Zusammenziehen und warum es mir soviel Angst, Zweifel und Kopfzerbrechen bereitet :(

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fourtriplesix

Gast
#1
Hallo alle zusammen,

vor ca. 2 Jahren habt Ihr mir in diesem Forum richtig gut helfen können und ich wünsche mir, dass ich jetzt (mal wieder) auf offene Ohren stoße.
Ich fasse mal den Ist-Zustand zusammen. Vor ca. 2 Jahren wurde ich verlassen. Es war meine erste sehr intensive Beziehung (4 Jahre). Ich habe diese Frau über alles geliebt - für mich brach ein Welt zusammen! Der Schwerz war unvorstellbar - noch heute denke ich an sie - weiß aber das meine Ex Geschichte ist. Auch weiß ich, dass ich meine Ex nicht wieder zurück haben möchte.
Ich habe in diesen damaligen "dunkleren" Zeiten eine andere Frau kennengelernt. Sie hat mir wieder das Gefühl gegeben geliebt zu werden. Ich habe lange gezweifelt ob ich mich darauf einlassen soll bzw. kann. Ich habe mich nach einigen Wochen für sie entschieden. Ich bin mit ihr, einer Arbeitskollegin, seit ca. 1 1/2 Jahren zusammen. Sie arbeitet in einer anderen Abteilung. Wir sehen uns dort selten und ab und zu verbringen wir öfter unsere gemeinsame Mittagspause. Es gibt keinerlei Konflikte auf der Arbeit oder mit den Kollegen - dort ist alles super!
Wir wohnen sehr nah beisammen und haben uns von Woche zu Woche öfter gesehen. Wir sind gemeinsam in den Urlaub gefahren, haben sehr viel unternommen und dabei immer sehr viel Spass gehabt. Es hat bei mir lange gedauert (ca. 6 Monate) ihr ernsthaft in die Augen sagen zu können "Ich liebe dich!". Nicht weil ich mir nicht sicher war sondern weil sich die Liebe entwickelt hat. Ganz komisch - in meiner ersten Beziehung war alles sofort da - Wolke Sieben - Schmetterlinge - doch es wurde immer weniger bis es meiner Ex damals zu wenig wurde. Naja - dazu komme ich später nochmal.
Nach ca. einem Jahr habe das ich das Thema Eigentum (Haus oder Wohnung) bei Ihr angestossen. Erstmal völlig unabhängig von mir, weil sie eine sehr teure Mietwohnung hat, in der Sie sich nie wirklich wohl gefühlt hat. Sie hat das Thema mit Ihren Eltern besprochen. Ihre Eltern und auch sie waren von der "Idee" begeistert. Wie gesagt - ich habe das Thema zwar ins Rollen gebracht, war bei allen Hausbesichtigungen mit dabei, habe meine Meinung mit eingebracht und mich auch immer geprüft, ob ich dort auch gerne mit ihr wohnen würde, aber ich habe mich immer etwas außen vor gesehen.
Vor ca. 2 Monaten ist dann die Entscheidung für ein tolles kleines Haus gefallen. Ihr Eltern kaufen das Haus für sie und wir zahlen sozusagen die Raten in Form von Miete ab.
Doch damit fingen bei mir die enormen Ängste und Zweifel an. Erst als das mit Haus konkret wurde und alles Schlag auf Schlag ging, wurde mir ganz komisch im Magen. Ich habe richtig Angst bekommen! Hinzu kommt dass das Haus weit außerhalb der Großstadt liegt (15km) und ich Angst habe nach 15 Jahren Großstadt mir dort etwas fehlen würde. Auf der anderen Seite wünsche ich mir das Häusliche und die Ruhe.
Als ich meine erste eigene, sehr liebgewonnene, Mietwohnung kündigen musste hat mein Bauch absolut den Geist aufgeben. Das Gefühl war wie Liebeskummer, kein Appetit, Angst und Zweifel! Furchtbar!
Ich habe mit meiner Freundin sehr ernst darüber geredet - ich stand kurz davor einen Rückzieher zu machen. Ich habe sehr viel mit meiner Familie und meinen Freunden darüber geredet. Das hat mir sehr geholfen, dennoch habe ich ein mulmiges Gefühl.
Morgen ist die Hausübergabe und es geht los mit renovieren und dann einrichten. Doch ich kann mich nicht so ricchtig drauf freuen. Meine Gefühle bremsen mich! Mich überkommt die Angst meine Freiheit aufzugeben, mich abhängig zu machen - obwohl wir beide finaziell absolut unabhängig sind. Ich habe das Gefühl, dass es dort in dem Haus mit auf dem Lande "das Ende" ist - im übertragenem Sinne.
Meine Freundin ist sehr tolerant und akzeptiert meine Ängste - auch wenn sie diese nicht nachvollziehen kann. Sie macht das absolut grossartig und steht absolut zu mir und unserer Beziehung. Sie wünscht sich unbedingt mit mir Kinder - in 3-4 Jahren wenn Sie 35 ist. Ich bin mir aber bei so vielem noch garnicht sicher. Sie ist mir zu schnell und ich versuche zu bremsen. Sie zwingt mir nichts auf - trotzdem fühle ich mich unter Druck gesetzt!
In den letzten 2 Monaten habe ich sehr intensiv mit meinen Gefühlen auseinander gesetzt. Mir ging es nicht wirklich gut. Dann ging es mal wieder etwas besser aber insgesamt habe ich kein gutes Gefühl in der Magengegend.
Mein Kopf sagt "Ja". Mein Herz ist bei meiner Freundin. Mein Bauch rebelliert unaufhaltsam! Es gab Tage wo ich vor lauter Magenschmerzen und flachem atmen, zusammen mit sehr wenig essen und drinken, kaum noch unterscheiden konnte was richtig und was falsch ist. Ich habe meine Gefühle zu meiner Freundin nicht mehr spüren können - als ob sie alle weg wären. Ich hatte fast schon Angst in Ihrer Nähe und das Gefühl mich von meiner Freundin emotional zu entfernen haben mich fast aufgefressen! Es gab Momente in denen war mir meine Freundin fremd!
Auch darüber konnte ich mit Ihr reden. Es zwar echt nicht einfach für uns aber mir war es wichtig ihr davon zu erzählen. Sie hat gesagt dass wir das alles schaffen, dass die Zukunft noch nicht geschrieben ist, sie mich nicht verlieren möchte und das sie mich über alles liebt! Eigentlich toll - Wow!
Was mir ab und zu schaffen macht ist die Tatsache dass meine Freundin nicht 100%ig der Typ Frau ist den ich mir Wünsche. Bitte nicht falsch verstehen - ich stehe auf einen etwas anderen optischen Typ Frau. Es sind Details - das ganz kleine gewisse Etwas vermisse ich an ihr. Das Etwas was mich nicht zu 100% zu allem sagen lässt "Ja"! Es mag sich oberflächlich anhören - ist es in meinen Augen nur begrenzt. Es ist vielmehr einfach ein anderer Schlag Frau der mich zu 100% in den Bann zieht. Meine erste Freundin war eine solche Frau. Ich war wie hin und weg. War fast schon "abhängig" von ihr und habe mich für sie aufgeopfert. Ich habe meine Freiheiten für sie mehr oder weniger aufgegeben. Ich war damit glücklich - weiß es aber heute besser, viel besser. Es kommt langfristig auf anderen Eigenschaften des Partner an aber so richtig kapieren will ich das einfach nicht.
Das weiß ich heute. Jetzt nehme ich mir meine Freiheit und ich bekomme Sie auch in dem genau richtigen Verhältnis.
Wenn ich eine Pro- und Contra-Liste über meine Freundin schreiben wollte so würde mir auf der Contra-Seite eigentlich nichts stehen. Sie ist toll, hat einen wunderbaren Charakter, ist lieb, leidenschaftlich, attraktiv und hübsch. Im Bett ist auch alles wunderbar. Dennoch fühlt sich diese Liebe zu ihr soviel anders an als meine erste Liebe. Sie ist so stetig, so unzerstörbar, so anders! Sie fühlt sich leider auch nicht so intensiv an - im Vergleich zu meiner ersten Besziehung! Die Verliebtheit ist weg - der Weg scheint ihr so klar und mir so erschreckend unklar! Ich frage mich ob es das war, ob ich mit fast 31 Jahren etwas verpasst habe - auch in Bezug auf andere Frauen. Ich fühle mich so verbraucht und tot ohne wirklich leben und Kraft! Dabei geht es jetzt erst richtig los und die Freude will und will einfach nicht so richtig kommen :(
Vielleicht ist das alles nur eine Phase, ein sehr intensive Phase?! Vielleicht ist sind das alles Anzeichen dafür dass die Beziehung langsam stirbt! Oder ist das ein ganz normaler Prozess der Liebe? Hinzu kommt, dass ich meine Freundin kaum vermisse wenn wir uns nicht sehen. Ich denke an sie aber ich habe nicht das Gefühl das mein Herz explodiert wie in meiner ersten Beziehung. Wenn wir uns dann sehen freue ich mich ganz kurz aber habe dabei keine besonders anderen Gefühle als wenn sie nicht da ist. Hm... es machen sich bei mir Gedanken breit wie "Ist das ist nur Freundschaft?" oder "Was ist das für eine Art Liebe?" oder "Was ist eigentlich los mit mir?". Wenn wir im Bett liegen oder kuscheln ist alles toll. Ich fühle mich wohl. Wir haben Spass. Wir lachen und schlafen Arm in Arm ein. Wenn ich in ihre wunderbaren Augen schaue lacht mein Herz. Auf der anderen Seite, wenn sie nicht da ist, fühle ich Distanz, die mir Angst macht. Dann fühle ich mich irgendwie losgelöst und frei und dann wieder gefangen in einem Gefühls-Wirr-Warr, was mich nun seit bald 2 Monaten Tag und Nacht beschäftigt.
Hat jemand ein paar Antworten auf das ganze Durcheinander in meiner Gefühlswelt? Was verarbeite ich?
Ich danke Euch und wünsche Euch allen einen schönen Abend.
Grüße
4666

PS: Ich habe das Gefühl, dass die Liebe in meiner ersten Beziehung bei 100% anfing und jeden Tag weniger wurde. Jetzt habe ich irgendwie das Gefühl, dass die Liebe, sagen wir sie fing bei 70% an, jeden Tag mehr und mehr wird. Auf einer ganz ganz anderen Ebene. Ist das Schwachsinn? Kann das Sein oder mache ich mir die ganze Zeit etwas vor?
 
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Dabei
30 Aug 2011
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#2
Für mich hört sich das so an:
Deine Ex Freundin war Deine 1 große Liebe. Die 1 große Liebe empfindet man immer zu 100% und ist nie vergleichbar mit der Liebe die danach kommt.
Mir ging es genauso. Ängste und Zweifel hat jeder von uns wenn er sich einem neuen Lebensabschnitt stellen muss bzw soll oder möchte.
Auch stellt sich ein bißchen die Frage hast Du die "Trauer" um Deine EX Freundin damals zu 100% verarbeitet ?!
Das Haus steht auf dem Land, Du lebst jetzt in einer Großstadt. Du wärst nicht aus der Welt nur weil die Stadt 15 km entfernt liegt. Ich denke nicht das es am zusammen ziehen liegt oder das ihr aufs Land zieht. Du erlebst ein auf und ab Deiner Gefühle. Wie Du schon schreibst ist es die Angst davor das es das mit 31 jetzt war für Dich... Haus, Kinder aus die Maus, dann kommt nur noch der Deckel. Sorry wenn ich das so schreibe aber so hört es sich an.

Ich kann Dir leider im Augenblick auch nicht so viel schreiben, da ich noch für mich ein paar Ratschläge und Gedanken suche.
 
Dabei
4 Mai 2011
Beiträge
1.078
#3
Ich denke schon, dass du deine Freundin liebst. Ist halt nicht dieses Himmelhochjauchzende wie bei der 1. großen Liebe, was es oft nicht ist.

Dass deine Liebe bei 70 % anfing und mehr wird, ist doch ein gutes Zeichen. Meistens sind diese Beziehungen oft belastbarer als die anderen, die mit 100 % anfangen und dann abnimmt.

Du machst dir zu viel Kopf. Warum genießt du nicht einfach die Zeit mit deiner Freundin, ihr habt doch viel Spass miteinander.

Und warum müsst Ihr jetzt zusammen ziehen? Warum ziehst du nicht alleine und kommst sie besuchen bis du dir - ohne Bauchweh - vorstellen kannst, da zu leben?

Und 15 km von der Großstadt ist nun wirklich nicht die Welt. Die nächste Großstadt ist von uns 40 km und die nächste Kleinstadt 10 km. Wir sind so richtig auf dem Dorf.

Und das mal wieder so oft männertypische...nicht Glücklichsein mit dem, was man hat, sondern sich andere Frauen wünschen.....ich werde wohl nie verstehen, was so toll ist an unverbindlichem Sex mit Fremden....oder steckt dahinter, dass du meinst, es ist nicht die Frau, mit der du dir vorstellen kannst alt zu werden? Dass es eigentlich nicht deine "Traumfrau" ist? Dann wirst du wohl Konsequenzen ziehen müssen und warten, bis du die Frau triffst, mit der du dir ein Zusammenleben und evtl. Kinder vorstellen kannst. Eigentlich zeigen deine Zweifel, dass es genau das ist.
 
Dabei
23 Feb 2011
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628
#4
Ich denke, du hast einfach zu sehr Angst, dich wirklich einzulassen. Du schreibst ganz am Anfang, dass du vor 2 Jahren von deiner großen Liebe verlassen wurdest. das ist schon hart!
Und nun, da es mit deiner Freundin immer fester zu werden scheint, hast du Angst, dass du dich zu sehr auf sie einlassen könntest und dann noch mehr verletzt wirst, wenn es wieder nicht hält.
Ich glaube, du hast einfach Angst, dich nochmal so fest zu binden und zu lieben. Aber indem du diese Angst hast, vermießt du dir das ganze schöne in deinem Leben!! Sie möchte mit dir ein Haus und eine Zukunft! Einen besseren Liebesbeweis gibt es doch gar nicht!!!
 
Dabei
4 Mai 2011
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1.078
#5
Genau, und eine Garantie im Leben gibt es nie.

Lass dich immer wieder auf die Liebe, auf einen neuen Menschen ein. Und zwar ohne Vorbehalte. Ein großer Fehler ist es, wegen einer Enttäuschung nicht mehr richtig lieben zu wollen aus Angst vor Verletzung. Das Schlimmste, was passieren kann ist wirklich eine Trennung. Aber auch Liebeskummer vergeht i-wann. Lieber richtig lieben mit Risikos eines Liebeskummers, den man bewältigen kann, als gar nicht mehr lieben.
 
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fourtriplesix

Gast
#6
Hallo alle zusammen,
es tut mir Leid, dass ich mich jetzt erst melde. Wir waren die ganze Woche über in dem neuem Haus renovieren. Die Tage mit haben mir viel Spass gemacht und auch habe ich immer weniger Angst und Zweifel gehabt. Ich fühle mich wohl in dem Haus und will uns dort in den eigenen vier Wänden eine Zukunft geben. Ich habe mich viel mit dem Thema Liebe beschäftigt. Ist sie eine Entscheidung, ein Gefühl, ein Prozess? Es ist für mich immer noch sehr schwierig die Liebe, die ich in meiner ersten Beziehung erlebt habe, zu fühlen. Dabei versuche ich mein Gefühl zu durchleuchten und betrachte mich und Beziehung ganz genau. Vielleicht zu genau...? Ich habe klare Vorstellungen von meinem Leben und von meinem Partner. Ich habe das Gefühl noch nicht angekommen zu sein. Manchmal erscheint mir alles zu "einfach", schnell und zu "glatt". Mir fehlt der Reiz des Lebens, das gewisse Etwas und die Frau die meinen Träumen rumgeistert. Ich idealisiere meine Ex obwohl ich weiß das vieles nicht so toll war. Dennoch war diese Beziehung unbeschwerter und "leichter" zu führen. Ich klammere an dem Gedanken andere Frauen zu entdecken zu wollen bzw. zu müssen damit es mir (vielleicht) "besser" geht. Ich habe keine tolle Freundin - keine Frage! Ich vermisse einen anderen Typ Frau. Ich vermisse das Gefühl der Schmetterlinge und Zeit der ersten paar Monate. Ich vermisse, bzw. glaube sie zu vermissen... die Frau die mir das alles geben kann und mich ruhig einschlafen lassen kann. Mein Kopf ist immer dabei die Beziehung und die Liebe in Frage zu stellen und ich kann nichts dagegen machen. Entweder ist das "normal" und wird mit jeder Folgebeziehung ähnlich ablaufen oder es sind wirklich die ersten Anzeichen, dass ich mit dieser Frau langfristig nicht glücklich werde. Ich weiss, dass es dort draußen keine Garantie, keine Traumfrau und keine 100%ige Sicherheit gibt. Ich weiss auch, dass ich verdammt nah dran bin - trotzdem reicht es mir nicht! Vielleicht brauche ich mehr Zeit und weniger quälende Gedanken um mich der Beziehung voll und ganz hinzugeben. Ich wünsche mir das sooo sehr! Das schlimme ist, dass ich dazu neige mich in alles hineinzusteigern und mich dadurch schon oft blockiert habe. So richtig in den Griff bekommen habe ich das noch nicht. Was denkt Ihr?
Ich danke Euch.
Markus
 
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fourtriplesix

Gast
#7
Hi,
meine Freundin war jetzt 3 Tage nicht da. Ich habe Sie nicht vermisst :(
Nach 2 Jahren denke ich noch immer an meine Ex. Mal mehr und mal weniger!
Dann bin ich traurig. Ich denke auch meine Freundin aber ich spüre viel Distanz.
Wenn ich in Ihrer Nähe bin suche ich den Körperkontakt und sie küssen. Es ist ganz komisch!?
Ich bin in einer Art Schwebezustand der mich an allem Zweifeln lässt (Beziehung, Freundin, Job, Wohnung oder Haus usw.).
Ich hoffe dass ist nur eine Phase und vergeht. Vielleicht liegt es nur an dem bevorstehenden neuen Lebensabschnitt?
Vielleicht mache ich mir nur einen Kopf und denke viel zu viel nach? Mein Kopf arbeitet ununterbrochen und
ich weiß nicht was mir mein Unterbewusstsein sagen möchte? Oder vielleicht tut es das auch und ich ignoriere es?
Doof - alles sehr sehr doof :(
Grüße.
Markus
 
Dabei
22 Aug 2011
Beiträge
3.785
#8
Hmm - mit Körperkontakt kann man ne Menge zudecken. Ob es daher was zu bedeuten hat, wenn Du so viel davon willst, möchte ich aber nicht einschätzen.

Aber nach meiner Erfahrung sind Zweifel immer etwas, das zeigt, dass man über Einiges noch mal intensiv nachdenken sollte. Darf ich mal ein paar Fragen in den Raum werfen?

Was hindert Dich daran, Dich noch einmal in Deine Freundin zu verlieben?

Warum bleibst Du bei ihr?

Nur, weil nichts gegen sie spricht, heisst das noch lange nicht, dass genug für die Beziehung mit ihr spricht. Sie hat damals eine Lücke in Deinem Leben besetzt. Aber liebst Du wirklich sie? Oder nur die Tatsache, dass sie da war, als es Dir dreckig ging? Geht es Dir um sie als Person - oder nur darum, nicht allein zu sein? Ich weiss, der Unterschied ist schwer zu erkennen - vielleicht versuchst Du es ja trotzdem mal?
 
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fourtriplesix

Gast
#9
Hallo,
es wird immer schwieriger für mich! Ich habe das Gefühl mich in ein riesen Konstrukt reinzumanövrieren was ich ganz tief in mir eigentlich garnicht will! Doch jetzt ist es zu spät... alles läuft und wenn ich jetzt einen Rückzieher mache verliere ich alles - davor habe ich Angst!
Sie würde in einem Rohbau-Haus sitzen, ganz alleine, mit tausenden Aufgaben, viel Verantwortung und sehr viel Kosten. Und das alles alleine, ganz alleine außerhalb der Stadt - in einem Haus was wir uns beide ausgesucht haben. Ich arbeite mit Ihr zusammen, bin aber in einer anderen Abteilung - sie hat zur Zeit auch dort viel Arbeit, Stress und Verantwortung. Ich müsste mir einen neuen Job suchen - bestimmt. Meine tolle Mietwohnung, an der ich echt hänge, ist schon weitervermietet wenn ich in 6 Wochen umziehe. Ich würde bei allen der RIESENARSCH sein - aber so richtig! Es wäre das schlimmste was ich machen könnte - für alle! Auch wenn es meine Entscheidung wäre - so würde sich ALLES ändern! Es würde so vielen, meiner Freundin, ihren Eltern die uns das alles mit dem Haus ermöglicht haben, meinen Kollegen und Freunden von uns beiden, so unendlich weh tun! Das Ausmaß wäre gigantisch!
Ich frage mich die ganze ganze Zeit ob dieser Schritt des Zusammenziehens auf das Land in ein Haus die Ursache für meine Angst und Zweifel sind oder ob ich meine Freundin tatsächlich nicht mehr liebe und ich deswegen am liebsten alles hinschmeißen würde. Puh... echt krass! Seit Wochen fasziniert mich meine Freundin immer weniger. Ich betrachte sie kritisch. Ihr Äußeres gefällt mir immer weniger. Sie hat seit Wochen keine richtige Lust mehr auf Sex. Ich fühle mich wie in einer Freundschaft aber nicht mehr wie in einer Beziehung. Ich gebe mir sehr viel Mühe Sie Liebe neu zu entdecken und sage mir "Das ist alles eine Phase." Ich sage mir das alles vorbei ist wenn wir dort in dem eigenen fertigen Haus gemeinsam wohnen. Ich rede mir das die ganze Zeit ein - so habe ich das Gefühl! Mein Bauch sagt "Stop". Mein Verstand sagt "Abwarten - das wird wieder". Mein Herz ist bei dieser tollen Frau. Mein Gefühl ist scheinbar WEG! Grausam - ich habe Trennungsgedanken. Stelle mir vor wie ich da wieder rauskomme und möglichst wenige "Schaden" anrichte! Das geht aber nicht mehr! Es ist zum heulen - die Trennung wäre der Supergau. Ich glaube das ich mehr Angst vor den Konsequenzen habe als mit Ihr dort einzuziehen und abzuwarten. Verdammt! :(
Grüße.
Markus
 
Dabei
15 Sep 2011
Beiträge
1
#10
Hi

Wenn Du keinen Rückzieher machen kannst, dann mach dich doch mal für jetzt "frei" im Kopf. Zieh ein, erlebe wie es im neuen Haus ist und schaue dann mal. Du kannst immer und jederzeit dich entscheiden, dass du doch gehst, dich trennst. Das alles ist und sollte eine freiwillige Angelegenheit sein. Das Leben muss vorwärts gelebt werden - verstehen tut man es erst später. Lass einfach mal die nächsten Wochen/Monate auf dich zukommen. Ev schafft dir diese Einstellung für jetzt Luft und der innere Stress wird weniger. Wenn du dich dann später gegen die Beziehung entscheidest kannst du wenigstens sage - ich habe es versucht. Und wenn es besser wird hast du gelernt, dass es sich auch lohnen kann durchzuhalten.

Was meinst Du dazu?

Gruß Martin
 
Dabei
24 Okt 2010
Beiträge
672
#11
Hallo,

bin in einer ganz ähnlichen Situation wie du und denke auch sehr viel über Konsequenzen nach und wie ich mich richtig verhalten soll. Eine andere Frau gibt es allerdings bei mir nicht, vielleicht der entscheidende Unterschied. Meine Freundin wird nächstes Jahr bei mir einziehen und ich bin eigentlich:

- Ein Einzelgänger
- Unverbesserlich aggressiv, was meinen eigenen Leistungsanspruch angeht
- Jemand, der sich selbst und andere überanalysiert
- Jemand, der den Anspruch an Perfektion zumindest gedanklich auch an andere ansetzt

Kurz gesagt: Ich bin skeptisch, sehr ängstlich was das mögliche wegfallen von Freiheiten angeht und ... verwirrt. Trotzdem habe ich mich dafür entschieden, keine Trennungsgedanken oder Angstgefühle zu zeigen/auszuleben. Warum?
Wie foxlove schon schreibt kann man das eigene Leben nur vorwärts leben, für den Rest haben wir in der Rente ab 80 Zeit. Wenn wir nicht auch mal große Risiken eingehen, können wir nichts gewinnen. Wichtig ist, dass man sich selbst und seinem Partner klarmacht, dass in der Liebe garnichts sicher ist. Sobald meine Freundin hier eingezogen ist, habe ich sie mindestens drei Jahre an der Backe, weil ich zu stolz bin, um jemandem seine Ausbildung zu zerschießen.

Einen Rückzieher kannst du jetzt nicht mehr machen, du kannst dich aber zügig von ihr trennen, wenn ihr eingezogen seid. Aber du solltest, was ich für viel wichtiger erachte, auch jetzt während der Zeit mit ihr über deine Gefühle und Zweifel sprechen. Das geht auch, ohne direkt als Weichei darzustehen. Mach ihr klar, dass du selbst nicht weisst, warum du so empfindest und du willst, dass ihr auch in dieser stressigen Phase zueinander steht.

Achja: Sexmangel. Zumindest ich will mich nach mehr als vier Wochen von einer Frau trennen, die ohne krank zu sein oder Schluss zu machen, keinen Sex mehr mit mir hat. Wozu hab ich sonst eine Beziehung? Oo Kuscheln und reden kann man auch mit einer guten Freundin.

PS.: Mir gehört mein Wohnraum und alles was darin/darum ist ganz selbst und ist alles abbezahlt (mit 16 angefangen zu arbeiten neben Schule). Vielleicht ist auch die langfristige finanzielle Verpflichtung das, was dich so schreckt?
 
F

fourtriplesix

Gast
#12
Hallo alle zusammen,
vielen Dank für Eure Beiträge. Ihr alle habt mir dabei geholfen den richtigen Weg zu finden. Jeden Tag geht es mir besser und ich freue mich zusammen mit meiner wunderbaren Freundin in das Haus zu ziehen! Ich habe gelernt, gemerkt und gefühlt, dass meine Liebe zu Ihr niemals weg war! Sie war begraben unter Angst und Zweifel. Ich habe das Wesentlich aus den Augen verloren und mich an meine eigene Wohnung und mein gewohntes Leben geklammert. Ich fühle mich gut und spüre die Chance die mir/uns gegeben wird. Es ist ein tolles Gefühl wieder atmen zu können und Abends neben der Frau einzuschlafen die ich über alles liebe! Danke!
Viele Grüße.
Markus
 
Dabei
22 Aug 2011
Beiträge
3.785
#13
Hi Markus,

freut mich für euch, dass Du eine Entscheidung gefunden hast. Große Veränderungen können manchmal riesige Schatten werfen - aber es ist schön zu sehen, dass Deine Ängste und Zweifel anscheinend ein Anlass waren, über Deine Gefühle für Deine Freundin noch mal nachzudenken und festzustellen, dass sie tatsächlich noch da sind. Vielleicht sogar stärker geworden sind. Und ich hoffe, dass Du wirklich nur auf Deinen Bauch und Dein Herz gehört hast und dass all die von Dir aufgezählten Gründe, warum Du nicht Schluss machen kannst, keine Rolle gespielt haben. Genauso wie es nur einen akzaptablen Grund gibt, zusammenzuziehen, gibt es auch nur einen akzeptablen Grund, eine in Zweifel gezogene Beziehung nicht zu beenden - und der sitzt im Herzen.

Ich wünsche euch alles Gute :)
 
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