Was soll ich tun? (Streit mit Freundin)

Dabei
19 Mai 2017
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#1
Hey,
Erstmal sorry das mir keine bessere Überschrift eingefallen ist. Folgendes Problem: Meine Freundin hat sich heute bei mir beschwert, weil ich ihr nie meine Hilfe auf der Baustelle angeboten habe, da sie die nächste Woche umzieht. Da ich erst 17 bin und sie 30 Min wegzieht ist das natürlich ein starker Verlust da wir davor in der gleichen Abschlussklasse waren. Das Problem ist, sie ist einfach enttäuscht von mir, weil sie wahrscheinlich denkt mir wär das egal oder ich hätte kein Bock. Aber das stimmt nicht, ich fühle mich innerlich einfach schlecht bzw. traurig wenn ich dort bin oder nur dran denke, weil sie dort bald wohnen wird. Natürlich war ich paar Wochen vorher noch nicht soo arg schlecht drauf beim Gedanken daran doch in den letzten 2 Wochen sehr arg. Ich denke sie hält das für eine Ausrede und ich hab ihr das schonmal gesagt, ich verzweifel und weiss nicht was ich tun soll. Ich finds auch selbst scheisse von mir aber ich habs einfach nicht über mich gebracht weil es einfach weh tut daran zu denken..
Hat jemand einen Ratschlag oder sonstiges was ich tun könnte?
Danke im voraus
Nico
 
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Dabei
5 Okt 2016
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#2
Hallo Nico,
Dinge, die paar Monate in der Zukunft liegen belasten einen für den Moment häufig weniger, als wenn es kurz davor ist einzutreten. Denn dann wird es konkret, es wird real, man wird direkt damit konfrontiert (du hast die neue Wohnung gesehen, hast ein Bild, wie lange der Weg nun zu ihr ist, ihr habt eine größere Distanz zwischen euch und ihr seht euch auch vermutlich nicht mehr jeden Tag, weil ihr euren Abschluss gemacht habt). Das alles kann Ängste hervorrufen, mit denen man mal gut und mal weniger gut umgehen kann. In deinem Fall war das ein klassisches Vermeidungsverhalten, was diene Freundin gekränkt hat. Dieses Vermeidungsverhalten ist im Prinzip ähnlich dem Verhalten von kleinen Kindern (will dich damit nicht als kleines Kind bezeichnen). Wenn die vor etwas angst haben, dann halten sie die Augen zu, denn was ich nicht sehe, ist verschwunden. In der Realität ist das natürlich nicht so, aber das Kind ist in dem Entwicklungsstand nun noch nicht soweit. Junge Erwachsene und auch Erwachsene nutzen dieses Muster, auch teilweise das ganze Leben. Gründe hierfür können sein, dass sie noch nie lernen mussten, dass man Ängste besser überwinden kann, wenn man "hindurch" geht und sich damit konfrontiert. Wenn man es dann geschafft hat und die Angst überwunden, dann geht man gestärkt aus der Situation heraus. Wenn die Angst aber bleibt und man davonläuft, sich nicht stellt, keine Verantwortung übernimmt, dann kommt man immer wieder zu dem Punkt und handelt auch immer wieder nach dem gleichen Muster, bis man entweder lernt sich dem zu stellen, der nicht.
Was ich damit sagen will ist, dass du noch nicht so in dem Gebiet entwickelt bist, dass du dich mit Ängsten direkt konfrontierst. Das kann unterschiedlichste Ursachen haben, was aber nicht wichtig ist. Wichtiger finde ich zu erkennen, woran es bei dir lag und das dann auch deiner Freundin glaubhaft zu erklären. Sei ehrlich und sage ihr, was in ihr vorgeht. Es kann natürlich sein, dass sie besser entwickelt ist, was diese Thematik angeht, aber Menschen sind nun einmal unterschiedlich.

Wenn sie dir das bis jetzt übel nimmt, versuche es mal so und beim Umzug solltest du natürlich am Start sein und mit anpacken. Man kann eh nicht zu wenig Helfer bei so etwas haben und da kannst du dann ja zeigen, dass es nicht an einer Bocklosigkeit lag.
Versuche dich dem zu stellen, denke darüber nach und sprich das auch aus, was dich bedrückt und wie das in der Zukunft werden könnte. Vielleicht geht es ihr ja ähnlich und zeigt es nur nicht?
 
Dabei
30 Nov 2014
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1.537
#3
Dieses Vermeidungsverhalten ist im Prinzip ähnlich dem Verhalten von kleinen Kindern (will dich damit nicht als kleines Kind bezeichnen). Wenn die vor etwas angst haben, dann halten sie die Augen zu, denn was ich nicht sehe, ist verschwunden. In der Realität ist das natürlich nicht so, aber das Kind ist in dem Entwicklungsstand nun noch nicht soweit.
Gut auf den Punkt gebracht. Dass er sich mit 17 Jahren wie ein kleines Kind verhält muss man nicht schönreden. Anstatt zu seiner Freundin zu stehen und ihr zu zeigen, dass sie ihm wichtig ist tat er genau das Gegenteil. So wichtig ist sie dann offenbar nicht.

Da sie nur 30 Minuten entfernt wohnen wird kann man diese Distanz doch leicht mit Bus, Bahn oder notfalls Fahrrad überbrücken. Ich verstehe nicht warum man daraus ein Drama macht. Aber ich kann die Freundin verstehen wenn sie sich daraufhin trennt.
 
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