Verlassen nach heiratsantrag und schwangerschaft

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Gast
#1
Hallo,

ich bin total fertig und dankbar für jeden kleinen Rat den ich von euch kriegen kann.

Ich bin 27 und mittlerweile seit 2 Jahren mit einem 20 Jahre älteren Mann zusammen. Er ist Arzt, hat 2 erwachsene Kinder und eine geschiedene Ehe (20 Jahre) hinter sich.
Wir kennen und treffen uns schon seit 4 Jahren, vor 2 Jahren sind wir dann zusammengekommen davor die 2 Jahre war es halt eine Affäre.

Ich liebe diesen Mann überalles.

Eigentlich lief unsere Beziehung auch immer sehr gut.
Er hat die Beziehung zwischen uns immer als etwas ganz Besonderes dargestellt, etwas was fast niemand hätte ein ganz seltenes Glück. Oft sagte er zu mir: "Das was wir haben ist wie ein 6er im Lotto mit Zusatzzahl. Das haben die allerwenigsten." Auch wenn wir zusammen unterwegs waren, empfanden unsere Freunde ihn stets als sehr liebevoll mir gegenüber. Dauernd nahm er mich in den Arm und küsste mich. Oft erzählte er mir, das er glauben würde das wir füreinander geschaffen wären und ich das größte Glück sei was ihm im Leben passieren konnte. Ich sei sein "GANZES wahres Glück und er hätte schreckliche Angst das wieder zu verlieren". Oft fing er dabei auch an zu weinen...
Auch als wir mit seiner Mutter essen waren, sagte er noch vor einigen Wochen zu ihr: "Das mit uns beiden ist ja nicht erst seit 4 Wochen, das man hier von der ersten Verliebtheit sprechen kann. Wir sind schon seit 2 Jahren zusammen und das Gefühl wird immer größer. Das macht mir Angst"

Was mir nur von Anfang an der Beziehung und auch schon der Affäre aufgefallen ist, war das er immer wieder Phasen hatte in denen er extrem euphorisch war und ich sein größtes Glück war, gefolgt von Phasen der Nachdenklichkeit ob das alles Sinn machen würde wegen dem Altersunterschied etc.
2 mal in 2 Jahren hat er unsere Beziehung mitten aus dem nichts mit den Worten: "Ich schaff das alles nicht mehr und habe ein Trauma aus meiner Ehe" beendet.

Ich war völlig am Boden und nur am weinen, erbrechen und zittern. Er war in diesen Momenten irgendwie immer ganz emotionslos und kalt. Manchmal lachte er auch dabei und sagte: Ach Du kommst schon darüber weg, ich bin einfach der Falsche" Ich habe ihn garnicht mehr wiedererkannt. Ich habe ihn dann immer gefragt was das sollte da sagte er immer nur: "Ich liebe Dich aber schaffe das alles nicht mehr"

Was genau er nicht schafft konnte er nicht wiedergeben. Irgendwas in der Art mit "Verantwortung übernehmen in einer Beziehung und er sei gestört aus der Ehe, die wäre sei schrecklich gewesen"
Er sagt nur, dass er seit 4 Jahren in Therapie ist wegen der Ehe. Nicht weil er den Verlust von der Frau nicht verarbeitet hätte, sondern weil die Ehe eine Tortur gewesen wäre und er sich immer fragen würde wieso er überhaupt so lange geblieben wäre"

Nachdem er unsere Beziehung beendet hat, kam er aber bei beiden Malen bereits nach 3 Tagen wieder zurück, weinte und sagte er hätte das alles nur getan weil er schreckliche Angst davor hätte das ich ihn verlassen würde. Er würde mich so unendlich lieben und könnte es nach der gescheiteren Ehe nicht nochmal ertragen eine so große Liebe zu verlieren. Dann würde er sterben. Nur deshalb hätte er die Beziehung beendet. Ich sollte ihm vergeben und er würde das auch nie wieder tun. Er hätte mich bereits in den 3 Tagen so vermisst, das er es kaum ausgehalten hätte.

Ich habe ihm vergeben, ihm gesagt er dürfte das nicht nochmal mit mir machen. Das würde mich schrecklich verletzten und mir nicht gut tun. (habe eine Autoimmunerkrankung da ist Stress Gift)

Dann war erstmal alles wieder gut. Die Beziehung lief ganz schön weiter.
Bis auf, das er auch in anderen Dingen oft diesen Wechsel zwischen Euphorie und Niedergeschlagenheit zeigte. Beispiel: An einem Tag:"Ich kauf mir den und den Wagen" am nächsten Tag "Nein doch nicht, ich kaufe den und den" oder "Ich verkaufe mein Haus und wir ziehen zusammen in das am See" am nächsten Tag : "wieso sollte ich mein Haus verkaufen?"

Dann passierte etwas, was die Beziehung veränderte. Ich wurde ungewollt schwanger.
Auf der einen Seite war ich sehr glücklich darüber, denn ich liebte diesen Mann ja wie nichts sonst auf dieser Welt.
Auf der anderen Seite war da immer noch meine Erkrankung. Noch vor einem halben Jahr hatte ich einen derartigen Schub, das ich mich über Monate unendlich schlecht gefühlt habe und mein Studium beenden musste. Ich hatte das vertrauen in meinen Körper völlig verloren und mich eigentlich zu diesem Zeitpunkt gerade wieder einigermaßen gefangen und hochgepäppelt. Auch die Ärzte wussten nicht was sie mir raten sollten. Sie sagten es wäre halt ein Risiko.

Mein Freund verhielt sich auch in dieser Situation sehr widersprüchlich. Den einen Tag kam er weinend zu mir und sagte: "Ich liebe Dich und will Dich für mein Leben deshalb will ich auch unser Kind"
und den anderen Tag sagte er "Es ist ein Risiko, ich weiß nicht ob wir das eingehen sollten". Auch hier erlebte ich das was ich immer von ihm kenne, - von A nach Z. Er hat einfach nie einen klaren Standpunkt und man kann scheinbar nix auf ihn geben. Selbst in einer derartig schweren Situation sprang er dauernd mit mir rum und war wirklich keine Stütze.
Wir hatten viele Gespräche und er versprach mir unter Tränen, das auch wenn ich das Kind nicht bekommen würde er mir zu 100 % versprechen würde, das wir jetzt erstmal zusammenziehen und meine Gesundheit abwarten würden und wenn es stabil bleiben würde, könnten wir ja auch immer nochmal in 2 Jahren ein Kind bekommen. Natürlich kann man das eine nicht ersetzen durch eins in 2 Jahren. Aber er hat mir halt sein Wort gegeben.
Ich sagte ihm, das er mir wichtig wäre, mich nun auf seine Worte verlassen zu können. Er sagte jaja, 100 %.

Ich habe dann lange hin und her überlegt. Ganz zum Schluss haben wir uns dann dazu entscheiden das Kind zu bekommen und gesundheitlich volles Risiko zu fahren. Ich liebte diesen Mann so sehr. Wir fuhren in den Urlaub und dort bekam ich dann in der 6 SSW eine heftige Blutung und habe das Kind verloren.
Danach war mein Freund auch für mich da, wir waren fast jeden Abend zusammen und haben darüber geredet oder einfach nur zusammen im Bett gelegen. Ich habe viel geweint.
Er hat sich auch wegen dem Verlust erneut in eine Therapie über 3 Monate begeben.

Wir hatten dann eigentlich abgesehen von dieser traumatischen Situation im Dezember auch weitere 8 ganz schöne Monate. Er nahm mich mit zu seiner Familienfeier, wir fuhren zusammen in den Urlaub, ich kenne seine Kinder und seine Freunde. Ja, eigentlich war alles ok zwischen uns. Das Umfeld akzeptierte uns als Paar. Auch haben wir gemeinsame neue Freundschaften aufgebaut.

Zwei Wochen nach unserem gemeinsamen Urlaub in Spanien machte er mir einen Heiratsantrag. Er sagte ich sei die Liebe seines Lebens und das er noch nie für eine Frau so empfunden hätte wie für mich. Ich sei einfach der glücklichste Mann der Welt und er würde mir versprechen,das würde für immer und ewig gelten.
"Ich liebe dich ganz dick und ganz lange schon mein Hase" sagte er "und ich gebrauche diese Worte nicht inflationär"
Ich war auf Wolke 7 und nahm seinen Antrag an. Weitere glückliche 3 Wochen vergingen. Wir planten unser Winterurlaub, den er auch schon gebucht hat.

Dann passierte etwas womit ich nie gerechnet hätte.
Ich kam abends zu ihm, er sagte mir setz Dich Hase, wir müssen reden. "Ich werde Dich nicht heirate, wir ziehen nicht mehr zusammen und wir sind auch nicht mehr zusammen und den Urlaub sagen wir ab"
Mir ging erstmal der Kreislauf weg.
Dann fing ich an zu weinen und erlebte von ihm wieder die gleiche Gefühlskälte wie in den ersten beiden Malen. Keine einzige Träne, kein Anzeichen von Trauer. Nichts. Er sagte "Ich liebe Dich und habe das auch wirklich alles so gefühlt was ich zu Dir gesagt habe aber ich schaffe das alles nicht mehr. Ich habe immer wieder versucht meinen Knacks zu überwinden aber ich schaffe es einfach nicht"
Irgendwann bin ich dann einfach gefahren und habe mich auch nicht mehr zu ihm umgedreht.

Jetzt meldet er sich seit 8 Tagen nicht mehr bei mir. Nicht mal eine SMS mit : "Es tut mir Leid das alles so kommen musste" oder sonst irgendeine Form der Anteilnahme.

In diesen Tagen wäre übrigens auch unser Kind zur Welt gekommen und er weiß ganz genau wie dreckig es mir momentan damit geht. Ich habe ihm so oft gesagt: "Ich bin emotional am Boden deswegen und habe Angst das nicht mehr zu schaffen." Er sagte noch vor einigen Tagen zu mir: "Du hast mich, ich hab Dich gemeinsam schaffen wir das, ich lasse Dich doch nicht alleine damit"

Und genau in dieser schweren Zeit hat er nichts anderes zu tun als mir emotional noch einen weiteren Stoß zu setzen und mir nach alles was war auch noch den Mann zu nehmen den ich gerade jetzt so sehr brauche? Der mich vor 3 Wochen noch mit einem Heiratsantrag auf Wolke 7 katapultiert hat??

Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich bin so unendlich traurig. Ich habe schon soviel in meinem Leben verloren, mein Studium, das Kind und jetzt auch noch den Mann den ich so sehr liebe.

Was glaubt ihr was seine Gründe sind?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass all seine Gefühle gelogen waren. Wie gesgat er hat oft vor mir geweint und manchmal spürt man ja auch intuitiv ob jemand etwas spielt oder das echt ist. Ich hatte bei ihm immer das Gefühl das er das in den Momenten auch genau SO empfunden hat.
Auch hat er seinen Bekannten und Freunden immer gesagt wie glücklich verliebt er wäre und das er ihnen nur auch wünschen könnte so eine große Liebe zu finden.

Ich bin für jeden Rat dankbar. danke im voraus.
 
Dabei
22 Aug 2011
Beiträge
3.793
#2
Hör auf, über das Warum nachzudenken. Akzeptier einfach: er kann Dir nicht der verlässliche Partner sein, den Du brauchst. Vielleicht kann er Dir überhaupt kein Partner sein. Nicht weil er Dich nicht liebt - er KANN einfach nicht.

Es ist Deine Entscheidung. Entweder lebt ihr zukünftig eine Beziehungsform, die ihr beide bewältigen könnt - vielleicht ne lockere On/off Affäre. Und wenn es nichts gibt, mit dem ihr beide glücklich sein könnt, dann lass ihn gehen. Nimm ihn nicht zurück, hör auf keine Versprechen. Absichten zählen nicht, nur Taten.
 
P

Papatom

Gast
#3
Hi,
na, Du wusstest ja schon immer, dass er ein Wackelkandidat mit unverarbeiteten Altlasten ist. Du hast ihn aber so geliebt, dass Du Dir leider eingeredet hast, Deine Liebe würde es schon richten.

Mir ist in Deinem Post auch aufgefallen, dass Du ihn (wohlmöglich unterbewusst) mit Deinem Verhalten in seinen Ängsten bestätigt hast. Du hast ihn unter Druck gesetzt. Genau das, was er in seiner alten Ehe als so furchtbar empfunden hat. Das heisst nicht, dass Du nun schuld wärst, denn eine gesunde Beziehung hätte das ausgehalten und Du hättest auch dazu lernen könne, aber er mit seinem Problem konnte das eben nicht

...Boden und nur am weinen, erbrechen und zittern.
....Das würde mich schrecklich verletzten und mir nicht gut tun. (habe eine Autoimmunerkrankung da ist Stress Gift)
....Auf der anderen Seite war da immer noch meine Erkrankung. Noch vor einem halben Jahr hatte ich einen derartigen Schub, das ich mich über Monate unendlich schlecht gefühlt habe und mein Studium beenden musste
Weißt Du, ich schließe mich da nixe an, man will zwar immer nach dem Warum fragen, aber letztlich ist klar, dass er einfach seine Ehe nicht verarbeitet hat und überhautp gar nicht beziehgunsfähig ist. Ob da nun noch Borderlin under sonstige Nähe/ Distanzstörungen mit reinspielen ist dann letztlich auch egal...

Jemanden zu lieben reicht leider nicht, wenn der nicht will oder kann.....

Tut mir leid für Dich.

Grüße
 
Dabei
26 Aug 2014
Beiträge
1
Alter
31
#4
Du bist vergeben, er weiß, dass du vergeben bist. Die Fronten sind klar. Genieß den Flirt, oder hör auf mitzuspielen, wenn du es nicht tust.
 

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