Und welche Lektion habe ich da gelernt?

[Bodo B.]

Ja, genau...

 

[Zufallsgenerator]

Ja, genau...

Neiiin! Ich wollte damit sagen, dass der Nagel genau auf den Kopf getroffen wurde!
Man muss wissen, welche Themen einem im Leben wichtig sind und mit seiner/seinem Partner*in über diese Dinge einig sein. Alles andere steht offen von Diskussionen bis Streit.

 

[Twi-n-light]

Ich schreibe es demnächst gern mal rein.

Hab ichs etwa übersehen??

 

[Zufallsgenerator]

Hiho,
sorry, dass es so lange gedauert hat. Hatte es vor, dann irgendwie vergessen, dann ist es mir wieder eingefallen, dann kam ich nicht dazu, dann hab ich's wieder vergessen - hinzu kam noch die Überlegung, was ich alles preisgeben möchte...

2018 war mein erstes und letztes Tinder Date. Ich war ja so lange in einer Beziehung, dann das Heckmeck mit meinem Arbeitskollegen, naja.
Tinder ist super, aber auch schrecklich. Sie war jedenfalls nicht so "mein Typ"; eigentlich habe ich keinen Typ, aber sie sah so brav aus. Vorurteile gehen ja in jede Richtung. Aber sie war nerdig, witzig, und super nah! Das war komisch. Wir haben ähnliche Interessen, einen ähnlichen Humor, wohnen in der gleichen Gegend, sind uns aber nie über den Weg gelaufen. Und ja, über drei Ecken gab's schon einige Verbindungen zueinander, aber irgendwie hatten wir uns wohl voreinander versteckt.
Jedenfalls war unser Treffen erstmal nur "mal so" freundschaftlich, das hat sich aber schnell gedreht, weil wir uns gegenseitig umgehauen haben und das auch heute noch immer tun! Sie war gerade noch in einer Beziehung, die seit längerem auf Wunsch ihres Partners geöffnet war und sie wollte dem eine Chance geben; es war eine Fernbeziehung.
Meine Angst war gar nicht, dass sie eventuell gelogen haben könnte und die Beziehung gar nicht offen war (aber warum dann auch erzählen?), sondern dass ich mich verlieben (war ich längst) und in einem "ich mach schon Schluss mit ihm, aber gerade geht es nicht, warte mal" warmgehalten würde.
Mir wurden zum ersten Mal die Augen geöffnet, wie und dass offene Beziehungen überhaupt funktionieren (auch wenn diese es nicht tat) und war mäßig verwirrt, ob ich mich da einklinken sollte und was ich überhaupt tun soll und ich war so schnell so intensiv verliebt, dass es sich eh surreal angefühlt hat - aber ich hatte gar nicht so viel Zeit, darüber nachzudenken, da hatte sie sich schon von ihm getrennt. Offene Beziehungen seien nichts für sie, ganz unabhängig davon, ob's zwischen uns beiden klappen würde oder nicht. Ha, es klappte.
Offene Beziehungen sind eine valide Beziehungsform, valide wie jede andere auch und darum nicht für jede:n geeignet. Für mich nicht, für meine Frau auch nicht... aber weiß man manchmal ja nicht.
Ab da war's ein wilder Flug, hätte nicht erwartet, wie schön und aufregend eine Beziehung ohne Drama sein kann. Es passt einfach alles, so sehr, dass wir den Lockdown zusammen verbracht haben und gemerkt haben, dass wir gut zusammen wohnen können und nicht für zwei Wohnungen bezahlen müssten. Davor waren wir zwar einige Male im Urlaub, aber Urlaub ist ja nicht gleich Alltag.
Ja. Jetzt wohnen wir in unserem gemeinsamen Haus als Eheleute. Es kommt mir so vor, als hätte ich sie eben erst kennengelernt mit Schmetterlingen im Bauch (und das, obwohl wir beide vegan essen, höhö), aber gleichzeitig, als würde ich sie schon ewig kennen.
Das heißt nicht, dass manchmal nicht auch gestritten wird, gute Streitkultur ist wichtig.

 

[Twi-n-light]

Ich hab immer wieder dran gedacht, aber mich nicht getraut dich dran zu erinnern
Ist ja echt schnell gegangen mit euch! Ich finde es echt schön, wenn es im Leben immer wieder hakt, und dann plötzlich nicht mehr. Das kenn ich auch. Muss ja nicht ewig so weitergehen, man weiß ja nie, aber es tut echt gut, eine Beziehung zu erleben, die keinen Stress verursacht und trotzdem spannend ist.