Ethischer Konflikt zwischen Vernunft und Liebe

Dabei
4 Jun 2012
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#1
Dieses Thema ist in vielen literarischen Meisterwerken bereits abgehandelt worden, allerdings steht ein persönliches Anliegen dahinter um diese Diskussion aufzurollen.
Um eine rhetorische Frage nach Glück beantworten zu können muss man objektiv beurteilen, was mit meinem subjektiven Interesse nicht zu vereinbaren ist. Von daher ist diese Diskussion um die folgende Fragestellung nur da um andere Sichtweisen heranzuziehen.


„Du siehst mich also lieber in einer schlechten Ehe, als in einer glücklichen Beziehung“ (Person2)
Um hier noch mal zu einer Verdeutlichung zu kommen ist wahrscheinlich eine nähere Erklärung von Nöten.
Person 1= Du: Sie ist seit ca.4-5Jahren in ihn verliebt. Problematik: Er ist deutlich älter, verheiratet und Bekannter der Familie, seit ca.3 Jahren weniger körperlicher Kontakt, trotzdem fast tägliche Gespräche.
Person 2= mich: Ehemann, nach eigenen Angaben in einer schlechten Ehe gefangen, verliebt in Person 3
Person 3= neu entdeckte Liebschaft von Person 2
Person 4= Ehefrau von Person 2, soll hier in der Diskussion nicht weiter drauf eingegangen werden, da das moralische Vergehen eindeutig ist.

Als Person 2 das erste Mal mit Person1 GV hatte war alles in bester Ordnung bis die Offenbarung von Person3 10 Minuten später stattgefunden hat. Person 2 sagte er hätte sich in Person 3 verliebt und wolle sich von Person 4 scheiden lassen. Als Person 1 dies hörte, war sie am Boden zerstört, da sie wusste dass eine Scheidung zwischen Person 2 und Person4 nur eine Frage der Zeit war und auf eine Beziehung mit Person 2 hoffte. Um jetzt auf das oben genannte Zitat von Person 2 zu kommen, möchte ich folgende Fragen aufwerfen:


1. 1. In wie weit ist es sinnvoll dem sich entwickelndem Paar Freiraum zu verschaffen, da bekanntlich „ Liebe auch ziehen lassen „ heißen soll?

2. 2. Ist es von Nöten, dass Person 1 ihre Liebe gesteht, um Klarheit zu schaffen und letztendlich den höchst wahrscheinlichen Verlust der Freundschaft/Verliebtheit zu Person 2 riskieren?

3. 3. Soll Person 1 überhaupt den Kontakt abbrechen, um sich selbst zu schützen oder soll Sie die Variante „willst du was gelten, dann mach dich selten“ um eine gewisse Hoffnung am Leben zu erhalten?
4. Hat Person 2 das moralische Recht Person2 ein Leben erfüllt mit Glück zu missgönnen, da Person 1 selber stark leidet?


Ich hätte nun ganz gerne eine kleine Diskussion um diese Fragestellungen. Natürlich bin ich offen für jede weitere Anmerkung.
Vielen Dank im Voraus
 
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Dabei
15 Mai 2011
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#2
Person 1 sollte sich distanzieren, um sich zu schützen und die Emotionen soweit wieder herunterzufahren, damit eine eventuelle Freundschaft überhaupt in Betracht kommt.

Person 4 ist endlich frei (wie Person 2).

Person 3 ist und bleibt in der Geschichte zunächst Single.

Person 2 sollte sich von allen 3 Personen distanzieren, da er nicht die Bohne weiß, was Liebe bedeutet. Zuerst hält er an einer sinnlosen Ehe fest, behauptet sogar, darin gefangen zu sein. Dann will er Person 2 und dann auf einmal Person 4. Genau das ist der grund, weswegen man Zeit zwischen Beziehungen lässt. Um den Kopf wieder freizubekommen und keine Altlasten in die neue Beziehung hineinzutragen (die er zweifelsohne hat). Soweit man das erkennen kann, ist Person 2 die einzig beziehungsunfähige Person in der Story. Um beziehungsfähug zu werden, braucht er eine gewisse Zeit für sich, die er sich auch nhmen sollte, da ansonsten das Motto eher lautet "zukunftslose Beziehung vs. unglücklicher Ehe".
 
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Dabei
4 Jun 2012
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#3
Wow erst einmal Danke für die wahnsinnig schnelle Antwort. Um weiter in die Diskussion zu steigen hier nocheinmal ein paar Thesen:

Ist es nicht möglich, dass Person 2 nicht verurteilt wird, da er nach dem einzig menschlichen Sucht: Liebe. Wenn er das nicht zuhause bekommt, ist es falsch sich von etwas aussichtslosen zu Trennen um glücklich zu sein? Ist das der einzig moralische Grund: Ehe?

Was wenn zwischen Person 2 und Person 3 die Liebe so stark ist, dass eine zukunftslose Beziehung nicht in Aussicht steht, sondern eine liebevolle Partnerschaft.

Gibt es überhaupt noch eine Hoffnung für Person 1?
 
Dabei
15 Mai 2011
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#4
Keine Hoffnung für 1. Sie kann nur noch ihre Würde verlieren, wenn sie weiter daran festhält

2 bringt zu viele psychische Altlasten aus der Ehe mit. Eine Flucht aus der Ehe macht natürlicht Sinn. Keinen Sinn macht hingegen, sich sofort in etwas Neues zu stürzen. Niemand hakt so eine Ehe einfach mal so ab. Insbesondere dann nicht, wenn sie unerfüllend und glücklos verlief. 2 würde 3 schnell belasten. Allein der fakt, dass 2 von 1 auf 3 einfach so überspringt, zeigt, dass er entweder sehr abgebrüht ist oder unfähig ist, seine emotionale Richtung zu erfassen.

Ergo: Zeit lassen, Kopf frei bekommen und dann neu angehen. Ansonsten vergeigst Du es mit annähernder Sicherheit.
 
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