine Wasserpfeife mrgreen eingeladen und da ich keine Ahnung hatte wie ich nach Hause komme, war er sogar so lieb und hat mich diese 50km (pro Strecke ) extra nach Hause gefahren. Zum Abschied gabs dann noch eine lange Umarmung. Und da wars für mich endgültig klar - ich hatte ein Kribbeln im Bauch, dass ich schon ewig nichtmehr gespürt habe, war den ganzen Abend noch gut drauf, konnte nicht schlafen, weil ich die ganze Nacht an ihn denken musste. Und ich denke wirklich häufig an ihn, warte abends nur darauf, dass er online kommt um mit ihm zu schreiben. Abends wollte ich ihm dann eine Nachricht schreiben "War schön heute, danke für den tollen Tag." Aber bevor ich überhaupt abschicken konnte, kam von ihm ein "Danke für den tollen Tag. "
Wir schreiben seitdem auch wirklich jeden Tag. Und ich habe das Gefühl, dass wir uns seit dem Treffen besser verstehen - kann allerdings auch Einbildung meinerseits sein, hab dafür Talent. Und wenn es mir mal schlecht geht, er mich aufmuntert und ich mich dafür bedanke, dann kommen so Sätze wie "Ich bin froh, wenn ich dich aufmuntern kann." oder "Besser, als wenn du weinst. " - Ich weiß, sowas kann man auch zu Freunden sagen, allerdings hat er das "früher" nie getan. Ich hab dann mit einer kleinen Andeutung angefangen und meinte daraufhin zu ihm "Danke, du bist süß. " und er antwortete mit "Du auch Auch, wenn du mich beim Treffen gehauen hast " (< Beruhte auf Gegenseitigkeit und war auch gar nicht dolle !!). Würde man so als guter Freund darauf antworten? Mit einem "Du bist auch süß" ?

Ich habe keine Ahnung, ob ich sein ganzes Verhalten als freundschaftlich oder vielleicht doch als mehr deuten soll. Ich habe Angst, dass, wenn ich ihm meine Gefühle gestehe, die Freundschaft kaputt geht. Ich weiß, dass er vor langer Zeit in derselben Situation war, als er auf ein Mädel stand, sie ihn aber nur als guten Freund sah - zack, die Freundschaft bei den beiden war hin.
Ich habe Angst, dass das bei uns auch passieren könnte. Und ich weiß nicht, wie ich verhalten soll.

Soll ich ihm meine Gefühle und Angst vor dem Aus der Freundschaft gestehen? Wenn ja, wie könnte ich das formulieren, ohne dass er allzu sehr abgeschreckt sein wird?
War/ist jemand in der gleichen Situation und kann vielleicht mal seine Erfahrungen schildern (ich weiß - die Erfahrungen sind von Person zu Person unterschiedlich, aber ich muss alle Möglichkeiten in Betracht ziehen)?

Freue mich wahnsinnig über antworten!!

Nicht schreiben, sondern handeln. Das ist alles, was du dazu wissen musst.

Denn eure Freundschaft hat sich bereits verändert, seit du dir deiner Gefühle bewusst bist - ein normales Fortführen ist insofern ausgeschlossen.

Von was für einer Freundschaft redest Du? Ihr sei 2 Fremde, die sich gerade 1x real gedatet haben. Alles andere ist virtuelles Gequake, welches null Anspruch auf Authentizität hinsichtlich der Realität besitzen muss. Steigere Dich nicht in die Sache rein und lern ihn kennen. Real.

Mal abgesehen davon, dass du meine Frage ungefähr Null beantwortet hast:
Ich denke, dass man übers Internet sehr wohl eine Freundschaft aufbauen kann. Und auch Gefühle kann man entwickeln. Wenn du anderer Meinung bist, ist das in Ordnung.

Genau. Und schwimmen und Fahrradfahren lernt man auch übers Internet. Aufwachen! Ich habe Dir eine Antwort genannt. Lern ihn real kennen. Das Internet verscheiert nur, es eröffnet nichts. Ein Mensch, der sich hinter seinem PC versteckt, gibt nicht mal ansatzweise genug preis, um sich ein realistisches Bild von ihm zu machen. Man kann über eine ewig lange Zeit Dinge über sich verheimlichen, inkl. seinem gesamten Umfeld, das einem verborgen bleibt. Er sagt Dir null, was Du nicht wissen darfst. Alles, was Du erfährst, ist eine von ihm zusammengeschusterte Variante seines seins, das er nach belieben kontrollieren kann. Wenn Du wirklich glaubst, dass Du über Nullen und Einsen Deinen Dreamlover ausmachen kannst, dann bist Du noch naiver als ich dachte.

Ein großer Nachteil bei solchen Bekanntschaften übers Internet ist auch, dass Dinge, an die man vielleicht gar nicht denken würde, weil sie im echten Leben direkt auffallen würden, dann beim ersten Treffen völlig überraschend zu Tage treten und einen so sehr stören können, dass die ganzen schönen Gespräche davor unnütz waren. Über das Internet kann man jemanden kennen lernen und sympathisch finden, viel mehr aber nicht. Dazu muss man die entsprechende Person schon im guten alten RL kennen lernen. Ein Kumpel von mir hat im Internet mal seine "Traumfrau" kennen gelernt, wie er felsenfest überzeugt war, obwohl ich ihn davor gewarnt habe. Als er sie zum ersten Mal gesehen hat, hat er gemerkt, dass sie Kettenraucherin war. Da war die Traumfrau plötzlich für ihn gestorben

Exakt. Ein guter Anfang, um einen Kontakt zu knüpfen, alles andere ist jedoch ohne das reale Kennenlernen nur ein Luftschloss.

Nenn mich naiv und gut ist. Mit dir über das Thema Internet und Freundschaft zu diskutieren ist sinnlos, da wir ohnehin sehr unterschiedlicher Meinungen darüber sind.
Ja, selbstverständlich werde ich ihn weiter kennenlernen.

Gut, ihr habt eure Meinung - ich habe meine.
Es ging in diesem Thread allerdings nicht um das Thema Internetbekanntschaften und Traumpartnersuche, sondern um das Thema "Verliebt in guten Freund".

Danke und Tschüss.

Du bist es, die hier drin postet. Wer hier seine Situation schildert, sollte offen für Kritik sein. Und eine unterschiedliche Meinung, die man argumentativ nicht untermauern kann, bringt kein bisschen weiter. Falscher Stolz schmälert den Horizont. Das solltest Du lassen, da es Dir nur Nachteile bringt. Wenn Du nämlich hier bockig bist, geschiet das ausschlich zu Deinem Nachteil.

Er ist aber kein guter Freund, sondern um eine Internetbekanntschaft. Dementsprechend löst sich Deine Problematik in Luft auf, nicht jedoch Deine infantile Art, auf Kritik zu reagieren.

Hi,
lies Dir hier im Forum mal ein Paar Threads durch. Es gibt viele, die Probleme mit den ach so tiefen und tollen Internetfreundschaften haben. Da sprechen alle von "seelenverwandt", "Liebe" usw.

Das Problem bei denen ist, dass man über das Internet sich lediglich in die Idee einer Beziehung mit der Person verliebt. Es ist virtuell. Ein "Wenn wir zusammen wären, dann...."

Diese Illusion muss aber durch die Realität bestätigt werden. Chemie, sich riechen können, harmonieren, usw. Das kann nur die Realität bestätigen.

Daher die "Kritik" an zu vielen Internetglorifizierungen...

Grüße

Ich bin keinesfalls bockig.
Selbst wenn ich meine Meinung mit Argumenten unterstützen würde - würde es deine Ansichten ändern? Ich wage es zu bezweifeln, daher ist die Diskussion zu diesem Thema für mich sinnlos und unnötig.

Es würde ein riesen Unterschied machen. Denn wer auf eine Argumentation nur mit "Jeder hat seine Meinung" regiert und dann die beleidigte Leberwurst spielt, dem sind die Argumente ausgegangen, ist aber zu stolz, um sich das einzugestehen. Wer offen auf etwas zugeht und kritikfähig ist, würde niemals derart trotzig reagieren, sondern rational und logisch dagegenargumentieren. Denn wer lösungsorientiert denkt, der versucht nicht einen Wettbewerb mit dem Gegenüber zu veranstalten, sondern versucht sich die Worte des Gegenübers zu verinnerlichen. Du kommst schließlich hier rein, weil wir außen stehen und somit freier an die Sache gehen können. Wenn Du das nicht kannst, weswegen bist Du dann hier?

Ich selbst habe auch schon Partnerinnen übers Internet kennengelernt, habe also diesbezüglich nie Vorurteile gehabt. Jedoch habe ich mir nie vorgemacht, dass ich das Wesen der betreffenden Frau vor dem realen Kennenlernen kennen würde. Es war ein guter Anfang, aber das wirklich Relevante erlebte man mit der Zeit beim realen Kennenlernen.

Und zum Thema bockig:

Du bist 19, nicht 12. Verhalte Dich auch entsprechend.

Ich hatte dir einen Rat gegeben. Beherzige ihn.

Ich überspring mal diese ganze Internet-ist-doof-Diskussion und komm zurück zur Ausgangsfrage. Mein Rat wäre: lass das Gestehen. Das ist immer ein heißes Eisen - und sollte, wenn schon, in einer Situation passieren, in der man sich zumindest in die Augen sehen kann. Dabei allein zu sein, kann auch nix schaden.

Aber nach nur einem Date ist es definitiv zu früh für Geständnisse. Trefft euch öfter mal, habt Spaß zusammen - und lasst die guten alten Hormone entscheiden, ob das Freundschaft oder mehr wird. Spätestens nach dem dritten leidenschaftlichen Kuss sollte ihm klar sein, dass Du ihn nicht nur als guten Kumpel siehst.

Also, wenn das nächste Mal sowas kommt wie "Du auch Auch, wenn du mich beim Treffen gehauen hast ", dann solltest Du etwas in der Art wie "na, wenn Du so darauf stehst, dann sollten wir das schnellstmöglich mal wiederholen" sagen. Und mach ihm dann nicht gleich nen Antrag, okay?

Hallo Sinneswandel ...

also. Jesse ist immer so - der hat seine Meinung und die gilt.
Ich hab meinen Freund aber auch aus dem Internet (naja, eine Freundin kannte ihn schon und ich hatte ihn mal gesehen, aber nie mit ihm geredet ... aber zumindest wusste ich er kann nicht so doof sein ) ... und es war so aehnlich wie bei dir Wir kannten uns schon ein Jahr, haben ueber alles geredet ... wollten uns paar Mal treffen, es hatte aber nie geklappt... und irgendwann, an einem Sonntag abend meinte er "Bist du spontan? Wollen wir uns heut treffen?" - naja, unser erstes Treffen war nicht unser letztes
Also - nur mal zu dem Thema man kann sich durchs Internet nicht kennen lernen und Freunde finden

Und zu dir: Lass es laufen. Keine Liebesgestaendnisse oder aehnliches, das ueberfordert nur ... aber treff dich weiter mit ihm, kommt euch naeher ... ich hab mich dann zum Beispiel zum ersten Mal beim DVD schauen (war unser drittes Treffen, kann ich dir nur empfehlen ) an ihn rangekuschelt und dann ging er zum Kussangriff ueber Also ... das eine fuehrt zum Anderen ... Die Zeichen, die von ihm kommen, sind doch schon mal sehr positiv.

Alles Liebe, dili

@dili: Du hast nicht richtig gelesen. Natürlich kann man sich im Internet kennen lernen, hat niemand bestritten. Es gilt weiterhin, was ich vorhin schon erläutert habe:
Über das Internet kann man jemanden kennen lernen und sympathisch finden, viel mehr aber nicht. Dazu muss man die entsprechende Person schon im guten alten RL kennen lernen.

Ja klar, ich bin aber auch davon ueberzeugt, dass man gute Freunde im Internet finden kann und sich auch verlieben kann. Ob der Mensch ehrlich ist - das weisst du doch weder im Internet noch im RL ... Schauspielern kann jeder - und das ueberall.

Das Kennenlernen über das Internet ist nur eine sehr vereinfachte/oberflächliche Form der Person, mit der man interagiert. Viele Aspekte, die für Freundschaften oder dem Verlieben eine wichtige Rolle spielen, kann man nur real erleben und bleiben über das Internet verdeckt. Ergo: Alles, was man im Internet nicht mitbekommt, reimt man sich in seiner Fantasie zusammen und bauscht es somit auf, da das Zusammengereimte nicht im Mindesten den Anspruch auf Authentizität erheben muss. Das hat mit Ehrlichkeit nichts zu tun. Man kann das Erleben nicht digitalisieren.

Unterschiedliche Erfahrungen sind doch auch vollkommen legitim. Nur schafft sie sich Befürchtungen, wo gar keine sind. Das Internet ist sowieso Distanz. Selbst wenn das also real nicht hinhaut, können sie immer noch via Internet weiterklimpern. Dürfte also kein Problem machen, wenn hier sowieso nicht zwischen virtueller und realer Welt unterschieden wird.

Doch selbst wenn sie ihn in der Realität kennengelernt hätte, kann sie eine Freundschaft mit der Flamme sowieso vergessen. Und, dass man nicht quasseln sondern einfach machen soll, ist ohnehin klar. Ich frage mich sowieso immer, weswegen jeder immer gleich glaubt, Geständnisse machen zu müssen. Damit setzt man den Gegenüber nur unter Druck. Was passiert, passiert sowieso dann, weil es beide wollen. Taten zählen, nicht Worte.