völlig aus dem gleichgewicht gebracht...

Dabei
16 Nov 2008
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#1
hallo ihr alle,
seit meinem letzten thread, in dem es um eine unerfüllte liebe geht, bin ich schon zahlreiche schritte weiter - auch dank eurer empathie und euren kommentaren. vielen dank dafür. hätte nie gedacht, dass man in so einem forum tatsächlich so viel zuspruch erhalten könnte.

das, was mich jetzt bewegt, ist eine ziemlich harte erkenntnis: ich habe auf der einen seite das gefühl, dass ich über die tatsache, dass mein angebeteter meine liebe nicht erwider, langsam aber sicher hinweggkomme. jeden tag ein bisschen mehr.

was bleibt ist leider das gefühl, dass er mich in meinen grundfesten, in meinem selbstvertrauen komplett erschüttert hat. seither fühl ich mich nicht "richtig" wie ich bin, die selbstzweifel umtreiben mich permanent bis ins unerträgliche. das ist mir in der form nie zuvor passiert. es gab auch hin und wieder unerwiderte liebesgeschichten, aber dabei bin ich doch immer irgenwie "bei mir" und meinen bedürfnissen geblieben, wusste wer ich bin und was ich will.

jetzt ist das anders. dieser mann hat mir immerzu das gefühl gegeben, nciht richtig zu sein. und je mehr ich versucht, habe, ihm das zu geben, was ihm fehlte, umso mehr hat er sich entzogen und umso mehr habe ich mich gleichzeitig von mir und meiner mitte entfernt.

ich zweifle an allem z.zt. - ich vertraue meinen gefühlen nicht mehr - die er mir immer wieder abgesprochen hat. ich weiß nicht mehr, was richtig und wichtig ist und bin zutiefst verunsichert.

ich weiß, das wird sich irgendwann wieder legen.

mich würde interessieren: kennt ihr das auch? geht das jemals wieder weg? kann ein mensch einen anderen so dermaßen erschüttern?

warum passiert mir so etwas?
 
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Dabei
30 Nov 2008
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#2
Hey valentina
Ja ich verstehe total was du meinst... ich habs selber erlebt
Ich hatte zum glueck freunde die mich gezwungen haben mich abzulenken sie haben sachen mit mir gemacht die mir eigentlich spass machen und haben mich wieder zum lachen gebracht... es hat dann auch nich lange gedauert bis ich iwann wieder normal war aber ich werde das nie vergessen ich werde ihn nie vergessen und wenn ich an ihn denke weiss ich wieder genau wie sich das angefuehlt hat...
Vielleicht kennst du ja das sprichwort "Zeit heilt alle wunden aber kleine narben bleiben"
Aber ich hoffe dir gehts bald besser... viel glueck

Liebe gruesse Pink
 
Dabei
24 Jul 2008
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#3
Hallo Valentina,

das Gefühl kenne ich sehr, sehr gut. Ich glaube, das war das, was mir bei meiner vorigen Liebesgeschichte am meisten zu schaffen gemacht hat. Ich habe einer falschen Freundin vertraut und damit möglich gemacht, dass sie mich so schrecklich verrät. Ich habe mich in jemanden verliebt, der gar kein Interesse an mir hat, und habe mir dauernd Entschuldigungen für ihn ausgedacht. Echt erniedrigend. :-( Und auch erschreckend. So etwas könnte ja wieder passieren!

Ich habe monatelang niemanden mehr vertraut, weil ich mir selbst nicht vertrauen konnte. Genau genommen bin ich auch immer noch nicht ganz wieder so weit. Ich verbringe meine Zeit hauptsächlich mit Leuten, die ich schon vorher kannte. Und verlieben werde ich mich auch so bald nicht wieder, habe viel zu viel Angst davor.

Ich balanciere seit Monaten zwischen der Lösung, mir selbst gnadenlos zu sagen: "So ist es. Leb damit." und zwischen: "Ganz so war es doch nicht." Zumindest bei dieser Freundin hatte ich schon recht bald das Gefühl, dass irgendetwas seltsam ist. Ihre Art, dauernd andere Leute dazu überreden zu wollen, Dinge zu kaufen, die sie gar nicht kaufen wollen, z.B.. Das hat sie nicht nur mit mir gemacht, sondern erzählte mir von ihren sonstigen Erfolgen, weil ihr das offensichtlich sehr wichtig war, solche Macht zu haben. Da habe ich schon manchmal ein ungutes Gefühl bekommen, aber mein Verstand sagte mir, dass eben niemand perfekt ist und was soll schon passieren, blabla. Inzwischen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es nicht so schlimm gekommen wäre, wenn ich früher auf mein ungutes Gefühl gehört und mich von ihr zurück gezogen hätte.

Inzwischen hatte ich Kontakt zu einem Mann, an dem es kaum etwas auszusetzen gibt. Abgesehen davon, dass er Horrorfilme und de Sade toll findet. Die meiste Zeit haben wir uns gut verstanden, aber trotzdem hatte ich ein ungutes Gefühl, so als sei das alles gar nicht echt und als würde etwas Dunkles, Bedrohliches lauern. Und vermutlich zum allerersten Mal in meinem Leben habe ich bewusst den Kontakt zu jemandem abgebrochen, bei dem ich ein ungutes Gefühl hatte. Normalerweise gehe ich mit Leuten so lange aus, wie sie es wollen. Ich dachte immer, wenn jemand nicht so recht zu mir passt, dann ist ein oberflächlicher Kontakt auch in Ordnung. Man muss sich ja nicht ständig 100%ig ähnlich sein. Es fiel mir jetzt extrem schwer, das zu tun und auf mein Bauchgefühl zu hören. Denn ich habe ihm ja damit weh getan, obwohl er mir nichts Böses getan hat.

Irrwitzigerweise geht es mir genau seit damals rasend schnell besser. Gerade so als sei diese Bekanntschaft mein allerschwerstes Problem gewesen. Was eigentlich objektiv gesehen gar nicht stimmen kann, denn ich habe privat und beruflich immer noch wahnsinnig viele ungelöste Probleme, mit deren Lösung ich nur schrittchenweise voran komme. Aber das Aufbrechen dieses Musters war wohl wichtig.

Ich weiß ja nicht, wie es bei Dir ist. Aber vielleicht kannst Du auch entdecken, dass dieses Muster sich ansonsten auch durch andere Bereiche Deines Lebens zieht. Dann hilft es sicher, in diesen Ecken auch aufzuräumen! Oder mit Dir selbst einen Pakt zu schließen und Dir selbst zu versprechen, dass Du Dir selbst das nie wieder antun wirst!

Ansonsten wünsche ich Dir gute Besserung. Ich denke, durchs Tal der Tränen muss man halt einfach immer wieder durch, da gibt es keine Abkürzung.

Mona
 
Dabei
16 Nov 2008
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#4
hallo mona,
danke für deine lange antwort. das mit dem bauchgefühl ist so eine sache. ich habe auch recht schnell ein ungutes gefühl bei dem mann gehabt. eigentlich von anfang an!!! mir ist auch klar, dass da ein bestimmtes muster bei mir abgelaufen ist, warum er plötzlich für mich so anziehend geworden ist. nämlich genau in dem moment, als er sich so ganz plötzlich und eiskalt von mir abgewandt hat. das ist eindeutig ein film, der in meiner kindheit begründet liegt. das ist mir rational auch alles klar, aber dennoch manifestiert sich diese erkenntnis nicht emotional.
wobei ich sagen muss, dass gerade aktuell seit 2 tagen sich bei mir ein schalter umgelegt hat und er gefühlsmäßig total weit weg ist. seitdem fühl ich mich auch wieder viel stärker und sicherer.
hintergrund war, dass er eine absage zu seiner bewerbung erhalten hat und so dermaßen arrogant und von einem hohen ross herab mir eine sms geschrieben hat, dass es mir wirklich vergangen ist. die erste sms hat mich noch erzittern lassen, das herz schlug mir wieder bis zum hals, wobei mir da schon glasklar geworden ist: der typ kennt wirklich nichts. meldet sich tatsächlich nur, um sich darüber aufzuregen, dass er eine absage erhalten hat. er kann das in seiner egozentrik nicht akzeptieren und hat mir sogar subtil zu verstehen gegeben, dass er das sehr seltsam findet - so als wittere er, dass ich damit etwas zu tun habe. abgesehen davon, dass er damit meinen einfluss und meine kompetenzen total überschätzt - war das wie ein eimer kaltes wasser, den er über mich gekippt hat. hab ihm dann ganz unverbindlich-freundlich-distanziert geantwortet. daraufhin kam mitten in der nacht von ihm ncoh eine superunfreundliche sms. ich wollte eigentlich gar nicht mehr darauf antworten, habe aber eine für mich abschließende sms geschrieben, in der ich ihm für seine weitere jobsuche alles gute wünsche. seither erwarte ich keine antwort und warte auch nicht mehr. er ist wirklich wie auf knopfdruck ganz weit weg gerückt. er hat sich selbst damit ins aus katapultiert.
wenn ich jetzt zurückblicke auf den furchtbaren november - der wirklich der schlimmste seit langem bei mir war - dann kommt mir das alles schon sehr weit weg vor.
das was du über die freundin schreibst beschäftigt mich auch. eigentlich habe ich einen kleinen, sehr festen und treuen freundeskreis. ich bin da sehr vorsichtig und mir ist so etwas was du schreibst bislang noch nicht passiert. allerdings gibt es eine freundin aus jüngerer zeit, bei der ich auch ganz diffus ein vertrauensproblem habe. es ist, als sei ständig eine alarmglocke bei mir aktiviert. wir hatten kürzlich unter alkoholeinfluss auch eine arge auseinandersetzung - wenn der alkohol nicht gewesen wäre, würden wir jetzt getrennte wege gehen. aber ich will das gar nicht so sehr für voll nehmen, was sie da alles von sich gegeben hat. aber ein stachel sitzt und macht mich jetzt noch vorsichtiger. im rückblick kann bin ich auch froh, dass ich dieses gefühl habe, denn eigentlich täuscht mich "meine antenne" selten!

aber dass du dich so schnell nicht verlieben willst/kannst: hat man das denn unter kontrolle?? also ich nicht....
 
Dabei
24 Jul 2008
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#5
aber dass du dich so schnell nicht verlieben willst/kannst: hat man das denn unter kontrolle?? also ich nicht....
Hallo Valentina,

hm, Kontrolle... Jein. Es ist auf jeden Fall eher ein "nicht können", d.h. ich mache das nicht mit Absicht. Ich könnte mich aber natürlich einfach zwingen, zumindest so zu tun als ob, viel früher viel mehr Nähe zulassen. Aber das will ich ja gerade nicht, meine Gefühle einfach niederzutrampeln.

Was Deine Freundin angeht: Bei uns sagt man, wenn man jemanden richtig kennen lernen will, muss man ihn betrunken machen. Dann sieht man sein wahres Gesicht. Du solltest das, was Deine Freundin da sagte, schon ernst nehmen.

Mona
 
Dabei
16 Nov 2008
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#6
hallo mona.
ja, ich weiß. in vino veritas heißt es ja auch. im grunde kommt durch alkohol ja bei vielen menschen das zum vorschein, was sie sonst unter kontrolle halten.
das einzig gute bei der besagten szene war, dass mir irgendwann wirklich die hutschnur geplatzt ist und ich ihr entsprechend heftig die leviten gelesen habe - heftig, da auch durch alkohol vertärkt. aber es war wirklich das, was ich ihr sagen wollte und im grunde bin ich dankbar, denn wenn ich nüchtern gewesen wäre, wäre ich bestimmt viel diplomatischer gewesen. so hab ich auch alles rausgelassen, was mich genervt hat und ihr vor allem die schranken gewiesen bei dem, was sie mir alles an den kopf geknallt hat. damit ist sie eindeutig übers ziel hinausgeschossen.
bezeichnend ist, dass sie sich gestern bei mir per sms entschuldigt hat und schrieb, dass sie es am liebsten ungeschehen machen möchte.
ich lasse es jetzt als ausrutscher so stehen. bin aber alarmiert für weitere anfälle dieser art.
ich trau ihr einfach nicht über den weg. obwohl wir uns gut angefreundet haben und ich mich ihr gegenüber schon sehr geöffnet habe. sie ist im grunde sehr hilfsbereit und loyal, aber gleichzeitig auch manipulativ und berechenbar, setzt ihre angebliche selbstlosigkeit auch sehr berechnend ein wie ich finde. ich kann mich gut abgrenzen gegen solche geschichten. hab ich im lauf der zeit gelernt. sie kann damit überhaupt nicht umgehen und hält mich deshalb für kaltherzig (das war einer der vorwürfe, die sie mir an den kopf geknallt hat).
sie hat ein arges selbstwertproblem und projiziert superviel in beziehung und freundschaften. dieses geringe selbstwertgefühl führt dazu, dass sie sich ständig und immer in konkurrenz zu allem sieht. und ich bin mir sicher, dass sie einer freundin den freund ausspannen würde - naja, vielleicht nicht ausspannen, aber zumindest testen, ob sie landen könnte, um ihr ego zu befriedigen. hat sie mir sogar erzählt, dass sie mit dem freund einer anderen freundin im suffkopf über sex geredet hat und ihn richtig heiß gemacht hat.
 
Dabei
24 Jul 2008
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#7
Ooops, wir meinen nicht etwa dieselbe Person??? Vorsicht! Ich dachte damals auch, ich kann mich gut abgrenzen und was kann schon passieren. Übrigens wertete sie mein Mich-Zurückziehen auch als Kaltherzigkeit. Dass ich so kalt und gefühllos bin, war dann auch eine gute Ausrede für sie, mir gegenüber keine Skrupel haben zu müssen. Sie meinte dann auch ganz höhnisch, als ich meinte, ich würde jetzt monatelang leiden, ich habe doch gar keine Gefühle und wüsste gar nicht mal, was Leid sei! Echt traumatisierend. Also: Pass auf!

Mona
 
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