Schwierige Situation

Dabei
2 Sep 2016
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#1
Hallo liebe User

Habe diverse Fragezeichen. Evtl. kann mir jemand einen Tipp geben. Leider muss ich ein wenig ausholen.

Mein Freund hat sich beim Kennenlernen sehr ins Zeug gelegt. Es war eine super Anfangszeit.
Er hat einen grossen Freundeskreis mit vielen weiblichen Kolleginnen.
Als ich mal eine Bemerkung machte, dass eine Freundin von ihm schon recht hübsch sei, meinte er nur, dass er sie nicht attraktiv fände. Er hat es auf eine Weise gesagt, die mir mitteilte, das Gespräch sei nun beendet.

Ca. einen Monat nach Kennenlernen, als wir uns noch in der Datingphase (ohne Küssen o.Ä.) befanden, sagte er mir, dass er mit dieser Kollegin für ein paar Tage verreisen werde.
Im Urlaub schrieb er mir und wir vereinbarten ein Date, das am Tag nach seiner Rückreise stattfinden sollte.
Es war wieder sehr schön und dieses Mal kamen wir uns näher. Eine Woche später wollte er eine Beziehung mit mir.
Ich war etwas überrascht wegen der Geschwindigkeit, die er da vorlegte. Da für mich aber wirklich alles stimmte, hatte ich nichts dagegen.

Ca. 4 Monate nach Beziehungsbeginn eröffnete er mir plötzlich, dass er "vor langer Zeit einmal" etwas mit seiner Kurzurlaubskollegin gehabt hatte.
Ich meinte dann etwas verärgert, dass er mir das gerne hätte von Anfang an erzählen können.

Nicht, dass mich die Tatsache gestört hat, dass sie mal was miteinander hatten.
Aber die Art und Weise, wie es nun zu Tage kam, kam mir absolut in den falschen Hals. Warum erst nach vier Monaten? Wenn er entschieden hat, dass mich das nichts angeht, kann ich das verstehen.
Warum hat er sich umentschieden? Es kam dann Monate später heraus, dass seine Beste Freundin und die Urlaubskollegin ihn beide dazu gedrängt hatten, mir die Wahrheit zu sagen.

Mein Verständnis eines guten Beziehungsanfangs ist es, erst reinen Tisch zu machen. Alle Dinge, die ein Störfaktor sein könnten, vor Beziehungsbeginn offen legen, damit der potentielle Partner entscheiden kann, ob er in einer Beziehung damit klar käme.

Diese Entscheidung hat er mir klar weggenommen. Ich kam mir bevormundet und richtig dämlich vor. Als ich ihm das sagte, meinte er ziemlich aggressiv, dass ich kein Recht hätte, dazu irgendetwas zu sagen, schliesslich sei das vor meiner Zeit passiert und es war seine Entscheidung, mir das mitzuteilen. Ich könne froh sein, dass er sich mir mitgeteilt hat und mich so teil an seinem Leben vor mir haben lässt.

Da hatte er Recht. Es war vor meiner Zeit und es hatte mich daher nicht zu stören. Gestört hat mich aber die Art und Weise, wie ich davon erfahren habe. Auch davon wollte er nichts hören.

Da er ein sehr sportbegeisterter Mensch ist, hat er sich, zusammen mit ein paar Freunden inklusive Kurzurlaubskollegin, für eine Veranstaltung angemeldet. Die Anmeldung erfolgte noch bevor er mich kennen lernte.
Flug/Hotel haben sie aber erst viel später gebucht und sich ein paar Tage frei genommen, um nach der Veranstaltung noch die Stadt, in der sie stattfand, zu erkunden.
Er fragte mich, ob ich mitkommen wolle, aber ich durfte bei der Arbeit leider nicht frei nehmen. Er informierte mich, dass er das Zimmer mit zwei seiner Kolleginnen, darunter die Kurzurlaubskollegin teilen werde.

Ca. 2 oder 3 Wochen vor dieser Sportveranstaltung sprachen wir übers Händchenhalten in der Öffentlichkeit. Aus Jux und Tollerei fragte ich ihn, ob er mit seiner Kollegin im Kurzurlaub auch Händchen gehalten habe und er bejahte.
Da wurde ich stutzig. Ich fragte ihn, ob er im Kurzurlaub mit ihr geschlafen hätte. Was er wiederum bejahte.

Letztens hiess es noch, diese Sache mit ihr sei schon sehr lange her?!
Klar, als der Kurzurlaub stattfand, hatten wir nur ein paar harmlose Dates und uns nichts versprochen. Von dem her ist es völlig legitim, was da im Kurzurlaub passiert ist.

Der Gedanke, der mich plagte, war, dass er ein oder zwei Tage, bevor er mit mir schlief, noch was mit der anderen laufen hatte.
Das hat mich verletzt.
Hätte ich das gewusst, wäre ich zu diesem Zeitpunkt nicht mit ihm in die Kiste gesprungen.
Auch aus medizinischer Sicht finde ich das respektlos mir gegenüber. Er sagte, er habe ohne Kondom mit ihr geschlafen, weil er sie schon lange kennt. (!?)
Natürlich bestand ich auf eines, aber auch der Gummi schützt nicht vor allem.

Da habe ich ihm gesagt, wenn er an diese Sportveranstaltung fliegt und mit der Kollegin in einem Zimmer schläft, sei es vorbei mit uns. Er war sehr sauer, sagte aber, er fliege nicht.

Ich habe eine Nacht drüber geschlafen und ihm am nächsten Morgen gesagt, dass er doch hinfliegen soll. Er hat sich sehr auf die Veranstaltung gefreut und es wäre egoistisch von mir gewesen, ihm das zu vermiesen.
Ich meinte zu ihm, persönlich würde ich mich wohler fühlen, wenn er ein Einzelzimmer bucht und nach der Veranstaltung direkt wieder heim kommen und nicht noch Sighseeing mit der Kollegin machen würde.
Daraufhin hat er gesagt, er werde ein Einzelzimmer nehmen und den Flug umbuchen.
Das Thema hatte sich für mich erledigt und ich habe nicht mehr darüber gesprochen. Drei Tage vor der Veranstaltung habe ich dann aber mal nachgefragt, ob das nun geklappt hätte mit dem Flug und Hotel.
Darauf meinte er, das sei ihm zu teuer und er lasse alles so, wie es war.
Schliesslich sei das sein Ding, er habe das geplant, noch bevor er mich getroffen hat und ich hätte da kein Recht, ihm reinzupfuschen.
Mit diesen Sätzen liess er mich stehen und flog an die Veranstaltung. Er kam dann doch früher zurück, hat nicht mit seiner Kollegin Sightseeing gemacht, mir dann aber klar gemacht, dass er sehr enttäuscht ist, dass er seine restlichen freien Tage meinetwegen zu Hause verbringen musste. Dafür habe ich mich entschuldigt.

Die Tatsachen an und für sich, sind für mich ok. Die Art und Weise, wie er in der Zeit mit mir umgegangen ist, beschäftigt mich schon sehr. Auf der einen Seite ist er ein lieber Partner, bemüht sich um mich. Und dann das.

Was würdet ihr tun, wie würdet ihr reagieren? Bin ich im Fehler? Bin ich zu besitzergreifend?

Grüsse
 
Dabei
27 Feb 2013
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#2
Wenn es am Anfang schon nicht passt, der Umgang miteinander, dann würde ich es lassen.

Ist ja jetzt schon mühsam. Darauf hätte ich keinen Bock.
 
Dabei
2 Mrz 2015
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#3
Mein Verständnis eines guten Beziehungsanfangs ist es, erst reinen Tisch zu machen. Alle Dinge, die ein Störfaktor sein könnten, vor Beziehungsbeginn offen legen, damit der potentielle Partner entscheiden kann, ob er in einer Beziehung damit klar käme.
Es heißt nicht umsonst "Beziehungsanfang". Wie du bereits erkannt hast, spielt das, was vorher war keine Rolle... jedenfalls soll es das nicht.

Des Weiteren; Stelle keine Fragen, wenn du mit der Antwort nicht umgehen kannst.
Ich finde beides gemein gegenüber dem Partner;
z.B. Wenn man Fragen stellt wie:"Hast du mit ihr geschlafen?"
-Man möchte den Partner nicht belügen, aber gleichzeitig weiß man, dass man damit wahrscheinlich den Partner verletzt.

Genauso wie sowas anzusprechen ala "Ich hatte vorher was mit XY"
Denn auch wenn es vor der Beziehung war, macht man sich seine Gedanken.

Was würdet ihr tun, wie würdet ihr reagieren? Bin ich im Fehler? Bin ich zu besitzergreifend?
Ich kann dich zwar verstehen, allerdings würde ich überlegen, wie der Rest der Beziehung läuft. Nach deiner Aussage ist er ein liebevoller Partner, der sich um dich bemüht und das ist doch, was zählt.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#4
Ca. 4 Monate nach Beziehungsbeginn eröffnete er mir plötzlich, dass er "vor langer Zeit einmal" etwas mit seiner Kurzurlaubskollegin gehabt hatte.
Da kam mir spontan der Gedanke, dass er (auch) in dem Kurzurlaub was mit ihr gehabt hat und Schiss hat dass du das auf andere Weise erfährst.

Es kam dann Monate später heraus, dass seine Beste Freundin und die Urlaubskollegin ihn beide dazu gedrängt hatten, mir die Wahrheit zu sagen.
Und warum?

Als ich ihm das sagte, meinte er ziemlich aggressiv, dass ich kein Recht hätte, dazu irgendetwas zu sagen, schliesslich sei das vor meiner Zeit passiert und es war seine Entscheidung, mir das mitzuteilen. Ich könne froh sein, dass er sich mir mitgeteilt hat und mich so teil an seinem Leben vor mir haben lässt.
So würde ich durch meinen Partner nicht mit mir reden lassen. Wenn ich ein Problem mit etwas habe spreche ich es an und dann erwarte ich dass darüber geredet wird. Und zwar in normalem Ton.

Er informierte mich, dass er das Zimmer mit zwei seiner Kolleginnen, darunter die Kurzurlaubskollegin teilen werde.
Wäre mit mir nicht zu machen. Ich hab genug Geld um ein Hotelzimmer zu bezahlen und meine Partner auch.

Aus Jux und Tollerei fragte ich ihn, ob er mit seiner Kollegin im Kurzurlaub auch Händchen gehalten habe und er bejahte.
Da wurde ich stutzig. Ich fragte ihn, ob er im Kurzurlaub mit ihr geschlafen hätte. Was er wiederum bejahte.
Haha - ich hab jetzt das was ich vorhin geschrieben hatte als ich noch nicht weitergelesen hatte extra nicht gelöscht.

Klar, als der Kurzurlaub stattfand, hatten wir nur ein paar harmlose Dates und uns nichts versprochen. Von dem her ist es völlig legitim, was da im Kurzurlaub passiert ist.
"Legitim" mag es ja sein, aber wie du selber schreibst, es stört dich, dass er während er dich unverbindlich datet schnell noch "legitimen" Sex mit seiner bisherigen Affaire/ Freundin oder was auch immer hatte. Mich würde es auch stören.

Er sagte, er habe ohne Kondom mit ihr geschlafen, weil er sie schon lange kennt. (!?)
Blöd ist er auch noch - dass er dir das auch noch auf die Nase bindet. Oder es ist ihm schlicht scheißegal was du darüber denkst.
Da habe ich ihm gesagt, wenn er an diese Sportveranstaltung fliegt und mit der Kollegin in einem Zimmer schläft, sei es vorbei mit uns.
Das hätte ich auch gesagt, und anders als du wäre ich damit konsequent geblieben.

Drei Tage vor der Veranstaltung habe ich dann aber mal nachgefragt, ob das nun geklappt hätte mit dem Flug und Hotel.
Darauf meinte er, das sei ihm zu teuer und er lasse alles so, wie es war.
Schliesslich sei das sein Ding, er habe das geplant, noch bevor er mich getroffen hat und ich hätte da kein Recht, ihm reinzupfuschen.
Er macht es anders als verabredet und du musst ihm das noch extra aus der Nase ziehen? Und dann redet er dich erneut unverschämt an? Spätestens da wäre bei mir Ende gewesen.

Er kam dann doch früher zurück, hat nicht mit seiner Kollegin Sightseeing gemacht, mir dann aber klar gemacht, dass er sehr enttäuscht ist, dass er seine restlichen freien Tage meinetwegen zu Hause verbringen musste.
Ging ihm da von selber der Arsch auf Grundeis oder wieso "musste" er plötzlich die Tage, die er lieber mit der Kollegin verbracht hätte, mit dir verbringen? Und hat er mit der Kollegin in einem Zimmer geschlafen?

Dafür habe ich mich entschuldigt.
Dir ist ja echt nicht zu helfen :009:

Die Tatsachen an und für sich, sind für mich ok.
Wirklich? Meinst du, irgendwie politically correct sein zu müssen bzw so zu sein wie du meinst dass es politically correct wäre? Ich finde die "Tatsachen" nicht ok.

Was würdet ihr tun, wie würdet ihr reagieren?
Für mich wäre das keine geeigneter Partner, wegen seines Handelns, seiner Prioriätensetzung und seiner Art zu kommunizieren.
 
Dabei
5 Jun 2015
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#5
Ich stimme Twi-n-light in allen Punkten zu.
so würde niemand mit mir reden,
so ginge niemand mit mir um.
da würde ich rasch von der Bildfläche verschwunden sein
 
Dabei
4 Jun 2013
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#6
Es war wieder sehr schön und dieses Mal kamen wir uns näher.
Eine Woche später wollte er eine Beziehung mit mir.
Ich war etwas überrascht wegen der Geschwindigkeit, die er da vorlegte.
Da für mich aber wirklich alles stimmte, hatte ich nichts dagegen.
Im Grunde haben meine Vorredner(innen) schon alles gesagt....
nur eine Beziehung hat man nicht auf "Ansage",sondern die Beziehung muss erst mal wachsen!
Bezugnehmend,..resultierent aus einer mehrmonatigen(6 bis 12 Monate) gegenseitigen Kennenlernensphase!

Diese Phase habt ihr Beide,er mit Ansage,du mit Einverständnis, glatt übersprungen.....
...er, weil er dich mit dieser Ansage fest an sich binden wollte,
.....du in deiner Naivität,....glatt darauf hineingefallen bist!

Das Ende vom Lied ist dann dieser(dein) Thread hier....
 
Zuletzt bearbeitet:

Revage

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Dabei
3 Mai 2014
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#7
Ich finde sein Verhalten auch nicht in Ordnung.

Wenn ich jemand kennenlerne und mag, dann schlafe ich nicht EINE WOCHE bevor ich mit diesem eine Beziehung starte, mit einer anderen Person.

Auch die Tatsache, dass er so auf den Kontakt mit ihr besteht und dir dazu noch Vorwürfe macht, wäre für mich reine Schikane.

Ich würde hier nicht so nachsichtig sein, sondern mal auf den Tisch hauen und wenn er sich nicht mit dem Umgang verbessert, musst du eben Konsequenzen ziehen.
 
Dabei
2 Sep 2016
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#8
Danke für die Antworten

Du hast recht Peachy, es ist extrem mühsam.

Izzy ich verliess mich darauf, dass er mir beim ersten Mal die Wahrheit gesagt hat, ergo dass diese Sache mit ihr schon lange vorbei war und vor meiner Zeit passiert ist. Zu der Frage nach Beischlaf im Kurzurlaub kam es zufällig. Ich stelle grundsätzlich meine Freunde nicht infrage und glaube und vertraue darauf, dass sie mir die Wahrheit sagen. Nur wenn ich dann ein schlechtes Gefühl bekomme aufgrund einer widersprüchlichen Aussage, dann muss ich nachfragen.

Ja, er ist liebevoll und bemüht sich um mich. Allerdings bekomme ich langsam das Gefühl, er ist nur der liebevolle Partner, wenn ich seine Bedingungen einer perfekten, immer lächelnden, nie hinterfragenden Freundin erfülle.

Twi-n-light ich habe keine Ahnung, warum die beiden Frauen das von ihm wollten. So, wie er es mir erzählt hat, wollten sie helfen und meinten, ich hätte es verdient, die Wahrheit zu erfahren. Sie meinten, wenn ich es Jahre später von irgendwem erfahre, sei das viel schlimmer.
Er hat sich entschieden, mir das nicht zu sagen, also hätte er meiner Meinung nach dabei bleiben sollen.

Ja, er hat mit der Kurzurlaubskollegin in einem Zimmer geschlafen. Aber da war wohlgemerkt noch eine andere Kollegin. Sie waren zu dritt.

Ehrlichgesagt meine ich schon, möglichst "politically correct" sein zu müssen. Denn, was nützt es mir, wenn ich Fakten ignoriere und einfach nur nach meinem egoistischen Gefühl gehe? Das frage ich mich wirklich! Die Freiheit, die man sich als Mensch wünscht, soll man doch anderen auch geben. Ich wollte ihn weder einengen noch ihn an die Leine nehmen. Ich wollte ihn frei sein lassen, da er seine Kolleginnen schon so lange vor mir kennt und ich dachte, ich hätte da kein Recht darauf, ihm den Umgang so zu verbieten.
Er kam mit der Begründung früher zurück, dass er die Entscheidung aus freiem Willen treffen konnte und sich nicht von mir dazu gedrängt fühlte. Ich hatte ihm eine SMS geschrieben, dass es mir leid tut, ihm so viel Druck gemacht zu haben und es sein Ding ist, dass er entscheidet und ich mich da nicht mehr länger einmische.
Ja, vielleicht ist mir nicht mehr zu helfen. Aber ich wollte wirklich niemanden einengen oder bedrängen und habe ehrlich versucht, mich in ihn hineinzuversetzen. Ich habe ihn auch von seiner Seite her ein wenig verstanden. Daher habe ich diese Entscheidungen getroffen.
Das lustige dabei ist, dass ich ihn später darum gebeten habe, das Szenario mal umzudenken. Also wie es wäre, wenn er in meiner Situation gewesen wäre. Die Antwort war, dass er sich richtig scheisse gefühlt hätte.

Dass ich mich nach dieser Sache schlecht fühle, konnte ich nicht definitiv wissen. Es war ein Versuch, mal eine andere Dynamik aufkommen zu lassen. Nun ist es so und ich wollte Eure Meinungen hören, ob mein Gefühl eine gewisse Berechtigung hat, oder ob ich einfach nur egoistisch bin.

Don Diro was sind Gründe dafür, dass ein sehr freiheitsliebender Mensch jemand anderen an sich binden will und das so schnell?

Mühsam ist es auch, dass er so ziemlich alle Aussagen von mir als beleidigend sieht. Das kann auch einfach nur ein Satz sein wie: "meiner Meinung nach hast du mir nicht die ganze Wahrheit gesagt" --> da wird er wütend und sagt, ich hätte ihn als Lügner bezeichnet, dass er kein Lügner ist und ihn niemand so nennen darf. Dann kann ich nicht mehr normal mit ihm weitersprechen. Er verlangt dann von mir, dass ich die Aussage zurücknehme. Wenn ich das nicht tue, sagt er mir, dass er mir als Konsequenz davonlaufen werde.
Als ich ihm erklärte, dass das meiner Meinung nach eine Drohung ist und er mich da zu etwas nötigt, ist er komplett ausgerastet und hat wiederum die Nummer mit dem "du hast mir gesagt dass ich dich nötige und bedrohe, das würde ich niemals tun, nimm das zurück oder ich laufe dir davon und rede nie mehr mit dir" abgezogen.
Es ist einfach nur noch frustrierend. Trotzdem frage ich mich, ob ich ihm falsche Unterstellungen mache? Kann es sein, dass ich im Unrecht bin mit meinen Aussagen?

Diese Auseinandersetzung bezüglich "drohen" war gestern. Ich habe gedacht "Wenn du deine Meinung jetzt zurücknimmst, dann hat er dich gebrochen, dann hat er dich da, wo du nicht mehr zurück kannst".
Also habe ich so diplomatisch wie möglich gesagt, dass es meiner Meinung nach ein Androhen einer Konsequenz war, wenn ich nicht das mache, was er möchte.
Wenn er eine andere Meinung hat und findet, dass er mich nicht bedroht, warum muss er dann unbedingt von mir SEINE Meinung hören?

Hätte ich dem Frieden zuliebe einfach alles zurücknehmen sollen? Beharre ich zu sehr auf Kleinigkeiten? Ich weiss was mir mein Gefühl sagt. Ich weiss nur nicht, ob mein Gefühl das richtige ist, weil ichs nunmal subjektiv sehe.
 
Dabei
27 Feb 2013
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#9
Dein Bauchgefühl sagt dir IMMER das richtige.

Er verlangt schon jetzt von dir, dass du dich verbiegst.

Du machst hier nichts falsch. Du darfst immer sagen, was dich bedrückt oder was du fühlst. Dein Freund kann damit aber nicht umgehen - daher passt ihr nicht zusammen.

Ich bin etwas schockiert, dass er jetzt schon so mit dir umgeht, obwohl ihr noch nicht so lange zusammenseid und man eigentlich in dieser Phase noch die rosarote Brille aufhat und alles super schön ist. Wie wird es erst sein, wenn ihr lange zusammen seid?

Er hat ja jetzt schon keinen Respekt vor dir und droht dir.

Nimm deine Beine in die Hand und renn!

Lass dir so einen Umgang von niemandem bieten.

Eine Beziehung sollte bereichernd sein - nicht belastend.

Du solltest dich wohl fühlen und glücklich sein - bist du aber nicht.

Wenn dich jemand liebt, liebt er dich genau so wie du bist! Dieser hier tut das nicht.

Tu dir selbst was gutes und trenn dich und such dir einen liebevollen Mann, der dir nicht weh tut.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#10
Ja, er hat mit der Kurzurlaubskollegin in einem Zimmer geschlafen. Aber da war wohlgemerkt noch eine andere Kollegin. Sie waren zu dritt.
Naja, du warst ja nicht dabei. Die können dir sonstwas erzählen, wenn es schon Beziehungsstress gibt.

Ehrlichgesagt meine ich schon, möglichst "politically correct" sein zu müssen. Denn, was nützt es mir, wenn ich Fakten ignoriere und einfach nur nach meinem egoistischen Gefühl gehe?
Da bist du im Irrtum. Eine Partnerschaft soll sich schön anfühlen, für beide, also natürlich auch für mich und nicht nur für meinen Freund. Es gibt bestimmte Dinge die für mich NoGos sind, das ist meinem Partner auch bekannt - umgekehrt ebenso. Gegenseitige Rücksichtnahme finde ich auch wichtig, und das ist umso einfacher, je ähnlichere Ansichten in wichtigen Punkten man hat. Political correctness hat in meinen Beziehungen nichts zu suchen. Mit einem Menschen, der Dinge macht, die ich nicht toleriere, bin ich nicht zusammen - fertig.

Das kann auch einfach nur ein Satz sein wie: "meiner Meinung nach hast du mir nicht die ganze Wahrheit gesagt" --> da wird er wütend und sagt, ich hätte ihn als Lügner bezeichnet, dass er kein Lügner ist und ihn niemand so nennen darf.
Ja, wenn ich meine dass jemand mir nicht die ganze Wahrheit gesagt hat, halte ich ihn für einen Lügner, was sonst? Mein Problem an deiner Stelle wäre dann nicht, dass er deswegen (verständlicherweise) beleidigt ist, sondern dass ich meinen Freund für einen Lügner halte.

Diese Auseinandersetzung bezüglich "drohen" war gestern. Ich habe gedacht "Wenn du deine Meinung jetzt zurücknimmst, dann hat er dich gebrochen, dann hat er dich da, wo du nicht mehr zurück kannst".
Wenn eine Beziehung mal in so einem Stadium ist, kannst du sie vergessen. Diskutierst du mit ihm jetzt allen Ernstes darüber ob du dich durch ihn bedroht fühlen darfst?? Wenn ich mich durch jemanden bedroht fühle, diskutiere ich nicht rum, dann geh ich ihm aus dem Weg.
 
Dabei
2 Sep 2016
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#11
Danke Peachy.

Twi-nlight nur weil er in einer Situation nicht die ganze Wahrheit gesagt hat, halte ich ihn nicht durchgehend für einen Lügner. Zwischen einem notorischen "Lügner" und einem Menschen, der aus manchmal sogar nachvollziehbaren Gründen nicht die ganze Wahrheit erzählt, besteht meiner Meinung nach ein recht beträchtlicher Unterschied.
Bestimmt hat jeder in seinem Leben bereits einmal geschwindelt. Dann könnte ich genausogut behaupten, alle sind böse Lügner.

Ich verstehe und kann bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen, dass er mir nicht die ganze Wahrheit gesagt hat. Nun bin ich aber jemand, der lieber die volle Wahrheit hört, als mit Halbwahrheiten abgespeist zu werden. Nicht die Tatsache, dass er ein Lügner sein soll, hat mich verärgert, sondern dass er mir eine Halbwahreit auftischt und sich dann nicht mal daran hält, sondern plötzlich etwas anderes sagt, also nicht konsequent ist. Auch das Wort lügen oder Lügner kam in meinem Wortschatz oder meinem Gedankengang nicht vor, das hat er mir und du gerade auch unterstellt.

Ich glaube nicht, dass ich einen Menschen ändern kann. Aber ich glaube daran, dass jeder Mensch an sich arbeiten kann. Konstruktive Kritik trägt dazu bei. Er ist im Grunde ein netter Mensch mit schwierigem Hintergrund. Ich dachte, wenn ich so anständig wie möglich mit ihm diskutiere, ihm neue Ansichten darlege und er offen genug ist, diese nicht immer direkt abzulehnen, er für sich etwas mitnimmt, woran er arbeiten könnte.

Für die Möglichkeit, mich mithilfe objektiver, konstruktiver Kritik, aus der Sicht eines anderen Menschen betrachten und offensichtliches Fehlverhalten verbessern zu können, bin ich jedem Gesprächspartner dankbar.
Ich lag lediglich falsch in der Annahme, das dieser Lernprozess jedem zugrunde liegt. Offensichtlich möchten manche Menschen nichts über sich selber hören.

Ich verstehe was ihr mir sagen wollt. Diese Beziehung schadet mir, macht mich unglücklich und hat somit keinen Sinn. Ich fühle mich durch Eure Unterstützung nicht mehr so unsicher, was mein Gefühl angeht. Danke dafür.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
27 Feb 2013
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#12
Ich denke ja, dass er gleich am Anfang gar nicht auf dich gestanden ist, zumal er da mit seiner Kollegin im Bett war. Du warst eine Bekanntschaft, mehr nicht.

Ich würde wollen, dass wenn ich mich mit jemandem Date, er Feuer und Flamme ist und ihn da gar keine interessiert und er schon gar keine Lust hat, mit einer anderen ins Bett zu hüpfen.

Er verlangt von dir Verständnis, dass er mit einer Frau in Urlaub fährt, mit der er noch kürzlich Sex hatte?

Ich finde, das ist zu viel verlangt.

Außerdem braucht gar keiner auf mich aggressiv reagieren.

Wenn er so wütend wird, wenn du ihm etwas in der Richtung sagt, dann fühlt er sich wohl ertappt und du hast einen wunden Punkt getroffen. Dass er so heftig reagiert sagt mir, dass da vielleicht noch mehr ist, was du nicht weißt und mit seinen aggressiven Reaktionen will er dich nur klein halten, damit du dich nicht mehr weiterfragen traust.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#13
Twi-nlight nur weil er in einer Situation nicht die ganze Wahrheit gesagt hat, halte ich ihn nicht durchgehend für einen Lügner. Zwischen einem notorischen "Lügner" und einem Menschen, der aus manchmal sogar nachvollziehbaren Gründen nicht die ganze Wahrheit erzählt, besteht meiner Meinung nach ein recht beträchtlicher Unterschied.
Bestimmt hat jeder in seinem Leben bereits einmal geschwindelt. Dann könnte ich genausogut behaupten, alle sind böse Lügner.

Ich verstehe und kann bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen, dass er mir nicht die ganze Wahrheit gesagt hat. Nun bin ich aber jemand, der lieber die volle Wahrheit hört, als mit Halbwahrheiten abgespeist zu werden. Nicht die Tatsache, dass er ein Lügner sein soll, hat mich verärgert, sondern dass er mir eine Halbwahreit auftischt und sich dann nicht mal daran hält, sondern plötzlich etwas anderes sagt, also nicht konsequent ist. Auch das Wort lügen oder Lügner kam in meinem Wortschatz oder meinem Gedankengang nicht vor, das hat er mir und du gerade auch unterstellt.
Merkst du, wie du da herumeierst, um dir das schönzureden?

Halbwahrheit, volle Wahrheit, notorischer Lügner, Lügen im konkreten Einzelfall ... Wenn du ehrlich zu dir selber bist, stört dich sein Verhalten dir gegenüber massiv, ganz egal wie man es bezeichnet.
 
Dabei
2 Sep 2016
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#14
Wie ich bereits schrieb, stört mich sein Verhalten, ja. Egal wie man es bezeichnet, genau.
Oben Geschriebenes ist schlicht und einfach meine Meinung. Wenn du das als herumeiern und schönreden siehst, ok.
 
Dabei
4 Jun 2013
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#15
Oben Geschriebenes ist schlicht und einfach meine Meinung. .
Du musstes ja unbedingt nach so kurzer Zeit eine "gegenseitige versprochene Beziehung" haben!:eusa_doh:Ohne seine wahre Absicht dahinter zu erkennen!
In der sonst üblichen Kennenlernsphase kann Jede(r), bei gleich welchen Unstimmigkeiten,......jederzeit gehen!
In einer "versprochenen Beziehung" sieht das aber schon ganz anders aus...

Kurzum(siehe Posting #6)
hast du in all deiner Naivität(ähnlich einer 14/15jährigen)die Chose selber versemmelt,ergo kannst du dich auch nicht im Nachinein beschweren!
 
Dabei
2 Sep 2016
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#16
Ich kann auch jederzeit aus einer gegenseitig versprochenen Beziehung gehen. Und ich musste das nicht unbedingt haben. Ich war damit einverstanden, weil alles stimmte. Als es nicht mehr stimmte, wollte ich nicht sofort aufgeben und eine Lösung finden, die für beide stimmt. Da ich nun feststelle, dass mein Partner nicht an einer Lösung, die uns beide befriedigt, interessiert ist, werde ich nun gehen.
Ob Ehe, "gegenseitig versprochene" oder eben "nicht gegenseitig versprochene" Beziehung, ich gehe. Basta!
 
Dabei
2 Sep 2016
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#19
Update zum Abschluss:

Vllt. hilft es ja dem/der ein oder anderen.
Oben beschriebener Ex war ein krankhafter, versteckter Narzisst.
Wie man dermassen blöd sein kann, sich über einen längeren Zeitraum so behandeln zu lassen, fragt man sich schon, verstehe ich auch.
Ich war on off fast 4 Jahre lang nicht fähig, mich von ihm zu lösen und war am Ende in einem tiefen Loch. Kognitive Dissonanz/"Gaslighting" ist ein echter Horror, Narzissmus und seine Folgen auf die Psyche von Betroffenen wird mMn stark unterschätzt.

Ganz pragmatisch; Dies hatte seinen Ursprung in der Kindheit. Vater grandioser Narzisst, Mutter versteckte Narzisstin, falsche "Handhabe" in den ersten wichtigen Lebensjahren, schwerwiegender emotionaler Missbrauch bis ins frühe Erwachsenenalter.
So lernt man nicht, was gesundes Selbstbewusstsein, Grenzen setzen, Selbstliebe ist. Die allererste und massgeblichste Beziehung ist die mit unseren Eltern. Wenns dort schon gehörig schiefläuft, ist das keine gute Weiche für später. =/

Selbstreflektion ist so wichtig, um zu lernen, als eigenverantwortlicher, sich selbst liebender Mensch agieren zu können. Das Sprechen mit einer Person, die gut zuhören kann, ohne zu werten, ist wahnsinnig hilfreich.

Euch fällt es vllt. natürlicherweise nicht schwer, Genzen zu ziehen und ihr mögt wenig Geduld haben mit so verbohrten, scheinbar dümmlichen Mädchen, wie ich eins war. Mittlerweile habe ich diesbezüglich selber überhaupt keine Geduld, lasse mich dann aber nicht dazu herab, anderen online vermeintlich meine Überlegenheit zu demonstrieren --> vllt. könnte sich ja der/die ein oder andere, grad in so einem Forum, doch auch gewisse abfällig anmutende Kommentare sparen in dem Wissen, dass nicht alle dieselben Erfahrungen im Leben gemacht haben und etwas länger brauchen, um Dinge zu realisieren? Klingt jetzt auch wieder aggressiv und belehrend, soll es nicht sein, wie auch immer ihrs verstehen wollt, so ist es dann halt.

Mir war zu helfen, schlussendlich.
(Das schreibe ich, während ein kleines Würmchen mich in die Rippen kickt, weil sie Schluckauf in meinem Bauch hat. Mittlerweile bin ich verheiratet mit einem sehr liebevollen und verantwortungsbewussten, schönen Mann. Mein Seelenhündchen mussten wir gemeinsam über die Brücke gehen lassen. Zwei Hunde, einer grad die Welpenphase durch (uff!). In der 35ten Woche schwanger.)
Mal gucken, was noch so kommt.

Lange Rede, kurzer Sinn; Erfahrungen macht man immernoch am besten selber. Optimalerweise lernt man draus und lieber spät als nie. Ich wünsch euch was.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#21
Danke für dieses Update! Ich finde es auch gut, dass du geschrieben hast, was dir in der Situation geholfen hat und was nicht.

Es freut mich sehr für dich, dass du es geschafft hast, dir ein schönes neues Leben einzurichten.
 

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