Im Zwiespalt....

Dabei
26 Apr 2006
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#1
Ich weiß nicht mehr, was mit mir los ist! Und schon gar nicht, wie ich mit meinen Gedanken und Gefühlen umgehen soll! Falls mir irgendjemand einen Tipp geben kann, dann bitte!!!!

Zu meiner Situation: Ich (21) bin seit 4 Jahren mit meinem 10 Jahre älteren Freund zusammen.
Es ist irgendwie so, dass ich ihn einfach nicht mehr lieben kann. Eigentlich nervt er mich ziemlich, wann auch immer ich ihn sehe oder er auch nur anruft. Eigentlich will ich mich von ihm trennen, da wir auch völlig unterschiedliche Einstellungen zum Leben haben und was Zukunftsplanung betrifft. Für ihn ist es irgendwie klar, dass wir zusammen bleiben, eines Tages heiraten und Kinder bekommen. Das heißt nicht, dass er will, dass ich dann zu Hause bleibe. Nein, er unterstützt mich in meiner Ausbildung, die ich gerade mache voll und ganz und steht total hinter mir.

Ich kann mir absolut nicht vorstellen, in den nächsten fünf Jahren an Heirat oder Kinder auch nur zu denken. Ehestens in 10 Jahren, wenn überhaupt. Eigentlich will ich keine Kinder. Nicht, dass ich Kinder nicht mag...mag sie sogar gern...so ab dem Alter von 1 1/2 - 2 Jahren. Babys halte ich nicht aus, wenn sie schreien! Da bekomme ich Kopfschmerzen!!Außerdem könnte ich mir nie und nimmer vorstellen, in der Nacht aufstehen zu müssen! Meine Nachtruhe ist mir heilig!
Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, eine gute Mutter zu sein! Und besser gar keine Mutter als eine schlechte!

Klingt jetzt eigentlich ganz einfach: ich müsste mich von ihm trennen und dann hätte ich kein Problem mehr. Aber das ist es leider nicht. Er war der erste Mann, mit dem ich geschlafen habe (und ist es auch bis heute)...was ja auch nicht so schlimm wäre. Aber er ist es, der mich mit viel Liebe und Geduld überhaupt so weit gebracht hat! Ich wurde als Kind sexuell missbraucht und konnte bis ich ihn kennen gelernt habe zu Keinem ein intimes Verhältnis aufbauen. Die meisten Jungs haben mich dann gedrängt zu etwas und dann war es schon vorbei und ich hab die Flucht ergriffen. Bei ihm war es anders, er hat so lange gewartet bis ich ihm vertrauen konnte und war einfach der einfühlsamste Mensch den ich kenne.
Ihm kann ich jetzt verdanken, dass ich Sex genießen kann und mich voll und ganz fallen lassen kann.
Irgendwie glaube ich, dass es eine gewisse Dankbarkeit für damals ist, die mich mit ihm verbindet.

Eigentlich sollte ich mich nicht beschweren, denn er ist ein Mann, von dem viele Frauen träumen. Einfühlsam, total lieb, Familienmensch, etc.
Doch irgendwas fehlt mir. Ich fühle einfach nichts mehr für ihn und weiß aber, dass ich ihm damit Unrecht tue. Manchmal habe ich richtige Aggressionen gegen ihn! Aber wenn er dann einfach nichts sagt und meine Hand nimmt, dann hab ich sofort ein schlechtes Gewissen!

Er weiß nichts davon, dass ich ihn am Liebsten nicht mehr sehen würde, aber ich weiß auch nicht, wie ich es ihm sagen soll. Und vor Allem kann ich ihm nicht sagen, warum!

Was soll ich tun????????

Marisa

PS: Und wenn mir niemand weiter helfen kann...es tat trotzdem gut, sich das von der Seele zu schreiben!
 
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Dabei
4 Okt 2004
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#2
hi marisa .. also nur wegen anderer meinung in sachen familienplanung und zusammenziehen verlässt man einander nicht gleich .. vorallem sagst du vielleicht heute niemals kinder aber in ein paar jahren siehts wieder anderst aus warts ab :) das problem scheint mir tiefer zu liegen, hast du mal mit ihm über deine gefühlslage gesprochen? vielleicht ergibt sich ja eine ganz neue situation daraus? hast du überhaupt keine liebesgefühle mehr für ihn? oder wie beschribst du dein momentanes gefühl wenn du ihn siehst? freust du dich noch drauf ihn zu sehen? naja schlussendlich bringt es ja nichts eine beziehung nur aus "schuldgefühlen" aufrecht zu erhalten, da wirst du nicht glücklich bei

grüsse
 
Dabei
26 Apr 2006
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#3
Hi!
Natürlich wird es tiefere Gründe geben! Aber ich kann sie nicht beschreiben! Es ist ja auch nicht von heut auf morgen so geworden, sondern hat sich langsam so entwickelt!

Ich habe mit ihm noch nicht über meine Gefühlslage gesprochen, da ich auch nicht weiß, wie ich das machen soll, ohne etwas falsches zu sagen!

Liebesgefühle hab ich keine mehr! Leider! Gefühle aber schon, eher freundschaftliche. Und ich freue mich auch nicht sonderlich darauf, ihn zu sehen. Aus dem Grund...! Da er eben immer noch so verliebt ist wie am ersten Tag und mich ständig fragt, was denn mit mir los sei. Mein Gefühl, wenn ich ihn sehe...schwer zu beschreiben! Irgendwie so wie der große Bruder.

Irgendwie denke ich mir, mag ich ihn schon...aber vielleicht ist da irgendwas in mir, das einfach keine Beziehung mehr will...vielleicht will ich (un)bewusst das aufholen, was ich als 17-jährige versäumt habe: Disco gehen, Erfahrungen sammeln, etc. Das hab ich alles nie gemacht, da ich einfach Angst davor hatte.

Meine zweite Theorie wegen Familienplanung und so: Vielleicht will ich auch (un)bewusst dass er jetzt, wo er im richtigen Alter ist, eine Familie gründet...und nicht, wenn ich so weit wäre (und er über 40 ist). Das hab ich ihm auch schon mal gesagt, darauf hat er nur gemeint, dass es ihm nichts ausmacht, wenn er später dran ist, als seine Altersgenossen!

Na ja, was auch immer...irgendwie muss ich bald mal wissen, was ich will...
 
Dabei
4 Okt 2004
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#4
im letzten satz sagst du genau was du schleunigst tun solltest .. dir bewusst werden was du willst! und nur um ihn zu verletzten das ganze jetzt mal so weiterlaufen zu lassen kann nicht die lösung sein und so verletzt du ihn nur noch mehr .. ehrlichkeit ist meistens der beste ratgeber auch wenn es möglicherweise ein schlechtes ende nimmt, aber mit jemanden zusammen bleiben nur weil man ihn noch "mag" davon halte ich nichts .. wie siehts denn in sachen intimität bei euch aus? küsst ihr euch innig? habt ihr noch sex? schlussendlich lese ich heraus das deine entscheidung eigentlich innerlich schon gefallen ist du nur angst hast was nachher kommt aber darauf musst du dich wohl einlassen .. versuche es ihm einfach so schonend wie möglich beizubringen auch wenn er es wohl nicht so leicht auffassen wird was ich befürchte

gruss
 
Dabei
26 Apr 2006
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#5
Also ich hab mit ihm geredet und ihm gesagt, dass ich für's erste mal ein bisschen Abstand brauche. Ich hab ihm meine Gefühle so geschildert, wie sie sind. Er war schon sehr betroffen, hat mir aber einfach nur zugehört. Es war ein sehr langes Gespräch, das wahrscheinlich schon lange mal hätte stattfinden sollen. Im Endeffekt haben wir dann beide Rotz und Wasser geheult und uns dazu entschlossen, einfach mal ein paar Tage sich nicht zu sehen (ist ja leicht möglich, wir wohnen getrennt) und für sich selbst über die Situation nachzudenken.

Nach vier Tagen hatte ich Sehnsucht, ihn richtig vermisst. Ich hab ihn dann nach langem soll-ich-oder-soll-ich-nicht angerufen und am Tel. lange mit ihm geredet. Das war gestern Abend. Heute Abend kommt er vorbei...mal sehen, wie es weitergeht...

Du hast noch gefragt, wie es bei uns mit Intimität aussieht. Na ja, im Grunde habe ich mich schon eine Zeit lang verwehrt dagegen (im Kopf, der hat gesagt, werde jetzt ja nicht schwach, etc.)...aber er hat es immer wieder geschafft, mich zu verführen. Mit viel Geschick und Zärtlichkeit...bis ich schwach wurde.

Es sind Liebesgefühle da, sogar sehr intensive...doch irgendwie rede ich mir selbst ein, dass ich ihn nicht liebe und dass ich ohne ihn sein will. Das habe ich in den letzten Tagen erkannt. Doch das verwirrt mich noch mehr...warum sollte ich mir das einreden? Gibt doch keinen Grund!

Vielleicht ist mir unsere Beziehung einfach zu perfekt und irgendeine blöde masochistische Ader in mir will ein bisschen Unruhe rein bringen...was weiß ich...
 
Dabei
20 Apr 2006
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#6
Liebe ist Liebe ist nicht Liebe

hallo marisa

gib darauf acht, was du alles in den topf schmeisst, den du "liebe" nennst. versuch dir mal darüber klar zu werden, was liebe wirklich für dich bedeutet. was du willst von jemandem, mit dem zusammen du dein weiteres leben angehst.

wir alle haben ein enormes bedürfnis nach beachtung, anerkennung, aber auch nach streicheleinheiten und nicht zuletzt nach sex. und wenn wir es nicht bekommen, dann tut uns das weh und lässt uns kaum an etwas anderes denken. aber ist das die liebe?

du musst dich fragen, ob du nach 4 tagen IHN vermisst, oder die situation und die gefühle, die seine anwesenheit bedeuten. oder war es vielleicht ganz einfach so, dass du dich plötzlich einsam gefühlt hast und dir die nähe von JEMANDEM gefehlt hat.

natürlich gehst du nicht mit jedem ins bett, der dich nur geschickt genug anmacht. aber wenn du einsam bist und jemanden kennst, mit dem du auch schon sex hattest, dann ist es sehr natürlich, dass du deinen wünschen nachgibst - dass heisst ja nicht automatisch, dass du ihn deswegen "liebst".

nein, wen du liebst, das entscheidest du, und du bist es, die sagt, was dabei wichtig ist. ob es sex ist oder die aussicht, zusammen umfassend glücklich zu sein. und dazu gehört auch, ob derselbe "lebensplan" für dich wichtig ist. wenn dir das richtig bewusst wird, dann werden sich nach und nach auch deine gefühle danach ausrichten.

und du kannst lernen, wie du dich nicht mehr in situationen bringen lässt, in denen du dann ganz einfach flachzulegen bist... du darfst es gar nicht so weit kommen lassen, dass dein kopf nicht mehr mitentscheiden kann. an einem gewissen punkt wird fast jeder schwach, man muss vorher verhindern, dass es soweit kommt, solange die hormone einen noch nicht wegschwemmen.
 
Dabei
26 Apr 2006
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#7
Glaub mir, ich weiß, was Liebe ist...auch wenn du vielleicht glaubst, wie soll das eine 21-jährige schon wissen....

Und ich glaube auch, dass ich ihn und nicht die Nähe von jemandem vermisst habe! Ich war schon oft mal 1-2 Wochen weg und hab ihn nicht gesehen (Urlaub, dienstlich, etc.)...aber da hab ich ihn nicht vermisst...weil ich gewusst habe, dass ich ihn ja bald wieder sehe und mich darauf gefreut habe. Da hab ich nicht momentan eine Nähe irgendeines Menschen vermisst....warum sollte ich das jetzt nach 4 Tagen?

NEIN, ich lasse mich definitiv NICHT von jedem flachlegen. Um genau zu sein, hatte ich in meinem Leben exakt mit EINEM Menschen Sex und sonst mit niemandem. Und ich könnte es mir auch mit sonst niemandem vorstellen - würde mir grausen! Aber egal...ist meine Sache...
 
Dabei
20 Apr 2006
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#8
doch nicht von JEDEM! aber von IHM...

hmmm - du bist dir also sicher ihn zu lieben, wenn du ihn vermisst und auch in vielen momenten, wenn er da ist. aber das liebesgefühl bleibt nicht, sondern verflüchtigt sich plötzlich immer wieder (du hast am 26.4. geschrieben "Liebesgefühle habe ich keine mehr!"). ausserdem kannst du dir nicht vorstellen, seine wünsche nach kindern zu erfüllen.

deine gefühle machen mit dir, was sie wollen - ist es das? und deswegen kannst du auch nicht herausfinden, was du eigentlich willst, weil es sich immer wieder anders anfühlt?

darf ich das fragen: warst du in therapie wegen deinem kindheitserlebnis? kann es sein, dass das etwas mit dieser tiefen verunsicherung zu tun hat?

du, noch was: mit 40 vater werden ist noch nicht mal besonders aussergewöhnlich heutzutage. wenn du als 30-jährige mutter mit einem 40-jährigen vater aufkreuzt, frag doch noch nicht mal mehr jemand nach.
 
Dabei
26 Apr 2006
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#9
Ja, meine Gefühle machen mit mir, was sie wollen! Ich glaube, das trifft den Nagel auf den Kopf!

Ja, ich habe geschrieben, dass ich keine Liebesgefühle mehr habe. Aber das dürfte so nicht ganz richtig sein. Ich habe sie schon! Doch wenn diese zu intensiv werden und ich wieder auf Wolke 7 schwebe, meldet sich eine innere Stimme, die mir dann einredet dass ich ihn nicht liebe, dass ich ihn nicht lieben soll, etc. Und das ist das, was mich langsam verrückt macht! Ich liebe ihn - sogar sehr - doch irgendwie erlaubt mir etwas in mir nicht, glücklich zu sein! Vielleicht ist auch deshalb der Trennungsgedanke, weil ich dann glaube, wenn ich keine Beziehung habe, lässt mich dieser Gedanke in Ruhe! Wahrscheinlich nur ein feiger Fluchtversuch...

Ja, du darfst fragen...mit der Anonymität des Internets kann ich darüber sprechen (bzw. schreiben). Ich war in keiner Therapie wegen meines Kindheitserlebnisses. Es weiß auch niemand, außer mein Freund...und es war sehr schwierig, ihm das zu sagen.
 
Dabei
20 Apr 2006
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#10
weisst du, ich hab einfach das gefühl, dass das zusammenpasst. so wie du das beschreibst - vielleicht liest du dein letzes posting einfach selber nochmal langsam durch...

ich bin kein hobbypsychiater, aber ich weiss, dass solche erlebnisse (die leider keine seltenheit sind) sehr oft zu genau solchen problemen im leben führen und dass sich die betroffenen typischerweise erst viel später und nur ganz langsam dessen bewusst werden. sich selbst sabotieren und sich selbst kein glück zugestehen sind gängige verhaltensbilder.

krieg jetzt bitte nicht gleich einen schreikrampf, aber:

du könntest dir überlegen, etwas in der richtung zu unternehmen. nur schon mal mit jemandem darüber sprechen, ob das zusammenhängt. nicht im internet, sondern mit einer therapeutin. da gibt's ja allerlei stellen, die dich beraten könnten und wo du damit kein einzelfall wärst. frauenhäuser z.b., wo du annonym mal anfragen kannst und wo man auch verständnis dafür hat, dass es furchtbar schwer ist, darüber zu reden.

wie wäre http://www.ich-beratung.de/?

oder du liest mal ein schlaues buch über das thema?
 
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