Wenn er mich einlädt, ist es eine nette Geste und dafür bin ich dann auch dankbar. Für mich ist es dann auch irgendwie ein Zeichen dafür, dass ihm das Date mit mir gefallen hat und er mich mag.
Das halte ich für einen Irrglauben. Viele Männer zahlen auch dann, wenn sie wissen, dass es nicht weitergeht. Es geht in den meisten Fällen rein um's Ego, frei nach dem Motto: "Ich bin der Maaannnnn, ich muss zeigen, dass ich Kohle hab und es voll bringe!"
Ich habe bislang immer vermieden, in diese Situation zu geraten. Die allermeisten ersten Dates fanden in der Wohnung des einen oder des anderen statt. Und zumeist hat der Gastgeber dann etwas gekocht, während der Gast eine Flasche Wein mitbrachte. Gemütlich auf dem Sofa die Füße hochlegen und das Date genießen. Die wenigen Male, in denen das aus irgendeinem Grund nicht ging, trafen wir uns auf einen Spaziergang, wo sich diese Frage nicht stellte.
Ich finde es zudem eher abturnend und hinderlich, das erste Date in einem Restaurant abzuhalten. Ein Tisch begrenzt die Nähe zueinander und wirkt wie eine Barriere, und man befindet sich in einer Sitation, in der es zu viele Nettiketten einzuhalten gibt, um sich wirklich fallenlassen zu können. Ich wüsste nicht, weswegen ich mir sowas antun sollte. Sollte es aber irgendwann einmal dazu kommen, würde ich als Mann immer auf geteilte Rechnungen bestehen. Frauen, die man ernstnehmen kann, bringen eigenes Geld zu solch einem gearteten Treffen, weil sie wissen, dass das Restarant kein Wohlfahrtsverein ist. Und diejenigen, die einen dann kulleräugig und erwartungsvoll anschauen und auf ein kostenloses Essen abzielen, haben eben Pech gehabt und wissen es für die Zukunft besser. Das sind ohnehin keine Frauen, die mich interessieren würden.
Etwas anderes ist es, wenn man sich schon ein Weilchen kennt, weil sich die Werte dann verschieben. Dann lade ich auch gern mal ein, aber auch weil ich das Gegenüber dann einschätzen kann und ich weiß, dass ich keine Fremde vor mir habe, die sich aushalten lässt.