Meine beste Freundin distanziert sich von mir - Ist ihre Beziehung der Grund?

Dabei
20 Mai 2011
Beiträge
18
#1
Hallo,

meine beste Freundin und ich sind jetzt seit fast 10 Jahren befreundet und haben wirklich die ganze Pubertät und jede sonstige Phase zusammen durchlebt. Dabei haben wir uns nie gestritten und ich meine wirklich nie. Sie ist jetzt seit ungefähr einem Jahr mit ihrem Freund zusammen und sie sind überglücklich,schwer verliebt und unzertrennlich. Das freut mich auch wahnsinnig für sie, weil er im Gegensatz zu ihren letzten zwei Freunden wirklich gut zu ihr ist.
Wir beide sind uns so ziemlich in jeder Hinsicht eigentlich gleich und ich bin in ihrer Familie schon die zweite Tochter.
Nur seit ein paar Monaten, ich schätze ungefähr so 2-3 habe ich das Gefühl, dass sie sich von mir distanziert hat. Sie meldet sich nicht mehr so oft von sich aus bei mir, ich muss mich immer melden. Sie sagt mir viel öfter ab und auch wenn wir was zusammen machen, ist das nicht etwas was wir zu zweit tun, sondern dann ist ihr Freund auch immer dabei und noch andere Freunde von uns. Das ist ja teilweise auch gut, da wir immer viel Spaß haben wenn wir mehrere sind. Aber dennoch hab ich das Gefühl, dass die Verbundenheit verloren gegangen ist. Wenn wir was unternehmen, ist sie meistens nur bei ihrem Freund und sie redet auch nicht mehr intensiv mit mir über irgendwelche wichtigen Dinge.
Außerdem hatten wir seit Jahren unsere Pläne für nach dem Abitur, was jetzt eigentlich so weit ist. Wir hatten vor zusammen nach Wien zu ziehen und dort zu studieren. Jetzt änderte sie ihre Pläne und möchte mit ihrem Freund zusammen nach Köln ziehen... was mich ziemlich bedrückt.
Ich kann nicht leugnen, dass ich etwas eifersüchtig bin. Dieses Thema hatten wir sogar schon einmal vor einigen Monaten, als ich ihr sagte ich fühle mich so als ob sie mich nicht mehr brauchen würde und zugab dass ich etwas neidisch sei und sie meinte, ich sei unfair weil ich ihr ihr Glück nicht gönne.

Es ist schon wahr. Ich habe ein Problem damit, ihr ihr Glück ganz offen zu gönnen, aber nicht auf die Weise wie man zuerst denken mag. Im Gegensatz zu mir hat sie schon immer ein behütetes Familienleben gehabt. Ihre Eltern lieben sich, sie bekommt alles was sie möchte und hatte niemals schwerwiegende Probleme, während ich eher ein zerrüttetes Familienleben habe....Familienmitglieder die sich hassen, einen absolut verantwortungsunfähigen Vater, der schon oft genug im Gefängnis war, die Scheidung meiner Eltern, die Versöhnung meiner Eltern, die Krebserkrankung meiner Mutter, der Tod meiner Mutter vor 3 jahren und jetzt einen Vater, den ich nie sehe, eine Familie die sich nicht um mich schert, einen Exfreund den ich nicht vergessen kann und ich bin die meiste Zeit allein, weil ich dazu noch ein Einzelkind bin.
Also unterscheidet sich unser Leben sogar ziemlich krass. Dennoch war sie bei allen Ereignissen der letzten 10 Jahre dabei und eigentlich immer an meiner Seite, wenn auch von der Ferne. Ich spreche aber so gut wie nie mit ihr über diese Dinge oder belaste sie damit, weil ich weiß dass sie keine wirklich gute Zuhörerin bzw. Ratschlag-geberin ist.

Jetzt ist es so, dass ich sie in der Hinsicht eben wirklich beneide. Ich beneide sie um ihr Glück und ihr behütetes Leben, das ich auch so gerne hätte. Ich meine das auf keinen Fall böse und würde ihr nichts weniger wünschen, nur wünsche ich es mir eben auch und verstehe nicht was ich falsch gemacht habe, dass ich nicht auch ein wenig Glück haben kann... und daher fällt es mir schwer, wenn sie über ihr Leben reden möchte wie toll alles mit ihrem Freund läuft mit ihr darüber zu reden, weil es mich einfach immer wieder daran erinnert, wie einsam ich mich fühle und dass ich momentan wirklich sehr gerne auch jemanden hätte, der mich liebt. Das muss wohl ziemlich egoistisch sein und ich wünschte ich könnte das Gefühl abstellen,aber es geht einfach nicht...
Ich schätze, dass sie sich deshalb von mir distanziert hat... weil ich ihr nicht mehr zuhören kann.

Ich weiß nicht was ich tun soll..Ich kann ihr doch nicht sagen, dass ich sie um ihr Glück beneide... Ich würde es ansprechen wollen, aber ich habe Angst davor was sie sagen würde. Nämlich, dass sie sich nicht mehr so verbunden zu mir fühlt, weil ich mich nicht mehr für sie interessiere und nicht mehr nachfrage, oder den Themen ausweiche, wenn sie sie anspricht.
Es macht mich nur so traurig, dass sie so auf mich verzichten kann. Wenn sie mir absagt, ist das für sie keine wirklich große Sache. Denn bei ihr Daheim sind dann noch ihr Bruder, ihre Eltern und ihr Freund mit denen sie den Abend verbringt, nur ich bin dann ganz allein Daheim. Sie und ihre Familie sind eben meine einzigen Personen.

Ich weiß nicht, was ich tun soll und ob ich was sagen soll...ich kann sie ja nicht zwingen sich mit mir zu beschäftigen. Es ist gewissermaßen auch okay, dass sie viel Zeit mit ihrem Freund verbringen möchte und dass Beziehungen irgendwann vorgehen ist glaube ich eine Tatsache. Nur weiß ich nicht wie ich damit umgehen soll.
Eigentlich muss ich es als ihre beste Freundin ja akzeptieren, dass ihre Beziehung nun ihr Leben ist.

Aber ich möchte nicht, dass sie sich irgendwann ganz von mir löst....Was kann ich tun?
 
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Dabei
12 Dez 2010
Beiträge
1.144
#3
Genau das sollst du ihr sagen :)

Für dich ist sie ein Teil der Familie. Ein wesentlicher Bestandteil. Du musst mit ihr sprechen und ihr das sagen, oder du schreibst ihr einen Brief. Sag ihr, dass sie ein sehr wichtiger Mensch für dich ist und du Angst hast sie zu verlieren.

LG
 
Dabei
31 Mrz 2012
Beiträge
2
#4
Dein Grundproblem ist nicht die Freundin, sondern deine eigene triste Familiensituation. Also versuchst du dich bei anderen anzuklammern. Menschen werden dich immer enttäuschen, früher oder später. Aber es gibt den guten Gott. Lerne ihn kennen. Rede mit ihm, bitte ihn, dass er dir Sicherheit gibt und Zuwendung. Er tut es, wenn du nicht nachgibst. Dann bist du unverletzlich. Dann bekommst du auch Freunde, weil du freier geworden bist. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht. Alles Gute!
 
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