Versuche ehem. Beziehung zu verstehen

Dabei
16 Apr 2020
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13
#1
Hallo, es geht um eine kürzlich beendete Beziehung mit meiner Exfreundin, die Beziehung ging 4 Jahre und ich versuche zu verstehen, warum viele Dinge passiert sind und warum es am Ende zum Bruch kam. Ich versuche mich kurz zu fassen.
Ich merkte von Anfang an schon, das meine Ex- Freundin eine starke Verbindung zu ihren Eltern hatte, überhaupt hatte ich von Anfang an das Gefühl, das ich wie das 5 . Rad am Wagen behandelt wurde, ihre Eltern spielten die erste Geige.
Ich hatte meine Wohnung, sie wohnte noch bei den Eltern. Es gab oft Diskussionen, weil ich ständig auf sie warten musste (Pünktlichkeit war auch nicht ihre Stärke) weil man wieder mal was für die Eltern machen musste, welche einen Hof hatten. Wir wohnten nie zusammen, entweder kam sie unter der Woche mal ein paar Stunden oder wir verbrachten von Samstag Abend bis Sonntag Zeit miteinander. Sie hätte aber gern gehabt, das ich mit ins Elternhaus ziehe und gleich noch Bauer werde, was ich aber immer abwies. Ihre Begründung, warum sie nicht zu mir zog, war u.a. das ich ihr angeblich nicht richtig zuhören bzw. nicht hinter ihr stehen würde. Dabei habe ich das immer getan, nur hatte ich eben oft meine eigene Meinung und diese hat ihr nie gepasst.
Sie wollte eben, das ich, wenn sie mir z.B. über ihre Arbeitskollegen erzählte, die sie scheinbar schlecht behandelten, ich ihr beipflichten und die Arbeitskollegen verurteilen würde.
Ein großes Problem war, das, wenn sie bei mir war, sah alles so aus, als wäre alles in Ordnung, dann fuhr sie nach Hause und es dauerte nicht lange, bis ich eine SMS von ihr bekam, wo sie mich betitelte und kritisierte, was ihr alles nicht gefallen hätte. Das ging, wenn es reicht über Monate so obwohl ich ihr immer sagte, das sie mir bitte solche wichtigen Dinge persönlich sagen solle und nicht per SMS.
Oft war es so, das wenn ich ihr mal die Meinung sagte, sie schmollte wie ein unreifes Kind, überhaupt hatte ich oft das Gefühl das sie nicht erwachsen war (sie war damals 35 und heute 39). Ich habe oft Einsicht gezeigt und sie dann in den Arm genommen, Einsicht ihrerseits bzw. eine Entschuldigung kam nur einmal von ihr, was diesen SMS Terror anging.
Wie in einer Beziehung üblich, hatte ich auch mehrere Wünsche, die oft nicht erfüllt wurden, z.B. bat ich sie öfter, sich für mich mal richtig hübsch zu machen, vielleicht auch mit etwas Schminke/Lippenstift oder toller Kleidung, ich konnte da lange drauf warten, sie meinte immer, sie würde sich lieber praktisch anziehen. Auch kam der Sex viel zu oft zu kurz, da sie ständig keine Lust hatte.
Was die Freizeitgestaltung anging, war halt nicht viel los, da man ja ohnehin kaum Zeit füreinander hatte, da ihre Eltern wichtiger waren. Klar machte man auch zusammen Urlaub, man nutzte die Sonntage für Unternehmungen (Initiative ging meist von mir aus) ansonsten wurden sämtliche Vorschläge, die ich ihr gab von ihr abgeblockt. Ich war in dieser Beziehung sehr oft unglücklich und gefrustet, am Anfang habe ich viele Dinge noch toleriert, da sich aber nichts änderte habe ich immer mehr meinen Unmut kund getan, was ihr aber nicht passte.
Warum ich nie Schluss gemacht habe, weiß ich nicht, ich habe wahrscheinlich geglaubt, das sich was ändert. Zum Schluss hat sie dann, wie soll es auch anders sein, über SMS Schluss gemacht, weil es immer schlimmer wurde. Im Nachhinein, habe ich mich viel belesen, was Partnerschaftsprobleme angeht, habe mich selbst reflektiert und bin in gewissen Dingen auch zu der Erkenntnis gekommen das ich nicht ganz unschuldig an dem ganz bin. Trotzdem bin ich der Meinung, das ich mehr in diese Partnerschaft investiert habe und es ihr in viele Dingen recht zu mache, was sehr oft nicht erwidert wurde.
 
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Dabei
14 Sep 2020
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#2
Hallo Inkognito...es war amüsant deinen Beitrag zu lesen, da ich mich in vielen Teilen selbst erkenne. Ich bin weiblich und 30 Jahre alt. Nur dies mal zur Info. Oftmals erzähle ich meinem Freund auch von meinen Arbeitskollegen oder Freunden, weil ich mich geärgert habe und erhoffe mir dann von meinem Freund, dass er mit mir genauso über diese Personen hatet. Das brauche ich dann in diesem Moment. Aber frag mich nicht warum. Ich würde sagen, das liegt eher an meinem Selbstbewusstsein. Wenn ich in Bezug auf Ärgernis etc. mehr Selbstbewusstsein hätte, müsste ich mich nicht ärgern und dementsprechend auch nicht meinen Freund beeinflussen, dass er mir zustimmt. Hat er mir dann nicht zugestimmt, bin ich auch motzig, weil ich eben diese Antwort nicht hören will. Ich bin eben anders in solchen Situationen. Wenn jemand mir etwas erzählt, stimme ich eben eher auch zu und gebe der Person Recht. Und das verlange ich auch dann von meinem Gegenüber. Womöglich hat deine Freundin es auch gebraucht. Es ist zwar absurd...Aber Frauen sind eben so :) Manchmal muss ein Mann einfach zustimmen und dann hat er seine Ruhe. Ich glaube die Tour fährt mein Freund mittlerweile auch...
Genauso schreibe ich meinem Freund auch öfter mal eine böse SMS, wenn mir etwas nicht passt. Aber nicht weil ich es im nicht in die Augen sagen kann, sondern weil mir im Nachhinein alles erstmal so einfällt, was passiert ist.
Das andere Thema mit Ihren Eltern ist natürlich schwierig. Wenn du es dir absolut nicht vorstellen konntest, auf den Hof zu ziehen, war es auch dein gutes Recht, es kundzutun. Hätte womöglich alles gepasst und du wärst zufrieden gewesen, hättest du auch diesen Schritt für sie getan.
Mein Freund sagt auch öfter zu mir, ich sollte mich mal wieder für Ihn hübsch machen und nette Unterwäsche anziehen. Ich liebe Ihn sehr. Warum ich das aber nicht mache, ich schwierig zu beschreiben. Vielleicht weil ich weiß, dass er mich auch liebt und ich es dann nicht mehr für nötig halte, ihn zu bezirzen.
So wie du es beschreibst, würde ich sagen, dass es bei euch ganz normale Auseinandersetzungen zwischen Mann und Frau waren. Du solltest halt mehr verstehen, dass eine Frau anders denkt und tickt. Und dementsprechend auch reagieren, auch wenn es dir dann gerade nicht passt. Zumindest höre ich das aus anderen Beziehungen immer raus, dass ein Mann einfach manchmal die Klappe halten muss. Happy Wife, Happy Life ;-) Was natürlich nicht normal ist, dass sie nur bei ihren Eltern sein möchte. Und das wirst du nicht ändern können. Ich würde sagen, wenn du der Richtige für sie gewesen wärst, hätte sie ihr Verhalten auch geändert. Falls du noch ne konkrete Frage hast...stell Sie mir ruhig. LG :)
 
Dabei
16 Apr 2020
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#3
Hallo, kleineC, das was Du schreibst ist was wahres dran. Allerdings war es ja ständig so, das sie kam und es wieder Probleme mit Arbeitskollegen gab, nach ihrem Jobwechsel das gleiche Prozedere, wieder waren die Arbeitskollegen diejenigen, die Schuld hatten, sie scheinbar nie. Das sind immer die anderen die doofen gewesen, Selbstreflektion war wohl nicht ihre Stärke.
Was das Elternthema anging, das war eigentlich vor allem anderen das größte Problem für mich, ich verstehe nicht, wie sie jammern kann, das sie teils belächelt wird, das sie noch zu Hause wohnt aber rein gar nix versucht hat was daran zu ändern. Sie hat mir nur vorgehalten, das sie am Anfang zu mir einziehen wollte und ich nicht wollte (sie hatte da eine Fortbildung gemacht und das wäre bei der Wohnungsgröße nicht gegangen) und ich nicht wollte. Als ich ihr den Einzug dann später mehrmals angeboten hatte, bekam ich nur kindische Antworten, das sie jetzt auch nicht mehr wolle.
Ihr scheint es bei ihren Eltern gut zu gefallen, ich frage mich nur, was da in der Erziehung schief gelaufen ist, das ihre Eltern nie mal nahe gelegt haben endlich mal eigenständig zu werden, stattdessen kloßt man gemeinsam unter einem Dach und sie in ihrem Kinderzimmer mit fast 40!
Wenn das Thema mit den Eltern nicht gewesen wäre, hätte ich über die anderen Dinge drüber wegsehen können. Wir wollten vor ein paar Jahren zusammen in die Schweiz gehen, ich habe dann vorher noch den Rückzieher gemacht, weil ich nach Recherchen dort keine Perspektive für mich gesehen habe, das hatte ihr damals einen schweren Schlag versetzt, ich musste da aber irgendwo auch an mich denken. Sie ist wegen mir nicht allein in die Schweiz gegangen. Das war vor über 2 Jahren und danach ging es trotzdem nicht weiter.
Wie sie mir im Nachhinein auch sagte, wollte sie, wenn wir in der Schweiz gewesen wären, ihre Eltern nachholen, also für mich wieder ein Schlag ins Gesicht, Thema Eltern!!!
Dann wurde alternativ ein Reihenhaus gekauft, welches saniert werden musste, es war so geplant, das wir da einziehen, allerdings sollten die Eltern in die andere Hälfte ziehen, wieder Eltern! Ihr könnt euch vorstellen, wie ich mich ständig gefühlt habe und habe ihr das auch immer kundgetan. Ich habe an dem Haus 1,5 Jahre mit geschuftet, am Ende für nix.
 
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