Komplizierte Situation mit Freundin und meinen Eltern

Dabei
28 Aug 2015
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#1
Hallo,

ich versuche mal meine Situation neutral darzustellen, es wird wohl ein längerer Text werden, nur als kleine Vorwarnung :D

Meine Freundin und ich führen seit 2 Jahren eine Fernbeziehung(Abstand 150 km also nichts Wildes), da sie Beamtin ist und ich mein Studium noch beenden möchte(1 Jahr noch). Zwischen uns war bis Anfang des Jahres alles in bester Ordnung, wir lieben uns und wollen zusammen ziehen, eine Zukunft aufbauen usw usf. Leider kam es nun so, dass meine Eltern(wohnen 350 km von ihr entfernt), beim Kennenlernen nicht sonderlich ,,enthusiastisch" waren und im Allgemeinen die Beziehung nicht als so ernst wahrgenommen haben. Dadurch haben sie auch nie nachgefragt wie es ihr z.B. geht, ob alles in Ordnung ist(halt normales Interesse an der Freundin des Sohnes zeigen). Das hat meine Freundin wiederum stutzig gemacht und sie fing an mir zu erklären, dass sie das Gefühl habe, dass meine Eltern sie nicht mögen. Es folgte eine Situation in der mein Vater etwas wütend geworden ist, da ich mich wiedermal anstatt zu ihnen zu fahren bzw zu meinen Großeltern , dazu entschieden habe meine Freundin zu besuchen. Sie hat leider mitbekommen, wie es sagte, dass ich meine Familie total vernachlässige und stattdessen lieber zu irgendwelchen Weibern fahre.
Daraufhin gab es natürlich große Diskussionen zwischen mir und meiner Freundin, mit dem Ergebnis, dass sie sehr sauer auf meine Eltern war und es nicht verstehen konnte, warum sie sie nicht ernst nehmen.
Also habe ich beschlossen zu meinen Eltern zu fahren, um mal ein ordentliches Gespräch zu führen.
Bei dem Gespräch stellte sich dann(wie auch erwartet) heraus, dass meine Eltern die Beziehung tatsächlich nicht ernst genommen haben bis dahin, der Meinung waren/sind ich solle mich noch nach anderen Frauen umschauen, mich austoben usw. Dazu kamen noch eine oberflächliche Dinge die ihnen an ihr nicht gefallen haben(sie sei zu ruhig, ihre Nase sieht nicht gut aus) und angeprangert wurde auch, dass sie fast zwei Jahre älter ist als ich.
Meiner Meinung nach, waren meine Eltern einfach überrascht und überfordert mit der Tatsache, dass ich es in meinem Alter(fast 23 damals) schon so ernst meine mit jemandem und einfach einen Haufen Blödsinn von sich gegeben haben, den sie im inneren auch bereuen mittlerweile.
Ich habe danach, meiner Meinung nach, einen Fehler begangen und meiner Freundin alles erzählt, um quasi zu beweisen, dass ich ehrlich bin, dies führte natürlich dazu, dass sie meine Eltern nun überhaupt nicht mehr ab kann.
Nach dieser Situation tun meine Eltern etwas für sie sehr typisches, wenn etwas schief gelaufen ist, wird so getan, als sei nichts gewesen und es wird heile Welt gespielt(wir haben nie was gegen sie gesagt usw.). Nun höre ich immer wie toll meine Freundin sei, dass sie ja unglaublich intelligent ist(was stimmt), gut aussehe und Ähnliches.
Wenn ich davon nun meiner Freundin berichte, verdreht sie nur die Augen und sagt ,,na klar, glaube ich nicht".
Ich bin der Meinung, dass meine Eltern tatsächlich ein bisschen eingesehen haben, dass sie falsch reagiert haben, dazu kommt noch dass der Rest der Familie sehr auf die beiden eingeredet hat.
Das Problem ist nun, dass meine Freundin sehr stur ist. Wir waren zwei Mal danach dort, und mir schien auch alles in Ordnung zu sein, ich habe eindeutig gesehen, dass mein Vater versuchte sich mit ihr zu unterhalten, Witze gemacht hat usw. Trotzdem sagt meine Freundin immer noch ,,sie verhalten sich neutral und ich spüre nicht, dass sie mich wollen" oder etwas in der Art. Es kommen auch ständig Sticheleien gegen meinen Vater, er solle mir z.B. eine neue Freundin suchen. Sowas höre ich natürlich auch nicht gerne.
Jetzt hatte ich vor kurzem ein Telefonat mit meinem Vater darüber wie es denn aussehe nach meinem Studium und was für Pläne ich dort habe. Dabei kam heraus, dass auch meine Mutter sehr sauer ist, da ich, nach deren Meinung, gar nicht an die Familie denke, fünf Jahre wegen des Studiums weggezogen bin(250 km weit weg), sie kaum besuche und nun auch noch nach dem Studium nicht vorhabe in ihre Nähe zu kommen, sondern sogar noch weiter weg ziehen will. Er hat mir erzählt wie sehr er allen Bekannten mittlerweile erläutert wie toll meine Freundin ist usw.
Die Situation gestaltet sich wie folgt: Sie ist Beamtin, ein Wechsel ist möglich, aber schwer. Meine Eltern sind sehr an ihren jetzigen Wohnort gebunden und es ist für sie deutlich schwerer bzw, haben sie deutlich mehr zu verlieren bei einem Umzug als ihre Eltern.
Vor kurzem(1 Woche ca.) meinte meine Freundin aus dem Nichts zu mir, dass sie es verstehen würde wenn ich irgendwann mal , falls ich ein gutes Angebot aus einer anderen Stadt kriege, ich von ihr verlangen würde umzuziehen, da ich es ja jetzt nach dem Studium auch machen werde, nur halt in ihre Stadt. Das hat mich sehr positiv überrascht!
Soviel zur Allgemeinen Situation, nun zu meinen Gedanken die ich mir gemacht habe:

Zu allererst möchte ich sagen, dass ich meine Freundin verstehe. Niemand mag es zu erfahren, dass man jemandem nicht gefällt, vor allem nicht den möglichen Schwiegereltern. Nun ist es aber so, sie haben ein bisschen gemeckert, ich habe mit ihnen gesprochen, seitdem kam wirklich GARKEINE negative Silbe mehr über meine Freundin von meinen Eltern und es wird halt so getan als sei alles top.
Meine Freundin kann oder will das anscheinend nicht ebenso machen, das nervt mich etwas, ich kann es aber auch irgendwo verstehen, es ist charakterabhängig wie und ob man so etwas abhaken kann.
Da ihre Eltern sehr gut mit mir umgehen, und meine Freundin das auch sehr oft betont und ich es auch einsehe, habe ich versucht meinen Eltern zu erklären, wie sie die Wogen glätten können, mit einfachsten Mitteln z.B. einfach mal bei WhatsApp schreiben und fragen wie es ihr denn geht, dass sie sie gerne sehen würden und wir sie doch besuchen kommen sollen.
Meine Eltern meinten daraufhin, dass sei nicht deren Aufgabe, sondern die der Freundin, und außerdem sei es ja selbstverständlich wenn meine Eltern sagen ich solle vorbei kommen, dass sie dann auch damit gemeint ist. Nun denke ich, dass ja meine Eltern zu Beginn den Fehler begangen haben und es in diesem Fall tatsächlich eher deren Aufgabe ist nun Interesse zu zeigen, sich im besten Fall(das ist mein Traum) reumütig zu entschuldigen und zu sagen, dass es ihnen leid tut und sie es nicht so meinten. Leider denke ich, dass sie etwas zu stolz dafür sind und nicht genug Weitsicht besitzen zu erkennen, dass wenn sie mich in ihrer Nähe haben wollen, man es auch einfach intelligenter angehen kann, mit Hilfe z.B. meiner Vorschläge. Denn meine Freundin sagte von Anfang an, dass wenn meine Eltern sie mögen würden, sie von sich aus viel öfter dort hinfahren wollen würde.

Nun ist auch noch die Frage was ich überhaupt will :D Ich liebe meine Freundin, ich kann mir auch sehr gut vorstellen sie zu heiraten und mit ihr eine Familie zu gründen. Ich mag die Stadt in der sie wohnt und habe kein Problem damit weit weg von meinen Eltern und meinen beiden Schwestern zu sein , habe aber auch nichts dagegen in eine Stadt neben meinen Eltern zu ziehen(dort gibt es zwei die zur Auswahl wären) und kann verstehen, warum sie mich zumindest in erreichbarer Nähe haben wollen.

Meine Idee ist nun die, dass ich erstmal versuche meine Eltern davon zu überzeugen, auf meine Freundin zuzugehen, ihr anzufangen zu schreiben, sich zu interessieren, vllt sogar sich zu entschuldigen bei einem persönlichen Treffen(bei dem vllt auch Alkohol fließt, das macht ja einiges leichter :D). Dann meine Freundin darauf aufmerksam zu machen, dass es ja besser läuft(wenn oben genannte Sachen eintreten), nach dem Studium zu ihr zu ziehen für 1-2 Jahre, und zum Schluss dann den Weg einzuschlagen in die Nähe meiner Eltern zu ziehen.
Viel Hoffnung dabei, ich weiß, aber was bleibt mir anderes übrig ?
 
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maelcom

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Dabei
14 Apr 2015
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#2
Vielleicht solltest Du deine Bemühungen und Anstrengungen, alles in Friede, Freude, Eierkuchen zu verwandeln mal etwas zurück drehen. Was passiert ist, ist nunmal passiert. Erst haben deine Eltern sich ziemlich arschig benommen und deine Freundin kann und will das nicht vergessen.

Es soll ja Familien geben, bei denen die Eltern beider Seiten sich gut verstehen und alles was damit zu tun hat. Meine Erfahrungen nach leider ist das nie eingetreten. Im Idealfall ging man bei Festen und Feiern lieb und nett miteinander um aber war dann auch froh, wenn man sich wieder verabschiedet hatte.

Ich hab unzählige Stunden mit Diskussionen verbracht um das von Dir gewünschte Resultat zu erreichen. Klappt einige Zeit, aber dann gibt es wieder irgendwas und man spielt den Diplomaten. Mittlerweile habe ich es aufgegeben zu vermitteln, egal ob Frau, Eltern, Schwiegereltern. Wenn A anfängt über B was zu erzählen würge ich das Gespräch direkt ab und bitte darum, dies direkt und unmittelbar mit der Person zu klären.

Mein Rat wäre, nicht zuviel über diese Problematik zu reden, da ja im Grunde wie Du gesagt hast ja auch alles schon auf den Tisch kam. Gib den Eltern und der Freundin mal etwas Zeit. Je öfter man davon anfängt, desto mehr kann es auch nerven und nach hinten losgehen.

In einigen Jahren kannst Du dich dann eh auf neue Probleme einstellen. Z.B. wenn die Eltern fordern "Wenn wir alt sind, lässt du uns hoffentlich nicht alleine hier sitzen und ziehst hier her." Tja ein frommer Wunsch, aber wenn die Eltern vom Partner den gleichen Wunsch hegen - wie wollt ihr euch denn teilen?
 
Dabei
28 Aug 2015
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#3
Danke für die Antwort. Ich verstehe deine Ansicht, aber wie verfahre ich jetzt damit, dass meine Eltern wollen dass ich zu denen in die Nähe wieder ziehe? Einfach ignorieren und meinen Weg gehen wie geplant mit meiner Freundin und schauen was passiert? Diese ganze Geschichte ist nunmal auch ien Unsicherheitsfaktor für meine Freundin geworden was unsere Zukunft angeht.
 
Dabei
21 Jul 2015
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#4
Hallo
Also, ich kann hier auch etwas mitreden, immerhin hatte ich auch eine sehr schwierige Schwiegermutter. Und das war dann nochmals ein andere Kaliber! Deine Eltern haben sich arschig benommen, das ist so. Es war zudem nicht sehr geschickt von dir, das 1:1 deiner Freundin weiterzugeben. Vor allem, was ihr Äusseres anbelangt! Wenn es nur um den Charakter gegangen wäre, hättest du zum heutigen Zeitpunkt sagen können, dass deine Eltern gerne voreilig eine Meinung haben und diese dann wieder verwerfen, dass deine Eltern halt so wären. Punkt! Gibt's, ist so, ist sicher nicht toll, aber man muss sich damit abfinden. Nun komme ich aber zu einem anderen Punkt: deine Freundin. Ich finde es schon fast etwas frech, wie sie sich benimmt und auch extrem rücksichtslos. Es geht immerhin um deine Eltern! Sie sucht sich da also einer deiner wichtigsten Parts aus, um ihn als "Feind" zu haben.
Deine Eltern geben sich heute mittlerweile Mühe, richtig? Dann soll sie sich gefälligst in den Arsch treten und einen Schritt auf sie zumachen! Immerhin gibst du extrem viel für sie auf und ziehst recht weit weg von deinen Eltern...das sollte sie schätzen und es dir nicht so schwer machen. Eltern sind Eltern und das wird immer so bleiben. Da finde ich, sollte SIE sich nun Mühe geben, auch wenn der Anfang sehr steinig war...

Und wegen dem Wegziehen...ein Gespräch bringt nichts. Du musst machen, was du für richtig hältst..
 
Dabei
4 Jun 2013
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#5
Einfach ignorieren und meinen Weg gehen wie geplant mit meiner Freundin und schauen was passiert?
:eusa_naughty:Und genau das machst du..ohne Wenn und Aber ...
Du bist nicht für deine Eltern verantwortlich,selbst wenn sie im Alter Pflege benötigen,
kannst du das eh,..weil berufstäig,... nicht 24/7 vorhalten!

Zumal du zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich selber schon Familie/Kinder hast,
und für diese dann verantwortlich bist!
Eltern sind für die Kinder verantwortlich...nicht umgekehrt!

Das schreibt dir hier ein 74-jähriger Vater,der niemals auf die Idee käme,
...nun meine Kinder einzuspannen,so es mir dann mal nicht so dolle geht!
 
Dabei
28 Aug 2015
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#6
Danke für die Antworten. Nun hat meine Freundin tatsächlich meine Mutter zum Geburtstag angerufen und die haben bisschen geredet. Mein Vater will nun das nächste mal wenn wir bei denen sind, ein Gespräch unter vier Augen mit ihr führen, um ihr zu erklären, dass sie sich wünschen, uns in der Nähe zu haben. Ich weiß nicht genau was ich davon halten soll und habe ihm erstmal gesagt, dass wenn er auch nur iwas falsches sagt und mir was kaputt macht, wir ein mächtig großes Problem bekommen werden.
Insgesamt ist es so, dass ich Mittlerweile der Meinung bin, dass ich kein Problem damit habe weit weg von denen zu wohnen, sondern es sogar mag. Sie meinten dazu, es sei einfach falsche Erziehung, da ich sonst bei denen in der Nähe sein wollen würde. Ich werde in Zukunft deutlich mehr verdienen als meine Freundin und darf deshalb den Anspruch stellen, dass wir wegziehen wohin ich es für richtig halte,so deren Ansicht. Meiner Meinung nach gibt mit das Mehr an Gehalt aber nicht das Recht ihr Leben zu bestimmen. Ja sie verdient weniger, ist aber an den Ort gebunden, außerdem ist die Stadt sehr sehr schön und nur weil meine Eltern uns gerne in der Nähe hätten, sehe ich mich nicht in der Pflicht dem nachzukommen. Sie werden sich damit abfinden müssen. Richtige Entscheidung?
 

maelcom

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Dabei
14 Apr 2015
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#7
Die richtige Entscheidung wird es sein, wenn Du sie triffst, ohne die Einmischung deiner Eltern. Da Du ja in einer Beziehung bist, wird der Partner natürlich in dieser Entscheidung mit eingebunden. Ihr zwei trefft diese Entscheidung, ohne Mama & Papa.

Das sie sich freuen, wenn der Sohn in ihre Nähe wohnen würde, ist ja nachvollziehbar. Du lebst aber dein Leben und nicht den Wunsch deiner Eltern.
 
Dabei
24 Okt 2010
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#8
Moin larifari98,

vor einer ähnlichen Situation stand ich auch. Meine Mutter kam zum Ende meines Studiums hin nicht mehr mit meiner Freundin klar. Wir wohnten zu dem Zeitpunkt in meinem Haus gemeinsam. Sie unten, wir oben. Jetzt sind wir gut 400km weit weg. Es ist schwer mit meiner Mutter, die sich ein komplett anderes Leben für mich vorgestellt hat. Statt Management Wissenschaft.

Trotzdem war es die einzige Wahl, die ich treffen konnte.

Du lebst nur exakt einmal. Alles andere ist Glauben und Hörensagen. Entscheide so, dass du am Ende deines Lebens nicht denkst: Ach hätte ich mal. Das ist manchmal hart, wenn es um enge Bindungen geht und viel leichter gesagt, als durchgezogen. Aber ich bin der Ansicht, dass du nur so glücklich wirst.

Also kasper lieber mit deiner Freundin aus, wie sie dann umzieht, wenn du irgendwo ein gutes Angebot bekommst. Ich würde das nichtmal auf einige Städte beschränken, sondern überall bewerben. Wohnen jetzt im Süden, verdiene das doppelte meiner Freundin (aber eben auch nur hier an diesem einen Ort) und alles ist gut geworden :)

Grüße
 
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