Gedanken beim Sex

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Gast
#1
Hallo!

Mich beschäftigt das schon sehr lange.
Ich bekomme Lust, wenn ich an echt krasse Sachen denke. Auch an Gewalt. Dabei bin ich selbst aber immer derjenige der es tut und richtig sadistisch ist aber gleichzeitig immer und ausschließlich ich diejenige wo gequält wird.
Es gibt kein normal. Und es sind nur Gedanken. Aber mir macht das schön Angst. Ich frage mich ob andere Frauen auch solche Sachen denken. Oder ob mit mir was nicht stimmt.
Warum kann ich nur so geil werden?
Also mich belastet das sehr.
Es ist auch so, das ich als Kind schon an sowas dachte. Schon als Vorschulkind.
Ehrlich gesagt fühle ich mich richtig pervers und abstoßend dabei.
Habe sogar oft Angst ich bin so böse das ich meinem Partner verletzten könnte.
In Real steh ich überhaupt nicht aus sowas. Nur denken muss ich dabei so.

Ich das einfach eine Neigung? Warum stößt es mich dann selber ab. Selbst dabei. Aber da unten geht nur so was.
Stimmt irgendwas mit mir nicht?
Kennt jemand was ähnliches von sich oder anderen?

Schreibt ruhig alles was euch dazu einfällt.
Und danke schon mal!
 
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Dabei
10 Jan 2014
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#2
Dabei bin ich selbst aber immer derjenige der es tut und richtig sadistisch ist aber gleichzeitig immer und ausschließlich ich diejenige wo gequält wird.
Das verstehe ich nicht ganz, meinst Du Selbstgeißelung? Du führst die Regie? Quälst Dich selbst?

Habe sogar oft Angst ich bin so böse das ich meinem Partner verletzten könnte.
In Real steh ich überhaupt nicht aus sowas. Nur denken muss ich dabei so.
Du hast wirklich kein Bedürfnis, es real auszuleben oder fürchtest Du Dich vor Deinem Selbstbild?

Ich das einfach eine Neigung? Warum stößt es mich dann selber ab. Selbst dabei. Aber da unten geht nur so was.
Es gibt doch viele Leute die sadomasochistische Neigungen haben, allerdings wundert es mich dass es Dich selbst abstößt. Vielleicht stößt es Dich ab weil es nicht konform geht mit Deinen Vorstellungen wie es sein sollte.

Ich weiß ja nicht wie weit Deine Gewaltfantasien gehen aber grundsätzlich ist es nicht pervers, solche Gedanken zu haben.

Es ist auch so, das ich als Kind schon an sowas dachte. Schon als Vorschulkind.
Ich kenne mich nicht aus aber habe es selten gehört, dass jemand in diesem Alter schon so intensive Fantasien hatte. Ich persönlich hatte in diesem Alter noch keine sexuellen Regungen, habe aber auch schon gehört, dass das vorkommt.

Und war es damals auch schon mit sexueller Erregung verbunden?
 
Dabei
8 Nov 2011
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#3
Ok, es ist so, das ich dabei denke wie ich selbst ziemlich fieß zu mir bin. Degradierend, erniedrigend und auch mit Gewalt.
Würde sowas auch nur ansatzweise in echt sein, ist sofort aus.
Und wenn ich darüber nachdenke hab ich das schon immer gemacht. Eben schon im Vorschulalter. Erregung hatte ich dabei nicht so unbedingt. Das musste eben irgend wie so. Ich hab da nicht drüber nachgedacht. War normal. Mir fällt das ja erst im Nachhinein auf.

Es es ist nur so, das ich hoffte von normalen Leuten zu hören ob das im Spektrum des normalem ist. Oder was nicht mit mir stimmen könnte.
Vielleicht ist klar das es echt nicht so einfach ist so darüber zu reden.
 
Dabei
5 Sep 2011
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#4
Redest du hier ausschließlich über Fantasien? Dann: Who cares?
Willst du das praktizieren? Dann gilt: Dafür brauchst du einen ähnlich geneigten Partner. ;)

Ich weiß ja nicht wie weit Deine Gewaltfantasien gehen

Ist das nun erheblich für die Beurteilung, ob Fantasien noch "normal" oder "zulässig" oder "in Ordnung" sind?
Dann sollte niemand in meinen Kopf sehen, das steht fest. Aber ich praktiziere einige der Sachen auch und genieße sie. Ich sehe darin kein Problem, ich bin sexuell eben moderat masochistisch veranlagt.
 
Dabei
10 Jan 2014
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#6
Ist das nun erheblich für die Beurteilung, ob Fantasien noch "normal" oder "zulässig" oder "in Ordnung" sind?
Dann sollte niemand in meinen Kopf sehen, das steht fest. Aber ich praktiziere einige der Sachen auch und genieße sie. Ich sehe darin kein Problem, ich bin sexuell eben moderat masochistisch veranlagt.
Mir geht es nicht darum, Fantasien zu beurteilen oder zu bewerten, vielleicht eher darum, ob ein Mensch mit seinen Fantasien- wenn er nun beabsichtigt sie auszuleben- glücklich werden kann. Wenns nun so weit geht, dass jemand nur sexuelle Erregung empfinden kann, wenn er jemand oder sich selbst erdrosselt oder weiß der Geier, dann könnte das die Lebensqualität schon einschränken :cool:
 
Dabei
8 Nov 2011
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#8
Jesse Blue, der war nicht schlecht. Kann verstehen das du dir den nicht verkneifen konntest.
Aber er im ernst, es ist wirklich so.

Und ich ich denke nicht ans erdrosseln oder sterben oder so. Aber eben schon brutal.

Und ausleben kommt für mich nicht in frage. Darauf stehe ich einfach nicht. Da bekomme ich Angst und ich muss aufhören.

Ich will hauptsächlich wissen ob das normal ist und andere auch so denken.
 
Dabei
10 Jan 2014
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#9
Ja, ich nehm Dir ab dass Du es schon als Kind hattest, mir haben 2 Leute erzählt dass sie sehr früh sexuelle Regungen haben. Allerdings wurden diese auch durch Missbrauch so früh geweckt.

ob es normal ist: wie gesagt, viele betreiben SM, die einen soft, die anderen derber. Ob Du Dich nun in Deiner Fantasie selbst hart rannimmst oder ein anderer spielt doch keine Rolle, bin sicher dass Du da nicht die einzige bist. Viele Menschen haben Gewaltfantasien beim Sex- ist Dir das wirklich unbekannt? Unabhängig davon, ist es doch gleichgültig ob es normal ist. Es gibt nichts was nicht schon einmal gedacht wurde, Du bist mit Sicherheit nicht die einzige mit diesen Fantasien. Nimm sie an wenn Du kannst. Wärest Du dann glücklicher? Oder was fehlt?
 
Dabei
15 Mai 2011
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#10
Ich will hauptsächlich wissen ob das normal ist und andere auch so denken.
Erlaubt ist, was beiden gefällt und nicht gegen das Gesetz verstößt. Mit meiner Partnerin rangele ich z.B. gern um Sex, also gespielte Vergewaltigung. Auch wenn es dabei nicht um Gewalt geht, sondern um die Auslebung der Männer- und Frauenrolle und wir uns nicht wehtun, geht das in eine ähnliche Richtung und ist ein prickelnder Ausgleich zwischen den zärtlichen Malen.
 
Dabei
8 Nov 2011
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#11
Ok, missbraucht worden bin ich Kind auch.
Ich weiß nicht alles darüber, weil ich da viele Lücken in der Erinnerung habe. Und ich wollte wissen ob das ein normales denken ist oder eine Folge des Missbrauchs.
Weil ich nicht weiß was es zuerst gab. Diese Fantasien oder den missbrauch.

Heute belastet mich mich das weil ich keinen normalen Bezug zu Sex bekomme. Ich möchte gerne, aber empfinde nichts dabei. Oder habe sehr viel Angst.
Die haben mir als Kind immer erzählt das würde mir irgendwann gefallen. Und das ich es nicht anders gewollt habe.
Wenn ich heute dabei sowas denke, fühle ich mich als ob ich das feierlich wollte und ich Schuld bin und es verdient hatte.
Keine Ahnung ob Menschen ohne solche Erfahrungen das verstehen können.
Ich fühle mich wie ein Monster. So wie die Männer früher.

Tut mir mir leid das ich das nicht gleich gesagt habe. Ich wollte unverfälschte Meinungen anderer.
 
Dabei
15 Mai 2011
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#12
Unverfälscht ist eine Meinung, wenn alle tatsachen offenliegen. Als Kind solche Neigungen zu haben, ist nie gesund. Und sicher liegt es am Missbrauch. ich empfehle Dir eine Therapie, damit Du das verarbeiten kannst und es Dir nicht noch weiter nachhängt.
 
Dabei
8 Nov 2011
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#13
Ich bin in Therapie. Schon sehr lange. Es ist kompliziert. Richtig reden kann ich einfach nicht darüber.
Meine Probleme muss ich alleine lösen.
 
Dabei
31 Jul 2011
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#14
Ich bin in Therapie. Schon sehr lange. Es ist kompliziert. Richtig reden kann ich einfach nicht darüber.
Meine Probleme muss ich alleine lösen.
Das ist Blödsinn so habe ich auch mal gedacht bis alles wie ein Bumerang
zurück gekommen ist.
Setzt dich nicht unter Druck. Und
So leid es mir tut du musst dich damit auseinander setzen.
 
Dabei
25 Apr 2009
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#15
Wie lange bist du in therapeutischer Behandlung, warst du in einer Klinik, ist es eine Traumatherapie? Wird dein "inneres Kind" mit behandelt?
Das hier ist "eigentlich" das falsche Forum dafür. Bist du in einem Forum angemeldet, wo es User gibt, die sich damit auskennen/ggf. betroffen sind? Alleine wirst du das Erlebte nie verarbeiten können. Glaub mir.
 
Dabei
8 Nov 2011
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#16
Ich wollte einfach nur wissen wie normale Menschen darauf reagieren.

Aber er sonst ist alles gut, bin schon viele Jahre in Therapie. War monate in Kliniken. Und ich kenne auch andere Foren. Von mir geht keine Gefahr aus.

Danke schön an alle...
 
Dabei
15 Mai 2011
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#17
Von mir geht keine Gefahr aus.
Vielleicht nicht für andere. Aber Deine destruktive Haltung Dir selbst gegenüber schadet Dir und Deiner Lebensqualität. Was Du hast, ist keine Neigung (auch wenn dies anfangs so rüberkam), sondern es ist ein Opferverhalten, das sich seit dem frühen Kindesalter nicht geändert hat. Und wenn eine 3- oder 4-jährige irgendwelche sexuellen oder gewalttätigen gedanken hat, hat das sicher nichts mit einer üblichen neigung zu tun. Ebensowenig, wenn Du glaubst, Du verdienst diese Sachen oder hättest gar Schuld daran. An solch einem Geschehen hast Du nie Schuld. Du warst ein Kind. Niemand verdient so etwas.

Ich empfehle Dir, den therapeuten zu wechseln. Schau Dich mal im Internet nach Profis diesbezüglich um oder, falls Du Dich einem User via PN anvertrauen magst, kann Dir dieser bestimmt beim Recherchieren helfen.
 
Dabei
8 Nov 2011
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#18
Danke! Ist wirklich ernst gemeint.
Mich suche immer nach normalen Erklärungen für meine Probleme. Und dann gibt es immer Momente in denen ich erkenne das es wirklich daran liegt. Das gibt mir dann wieder antrieb etwas zu tun.
Ich verdränge sehr viel. Schieb es weg, tue einfach als hätte das nichts mit mir zu tun.

Also ich danke euch für eure Hilfe.
Liebe Grüße
 
Dabei
5 Nov 2007
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#19
....Aber er sonst ist alles gut, bin schon viele Jahre in Therapie. War monate in Kliniken. Und ich kenne auch andere Foren. Von mir geht keine Gefahr aus......
Ja, so wie du es beschreibst, geht von dir keine Gefahr aus. Es geht um dich, was dich weiter bringt. Wie ist es dir bei den vielen langen Therapien ergangen? Welche Erfahrungen hast du da gemacht?
 
Dabei
15 Mai 2011
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#20
ich suche immer nach normalen Erklärungen für meine Probleme.
Die Erklärung ist schlichtweg:

Du warst ein verletztliches undschuldiges Kind, das vertraut hat und von einem kriminellen Erwachsenen missbraucht wurde. Und weil weder Deine Umgebung noch Du selbst euch ausreichend damit beschäftigt hat, Dir klarzumachen, dass der Schuldige der Kriminelle und nicht das missbrauchte Kind ist, hat sich eine falsche Botschaft in Dir verankert: Dass Du etwas an Dir hast, was Dich nichts anderes als dieses Schicksal verdienen lässt.

Frag Dich mal, was Du einer guten Freundin entgegnen würdest, die mit diesem Problem an Dich heranträte. Würdest Du sie darin bestätigen, dass ein kind es verdient hat, sexuell missbraucht zu werden? Dass die Schuld beim Kind liegt?

Du solltest dafür sorgen, dass Dich eine kriminelle Person nicht länger bricht. Und Du solltest mal dringend weinen.
 
Dabei
8 Nov 2011
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#21
Welche Erfahrungen ich in Therapie gemacht hab? Das ich nicht nicht darüber reden will, sondern wirklich nicht kann. Eher fall ich in Ohnmacht. Das nie alles in Ording war, das ich mir viel einrede um einigermaßen gut zu leben. Das sich das aber rächt weil ich immer wieder in ein loch falle und nicht davon weglaufen kann. Ich bin stabiler geworden. Bin gewachsen. Hab teilweise meine Sichtweisen zu mir geändert.
Ich hab gelernt das ich nicht immer sagen kann es geht mir gut, Menschen an mich ran lassen müsste. Aber da bin ich noch nicht wirklich gut drin. Alles in allem hab ich gemerkt wie groß der Schaden ist.


Jesse Blue, du bringst es ganz gut auf den Punkt. Etwas komplexer ist es schon.
Du hast recht, heulen würde mir echt mal gut tun. Aber ich kann nicht heulen. Ich kann das alles im Bezug auf mich nicht spüren. Wenn ich etwas fühle dann unkontrolliert. Dann muss ich alles wieder unter Kontrolle bringen. Das passiert mir zb beim Sex. Oder in träumen oder in flashbacks. Das ist dann so viel auf einmal und schlimm.

Würde mir jemand anders das erzählen, würde ich natürlich anders denken. Da kann ich das nach empfinden. Mich macht sowas sogar dann richtig wütend.
Aber auf die wo das bei mir waren bin ich einfach nicht wütend.
Bei dem einem war es sehr schlimm wütend zu werden. Aber ich glaube es liegt eher daran das ich kein Bezug zu mir früher habe und keine Verbindung zu meinen Gefühlen von damals.

Ich ich hab als ich so um die 20 war ne Gerichtsverhandlung geführt und hab dann für mich ein neues leben angefangen.
Alles hinter mir gelassen. Ich dachte das reicht. Nur holt mich das immer wieder und in ganz vielen Bereichen meines Lebens ein.

Im Moment ist es hauptsächlich Nähe wo ich so mein Problem hab. Beziehung zu Menschen. Die wenigsten wissen das von mir. Und nur mein Partner weiß alles. Und keiner würde das Ahnen. Weil ich sehr optimistisch, immer Fröhlich, witzig und immer kriesenfest bin. Und mehr will ich auch nicht das andere von mir sehen.

Es überrascht mich das du das doch so gut verstehst.
 
Dabei
15 Mai 2011
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#22
ich kann nicht heulen. Ich kann das alles im Bezug auf mich nicht spüren. Wenn ich etwas fühle dann unkontrolliert. Dann muss ich alles wieder unter Kontrolle bringen. Das passiert mir zb beim Sex. Oder in träumen oder in flashbacks. Das ist dann so viel auf einmal und schlimm.
Kontrollieren kannst Du gar nichts. Du kannst Dir allenfalls das ganze Leben versauen, wenn Du nicht den Mut findest, Dir der Sache bewusst zu stellen.

Würde mir jemand anders das erzählen, würde ich natürlich anders denken. Da kann ich das nach empfinden. Mich macht sowas sogar dann richtig wütend.
Aber auf die wo das bei mir waren bin ich einfach nicht wütend.
Denk nach, Mädchen. Ein Vergewaltiger unterscheidet sich nicht von einem anderen Vergewaltiger. Übertrage die Beispiele aufeinander. Finde einen relevanten Grund, weswegen Du zwischen Dir und einem außenstehenden Fall zu differenzieren neigst. Du musst den Mut finden, Dir bei Dir selbst einzugestehen, was Du bei anderen denken würdest.

Ich bin kein Psychologe, allenfalls ein Analytiker. Eine Magersüchtige sieht im Spiegel etwas anderes, als das, was real ist. Im Wissen dessen (sie kann sich schließlich über die Krankheit informieren) muss sie anfangen, sich einzugestehen, dass sie dem, was sie sieht, nicht vertrauen und demnetsprechend auch nicht länger folgen kann. Vor allem, wenn die Zahlen das Gegenteil bestätigen. Ich empfehle Dir das gleiche zu tun. Stelle Deine Gefühle und Deine Gedanken in Zweifel. Vertrau dem, was rational Sinn ergibt. Die Emotion hat dann eine Chance, dem zu folgen. Das kann jedoch nicht klappen, wenn Du Dich in irrationalen Gefielden herumtreibst oder diese Sache gänzlich verdrängst.

Und wie gesagt: Wechsle Deinen Therapeuten. Wenn Dein aktueller Therapeut es nicht hinbekommt, dann verschwende nicht noch weiter Zeit an ihm.
 
Dabei
8 Nov 2011
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#23
Du haust mich um.
Ehrlich. im positivem Sinn.

Ich kann mitlerweile sagen wann ungefähr ich anfing zu denken ich sei anders als andere. Das hat dann viel mit Selbstwert Gefühl zu tun. Woher nehmen, wenn es immer ganz anders war.

Das mit der magersüchtigen hast du gut verglichen.
Nur hast du vergessen wo sie anfängt. Die wissen nämlich erst nicht das sie krank sind.
Vor ein paar Jahren hab ich das alles auch noch so tief verdrängt und verleugnet das ich das Wort Vergewaltigung nicht mal hören konnte. Geschweige denn den Gedanken zulassen konnte das mit mir in Verbindung zu bringen. Trotz rechtskräftigem Urteil gegen einen davon.
Das gehörte alles zu den Dingen die ich verdrängt habe um zu funktionieren. Im Alltag, im leben. Das hab ich nämlich auch noch auf die Reihe bekommen müssen. Neben der Angst, Albträumen, flashbacks und Gerichtsverfahren. Und zwar alles alleine. Heimlich.
Bis vor ein paar Jahren dachte ich ich hatte eine normale sogar schöne Kindheit. Für mich war das alles normal. Alles andere hab ich einfach ausgeblendet. Wie die magersüchtigen im Spiegel.
Und jetzt bin ich gerade da dran zu erkennen das meine wahrnemung völlig falsch ist.
Aber wenn alles was ich bisher glaubte komplett falsch ist, woher soll ich denn wissen was richtig ist? Jetzt mal wirklich, ich dachte immer und zwar bis vor wenigen Jahren der Himmel sei grün, und dann kamen alle und behaupten das ist Blau.
Das mag ich verstehen das Grün eine Lüge war, aber tief im inneren bleibt es noch lange Grün.
Was ist denn rational??

Darum um stell ich hier so ne blöde frage. Klar vermute ich das einige sehr üble Sachen die ich als kleines Kind gedacht, geträumt, nachgespielt hab die Folge von missbrauch sein könnten.
Aber ich schaffe es noch nicht wirklich darüber zu reden. Woher soll ich denn aus mir selber plötzlich wissen was rational ist?
Zumal es immer noch schwierig ist alles auf einmal zu sehen. Wenn mir alles zuviel wird verschwindet nämlich alles im Nebel.
Du sagst, vertraue nicht deinen Gefühlen und Gedanken!
Der erste missbrauch war als ich 4-5 war bis 6. Da gibt's noch keine klar strukturierten Erinnerungen. Keiner weiß davon. Nur der Täter und ich. Und ich hatte alles aus meiner Kindheit komplett verdrängt.
Die Erinnerungen die ich habe sind in der Richtung eindeutig. Dazu dann noch das ich auffällig war als Kind. Mit selbstverletzungen, ins Bett machen solchen Gedanken und Gefühlen, Träume und echt extrem auffälligen spielen. Du sagst vertrau dir nicht. Da liegt es doch viel näher zu sagen ich spinne wie dem zu Glauben.
Es gibt Sachen die tun in der Seele so weh, das es die viel leichtere Alternative ist zu Glauben ich selber sei verrückt, pervers, bösartig oder hab es nicht anders verdient.
Also wenn es keine Beweise, nur Indizien gibt wer sagt dann was Realität ist?

Zum Verständnis da gabs mehrere Sachen. Das als kleine Kind. Dann zwei einmalige Sachen in der Grundschule und von dem einem wissen auch andere weil es polizeilich verfolgt wurde und dann nochmal später über einen Zeitraum von einem Jahr der dafür auch verurteilt wurde.
Alle diese Dinge hab ich als Kind nie jemandem erzählt und verdrängt.

Du sagst, und hast ja recht damit ich soll mich auf die Realität Stützen. Auf Fakten. Auf Rationalität. Ganz meine Meinung. Aber ich weiß oft nicht wie. Ich spüre da oft den Boden unter den Füßen nicht.

Und meine therapeutin ist ist so schon ok. Nur sollte ich vielleicht noch mal nach ner speziellen traumatherapeutin suchen.
Aber sie hat mich wirklich schon weiter gebracht als ich je dachte das ich kommen würde.
 
Dabei
15 Mai 2011
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#24
Die Rationalität folgt unwiderlegbaren Beweisen. Die Magersüchtige überlistet man, indem man Teile ihres Körpers ohne Kopf zeigt und sie dann unter anderen Magersüchtigen mischt. Die Magersüchtige wird infolge dessen alle Beispiele als magersüchtig anerkennen. Deckt man dann die dazugehörigen Köpfe auf, trifft es sie wie ein Schlag. Der Anfang ist getan.

In Deinem Fall liegt es nahe, Dich auf eine andere Person zu projizieren, z.B. Deine (fiktive?) Tochter. Du bist Deine Tochter. Sollte Deine Tochter im Alter von 4 oder 5 mit einem Mann Sex haben? Was empfindest Du bei diesem Gedanken? Sollte sie sich selbst verletzen? Sollte sie sich in diesem Alter selbst befriedigen, dazu noch aggressiv? Was sind Deine Gefühle dabei? Ist das eine schöne Kindheit?

Schließe Deine Augen und nimm Dir viel Zeit und versuche Dir diesen Gedanken detailliert vorzustellen, wie es passiert, dass diese Deine Tochter dies erlebt und versuch die Gedanken und Emotionen, die Du als Mutter dabei empfinden würdest, vollständig zuzulassen. Wut, Verzweiflung, Trauer, Hilflosigkeit. Führ Dir Deine Hilflosigkeit vor Augen, dies bei Deinem Kind nicht verhindern zu können und lass auch diese Gefühle zu. Und wenn Du dabei weinen musst, dann weine. Und wenn Du soweit bist, vollständig in diesem Horrorszenario zu sein, dann schau Deiner Tochter ins Gesicht und erkenne, wer sie wirklich ist.
 
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Dabei
15 Mai 2011
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#26
Härte ist ein Zustand, der Dich nicht davon abhalten darf, Dein Ziel zu erreichen. Dein Ziel ist die Erkenntnis und die anschließende Aufarbeitung, indem Du Dich ihr stellst, sie vollständig zulässt und somit mit der Zeit Dein Gehirn konditionierst, diese korrekt einzuordnen.
 
Dabei
8 Nov 2011
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#27
Das würde heißen das wieder zu erleben.
Wie komme ich da dann wieder raus?

Ich weiß nicht in das so gut ist.
Das wäre doch voll retraumatisierend. Und das schadet und soll man eigentlich vermeiden.
Mich muss zugeben, ich hab da auch voll Angst davor.
Ich weiß nicht ob ich das Gefühl aushalte.
Jetzt bin ich stabil und will auch das das so bleibt.
Ich verstehe was du damit bewirken willst. Nur kann man Gefühle nicht an und aus knipsen wie man es plant.
Und flashbacks schon gar nicht.

Aber ich danke dir für das wirklich konstruktive Gespräch heute.
Ich rede selten so offen und bekomme selten so offene Antworten.
 
Dabei
8 Nov 2011
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#28
Ja, man nennt das traumakonfrontation. Das fehlt mir noch. Weil ich wie gesagt noch nicht mal drüber geredet hab.
Aber so hart. Und was ist wenn ich dann voll abstürze? Wenn ich wieder voll depressiv werde. Ich hatte schon sehr tiefe dunkle Löcher in die ich gefallen bin. Und da war mir meistens sterben die liebere Alternative als das zu fühlen wie ich mich gefühlt hab.
Davor hab ich einfach zu große Angst.
 
Dabei
15 Mai 2011
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#29
Du bist keineswegs stabil. Du bist latent aggressiv und selbstzerstörerisch, was Deine Sexualität ausschaltet und Dein Leben signifikant beeinträchtigt. Bedenke, dass Du als Erwachsene eine stärkere Mentalität hast, als als Kind. Damals brauchtest Du die Verdrängung, um es auszuhalten und weil sich keiner ordentlich darum gekümmert hat. Heute bist Du erwachsen und hast einen Therapeuten an Deiner Seite.

Du kannst nur durch die Wahrheit wachsen. Je länger Du wartest, desto ängstlicher wirst Du. Auf diesem Prinzip beruht jedes Trauma. Derjenige, der knapp dem Ertrinken entkommt, muss sich 10 Minuten ausruhen und dann optimalerweise sofort wieder ins Wasser springen, um diese Erfahrung durch positive Erfahrungen zu neutralisieren oder zumindest zu schwächen. Tut er das nicht, baut sich durch die Verdrängung ein nicht greifbares Angstmonster auf (=Trauma), welches er mit zunehmende Zeit immer schwerer verarbeiten kann.

Hier kann man Dir nur Tipps geben. Den Mut, den Du aufbringen musst, um Dich Deiner Vergangenheit zu stellen, muss von Dir kommen. Eine Bewältigung fällt einem leider nicht einfach in den Schoß. Somit ist es letztendlich Deine eigene Wahl, ob Du zeitlebens Opfer bleiben oder Dich daraus befreien willst. Du bist nicht dafür verantwortlich, was Dir damals widerfahren ist, wohl aber, was Du ab jetzt weiter machst.
 
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Dabei
8 Nov 2011
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#30
Ok, musste das erst sacken lassen.
Im Grunde hast du ja schon recht. Aber ich glaube du siehst das etwas zu sehr vereinfacht.

Was meinst du denn mit latend aggressiv?

Es kommt so schwarz weiß rüber alles.
Es war noch nie so, das ich mich nicht bemüht habe. Das ich nicht gekämpft habe. Sonst würde ich hier nämlich nicht mehr sitzen. Jeder Tag ist schwer.
Es war für mich ein ganz schön harter weg überhaupt zu sehen was da war.
Ich bin von klein auf auf unterster Stufe wie ein Fußabtreter erzogen worden. Hab mich ohne irgendeine Hilfe alleine da raus gezogen. Die Anzeige/Verhandlung und das normale was jeder hat, schule Ausbildung und Familie. Aus dem nichts. Und ich hab jetzt so einiges. Und ich bin verdammt stark.
Ich hab mich nicht beklagt und ich bin niemals liegen geblieben. Und bin verdammt weit gekommen.
Es ist also sicher nicht so das ich nichts tue.
Es ist nur nicht leicht. Und auch nicht mal eben zu verarbeiten.

Natürlich muss das von mir aus kommen. Ich muss an mir arbeiten und ich muss meinen weg finden und gehen. Und das alleine.
Ist mir bewusst.
 
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