Panische Angst vorm Wieder-Verlassen-Werden

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Gast
#1
Hallo.

Ich möchte gar nicht lange herum schwafeln, sondern gleich zu meinem Problem kommen: Mein Freund und ich sind jetzt seit fast 2 Jahren zusammen. Wir waren über ein Jahr sehr, sehr glücklich, haben viel Zeit miteinander verbracht, allerdings nur wochenends, da wir beide noch zuhause wohnen und jeder seine Arbeit hat. Nach etwas über einem Jahr waren wir dann ein Wochenende mit Freunden weg und wollten auf ein Konzert gehen. Es ging mir dann am Tag des Konzerts allerdings total schlecht, ich ging dann auch zum Arzt und der stellte eine Milzvergrößerung fest und sowohl mein Freund als auch die anderen waren dagegen, dass ich mit zu diesem Konzert ginge. Ich sagte, dass es okay ist, ich bleibe im Hotel und die anderen können meine Karte verkaufen, blabla. Und mein Freund sah sich natürlich dazu verpflichtet (ich habe es ihm echt versucht auszureden!), bei mir zu bleiben und sich um mich zu kümmern. Da er sich nicht davon abbringen ließ, war das okay für mich. Wir hingen dann halt den Tag über allein aufeinander und konnten nichts anderes machen als rumliegen oder fernsehen. Wir hatten am Abend eine kleine Auseinandersetzung, weil ich es sehr schade für ihn fand, dass er wegen mir das Konzert verpasste. Am nächsten Tag fuhren wir dann heim. Er hat mich zuhause abgesetzt, verabschiedet und gesagt, er würde mich die nächsten Tage - soweit es seine Arbeit zuließe - nochmal besuchen kommen, um nach mir zu sehen. Am Nachmittag schrieb er dann eine SMS, war sehr gereizt und sagte, er könne so nicht mehr. Abends kam er dann mit meinen Sachen und machte Schluss.
Das Ganze hielt drei Tage, als er es total bereute und mich zu einem Gespräch bat. Er scheute keine Mühen und wir sprachen uns aus, sagten, was geändert werden musste, etc. Von da an ging es weiter, alles war gut. Zwei Monate später starb sein Cousin und er fiel in eine sehr tiefe Krise. Aber wir stritten nicht oder ähnliches, es waren einfach etwa 3 Monate, in denen ich viel für ihn da war und in denen wir mehr redeten als sonst irgendwas. Aber an sich war für mich alles normal, schließlich ging es ihm schlecht wegen des Todes. Und als ich an einem Wochenende bei ihm war, war alles normal. WIr waren im Kino, hatten viel mit seinen Eltern unternommen, etc. Und als ich am Sonntagmorgen erwachte, weinte er sehr und sagte, er sähe mich einfach nur noch als eine Freundin an und könnte das nicht mehr. Ich fuhr heim, war total zerstört. Wir waren genau einen Monat auseinander. In dieser Zeit besuchte er mich fast jedes Wochenende einmal, weil er immer wieder reden wollte, aber er weinte fast nur und sagte, es täte ihm Leid. Dann schlug er vor, einfach eine "Pause" zu machen, weil er nicht so recht wusste, was er nun wirklich wollte. Er versprach, sich zu melden (hierzu möchte ich keinen Kommentar, ich weiß, dass ich mich da sehr stark nach ihm gerichtet habe!), sobald er sich im Klaren darüber sei. Er teilte es allerdings zuerst meiner besten Freundin mit, dass er mich nur als eine Freundin vermisse und nicht als seine. Und die sagte es natürlich mir, weil sie mitbekam, wie sehr ich unter dem ganzen Hin und Her litt. Und so beendete ich es schließlich und für meine Verhältnisse ungewöhnlich kalt mit einer SMS, in der nur stand, dass er seine Sachen holen konnte. Und er kam und holte sie, weinte wieder und wieder. Ich hatte auch einen Brief dazu gelegt, in dem ich meine ganze Enttäuschung ausdrückte (ich bin sehr gut im Umgang mit Worten und weiß, wie ich einen Menschen damit treffen kann). Dabei ging es mir nicht einmal darum, dass er Schluss gemacht hatte und ich mich irgendwie rächen wollte, sondern dass er dieses Hin und Her arrangierte.
Zwei Tage später rief er mich an und er weinte wirklich so schrecklich, wie ich es noch nie mitbekommen hatte. Ich beruhigte ihn, redete ein bisschen mit ihm und sagte, dass, weil er ja sonst keinen zum reden hätte, er sich melden könne, aber ich würde es sicher nicht mehr tun.
Am nächsten Tag kam er und wir redeten und redeten, machten Scherze und es war überraschend locker. Da gestand er mir, dass er - jetzt, wo richtig Schluss war - es so sehr bereute und mich bräuchte. Und seitdem gibt er sich wirklich krass Mühe und er will es wirklich. Also auch hierzu bitte keinen Kommentar, ich merke oft, dass er das mit mir jetzt richtig ernst meint.

Das eigentliche Problem bin ich: Ich habe seitdem panische Angst, dass er wieder gehen könnte. Wenn er bei mir ist, ist alles in Ordnung, weil es eben so schön mit ihm ist. Aber wenn er weg ist, sitze ich oft herum und weine, weil ich so verzweifelte Angst habe. Er kann da nicht einmal was dafür. Ich interpretiere in alles, was er mir am Telefon sagt oder als SMS schreibt als total falsch und abweisend und dass er wieder in seiner Phase ist. Besonders gestern war es so schlimm, deshalb suche ich jetzt Rat. Gestern war es nämlich so: Er ist momentan auf einem Betreuungswochenende und schläft wegen der Kinder wenig und hat wegen seiner Workshops dort kaum Zeit. Und dass er mir auf Nachrichten deshalb nur kurz antwortet, verunsichert mich schon. Und wenn dann nicht der übliche Gute-Nacht-Text kommt, falle ich wieder in mein Loch rein. Ich weiß, dass das total übertrieben ist, aber selbst wenn ich das Gefühl ignoriere, es ist da. Ich habe den Verdacht, dass es daran liegt, dass er mich zwei Mal völlig überstürzt und plötzlich verlassen hat und besonders das zweite Mal mir sehr, sehr weh getan hat. Ich habe schreckliche Angst, dass es mir wieder so gehen könnte und dass er jeden Moment vor der Tür steht und "Tschüss" sagt.
Wie kann ich diese Angst bekämpfen? Geht es irgendwem vielleicht auch noch so? Ich weiß echt nicht, wie ich es abstellen soll. Eigentlich sollte ich doch gelernt haben, dass man die schöne Zeit genießen soll, weil man nie weiß, wie lange sie noch dauert, aber ich stresse mich so dermaßen rein . . .

Danke für Antworten!!
 
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Dabei
15 Mai 2011
Beiträge
11.867
#2
Wenn Du zu nichts einen Kommentar haben willst, wozu schreibst Du dann hier überhaupt? Er meint es ernst? Was genau meint er ernst? Dass er nur das schätzt, was er nicht bekommen kann? Dass er urplötzlich Gefühle dort sieht, wo sie eben noch verschwunden waren?

Dein einziges Problem ist fehlende Integrität. Du lässt Dich nach allen Seiten manipulieren und stehst null zu Dir und Deinen eigenen Wünschen. Er geht - Du nimmst es hin...er kommt an, Du nimmst es hin. Er geht, Du nimmst es hin....etc etc. Dann hast Du endlich mal das Rückgrat, eine sinnvolle Entscheidung zu treffen, und er braucht nur wieder heulend herzukommen, damit Du alles über den Haufen wirfst? Hast Du vergessen, weswegen Du es beendet hast?

Ergo: Du hast Angst, weil Dein Vertrauen vollkommen dahin ist. Und Du bist wieder mit ihm zusammen, weil er es will und Du einfach willenlos mitziehst. Dabei stellt sich die Frage, was sinnfreier ist: Ein Typ, der die Strategie eines Säuglings anwendet (je lauter im wahrsten Sinne des Wortes geplärrt wird, desto größer die Aufmerksamkeit) oder die Person, die sich permanent dadurch ködern lässt. Solang Du nicht verstehst, dass eure Partnerschaft schon lange tot ist, wird sich an Deinen Ängsten auch nichts ändern. Da hilft auch kein Gedanke ans Genießen - eure Sache ist kein Genuss, sondern nur eine triste Soße, die künstlich in die Länge gezogen wird.
 
Dabei
27 Mrz 2012
Beiträge
5.570
#3
Also auch hierzu bitte keinen Kommentar, ich merke oft, dass er das mit mir jetzt richtig ernst meint.
Das einzig sinnvolle ist aber, hierzu einen Kommentar abzugeben. Denn dein Unterbewusstsein scheint schlauer zu sein als du.

Du nimmst ihn zurück, obwohl er sich schon 2 Mal trennte. Erst danach fällt ihm auf, dass er dich doch wieder will. Bezeichnend dafür ist das hier:
jetzt, wo richtig Schluss war - es so sehr bereute und mich bräuchte
Er braucht dich!? Klasse. Na wenn das sein Bewegungsgrund ist.. was ist denn überhaupt deiner?

Es wirkt nicht wirklich glaubwürdig, wenn er den Verlust erst bemerkt, nachdem er dich abgeschoben hat. Dass er das Spiel 2 Mal spielt, verdeutlicht nur, dass er dich keineswegs so sehr will, sondern wirklich nur braucht — er kann nur nicht gut abschließen. Dafür ist er zu faul. Also lieber doch wieder zur Alten...

=> Deine Ängste sind verständlich, spiegeln aber zur gleichen Zeit dein mangelnde Authentizität in dieser Sache wider. Denn du vertraust ihm und der Sache nicht, ignorierst Warnungen und willst Kritik an deinem Verhalten gar nicht hören, obwohl du in einem Forum um Hilfe fragst. Was soll das?
Du solltest endlich eigene Entscheidungen treffen und ihn rauswerfen..
 
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