Wade Davis, Thomas Hitzelsperger.. and the last frontier in pro sports

Dabei
3 Feb 2013
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#1
Nach ehemaligen Profiportlern wie Davis oder Hitzlsperger und fast ehemaligen wie Collins gibt es seit ein paar Wochen, mit Michael Sam, den ersten schwulen Profi Sportler der sich nicht nach dem Ende seiner Profi Karriere geoutet hat sondern bevor diese überhaupt begonnen hat.
Wie mutig das ist muss wohl nicht extra erwähnt werden.

Als jemand für den Sport ein wichtiger Lebensinhalt ist und der Jahre lang auch Football gespielt hat und sich sein Leben lang für die Gleichberechtigung von Homo- und Transgenderpaaren eingesetzt hat würde ich gerne mal anregen das man sich der letzten Grenze im Profisport ein wenig nähert.
Diese grenze ist vor allem ausschließlich ein Männer Problem im Frauen Sport ist die schon längst gefallen.
Ich habe wie gesagt lange Football gespielt meine Freundin hat lange Fußball gespielt. Ich weiß nicht wie oft wir die Situation hatten wenn Marie gesagt hat "Ich spiele Fußball" und die erste Frage (oft von Männern) war "Wie viele Lesben sind bei dir in der Mannschaft"
Wenn ich gesagt habe ich spiele Football kam nie "Wie viele schwule sind bei dir in der Mannschaft"
Es ist die erste Frage die einer Frau gestellt wird und die letzte die einem Mann gestellt wird.
Ein faszinierendes Beispiel dafür wie unsicher ich Männer in ihrer Männlichkeit und Sexualität sind.

Um meine Meinung mal kurz zu skizzieren.
Ich finde das wirklich gut das ist ein wahnsinnig großer Schritt...gerade weil es noch so viel Ignoranz gibt...in den meisten anderen Bereichen des öffentlichen Lebens gibt es bereits Schwule und gerade im Profisport war das eigentlich überfällig.
Es ist sehr gut dass es ein Football Spieler ist da das in Football sehr viel weniger ein Problem sein sollte als in Fußball oder Baseball.
Die meisten Probleme die genannt werden sind imo keine wirklichen Probleme oder werden völlig übertrieben dargestellt, ich gehe da später gerne noch genauer drauf ein. Imo gibt es kein Argument das dagegen spricht dass ein Schwuler Sportler in der NFL wegen seiner sexuellen Orientierung Probleme bekommen sollte.
Ich bin mal auf die Meinungen der Community gespannt.
 
Dabei
22 Aug 2011
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#2
Ich bin mal gespannt, ob sich daraus überhaupt ne Diskussion ergibt. Sicher - es gibt immer noch Menschen, für die alles, was nicht hetero ist, ein Problem darstellt. Aber die beteiligen sich selten an seriösen Gesprächen.

Es ist sehr gut dass es ein Football Spieler ist da das in Football sehr viel weniger ein Problem sein sollte als in Fußball oder Baseball.
Warum eigentlich?

Ich hätte ja auf nen Wrestler oder Profiboxer gehofft ...

Dabei fällt mir ein: in dem wunderbaren Film Vicor/Victoria gibt es die Aussage "wenn man nicht wollte, dass die anderen Jungs einen Schwuchtel nannten, wurde man eben ein harter, rauher Footballspieler." Sooo neu ist der Gedanke also nicht .... neu ist nur die gesellschaftliche Akzeptanz. Bzw. das politische Klima, dass die meisten zwingt, Akzeptanz zu heucheln.
 
Dabei
3 Feb 2013
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#3
Ich bin mal gespannt, ob sich daraus überhaupt ne Diskussion ergibt. Sicher - es gibt immer noch Menschen, für die alles, was nicht hetero ist, ein Problem darstellt. Aber die beteiligen sich selten an seriösen Gesprächen.
Geht jetzt weniger darum ob jemand ein Problem mit nicht hetero hat sondern eher um die welche glauben das kann nicht funktionieren weil...(Was der sich dann von Fans und Spielern anhören muss oder die Menschheit ist noch nicht befreit für...solche Einwände gibt es genug ich halte alle die ich bisher gehört habe für wiederlegbar. Damit mich keiner falsch versteht Probleme wird es sicher geben aber die wird man problemlos auffangen können.
Weiterhin geht es mir auch ein bisschen darum das vieles zwischen den Zeilen ja immer noch ein wenig Anti Gay ist das geht damit los das Leute oft die Ausdrucksweise "Er hat zugegeben das er Schwul ist" "Er hat seinen Eltern gestanden das er Schwul ist" "He admits he is gay"
Man sagt das man Schwul ist man gibt es nicht zu oder gesteht es (Man gesteht das man ein Verbrechen begangen hat) und geht weiter mit Aussagen wie.

Warum eigentlich?

Ich hätte ja auf nen Wrestler oder Profiboxer gehofft ...
Um die Härte des Sports geht es mir hier gar nicht.
Boxen/MMA sind nur Randsportarten und Pro Wrestling wird von vielen ja nicht mal als richtiger Sport gesehen.
Es muss schon eine Sportart sein die auch sonst Interesse in den Medien hervorruft. Da wäre Weltweit natürlich Fußball am besten geeignet hat aber andere Probleme.
Football hat den großen Vorteil das alle Spieler die heute in der NFL spielen mindestens 3 Jahre lang eine Uni von innen gesehen haben (die meisten 4 manche sogar 5). Man geht auf Vorlesungen, treffen, Parties ist auf dem Campus und wird ständig mit anderen Ansichten, Kulturen und auch sexuellen Gesinnungen konfrontiert. Ist nun mal so das Toleranz und Aufgeklärtheit oft mit Bildung im Gleichschritt geht.
Im Fußball haben die meisten Spieler nie eine Uni von Innen gesehen, dazu kommt noch das es im Fußball viele Spieler aus Südamerika und Osteuropa gibt deren Kulturen sehr viel Religiöser und Machismo sind als die in Nord- und Mitteleuropa und Nordamerika.
Baseball hat die gleichen Probleme (Kaum einer war auf ner Uni, viele Spieler aus der Karibik)
Dazu ist in der NFL Individualismus gerne gesehen (vor allem auch unter den Fans)
Beim Baseball (und auch beim Fußball) wird da dann gerne die Anti Respect for the Game Karte gespielt.

Dabei fällt mir ein: in dem wunderbaren Film Vicor/Victoria gibt es die Aussage "wenn man nicht wollte, dass die anderen Jungs einen Schwuchtel nannten, wurde man eben ein harter, rauher Footballspieler." Sooo neu ist der Gedanke also nicht .... neu ist nur die gesellschaftliche Akzeptanz. Bzw. das politische Klima, dass die meisten zwingt, Akzeptanz zu heucheln.
Natürlich nicht, ich weiß das ich Schwule Teammates hatte im College und in der High School das wird es immer schon gegeben haben.
Ich bin nur der Meinung je früher und je mehr offen Schwul (oder Lesbisch) sind umso besser weil jedes Mal wenn einer versteckt lebt fühlen die die Idioten wieder bestätigt und das beides treibt dann auch der absolut Ekelhaften Schwulen und Lesben Szene (die das Streben nach Akzeptanz und Offenheit behindert statt es zu fördern weil die sich immer wieder selbst ausschließen und sich selbst sehr intolerant geben) die Leute in die Arme.
Natürlich muss man auch mit der Zeit gehen und vor 40 Jahren wäre so etwas undenkbar gewesen, in der Jugend meines Vaters war man besser ein Kommunist als Schwul. Aber heute haben wir eben eine viel offenere Gesellschaft die viel mehr durch Akzeptanz und Toleranz geprägt ist als durch Doktrin und Glaube.
 
Dabei
27 Aug 2011
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#4
Erstmal ein grosses Lob an den Threaderöffner, ist ein wirklich interessantes Thema.

Nun äußere ich mal meine Meinung zum Thema:

Persönlich würde ich es wirklich gut finden, wenn dieses Thema in der Öffentlichkeit und vorallem im Profisport enttabuisiert wird. Ich denke aber, dass die Argumentation von California mit seiner Ausführungen zum Thema Unibesuch und Toleranz etwas zu kurz greift. Ich persönlich habe einen entfernten Bekannten der am College Football gespielt hat und gerade in der Gegend in der Er war hat man sich besser nicht als homosexuell geoutet.
Ich persönlich denke, dass man das von Region zu Region unterscheiden muss. In einer liberalen Gegend wie z.B. Kalifornien ist die sexuelle Orientierung eines Footballspielers nicht unbedingt entscheidend, da man dort tolerant und aufgeschlossener ist. In einer Gegend im "Bible Belt" oder in Texas sehe ich das Problem der negativen Folgen des Outings eher als gegeben an. Ich stelle mir auch gerade die Frage, wie es wohl von Fans der Houston Texans oder den Dallas Cowboys aufnehmen würden, wenn sich einer Ihrer Spieler outen würde? Da würden denke ich Spieler von Ostküstenteams (wie z.B. den Giants oder den Jets) oder Teams aus liberalen Teilen der USA (New England) eher leichter. Mit dieser Einschätzung will ich sicherlich niemanden beleidigen, es ist nur meine Meinung.
Das mit der toleranteren Gesellschaft sehe ich auch so, gerade in der USa wurden da sehr viele bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Die Äußerung von California, dessen Vater (das entnehme ich dem Alter von California) vermutlich kurz nach der MC-Carthy-Ära aufwuchs, dass man damals eher Kommunist als schwul war unterstreicht die Fortschritte der USA im Bezug auf Toleranz.

Mit dem Profifussball in Deutschland verhält es sich ähnlich. Auch hier in D gibt es tolerantere Gegenden und weniger tolerante Gegenden. Im eher ländlichen Bayern (und das sage ich als waschechter FC Bayern Fan) ist es mMn deutlich schwieriger sich als homosexuell zu outen, als beispielsweise in Hamburg oder einer anderen Nordmetropole. Ich komme auch aus einer Gegend in der es Landstriche gibt in denen man sich eher nicht outet.

So sollte es nicht sein, ich weiß es, aber es entspricht leider der Realität. Ich sehe aber dass auch dieses Tabu in naher Zukunft kein Thema mehr ist, spätestens in der naechsten Generation ist es vollkommen gesellschaftlich akzeptiert.
 
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3 Feb 2013
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#5
Erstmal ein grosses Lob an den Threaderöffner, ist ein wirklich interessantes Thema.
Danke :)

Persönlich würde ich es wirklich gut finden, wenn dieses Thema in der Öffentlichkeit und vorallem im Profisport enttabuisiert wird. Ich denke aber, dass die Argumentation von California mit seiner Ausführungen zum Thema Unibesuch und Toleranz etwas zu kurz greift. Ich persönlich habe einen entfernten Bekannten der am College Football gespielt hat und gerade in der Gegend in der Er war hat man sich besser nicht als homosexuell geoutet.
Ich versteh deinen Punkt denke aber nicht dass der so ins Gewicht fallen wird.
Intolerante wird es natürlich immer geben (die werden weniger aber die wird es immer geben).
Ich weiß jetzt nicht an welchem College dein Kumpel gespielt hat und natürlich gibt es da, teilweise sicher sehr große, unterschiede. Alabama, Texas oder Georgia ist im großen Ganzen da sicher weniger tolerant als Cal, Stanford oder Notre Dame (katholische Uni zwar aber sehr akademisch und sehr individuell).
Aber selbst auf dem Campus von Alabama und Georgia gibt es Studenten Organisationen die für die Rechte von Schwulen und Lesben eintreten.
Fans gibt es natürlich trotzdem immer aber ich denke das Fans hier nicht relevant sind das will natürlich kein Fan hören aber keine Liga wird wohl einem schwulen Spieler den Zugang verwehren nur weil eine Handvoll Deppen dann nicht mehr ins Stadion geht oder den TV einschaltet.
Spieler sind da eher ein Problem auch da wird es immer mal wieder einen geben, weniger aufgeklärt, aus dem tiefen Süden und einer Konservativem Familie vielleicht. Aber der wird eins auf den Deckel kriegen nicht nur von seinen Teammates sondern auch von seinem Agenten. Ich kann garantieren das an dem Morgen nach Sams coming out jeder Agent seinen Spielern die selbe Nachricht geschickt hat "Be accepting if not stay off social media!"


Ich persönlich denke, dass man das von Region zu Region unterscheiden muss. In einer liberalen Gegend wie z.B. Kalifornien ist die sexuelle Orientierung eines Footballspielers nicht unbedingt entscheidend, da man dort tolerant und aufgeschlossener ist. In einer Gegend im "Bible Belt" oder in Texas sehe ich das Problem der negativen Folgen des Outings eher als gegeben an. Ich stelle mir auch gerade die Frage, wie es wohl von Fans der Houston Texans oder den Dallas Cowboys aufnehmen würden, wenn sich einer Ihrer Spieler outen würde? Da würden denke ich Spieler von Ostküstenteams (wie z.B. den Giants oder den Jets) oder Teams aus liberalen Teilen der USA (New England) eher leichter. Mit dieser Einschätzung will ich sicherlich niemanden beleidigen, es ist nur meine Meinung.
Das mit der toleranteren Gesellschaft sehe ich auch so, gerade in der USa wurden da sehr viele bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Die Äußerung von California, dessen Vater (das entnehme ich dem Alter von California) vermutlich kurz nach der MC-Carthy-Ära aufwuchs, dass man damals eher Kommunist als schwul war unterstreicht die Fortschritte der USA im Bezug auf Toleranz.
Sam hat ja für Missouri gespielt das ist jetzt nicht der tiefe Süden und auch nicht das Herz des Bible Belt aber es ist auch nicht gerade Kalifornien oder Massachusetts aber es ist trotzdem eine eher ländliche konservative Gegend und die Unterstützung für Sam war dort eigentlich sehr groß. Die Fans wie schon gesagt sehe ich als nicht so relevant an gerade die Texans haben mit Bill O’Brien einen recht offenen intelligenten Coach (Stammt aus Massachusetts, Ivy League educated) natürlich wird es auch dort unter den Spielern deppen geben aber die sind im locker room nicht relevant JJ Watt, Brian Cushing, Owen Daniels und Duane Brown sind im locker room der Texans relevant. Die Cowboys sehe ich eher als kritisch aber weniger weil sie in Texas sind sondern weil sie eine sehr dysfunktionale Franchise sind (wie auch die Jets oder Browns) das ist das einzige was ich glaube das wirklich ein Problem werden könnte ein Team mit vielen Baustellen und das man sich dann darauf fest beißt das hat aber nichts mit Sam zu tun…der Punkt dass ein schwuler Spieler eine Ablenkung wäre ist nicht unbedingt falsch aber Spieler die ihre Frauen schlagen oder zugedröhnt Auto fahren sind ja genau so eine Ablenkung und da kommt auch niemand auf die Idee das die so eine große Ablenkung sind das man sie nicht im Team haben kann.
Mein Vater ist 1946 geboren hat also die letzten Jahre der McCarthy Ära und vor allem deren Ende noch als Kind mit erlebt.

Mit dem Profifussball in Deutschland verhält es sich ähnlich. Auch hier in D gibt es tolerantere Gegenden und weniger tolerante Gegenden. Im eher ländlichen Bayern (und das sage ich als waschechter FC Bayern Fan) ist es mMn deutlich schwieriger sich als homosexuell zu outen, als beispielsweise in Hamburg oder einer anderen Nordmetropole. Ich komme auch aus einer Gegend in der es Landstriche gibt in denen man sich eher nicht outet.

So sollte es nicht sein, ich weiß es, aber es entspricht leider der Realität. Ich sehe aber dass auch dieses Tabu in naher Zukunft kein Thema mehr ist, spätestens in der naechsten Generation ist es vollkommen gesellschaftlich akzeptiert.



Ich glaube das Bayern München eine sehr gute Adresse für einen schwulen Fußballer wäre. Mit Hoeneß und Rummenigge hat man zwei Leute an der Spitze die sich von niemandem reinreden lassen, die Bayern Fans kommen ja aus ganz Deutschland und bei den Spielen ist das ja auch eine eher ruhige Atmosphäre. Ich war bei nicht so vielen Fußballspielen aber in München war das doch was anderes als das was ich in Frankfurt und Kaiserslautern erlebt habe und gerade München ist als Stadt doch eher liberal als konservativ.
Wäre wünschenswert wenn es irgendwann wirklich gar keine Rolle mehr spielt aber im Moment ist es wichtig darüber zu reden und das zum Thema zu machen.
 
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27 Aug 2011
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#6
Natürlich wird der Aufschrei einiger "Fans" einer Mrd.-Dollar-Liga wie der NFL keine Magenschmerzen bereiten. Mein Kolleg hat in Nebraska gespielt und selbst da war es nicht so ganz mit der Toleranz. Aber ich teile deine Einstellung zu 100 % und finde es auch gut, dass das Outing passiert ist. Ich denke da weniger an Spieler aus konservativen Elternhäusern sondern eher so Mad Dogs wie Richard Sherman von dem (leider Superbowlsieger aus Seattle). Er kommt aus schwierigen sozialen Verhältnissen, war praktisch schon aussortiert (kein Draft in den ersten 3 Runden) und bei ihm ist es mit Diplomatie nicht weit her.

Okay das kann auch ein, dass das in einem weniger erfolgreichen Team ein Thema werden kann (gerade die Texans sind ja alles andere als erfolgreich). Auch in Dallas halte ich das für möglich. Okay mit Coach O'Brien hätte Sam sicherlich einen Fürsprecher er ist ja nicht gerade ein Hardlinekonservativer. Mit Chuck Pagano stell ich mir das schwieriger vor, aber das ist ein eigenes Thema. Klar die Nfl hatte immer Typen dabei die sich wirklich grotesk verhalten haben (wurde nicht Star QB Michael Vick sogar wenn illegaler Hundekämpfe eingesperrt)? Dann hast du meinen Vergleich mit der Mc-Carthy-Ära verstanden, das ist gut. Hatte befürchtet,dass du es falsch verstehst.

Klar Bayern München als Verein lebt Toleranz vor. Meine Äußerung bezog sich eher auf die Fans die aus dem katholischen Bayern kommen. Das das Thema natürlich in Frankfurt, Lautern und beispielsweise bei richtigen "Malocher"Klubs aus dem Ruhrgebiet ein Problem werden könnte (durch die Fans) ist natürlich auch klar.

Trotzallem bin ich optimistisch, dass es irgendwann kein Thema mehr sein wird.
 
Dabei
3 Feb 2013
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#7
Natürlich wird der Aufschrei einiger "Fans" einer Mrd.-Dollar-Liga wie der NFL keine Magenschmerzen bereiten. Mein Kolleg hat in Nebraska gespielt und selbst da war es nicht so ganz mit der Toleranz. Aber ich teile deine Einstellung zu 100 % und finde es auch gut, dass das Outing passiert ist. Ich denke da weniger an Spieler aus konservativen Elternhäusern sondern eher so Mad Dogs wie Richard Sherman von dem (leider Superbowlsieger aus Seattle). Er kommt aus schwierigen sozialen Verhältnissen, war praktisch schon aussortiert (kein Draft in den ersten 3 Runden) und bei ihm ist es mit Diplomatie nicht weit her.
Kannst du da konkrete Beispiele nennen? Nebraska ist natürlich sehr ländlich und sehr konservativ und gerade das Football Programm der Huskers ist ein wenig zu geknöpft (obwohl zugeknöpft ja nicht gleichbedeutend ist mit engstirnig oder intolerant). Mein Eindruck ist bisher immer gewesen das die dort sehr effektiv arbeiten. Bei den Leuten in Nebraska und auch manchen Fans kann ich mir das durchaus vorstellen aber bei den Spielern würde mich das schon ein klein wenig überraschen.

Ernsthaft? Sherman ist ein sehr intelligenter aufgeschlossener junger Mann. Er ist aus einer schweren Gegend aber ist nach Stanford gegangen und hat dort seinen Abschluss gemacht (Hey ich war in Cal ich sag über nen Stanford Alumni sicher nicht mehr gutes als ich muss. :D ). Er ist emotional und spielt gerne die disrespect karte. (Schwere Gegend 4th rounder) aber er kann auch ganz anders. Wenn du dich in einem normalen Gespräch mit ihm unterhältst ist von dem "Mad Dog" auf dem Feld nichts mehr übrig. Ich glaube Seattle wäre eine wirklich gute Adresse für Sam nicht zuletzt auch wegen Sherman und ja es wird sicher mal die Situation kommen das Sam ein schlechtes Play macht und dann ein Spruch kommt. Aber das sehe ich auch nicht als Problem. Ich hab genug Jahre in einem locker room mit Football Spielern verbracht und irgendwann muss sich jeder Sprüche anhören da ist dann deine Hautfarbe ein Thema, da ist deine Religion ein Thema, da ist deine politische Gesinnung oder sonst was ein Thema da macht die sexuelle Gesinnung es dann auch nicht mehr fett zumal Sam das ja seine ganze Karriere schon kennt. Das ist auch anders einzuordnen als wenn jetzt jemand in einem Interview sagt er will mit keinem schwulen unter der Dusche stehen oder ganz gezielt Stimmung macht.

Okay das kann auch ein, dass das in einem weniger erfolgreichen Team ein Thema werden kann (gerade die Texans sind ja alles andere als erfolgreich). Auch in Dallas halte ich das für möglich. Okay mit Coach O'Brien hätte Sam sicherlich einen Fürsprecher er ist ja nicht gerade ein Hardlinekonservativer. Mit Chuck Pagano stell ich mir das schwieriger vor, aber das ist ein eigenes Thema. Klar die Nfl hatte immer Typen dabei die sich wirklich grotesk verhalten haben (wurde nicht Star QB Michael Vick sogar wenn illegaler Hundekämpfe eingesperrt)? Dann hast du meinen Vergleich mit der Mc-Carthy-Ära verstanden, das ist gut. Hatte befürchtet,dass du es falsch verstehst.
Dysfunktional ist nicht unbedingt gleichbedeutend mit wenig Erfolgreich. Die Texans hatten ein großes Quarterback Problem letzte Saison und haben schlecht gespielt die haben aber eigentlich ein starkes Team wenn O'Brien das Quarterback Problem lösen kann sehe ich die ähnlich wie die 2010/2011 49ers bzw. die 2012/2013 Chiefs zwei Teams bei denen man gesehen hat was ein guter Coach ausmachen kann wenn grundsätzlich Talent vorhanden ist.
Die Cowboys sind da eine ganz andere Geschichte Jerry Jones ist ein großartiger Owner aber ein furchtbarer GM.
Ja Vick war weil er Illegale Hundekämpfe ausgerichtet hat und war deswegen im Gefängnis und es gibt ja auch jeden Sommer die eine oder andere Verhaftung. Hat Pagano in der hinsicht mal was gesagt oder wie kommst du darauf?

Klar Bayern München als Verein lebt Toleranz vor. Meine Äußerung bezog sich eher auf die Fans die aus dem katholischen Bayern kommen. Das das Thema natürlich in Frankfurt, Lautern und beispielsweise bei richtigen "Malocher"Klubs aus dem Ruhrgebiet ein Problem werden könnte (durch die Fans) ist natürlich auch klar.

Trotzallem bin ich optimistisch, dass es irgendwann kein Thema mehr sein wird.
Wie oben schon gesagt ich halte die für wenig relevant. Beim Fußball muss man sich von Fans alle möglichen Beleidigungen anhören (Hautfarbe, Herkunft, ganz egal) Ob da jetzt einer mit Bananen oder Dildos beworfen wird macht da jetzt keinen großen Unterschied finde ich.
Religiöse Gründe werden wahrscheinlich angeführt werden aber das kann man imo wirklich nicht ernst nehmen...ja klar in der Bibel steht man soll nicht mit dem gleichen Geschlecht...da steht auch man soll nicht vor der Ehe (auf wie viele Fußballspieler trifft das wohl zu?) Ein aufgebrachter GOP Anhänger hat mal eine Bibel nach mir geworfen als ich ihm gesagt habe Jesus wäre sicher für höhere Mindestlöhne gewesen, das hätte mir ein Bayern vermutlich auch so ähnlich passieren können aber davon sollte man sich wirklich nicht abbringen lassen.[FONT=&quot][/FONT]
 
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27 Aug 2011
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#8
Bei der genannten Homophobie in Nebraska ging es nicht um Spieler, da ging es tatsächlich um Fans. Mein Kolleg hat mir von einem Spieler erzählt, dem da von einem kleinen Teil der Fans angefeindet wurde, weil seim Bruder homosexuell ist. Das fand ich irgendwie abartig, ich wollte sicher nicht alle Leute aus Nebraska über einen Kamm scheren darf man sowieso nicht. Okay dann täuscht der Eindruck bei Sherman wirklich etwas, du als Amerikaner wirst ihn sicher besser kennen als ich. Er kam nur so rüber. Klar kenne ich solche Sprüche... Ich hab selbst jahrelang Eishockey gespielt und geboxt (da geht es in der Kabine und beim Wiegen auch nicht zimperlich zu). Sowas habe ich nie wirklich ernst genommen, ich wurde da auch öfters wegen meiner abnormalen Körpergröße (2,07 :-D) aufgezogen.

Ich meine mal tatsächlich etwas gelesen zu haben, dass Pagano wohl die ganze Verweichlichung und den "homosexuellen Zeitgeist" ablehnt, deswegen ist er mir gleich eingefallen. Und das obwohl ich den Colts eigentlich positiv gegenüber stehe (ich finde Andrew Luck ist eines der größten QB-Talente seit langem). (Offtopic: Ich glaube ich sollte tatsächlich mal im Offtopicbereich einen US-SPortsthread starten, es gibt doch Leute die sich dafür interessieren :) ).

Dein abschließendes Argument leuchtet mir ein. Man muss sich von den gegnerischen Fans soviel anhören, dass das nicht mehr viel ausmachen würde das stimmt. Wie gesagt, ich denke dass Thema wird bald keines mehr sein (Man bedenke dass Orlando Cruz ein Boxer vor seinem Titelkampf sein Coming-Out gewagt hat).

Btw: Du wurdest von einem Repubilkaner mit einer Bibel beworfen, nachdem du dich für einen höheren Mindestlohn ausgesprochen hast?
Das zeigt doch ganz gut, wie manche Tea Party-Anhänger ticken. Ich hoffe, dass den Amerikanern einer Präsident aus dieser Gruppierung erspart bleibt.

Du hast Recht man sollte sich nicht davon abbringen lassen.

Ich glaube ein solches Verhalten haettest du nicht mal in Bayern zu befürchten.
 
Dabei
3 Feb 2013
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#9
Bei der genannten Homophobie in Nebraska ging es nicht um Spieler, da ging es tatsächlich um Fans. Mein Kolleg hat mir von einem Spieler erzählt, dem da von einem kleinen Teil der Fans angefeindet wurde, weil seim Bruder homosexuell ist. Das fand ich irgendwie abartig, ich wollte sicher nicht alle Leute aus Nebraska über einen Kamm scheren darf man sowieso nicht. Okay dann täuscht der Eindruck bei Sherman wirklich etwas, du als Amerikaner wirst ihn sicher besser kennen als ich. Er kam nur so rüber. Klar kenne ich solche Sprüche... Ich hab selbst jahrelang Eishockey gespielt und geboxt (da geht es in der Kabine und beim Wiegen auch nicht zimperlich zu). Sowas habe ich nie wirklich ernst genommen, ich wurde da auch öfters wegen meiner abnormalen Körpergröße (2,07 :-D) aufgezogen.
Ja, wie gesagt Westboro Baptist Church und Konsorten wird es auch immer geben aber der Großteil in unserer westlichen Kultur ist mittlerweile so tolerant und so aufgeklärt die Leute die noch so denken die können dann von mir aus bei ihren Eltern im Keller wohnen und in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
Auch in der Umkleide wird es immer mal wieder einen Deppen geben (das bringen Kontaktsportarten und ein Testosteron getriebenes Umfeld wohl leider mit sich) Aber Ich denke wirklich wenn ein Spieler ein Problem damit hat einen schwulen im Team zu haben wird dieser Spieler (und nicht der Schwule) aus dem Team fliegen weil sich das kein Team antun will.

Ich meine mal tatsächlich etwas gelesen zu haben, dass Pagano wohl die ganze Verweichlichung und den "homosexuellen Zeitgeist" ablehnt, deswegen ist er mir gleich eingefallen. Und das obwohl ich den Colts eigentlich positiv gegenüber stehe (ich finde Andrew Luck ist eines der größten QB-Talente seit langem).
Kann mich an nichts in der Richtung erinnern, sicher das es Pagano war? Ich hab grade mal gegoogled und eher was Gegenteiliges gefunden.

[FONT=&quot]Indianapolis Colts[/FONT][FONT=&quot] coach Chuck Pagano said Sam’s sexual orientation would not be a problem inside their locker room. [/FONT]

[FONT=&quot]“I love the environment we’ve created, the culture we’ve created,” Pagano said. “I think we have an outstanding locker room. The Colts never have and never will discriminate based on sexual orientation. We look at the player. We’ll evaluate him just like we evaluate everybody else. If he can help our team and help us win football games, he’ll be more than welcome.” [/FONT]


http://espn.go.com/blog/indianapolis-colts/post/_/id/4195/pagano-sam-wouldnt-be-locker-room-issue

(Offtopic: Ich glaube ich sollte tatsächlich mal im Offtopicbereich einen US-SPortsthread starten, es gibt doch Leute die sich dafür interessieren :) ).
Ich wäre auf jeden fall dabei.

Dein abschließendes Argument leuchtet mir ein. Man muss sich von den gegnerischen Fans soviel anhören, dass das nicht mehr viel ausmachen würde das stimmt. Wie gesagt, ich denke dass Thema wird bald keines mehr sein (Man bedenke dass Orlando Cruz ein Boxer vor seinem Titelkampf sein Coming-Out gewagt hat).
Stimmt das mit Cruz hatte ich ganz vergessen leider hat man danach zumindest außerhalb der Fachpresse nicht mehr viel von ihm gehört.

Btw: Du wurdest von einem Repubilkaner mit einer Bibel beworfen, nachdem du dich für einen höheren Mindestlohn ausgesprochen hast?
Das zeigt doch ganz gut, wie manche Tea Party-Anhänger ticken. Ich hoffe, dass den Amerikanern einer Präsident aus dieser Gruppierung erspart bleibt.

Du hast Recht man sollte sich nicht davon abbringen lassen.

Ich glaube ein solches Verhalten haettest du nicht mal in Bayern zu befürchten.
Ich habe gesagt das Jesus wäre bestimmt für Höhere Mindeslöhne gewesen ganz gleich was FOX News dir erzählt. Das war noch vor Tea Party Zeiten das müsste 2001 gewesen sein.
Ich glaube wenn die GOP so weiter macht wird von denen sowieso niemand mehr President werden weil die gemäßigten Konservativen in ihren Reihen die wirklich wählbar währen es nie an der Tea Party und der nach rechts (ins Irrenhaus) gerückten Republikanischen Basis vorbeischaffen. Ich hab politisch jetzt nicht so super viel wo ich mit Romney übereinstimmen kann aber gerade im Fiskalen Bereich halte ich Romney doch für sehr fähig der musste sich aber so verbiegen um überhaupt erst als Kandidat aufgestellt werden zu können das er nicht nur ziemlich oft als Depp da stand sondern man sich nicht mal mehr sicher sein konnte was für einen Romney man als President überhaupt bekommen hätte und anstatt hier den Fehler zu erkennen werden die ja noch radikaler. Das traurige ist dass das Land darunter leidet da eine funktionierende Opposition immer wichtig ist.
 
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27 Aug 2011
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#10
Wenn es wirklich so kommt, wäre es schön. Es wäre gut und die viele Pro Sports Ligen haben ja bereits begonnen, Homophobie zu verurteilen.

Ich finde den Artikel leider nicht mehr, aber ich denke es war wohl in einem der deutschen Footballforen, die voller Fehler sind. Hätte mich auch gewundert, sollte Pagano so etwas geäußert haben. Er wirkt, als ob es für Ihn das wichtigste ist, dass sein Team Erfolg hat.

Ich werde die nächste Zeit wirklich einen US-Sport-Thread hier eröffnen, auch wenn die NFL leider viel zu lange Pause hat. Interessiere mich eigentlich für fast alles, außer Baseball und Lacrosse.

Ja leider werden solche Themen immer schnell unter den Tisch gekehrt. Auch das Hitzlspergerthema ist schon lange keines mehr.

Das ist mir als politisch interessierter Mensch auch aufgefallen. Romney ist als Gouverneur eher mit liberalen Ideen aufgefallen. Er musste sich in eine Rolle zwängen und die konnte er nicht authentisch ausfüllen. Seine Patzer taten ein übriges dazu, obwohl er seinen Running Mate gut ausgewählt hatte (Ryan hat ein gutes Niveau in der Debatte mit Biden bewiesen), dennoch bin ich aus Deutscher Sicht froh, dass uns diese Präsidentschaft erspart geblieben ist. Vielleicht kommt die GoP wieder zu Besinnung und es fällt ihnen ein, dass man auch in der USA nur die Wahlen in der Mitte gewinnen kann. Gerade Christie traue ich einen guten Präsidentschaftswahlkampf gegen Biden oder Hilary (einer von beiden scheint es zu werden), zu. Und die Tea Party kann bleiben wo der Pfeffer wächst. Man verschone uns bitter vor Sarah Palin oder Ted Cruz.

War leider zu viel Off topic. Vielleicht outet sich ja mal ein Fussballer, der noch aktiv ist und in der Bundesliga spielt. Zeit wirds freilich.
 
Dabei
3 Feb 2013
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#11
Ich werde die nächste Zeit wirklich einen US-Sport-Thread hier eröffnen, auch wenn die NFL leider viel zu lange Pause hat. Interessiere mich eigentlich für fast alles, außer Baseball und Lacrosse.
Wie gesagt werde auf jeden falls mal rein schauen Football geht natürlich erst im August wieder so richtig los aber das ein oder andere thema in der off season gibt es ja immer und die NBA ist ja auch noch da.

Ja leider werden solche Themen immer schnell unter den Tisch gekehrt. Auch das Hitzlspergerthema ist schon lange keines mehr.
Ja das wird viel zu schnell fallen gelassen vermutlich aus den richtigen Beweggründen aber man erreicht das Gegenteil damit. Das ist ein riesen Schritt und vor allem für alle die Jahrelang Schikane oder schlimmeres wegen ihrer Sexuellen Gesinnung erdulden mussten.


Das ist mir als politisch interessierter Mensch auch aufgefallen. Romney ist als Gouverneur eher mit liberalen Ideen aufgefallen. Er musste sich in eine Rolle zwängen und die konnte er nicht authentisch ausfüllen. Seine Patzer taten ein übriges dazu, obwohl er seinen Running Mate gut ausgewählt hatte (Ryan hat ein gutes Niveau in der Debatte mit Biden bewiesen), dennoch bin ich aus Deutscher Sicht froh, dass uns diese Präsidentschaft erspart geblieben ist. Vielleicht kommt die GoP wieder zu Besinnung und es fällt ihnen ein, dass man auch in der USA nur die Wahlen in der Mitte gewinnen kann. Gerade Christie traue ich einen guten Präsidentschaftswahlkampf gegen Biden oder Hilary (einer von beiden scheint es zu werden), zu. Und die Tea Party kann bleiben wo der Pfeffer wächst. Man verschone uns bitter vor Sarah Palin oder Ted Cruz.

War leider zu viel Off topic. Vielleicht outet sich ja mal ein Fussballer, der noch aktiv ist und in der Bundesliga spielt. Zeit wirds freilich.
Würde mich freuen wenn die anderen Sportarten auch bald nachziehen und Global wäre ein Fußballer natürlich sehr wichtig. Ich denke wie gesagt andere Sportarten haben da noch einen etwas längeren Weg vor sich als Football aber auch das wird sicher kommen.
Ich bin eigentlich kein besonders politischer Mensch schon gar kein Partei Politischer ich bin per Definition Sozial Liberal und Fiskal eher Konservativ wenn man mich jetzt unbedingt einer Partei zuordnen wollte dann wären das sicher die Demokraten weil es da bei den Sozialen dingen einfach zu viele Gräben zwischen meinen Ansichten und denen der meisten Republikaner gibt. Aber eigentlich möchte ich mich gar keiner Partei zuordnen lassen da ich einfach jemand bin der von Problem zu Problem geht und nach Lösungen sucht. Mit Hilary und Biden kann ich mich auch nicht unbedingt anfreunden Deval Patrick fände ich einen guten Kandidaten oder auch Martin O’Malley. Aber das ist jetzt wirklich etwas viel OT wir können das aber gerne per PN fortführen.
 
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