Umzug in die Heimat. Eine Hürde für die Liebe?

Dabei
17 Jul 2018
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#1
Guten Tag


Ich stehe momentan vor einem ziemlichen Problem.
Ich (25 Jahre) bin mit meiner Freundin (26 jahre) seit knapp 5 Jahren zusammen.
Kennengelern haben wir uns während meines Studiums.
Dazu muss ich sagen, dass ich für mein Studium meine schöne Heimat im Ruhrpott verlassen habe und nach Niedersachen gezogen bin.
für mich war klar, dass ich später nach meinem Studium mein Referendariat und mein Leben wieder in der Heimat verbringen werde.

nach einem knappen Jahr Studium habe ich sie dann kennengelernt.
Von meinem Studienorts wohnte sie ca. 40 Kilometer entfernt in NRW.
seit knapp einem Jahr studiert sie nun auch in meinem Studienort und ihr Studium geht nun noch 2 Jahre. Mein Referendariat beginnt nächstes Jahr im mai.
zusammen gewohnt haben wir nicht.
sie war schon immer recht (neben)joborientiert und wollte deshalb (auch während ihres Studiums) nicht an meinen Studienort ziehen, auch wenn sie selbst dort studierte.

nun hat sich die Situation aufgrund eines familiären Trauerfalles dahingehend geändert, dass sie zu ihrem Vater, der zwischen ihrem Wohnort und unserem Studienort lebt, gezogen ist.
anfangs sollte das nur eine vorübergehende Lösung sein, mittlerweile kommen Überlegungen wie „bis zum Ende meines Studiums also für 2 Jahre bleibe ich dort“ oder „bei einer gewissen Aufteilung des Hauses könnte man auch für immer dort wohnen“ auf.
ich muss dazu betonen es sind nur Denkansätze für den Fall der Fälle, sollte der Vater alleine nicht zurecht kommen.

während unserer gemeinsamen Beziehung war ihr immer bewusst, wie sehr ich meine Heimat liebe und dass ich später zurück möchte, natürlich am liebsten mit ihr.
dazu muss ich sagen, dass die Entfernung zwischen meiner Heimat und dem Wohnort ihres Vaters um die 120km beträgt.
man könnte also gut und gerne am Wochenende ihren Vater und ihre Freunde besuchen, so wie ich jetzt an den Wochenenden meine Familie besuche.

zum Thema in den Pott ziehen war sie nie komplett abgeneigt, meinte aber auch, ihr müsste es natürlich dort gefallen, sie müsste einen Job haben und auch Anschluss finden.
das sind natürlich Vorstellungen, die ich nachvollziehen kann und bei denen ich sie auch unterstützen werde (Job, gemeinsamer Freundeskreis, usw)

nun hatten wir kürzlich ein Gespräch, bei dem sie wieder klar äußerste, dass man gucken müsste wo sie nach dem Studium einen Job bekommt und dass sie auf keinen Fall weit weg von ihrer Heimat will.
soll heißen sie will nicht nach München oder ähnliches.
aber das steht sowieso nicht zur Diskussion.

meine Frage ist jetzt, wie ich mit ihr in Ruhe darüber reden kann und sie dafür begeistern kann, mit mir in meine Heimat zu ziehen.
ich habe ein wenig angst vor dem Gespräch, weil ich es mir nicht vorstellen könnte, mein Leben an ihrem Wohnort, so ziemlich auf dem Land, verbringen zu können.
auch müsste irgendwie berücksichtigt werden, dass mein Referendariat eher beginnt als ihr Studium zu Ende ist.
dies könnte bedeuten, dass wir für 1 1/2 Jahre eine Wochenendbeziehung führen müssten oder sie versucht, ihr Studium in nrw fortzusetzen.

ich hoffe ihr könnt mir ein paar Ratschläge geben.

​liebe Grüße
 
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Dabei
27 Feb 2013
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#2
[FONT=&quot]sollte der Vater alleine nicht zurecht kommen.[/FONT]
Wieso? Ist er stark körperlich beeinträchtigt? Sehr krank? Alt ist er ja vermutlich nicht, an die 50?

Hört sich so an, als wäre ihre Mutter oder aber zumindest die Lebensgefährtin ihres Vaters gestorben. Da sollte sie sich aber auf jeden Fall in Acht nehmen, nicht in die Rolle der Verstorbenen zu schlüpfen. Ihr Vater gewöhnt sich daran, dass sie immer da ist und sie wird ihn nie alleine lassen können (daher rühren vielleicht auch die Überlegungen, das Haus aufzuteilen und für immer dort zu wohnen).

Ihr Vater ist jung genug, um sich um sich selber kümmern zu können und gegebenenfalls eine neue Frau zu finden.

Sie muss ihr Leben leben.

Zu eurem Problem. Naja bis Mai nächsten Jahres ist noch ein bisschen Zeit und vielleicht merkt sie selber, dass das Leben mit ihrem Vater jetzt auch nicht das Gelbe vom Ei ist.

Du darfst keine Angst vor den Konsequenzen eines ehrlichen Gesprächs haben. Du willst es ja nur nicht ansprechen, um nicht zu hören, dass sie nicht zu dir ziehen will.

Du wirst nicht drumherum kommen, mit ihr ein offenes Gespräch zu führen, wie die gemeinsame Zukunft aussehen soll.

Da wird dir hier wohl eher kaum wer helfen können.
 
Dabei
17 Jul 2018
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#3
Danke für deine Antwort :)
Ja genau der Vater ist etwas über50 Jahre alt.
Hat also hoffentlich noch einiges im Leben vor sich und kann sich noch neu orientieren.
Und genau das ist der springende Punkt: Er kann nicht alleine sein. Nicht aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen sondern weil er sich dabei unwohl fühlt.
ich hoffe aber, dass sich das mit der Zeit legen wird.
habe nämlich ähnliche Befürchtungen wie du, dass er sich irgendwann gar nicht mehr von meiner Freundin trennen kann und sie kein eigenes Leben mehr hat, sondern es ihrem Vater verschreibt.
 
Dabei
27 Aug 2012
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#4
Und genau das ist der springende Punkt: Er kann nicht alleine sein. Nicht aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen sondern weil er sich dabei unwohl fühlt.
Das ist aber nicht ihr Problem und deines schon recht nicht. Ich verstehe manche Eltern nicht. Man soll seine Kinder enablen, den Weg freiräumen, dass sie erfolgreich im Leben sind. Und es gibt soviele, die ihnen lieber Steine in den Weg legen aus eigennützigen Interessen. Finde ich furchtbar.

Ansonsten finde ich es schon auffällig, dass ihr es nicht geschafft habt in 5 Jahren Beziehung zusammen zu ziehen, obwohl die Rahmenbedingungen wirklich äußerst günstig waren (gleicher Studienort). Zudem sind die Entfernungen ja auch im schlimmsten Fall nicht so groß...120 km...das sind 1,5 Stunden auf der Autobahn...das pendeln manche sogar täglich. Dass es trotzdem nicht geklappt hat, zeigt einfach wie sehr eure beiden Fronten verhärtet sind. Du hast das ja sogar von Anfang an klar gemacht, was auch richtig ist. Bei ihr ist es halt so, dass sie Bereitschaft signalisiert, die aber eigentlich gar nicht vorhanden ist, denn sonst wär schon längst was passiert -> und das ist einfach verlogen von ihrer Seite.

Ich denke, dass es super schwierig sein wird, sie zu überzeugen. Versuch es unbedingt und gerne - aber mit Nachdruck und auch dem Hinweis, dass jetzt so langsam Schluss mit Rumgeplänkel ist und ansonsten auch Konsequenzen möglich sind. Letzteres natürlich nur dann, wenn dir die Heimat wichtiger ist als sie (ist ja legitim, muss jeder für sich wissen). Ansonsten musst du halt den Schwanz einziehen und mit zu Papi (oder zumindest den unmittelbaren Dunstkreis).
 
Dabei
27 Mai 2016
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#5
Finde ich etwas krass hier.
Der Mann trauert, wenn er nicht damit nicht zu Recht kommt tut er sich vllt noch etwas an, wenn er alleine ist. Finde es sehr gut von deiner Freundin, dass sie für ihren Vater da ist. Das ist nicht selbstverständlich und einfach einen Verstorbenen ersetzen geht auch nicht!
 
Dabei
27 Feb 2013
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#6
Missy, ich hab geschrieben, sie soll sich in Acht nehmen, dass das nicht passiert - natürlich ist das schön von ihr, wenn sie für ihren Vater da ist in dieser schlimmen Phase.

Es passiert häufiger als du denkst, dass das passiert. Ich hab auch nicht geschrieben, den Verstorbenen ersetzen, sondern in seine Rolle zu schlüpfen (kochen, putzen, sich um Bürokratisches kümmern, Ansprechpartner sein etc.). Ich persönlich kenne Menschen, die zunächst nur unterstützen wollten und dann "hängen" blieben.
 
Dabei
3 Feb 2013
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#7

nun hatten wir kürzlich ein Gespräch, bei dem sie wieder klar äußerste, dass man gucken müsste wo sie nach dem Studium einen Job bekommt und dass sie auf keinen Fall weit weg von ihrer Heimat will.
soll heißen sie will nicht nach München oder ähnliches.
aber das steht sowieso nicht zur Diskussion.
Das scheint einer der Kernpunkte zu sein, das wird ihr extrem wichtig sein.
Frauen ist das oft sehr viel wichtiger als Männern. Das liegt einfach daran das Frauen ein anderes Verhältnis zum Arbeiten und Geld verdienen haben (ist historisch bedingt) und viele junge Frauen bekommen das noch von ihren Müttern mit.

Im Grunde hast du zwei Möglichkeiten.

Du wartest ab bis ihr Studium Zu Ende ist und ob sie in deiner Heimat einen Job bekommt. Wenn das passiert und sie mit dir in deine Heimat zieht ist alles gut.
Wenn nicht und da ist letztendlich egal ob sie da keinen Job findet oder ob sie doch einen findet aber nicht in deine Heimat ziehen will kannst du dann immer noch entscheiden was dir wichtiger ist.

Oder zweitens
Du sagst dir ist das alles zu unsicher und nach deinem Studium wieder in deine Heimat zu ziehen ist dir wichtiger als alles andere und trennst dich jetzt.
 
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