Geht es zu Ende?

Dabei
25 Sep 2007
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#1
Woher bzw wann weiß man, dass man einen Menschen nicht mehr liebt? Wenn man ihn hasst, wenn man ihn nicht mehr sehen will, wenn die Sehnsucht schwindet? Dann, wenn man sich vorstellen kann ohne den anderen zu sein oder einen anderen Menschen an diesen Platz zu lassen? Wenn man sich schon fast davor ekelt diesen Menschen zu küssen und zu berühren? Wenn man nicht mehr mit ihm intim werden will? Wenn man innerlich dazu bereit ist ein für die Beziehung bedeutsames Versprechen zu brechen?
Aber woher weiß man, dass all dies von Dauer ist und nicht nur aus einer Laune heraus kommt und man es am nächsten Tag wieder bereuen würde?

Seit nun fast zwei Monaten drehen sich diese Fragen in meinem Kopf und ich finde keine Antwort darauf, jedenfalls keine, die länger als zwei Wochen hält. In meiner Beziehung läuft es schrecklich; so sehe ich es. Mein Freund fühlt genau das Gegenteil. So war es schon immer bei uns. Vielleicht haben mich die vier Jahre ständiges Kämpfen um ihn auch ausgelaugt? Vier Jahre ihm immer gefallen wollen damit er nicht geht. Und dann ist er letztes Jahr doch gegangen. Ich glaube diese Trennung hat in mir sehr viel zerstört und wieviel kaputt ging, tritt erst jetzt ans Tageslicht und ich merke, dass jeder Tag der verstreicht, eine weitere vergeudete Chance ist. Aber ich habe keine Kraft mehr, keinen Elan mehr wieder zu kämpfen, wieder nachzugeben für Sachen die ich nicht getan habe.
Nach der Trennung sagte er mir, dass es für ihn nichts schöneres gibt als mich glücklich zu machen, er würde alles dafür tun. Und so etwas aus seinem Mund zu hören ist schon eine Rarität...
Es fing damit an, dass er sagte wir könnten 2010 zusammenziehen. Nie wieder wurde ein Wort davon gesprochen, eher das Gegenteil: Er wolle ins Ausland gehen.
Er kam ein Wochenende zu mir und wollte bei mir übernachten. Nachts ließ er mich heulend und völlig fix und fertig auf dem Boden sitzend zurück und meinte er würde mir nicht so vertrauen, dass er bei mir übernachten könnte.
Wieder ist ein Stück in mir zerbrochen.
Ein paar Wochen später fuhr er mit seinen Freunden über ein Wochenende nach Holland. Die Ironie in dieser Sache tat wiederrum tierisch weh und die Wut auf ihn wuchs langsam. Er meinte damals zu mir, dass ich das nicht miteinander vergleichen könne,ob er mit Freunden übernachtet oder mit mir. Damit war die Sache für ihn erledigt und er reagierte immer wieder genervt darauf wenn ich ihn drauf ansprach.
Wir selbst sind noch nie zusammen im Urlaub gewesen, ich habe ihn mal darauf angesprochen, ob wir nicht mal spontan ein Wochenende mit dem Fahrrad wegfahren können- sowas könne man nicht spontan planen (seine Worte, ich fragte ihn das an einem Mittwoch/Donnerstag), seitdem kamen wir nie wieder auf dieses Thema zu sprechen.
Dass unser Sex nicht mehr derselbe ist wie früher, dass im Bett fast nichts mehr läuft, scheint bei dieser Geschichte wie selbstverständlich zu sein.
Als ich vor einiger Zeit über all das nachdachte, kam mir der Gedanke, dass wir bzw. die Beziehung sich nicht weiterentwickelt, seit Jahren treten wir auf dem selben Fleck, wir meiden die selben Sachen wie wo ich 16 war und unternehmen haargenau dieselben Sachen.
Aber was soll man auch schon groß unternehmen wenn man sich erst nachmittags trifft und er abends immer um dieselbe Uhrzeit zu Hause sein will?
Als ich mit ihm darüber sprechen wollte hat er nur gelacht und es als Unsinn hingestellt.
Seit gestern streiten wir wieder mal. Ich erzählte ihm, dass mich Peter zu seiner Geburtstagsfeier eingeladen hat und fragte ihn, ob er eine Geschenkidee hat.
Seine einzige Frage: Wer ist Peter?
Ich sah schon wieder rot, ich hab ihm schon von Peter erzählt, hab ihm ihn sogar schon persönlich vorgestellt, Peter hat uns schon persönlich gegrüßt... Es gibt nicht viele Menschen die ich zu meinen engen Freunden zählen kann, genauer gesagt sind es nur fünf und er fragt JEDES Mal, wer denn das nun wieder ist.
Ich war dementsprechend sauer und sagte ihm, dass ich ihm ab jetzt alles schriftlich mitteilen werde, da er ernsthaft der Meinung war noch nie von ihm gehört zu haben.
Da kamen nur zwei Sätze von ihm: Ich solle es lassen, er will ab heute nie wieder etwas von mir erzählt bekommen.
Meine Wut könnt ihr euch vorstellen, wenn ihr sowas von einem Menschen hört, der ein paar Stunden vorher noch sagte dass er euch liebt.

Ich hab mich während dieser Zeit immer mehr zurückgezogen, hab mit ihm gesprochen, dass meine Gefühle schwinden, dass ich nicht mehr lange durchhalte, habe ihm die Gründe genannt. Wirklich geholfen hat er mir nicht. Es wäre meine Sache was mit meinen Gefühlen los ist, da muss ich dran arbeiten. Er hat sich mal ein Wochenende wirklich bemüht, aber man merkt, wenn ein Mensch sich verrenkt und ich kann ihn nicht wieder lieben wenn ich weiß, dass es nicht der ist, den er spielen will.
Ich ziehe mich auch jetzt weiter zurück, bin nicht mehr so anhänglich wie früher, kann auch mal einige Zeit für mich allein sein wenn wir zusammen sind. Und jetzt kommt der Knaller: Ihm gefällt es, wenn ich so "geheimnisvoll" bin. Dass das alles damit zusammenhängt dass er mir nur auf die Nerven geht und ich wütend bin, schnallt er nicht. Er fühlt sich immer mehr zu mir hingezogen seit letzter Woche und ich fühle mich immer mehr abgestoßen. Das ist doch paradox.

Ich weiß meine Gefühle zur Zeit nicht einzuschätzen. Jetzt könnte ich mir vorstellen ohne ihn zu leben, aber wie wird es morgen sein? Ich weiß nicht was ich tun kann, ob ich was tun will, ich weiß noch nichteinmal ob ich ihn noch liebe.
Und das macht mich alles traurig... Ich hätte nie gedacht dass ich mal so über ihn und unsere Beziehung denken werde, er war immer mein Traummann, immer der, mit dem ich ewig zusammen bleiben wollte, wenn, dann müsste er sich trennen, ich hätte mir das niemals "zugetraut".
Ich möchte eine Entwicklung in der Beziehung, eine positive, aber wie geht das, wenn er es nicht will? Ich will nicht nochmal vier Jahre auf derselben Stelle treten. Ich habe es so satt zu warten! Immer auf ihn zu warten... Aber woher weiß ich, ob ich mich jetzt vielleicht gerade selber belüge oder ob ich mich all die Jahre belogen habe?
Es ist so schwer..
 
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Dabei
21 Dez 2009
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#2
Woher bzw wann weiß man, dass man einen Menschen nicht mehr liebt? Wenn man ihn hasst, wenn man ihn nicht mehr sehen will, wenn die Sehnsucht schwindet? Dann, wenn man sich vorstellen kann ohne den anderen zu sein oder einen anderen Menschen an diesen Platz zu lassen? Wenn man sich schon fast davor ekelt diesen Menschen zu küssen und zu berühren? Wenn man nicht mehr mit ihm intim werden will? Wenn man innerlich dazu bereit ist ein für die Beziehung bedeutsames Versprechen zu brechen?
Das sind alles Fragen, über Die Du nachdenkst bzw. so auch empfindest ? Auch wenns schwer sein mag sich zu trennen, aber schlimmer gehts doch kaum...!? Schon allein, das Du Dich davor ekelst ihn zu küssen... Wenn es schon so weit ist, würde ich mir die Frage garnicht mehr stellen, ob es noch einen Sinn hat zusammen zu bleiben (egal wie er das sieht oder wie er empfindet)!
 
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Ronja83

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#3
Woher bzw wann weiß man, dass man einen Menschen nicht mehr liebt? Wenn man ihn hasst, wenn man ihn nicht mehr sehen will, wenn die Sehnsucht schwindet? Dann, wenn man sich vorstellen kann ohne den anderen zu sein oder einen anderen Menschen an diesen Platz zu lassen? Wenn man sich schon fast davor ekelt diesen Menschen zu küssen und zu berühren? Wenn man nicht mehr mit ihm intim werden will? Wenn man innerlich dazu bereit ist ein für die Beziehung bedeutsames Versprechen zu brechen?
Aber woher weiß man, dass all dies von Dauer ist und nicht nur aus einer Laune heraus kommt und man es am nächsten Tag wieder bereuen würde?
meines erachtens sind das alles dinge die aus einer tiefen verletzung resultieren. ich denke wenn du ihn nicht mehr lieben würdest, würdest du eine gewisse gleichgültigkeit ihm gegenüber entwickeln (die ich aus deinem text nicht entnehmen)

ich kenne deine gefühle sehr gut! man fragt sich warum man sich das antut...mit jemanden zusammen zu bleiben den man so oft für seine verletzungen verachtet. bei dir scheint ne menge zerstört zu sein (wie bei mir), ich hab den fehler gemacht und bin bei ihm geblieben, ok, inzwischen ist es besser, ich kann wieder gefühle für ihn aufbauen, aber die zeit dazwischen war teilweise schrecklich und ich hätte eigentlich mir zu liebe, und ihm zu liebe gehen müssen.

nach 4 jahren ist man natürlich in einer gewissen routine, aber man kann auch nach 4 jahren noch viel ändern, sich gegenseitig aus einem anderen blickwinkel sehen und dinge miteinander erleben die neu sind....männer sind da oft etwas eingefahrener, aber es ist ganz bestimmt möglich.

er sagt, dass er dich immer attraktiver findet desto mehr du dich entfernst? du sagst selbst du warst sehr anhänglich und hättest die beziehung nie beendet. vielleicht musst du auch an dir was ändern, weniger kletten und dadurch schwung in die beziehung bringen. wieso sollte er kämpfen wenn er dich sicher hat?
 
Dabei
25 Sep 2007
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#4
Du bist bei ihm geblieben, ronja? Wie hast du das geschafft?Habt ihr gemeinsam dran gearbeitet?
Das was du schreibst ist auch das, was ich fühle und/oder denke.

Es war schon immer so, dass ich der anhänglichere Part und er der eigenständigere war und er meinte immer, dass er das sehr gut an mir findet. Wenn ich mich früher (aus welchen Gründen auch immer) von ihm abgewendet habe, hat ihn das auch angelockt, aber wenn ich dann nicht sofort darauf reagierte wandte sich alles in die schlechtere Richtung.
Nun reagiere ich wieder nicht auf ihn und komischerweiße verstärkt das bei ihm die Sehnsucht auf einmal. Mich nervt das aber...
Manchmal denke ich mir, dass wir die Beziehung einfach im Sande verlaufen lassen können, stillschweigend, denn die Worte "Es ist aus" traue ich mir nicht zu sagen, sie tun weh, selbst wenn ich nur dran denke, die Worte bewirken etwas so entgültiges.

vamuja: Das mit dem Ekeln war bis jetzt nur einmal, aber mich hat es doch ziemlich erschreckt. Hintergrund dessen war wieder einmal ein Streit der meiner Meinung nach nicht geklärt war und er hat wieder nur an das eine im Bett gedacht, was dazu führt dass sich alles in mir von ihm abgelehnt hat.

Ich habe das Gefühl, dass mir von einem Tag auf den anderen die rosarote Brille abgenommen wurde. Ich hab schon immer gemerkt dass ich sie all die Jahre getragen habe und dachte, das zeugt von tiefer Liebe:roll:
Aber wenn ich ihn jetzt so betrachte, wie er aussieht, wie er sich gibt wenn wir zusammen sind, wie er sich gibt wenn noch andere dabei sind, seine Lebenseinstellung, all das stößt mich ab, dabei war er doch vor einem Jahr noch mein absoluter Traummann. Kann sich sowas so schnell ändern?
Trotzdme habe ich zwischendurch immer solche Phasen wo ich denke: Wie konntest du nur je an uns zweifeln? Du liebst ihn und das weißt du. In diesen Momenten bin ich so davon überzeugt..
 
Dabei
9 Jan 2010
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#5
Ich hab mich während dieser Zeit immer mehr zurückgezogen, hab mit ihm gesprochen, dass meine Gefühle schwinden, dass ich nicht mehr lange durchhalte, habe ihm die Gründe genannt. Wirklich geholfen hat er mir nicht. Es wäre meine Sache was mit meinen Gefühlen los ist, da muss ich dran arbeiten.
Das finde ich dann schon ziemlich hart... Wenn du mit ihm darüber redest, dann versuchst du ja auch, deine Gefühle wieder zu verstehen und sozu sagen "in den Griff" zu bekommen.
Und was will er machen, wenn deine Gefühle schwinden, da er nicht bereit ist, dir zu helfen? Das wirkt ja beinahe so, als wäre es ihm gleichgültig, wie du fühlst/wie es dir geht, solang du nur bei ihm bleibst.

Warum machst du ihm nicht die Hölle heiß? Ich meine, sicher liegt dir wahnsinnig viel an ihm. Und solche ausweichenden Gefühle können sich genau so schnell wieder verflüchtigen, wie sie gekommen sind.
Aber es sieht doch ganz so aus, als wenn er die Beziehung mit dir für selbstverständlich nimmt.
Und das ist ein Missverständnis, welches du schleunigst aus dem Weg räumen solltest. Du bist nicht "einmal eingekauft" worden, um dann in der Ecke auf einem Regal einzu stauben. Du bist 'nen Mädel, um das er sich zu kümern hat, wenn er es behalten will.

Ich vermute, wenn er sich ein wenig mehr ins Zeug legen würde, hättest du nicht solche Zweifel daran, ob du ihn noch liebst oder nicht. Sein Verhalten verwirrt dich und deine Gefühle - normal.
Aber die Schuld liegt da auch nicht bei dir, würde ich sagen.

Nun, wenn du diese Fronten klärst, würde ich annehmen, dass es sich von selbst ergibt... Ob es weiter gehen soll mit euch, oder nicht.


MfG
 
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Ronja83

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#6
Du bist bei ihm geblieben, ronja? Wie hast du das geschafft?Habt ihr gemeinsam dran gearbeitet?
ja, ich bin bei ihm geblieben. die verletzungen die er mir angetan hat waren schon ziemlich heftig und ich war ein gutes jahr mit jmd zusammen den ich sehr sehr oft gehasst habe, dem ich nur körperlich gefühle zeigen konnte und den ich immer wieder von mir weggestoßen habe. alles in allem eine scheiß zeit, aber so heftig ist es bei dir hoffentlich noch nicht. ich wäre damals besser gegangen und hätte mit abstand die sachen verarbeiten sollen, aber dafür war ich wohl zu schwach...stattdessen hat er (aus seinem riesen schlechten gewissen) fast seine komplette zeit geopfert und sich nur noch um mich "gekümmert", er wollte alles wieder gutmachen und mir bei der verarbeitung helfen...war leider zwecklos...irgendwann kam dann von seiner seite die frustration hinzu und die streits wurden noch schlimmer.

irgendwann waren wir so am ende das sogar die polizei mal vor unserer tür stand und ab da hat sich der hebel langsam umgelegt. ich kann inzwischen sehen was er für mich tut...das hab ich vorher ungelogen nicht gekonnt. in 2 wochen haben wir unsere erste therapiestunde, alleine kommen wir da niemals ganz raus.

fazit: wenn man sich sicher ist mit dem partner und dafür kämpfen will, kann man es auch schaffen und auch wenn man aus verletzungen heraus manchmal gefühle für den partner verspürt die man nicht mehr mit liebe vereinen kann, dann kann es doch sein dass man eines tages wieder ganz anders fühlt.

wobei..ich wohl auch kein paradebeispiel für eine glückliche beziehung bin. aber ich wusste einfach in mir drin dass ich diesen mann nicht verlieren wollte/will.
 
Dabei
5 Nov 2007
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#7
Hallo Saddy,
er war noch nie dein Traummann. Jedenfalls nicht ohne Einschränkung, immer nur in bestimmten Fasen in deiner subjektiven Wahrnehmung. Von Außen kann man es etwas objektiver sehen.

Wenn du jetzt merkst, dass du nicht mehr so anhänglich bist, dann kann das sogar ein gutes Zeichen sein. Dass du dich weiter entwickelt hast, dass du selbständiger geworden bist. Dass du nicht mehr so abhängig bist, von seinem Verhalten und seiner Zuwendung. Du warst noch sehr jung, als ihr zusammen kamt.

Und gut möglich, dass die aktuellen Probleme auch Ausdruck von unbewussten Verlustängsten sind, die mit ihm direkt gar nicht zu tun haben. Eher mit der Art, wie du als Kind die Trennung deiner Eltern und das Verhalten deines Vaters empfunden hast. Dass da etwas nachwirkt, das du noch nicht verarbeitet hast. Aber das ist nur eine Vermutung der du nachgehen solltest.

Bei allen Schwierigkeiten, die ihr immer wieder habt solltest du immer bedenken, dass dieser Mann dich immer noch wirklich liebt.

Und das ist nicht selbstverständlich in einer längeren Beziehung.

 
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Ronja83

Gast
#8
Wenn du jetzt merkst, dass du nicht mehr so anhänglich bist, dann kann das sogar ein gutes Zeichen sein. Dass du dich weiter entwickelt hast, dass du selbständiger geworden bist. Dass du nicht mehr so abhängig bist, von seinem Verhalten und seiner Zuwendung. Du warst noch sehr jung, als ihr zusammen kamt.
das denke ich auch, vielleicht ist es sogar eine chance völlig neue rollen in der beziehung zu entwickeln. vielleicht bessere..
 
Dabei
25 Sep 2007
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#9
Ja,ich merke es auch, dass ich immer selbstständiger werde seit ich letztes Jahr von zu Hause ausgezogen bin. Ich erlebe ein völlig neues Leben, mache neue Erfahrungen,kann mich voll entfalten und bin auf (fast) keinen mehr angewiesen und ich genieße es in vollen Zügen:):)
Wahrscheinlich ist dieses neue Wissen was ich dadurch habe auch ein Grund dafür, dass er anfängt mich zu langweilen. Er wohnt noch bei seinen Eltern und lässt sich vorschreiben, wann er zu Hause sein soll, seine Eltern rufen ständig an wenn wir zusammen sind, er ist so viel gebundener als ich, weniger spontan.
Wenn er zwei Tage seine Mama nicht gesehen hat weil sie sich durch ihren Dienst immer verpasst haben, setzt er sie an erster Stelle:roll: Ich habe nichts dagegen, aber schon, wenn er mich dadurch zurücksetzt, wo wir uns sowieso nur einmal in der Woche sehen, wenn überhaupt.
Er wurde jetzt vor ein paar Tagen eingebürgter, theoretisch könnte er jetzt sein Leben auch in die Hand nehmen, wo er mir doch schon gesagt hat dass sich in letzter Zeit seine Beziehung zu seinen Eltern geändert hat. Wie gesagt, theoretisch...

@nic: Ich weiß, dass er mich liebt, aber was nützt mir das, wenn wir seit vier Jahren auf einer Stelle stehen? Wenn er sich keinen Ratschlag geben lässt und einfach nicht will, dass sich etwas entwickelt weil es ja dann auch fester/ernster zwischen uns werden könnte?
Ich habe rein gar nichts gegen seine Unabhängigkeit, sie ist mir lieber als wenn er ständig klammern würde. Aber manchmal ist er mir ein wenig ZU unabhängig, was unsere Beziehung betrifft.
Ich will ihn jetzt nicht heiraten oder sofort mit ihm zusammenziehen, aber mal ein Wochenende zusammen weg fahren wäre eine großartige Sache...

Ich ertappe mich immer öfter dabei wie ich meine Zeit oder mein Leben in nächster Zeit ohne in plane und auch keinen Wert mehr auf seine Einwände lege, weil ich jetzt einfach leben möchte, mich selbst entwickeln möchte und nicht mehr das Mädchen sein will mit dem er seit vier Jahren jeden Samstag immer nur durch Dresden läuft. Mit ihm kann ich das nicht tun, also möcht ich es ohne ihn tun...

Ich habe schlichtweg das Gefühl dass er mich bremst und das macht mich wütend!

Aber ist es nicht gerade das schöne an einer Beziehung, oder sollte es sein, dass man neue Dinge gemeinsam erlebt?:(

@o>Spatz<o: Was aber habe ich davon wenn ich ihm die Hölle heiß mache? Ich habe ihm oft genug gesagt was Sache ist, was ich mir wünsche und er bekommt es in letzter Zeit auch zu spüren dass die Beziehung mir so nicht mehr passt. Was soll ich tun? Ich will ihn nicht dazu zwingen oder überreden, ich will dass er es tut weil er es will, weil er es für die Beziehung will und nicht damit ich endlich Ruhe gebe. Verstehst du?
 
Dabei
9 Jan 2010
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#10
Hm.. Ja, ich verstehe das durchaus.
Es scheint mir nur äußerst ungerecht, dass du dir Mühe gibst für diese Beziehung und er lässt sich weiterhin von Mama versorgen und lässt dich links liegen...? Er lässt dich allein um die Beziehung kämpfen. Das empfinde ich als sehr ärgerlich für dich.
 
Dabei
10 Jan 2009
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#11
Liebe Saddy

nachdem ich jetzt ein bißchen was von Dir und Deiner Geschichte kenne, wage ich mal zu urteilen und zu interpretieren.

Ich stimme nic in dem Punkt zu, dass er nur phasenweise Dein Traummann war. Vor allem nach eurer letzten Trennung, wenn man der Meinung ist: "Ja, jetzt geht es aufwärts!"

Allerdings hat sich in Deinem Leben in den letzten paar Monaten sehr viel verändert - Du gehst und er tritt auf der Stelle. So etwas passiert und es ist auch schlimm, vor allem wenn man nicht mehr gemeinsam daran arbeiten kann, allerdings sehe ich von seiner Seite nicht den Wunsch daran zu arbeiten. Er scheint Deine Probleme an und mit der momentanen Situation auszublenden und nicht erkennen zu wollen. Die Warnsignale übersieht er gekonnt.

Er liebt Dich sicher, aber irgendwie auf seine Weise. Und die passt mit Deiner Vorstellung von Liebe und Beziehung (jetzt) nicht mehr zusammen. Du entwickelst Dich, findest Dich, merkst was Dir gefällt und was nicht und befindest Dich insgesamt nach wie vor in einer Veränderungsphase. Gerade bei einer langen Beziehung in eurem Alter ist es sehr schwierig, sie gemeinsam aufrecht zu erhalten. Das geht eben nur mit ganz viel GEMEINSAMER Arbeit daran.

Auch sein Verhalten in den von Dir beschriebenen Situationen finde ich nach wie vor eigenartig. Er geht für meinen Geschmack zu wenig auf Deine Wünsche und Bedürfnisse ein und sieht das wohl ziemlich locker.

Eine Beziehung soll Spaß machen und vor allem glücklich machen - natrülich kann das nicht immer der Fall sein. Aber auch in schwierigen Phasen sollte man zumindest bereit sein zu kämpfen und sich seiner Gefühle sicher sein.

Du bist Dir weder sicher, noch bist Du glücklich. Und genau das halte ich für den entcheidenden Punkt. Dir fehlt das Glück, die Unbeschwertheit, das "Paar-sein".

Ich werde das Gefühl nicht los, dass er "noch nicht so weit ist". Er kann mit Deinen Veränderungen nicht Schritt halten. Das muss er auch gar nicht.

Das Leben und die Wege, die man beschreitet verändern sich - entweder man findet einen gemeinsamen und kann hn auch gemeinsam weiter gehen, oder nicht. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

Dass er nun immer mehr auf Dich zukommt, hat einfach damit zu tun, dass Du selbstbewusster bist,nicht mehr von ihm "abhängig" und Dich dadurch ein Stück weit von ihm entfernst. Vielleicht ist es auch unterbewusst doch ein Erkennen seinerseits, dass er Dich evtl. verlieren könnte. Aber solche Spielchen und ein Hin und Her helfen euch natürlich nicht weiter. Und dass Du dann doch wieder Angst hast, es könnte ohne ihn nicht schön sein und Du könntest die falsche Entscheidung treffen wenn Du Dich trennst ist doch ganz natürlich. Wer hat davor nicht Angst, wenn man eben an einem Menschen hängt und lange zusammen ist.
Aber bitte: solltest Du Dich für eine Trennung entscheiden, dann sprich das auch aus. Mit "im Sande verlaufen lassen" ist weder Dir, noch ihm geholfen, vor allem kann so keiner richtig abschließen und ich finde es sehr ungerecht.

Bei Deiner Entscheidungsfindung kann Dir keiner helfen, aber vielleicht können wir ja wenigstens Dein Gefühlschaos ein bißchen ordnen.

Alles Liebe,
Egal
 
Dabei
25 Sep 2007
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#12
Danke für deine Antwort, Egal, ich werd mal drüber nachdenken.

Es gibt wieder Neuigkeiten.
Da wir uns vor Samstag nicht sehen können, haben wir ein paar (sehr lange) Mails geschrieben und so miteinander geredet und haben nichts als die Wahrheit gesagt (ich jedenfalls).
In meiner letzten Mail habe ich ihm buchstäblich das Herz ausgeschüttet und mir alles ohne Rücksicht von der Seele geschrieben.
Das Ergebnis war, dass er erschütert ist und jetzt erstmal Zeit zum Nachdenken über meine Worte braucht...
Und ich dumme Kuh würd am liebsten zu ihm gehen und ihn trösten:roll: Durch die Mails sind wir wieder einander ein Stück näher gekommen, er weiß was ich fühle und ich weiß was er denkt und ich habe gemerkt dass ihn meine Wahrheit ziemlich getroffen hat und traurig macht... Einerseits ist es gut, dass er nun alles weiß, andererseits möchte ich nicht dass er traurig ist und wegen dem Nachdenken wieder auf Abstand geht...
Und ich merke, dass er mir doch nicht so egal ist wie ich die letzten Tage dachte.

Ach mensch:roll:
 
Dabei
25 Sep 2007
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679
#13
Wir haben heut miteinander gesprochen, er ist spontan zu mir gekommen. Das Treffen hat insgesamt acht Stunden gedauert, in dem viel geredet, gelacht, gekocht und schlussendlich auch geweint wurde.
Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es wohl in den letzten Monaten ein Ereignis gegeben hat, was mir nicht sonderlich gefallen hat (welches das genau war, weiß ich selbst nicht mehr) und ich habe damals-wie immer- nicht gleich gesagt was los ist sondern alles gesammelt und letzte Woche war es dann zuviel.
Dass wir beide gleichermaßen Sturköpfe sind hat diesmal dazu geführt dass es sich mit jedem Wort verschlimmert hat und wir schließlich beide am Ende mit den Nerven und der Geduld und was weiß ich alles waren.
Wir haben also heute alles von Grund auf aufgerollt und besprochen, er hat mich regelrecht dazu "gezwungen" zu sagen was ich denke bzw was mich bedrückt, damit hab ich immer die größten Probleme. Nicht nur bei ihm, allgemein kann ich schlecht über meine Probleme sprechen, was schon oft bei verschiedenen Menschen zu Missverständnissen geführt hat.
Aber es hat so gut getan und wir sind uns heute auf einer ganz neuen Ebene näher gekommen.
Ich habe auch gemerkt, dass wenn ich ganz locker und entspannt bin und nicht so verschlossen wie sonst, dass wir viel mehr Spaß haben. Mit ihm zusammen lachen macht noch viel mehr Spaß:)

Jetzt ist es also meine Aufgabe, offener ihm gegenüber zu werden, gleich zu sagen wenn mir etwas nicht passt und auch sonst ihm entspannter werden. Hört sich alles so leicht und selbstverständlich an, aber für mich ist das ein riesiger und schwerer Schritt und ich weiß gar nicht wo und wie ich anfangen soll.

Auf die Gefahr hin, als idiotisch abgestempelt zu werden: Ich möcht diesen Menschen nicht verlieren und ich habe gemerkt, wie sehr ich ihn mit unbedachten Worten verletzt habe und das möchte ich nicht noch einmal erleben

Habt ihr Ideen, wie ich mein Problem beseitigen kann?
 
Dabei
10 Jan 2009
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#14
Erstmal wünsch ich euch, dass es wieder besser wird und mit euch beiden klappt, wenn ihr das wirklich wollt.

Zu Deinem Problem:
Du wirst es nicht einfach beseitigen können, sondern musst eben kontinuierlich daran arbeiten - das heißt, wenn es mal wieder so weit ist, dass Du etwas nicht gut findest, dann musst Du es auch wirklich gleich ansprechen. Aber auch er ist dabei gefordert. Und zwar indem er Dich ernst nimmt, denn das hat er scheinbar bei euren letzten Gesprächen nicht getan. Zumindest habe ich es so verstanden.

Ich finde es ein bißchen "einfach" die Fehler nun bei Dir selbst zu suchen - habt ihr denn auch über ihn und sein Verhalten gesprochen?
 
Dabei
25 Sep 2007
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#15
Danke für deine Wünsche..:)

Wieso denkst du dass er mich beim letzten Gespräch nicht ernst genommen hat?
Wir haben auch über ihn gesprochen, über die Gründe wieso er sich so verhalten hat und haben es auch geklärt, er arbeitet jetzt in sofern an sich, dass er sich dreimal überlegt bevor er etwas sagt und nicht so emotional (falsch) reagiert. Das ist für ihn mindestens genauso schwer wie für mich meine Verschlossenheit zu überwinden, er ist der Typ, der denkt, dass alles was er sagt und tut richtig und begründet ist. Er hat sich auch für seine verletzenden Ausdrücke entschuldigt.
Nur das Problem mit der wenigen Zeit die wir miteinander verbringen lässt sich nicht so leicht beheben. Er ist noch mehr freiheitsliebender als ich. Ich hoffe, wenn ich offener werde und wir besser miteinander klar kommen, mehr Spaß miteinander haben, einfach lockerer miteinander umgehen, dass es dann alles von "selbst" kommt.

Jetzt heißt es einen Schritt nach dem anderen tun.
 
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