Eigentlich sind wir glücklich, wären da nicht all die Probleme

Dabei
29 Mai 2016
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#1
Hallo,
ich möchte euch gern mein Herz ausschütten und danke jedem tapferen Leser, der sich jetzt den ganzen Post antut^^

Ich (w, 23) und mein Freund (28) sind nun schon 6,5 Jahre zusammen. Anfangs war alles richtig schön, einfach perfekt. So ca. die ersten 3 Jahre haben wir uns eigentlich nie gestritten, sahen uns jeden Tag und waren einfach nur glücklich. Er hat mich immer bei meiner schwierigen Situation zu Hause unterstützt und hat immer alles verstanden und war für mich da. Wir haben uns eine Zukunft zusammen ausgemalt.
Dann ist er studiumsbedingt 400km weit weggezogen. Ich wollte nach meinem Abitur hinterher ziehen. Nach dem Umzug zog er sich zurück. Hat dann einer alten "Liebe" bzw. "Verliebtheit" geschrieben und zwar heimlich. Nachdem ich es raus gefunden habe, hat er erst weiterhin gelogen und erst nach einigen Stunden Streit zugegeben was passiert ist. Es soll wohl nichts schlimmes dabei gewesen sein, er hat angeblich nichts schlimmes geschrieben und wollte einfach nur nicht, dass ich mir unnötig Gedanken mache, dennoch war mein Vertrauen seit dem angeknackst. Wie gesagt, zu Hause gab es eh schon einiges an Problemen und ich war einfach emotional und psychisch bereits etwas vorbelastet. Da war es für mich echt schlimm gewesen so einen Vertrauensbruch zu erleben von dem Menschen, der mich ja sonst immer unterstützt hat. Wir haben uns aber vertragen. 1,5 Jahre später bin ich wie geplant zu ihm gezogen, wir sind in unsere erste gemeinsame Wohnung zusammen gezogen. An sich war mal wieder alles perfekt. Wir haben die Zeit zusammen immer genossen, das war wirklich zu sehen, wir waren ständig wie frisch verliebt. Aber wie Frauen eben so sind, hab ich natürlich angefangen ihn verändern zu wollen. Nicht wirklich seine Persönlichkeit oder so, aber ich hab ständig gemeckert, dass er nicht romantisch genug sei und dass ich ja gern auch mehr Sex hätte und all so ein Quatsch. Er ist darauf nie wirklich eingegangen, hat vllt zwischendurch mal irgendwas versucht, aber meistens dann doch sein lassen. Also hab ich immer weiter gemeckert. Das hatte jedoch keine Auswirkung auf die Momente, in denen wir einfach zusammen waren und alles um uns herum vergessen haben. Davon gab es immer noch eine Menge.
Irgendwann ist mir mal wieder aufgefallen, dass er bei Facebook mit Mädchen schreibt und die Nachrichten dann löscht, obwohl er eindeutig wieder mal nichts schlimmes schreibt! Die Gesprächsfetzen, die ich mitbekommen habe, waren ganz normal und stellten für mich an sich kein Problem dar! Aber wenn ich ihn drauf ansprach, hat er es immer in den falschen Hals bekommen, er dachte ich hätte was dagegen, dass er überhaupt mit Mädchen schreibt. Mir ging es doch nur darum, dass er es wieder unnötigerweise verheimlicht!
Naja kurz vor Silvester hab ich eine Bombe platzen lassen, ich hab ihm gesagt, dass ich unglücklich bin in der Beziehung, da er eben dieses Verheimlichen immer wieder macht und da er nicht auf meine Wünsche bezüglich Romantik etc. engeht. Ich meinte, dass uns vllt eine Beziehungspause gut tut. Das hat ihn sehr verletzt und da ist ihm klar geworden, dass unsere "heile Welt" gar nicht so heile ist. Seit dem hat er unsere Beziehung halbwegs aufgegeben. Wir haben keine Pause gemacht und er hat sich zwar einerseits trotzdem bemüht. Hat mir z.B. ein super romantisches Geschenk zum Geburtstag gemacht und an einem Wochenende waren wir zusammen in London und die Zeit war wieder einfach perfekt. Doch nun hat er sein Studium beendet und ist wieder zurück gezogen in unsere Heimatstadt. Seit dem gibt es nur noch Zoff. Er lebt wieder sein altes Leben, mit seinen komischen Freunden, mit denen er nun plötzlich wieder raucht und auch mal mitten in der Woche trinken geht. Er hat langsam aufgehört mich anzurufen und fast immer wenn ich angerufen habe, war er beschäftigt und konnte nicht lange telefonieren. Ich hab mittlerweile überhaupt kein Vertrauen mehr, obwohl ich weiß, dass er mir nicht fremd gehen wird, aber es geht eben um die Kleinigkeiten. Es geht auch um das Vertrauen in die Beziehung und in seine Gefühle zu mir. Durch das fehlende Vertrauen hab ich natürlich angefangen bei jeder Kleinigkeit auszurasten. Immer sah ich irgendwo einen Hinterhalt. Er zog sich daraufhin verständlicherweise noch weiter zurück. Mittlerweile wusste er plötzlich nicht mehr, ob er die Beziehung überhaupt noch haben will. Letzten Freitag fuhr ich nach Hause und wir wollten uns einen Tag zusammen setzen und miteinander reden. Das ist mächtig schief gegangen. Ich habe Druck gemacht und er sagte immer nur "Ich habe keine Ahnung, ich will dich nicht mehr verletzen aber ich werde mich wahrscheinlich eh nicht ändern und dann werden wir uns wieder streiten" Ich wollte weiter reden und er wollte einfach nur Fußball gucken. Bei einer weiteren Wiederholung von "Keine Ahnung, es lohnt sich nicht für dich um mich zu kämpfen, es wird sich eh nichts ändern" ist mir der Kragen geplatzt und ich meinte, dass er Recht hat, dass es Zeit wird alles zu beenden und bin gegangen. Er hat es nicht wirklich verstanden. Gekämpft um mich hat er nicht. Ich war ja nur das Wochenende da und er hat sich nur ein mal besoffen in der Nacht gemeldet und danach nicht mehr. Ich bin also weggefahren mit dem Gedanken, dass es nun vorbei ist. Kaum saß ich im Bus, schon hat er wieder geschrieben und wollte einfach nur ganz normal schreiben. Mir war das nicht recht, ich möchte endlich alles klären. Eventuell will er am nächsten Wochenende zu mir kommen, damit wir reden können, doch ich befürchte, dass es wieder total schief laufen wird.
Trotz all diesem Stress sagt er mir immer wieder, dass er keine Frauen so lieben wird wie mich und dass ich die perfekte Frau für ihn war und dass die Liebe vllt nicht endet aber eventuell Beziehungen einfach enden können (diese Aussage verstehe ich einfach überhaupt nicht).

Wie soll ich nur weiter vorgehen. Ohne ihn geht's mir echt schlecht. Ich bin sehr gebunden an ihn, hab nicht so viele Freunde und bin entsprechend nicht so wirklich unabhängig und kann mich nicht so gut ablenken. Ich versuche mein bestes, auch neue Leute kennen zu lernen (freundschaftlich) aber trotzdem denke ich fast jede Sekunde nur an ihn. Mir kommt es so falsch vor die Beziehung zu beenden, denn wir lieben uns beide noch, dessen bin ich mir sicher! Aber ohne Vertrauen meinerseits kann die Beziehung nicht weiter gehen, doch wenn er mir in der Sache nicht entgegen kommt und mich mehr versteht, dann wird das nichts. Wir haben beide Baustellen an denen wir arbeiten müssen. Ich muss ganz klar unabhängiger werden und auch lernen ohne ihn glücklich zu sein und er muss seine komische unabhängige und kindische Phase durchleben, die er jetzt hat und sich endlich mal wie ein verantwortungsvoller Erwachsener benehmen. Ich weiß aber einfach nicht wie es in dieser Phase weiter gehen soll und ob es überhaupt weiter gehen kann..

Ich versuche auch viel mit anderen Leuten zu reden, um mir eben den Frust von der Seele zu reden und vielleicht dadurch nicht mehr so abhängig zu sein. Jeder reagiert natürlich anders. Die meisten sagen jedoch, dass wir uns nicht trennen sollten, da wir einfach zusammen gehören und eben unsere erste riesige Schwierigkeit haben, die man aber überstehen kann..
Ich bin so verwirrt, dass ich nicht klar denken kann. In dem einen Moment weine ich unserer schönen Zeit hinterher und dann von einer Sekunde auf die andere empfinde ich Hass. Nicht direkt auf ihn aber auf sein Benehmen mit diesen komischen, unnötigen Lügen :mad:
Wie soll es bloß weiter gehen, ich weiß es nicht :(
 
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Dabei
10 Jun 2015
Beiträge
1.310
#2
Heho Krisiii, nimms mir nicht übel, aber Du bist mehr als einmal zu weit gegangen, ich hätte
mich schon laaange von Dir getrennt.

Nicht nur, dass Du kontrollsüchtig bist, ihm keine Privatsphäre zugestehst und ihn dadurch
zum Lügen erzogen hast, Du bildest Dir auch noch ein, es sei die große Liebe sich über jemanden
zu erheben und ihn wie einen unmündigen Idioten zu behandeln ?

Und als wäre das nicht schon schlimm genug, rastest Du auch noch aus, oder machst Schluß um
ihn emotional zu erpressen ?

Ganz ehrlich ? Das übersteht keine Beziehung und je größer der Abstand zwischen euch wird, umso
bewusster wird ihm Dein insgesamt unverschämtes Verhalten werden und nein, dann kriegst Du kein
Bein mehr auf die Erde.

Ich bin mir sicher das Du jetzt schlucken mußt, aber bevor Du an anderen Menschen Kritik übst, ihnen
großkotzig übers Dach willst, beschäftige Dich mit Dir. Da hast Du tüchtig zu tun.

Gruss, Rapante
 

Revage

Gesperrt
Dabei
3 Mai 2014
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2.444
#3
Du hast eig schon deine Probleme selbst erkannt.

- Du musst die Kontrollsucht ablegen
- Du musst ihm vertrauen (nicht er muss sein Vertrauen bekräftigen)
- Du musst lernen ALLEINE glücklich zu sein und dein soziales Umfeld stärken
- Du kannst andere Menschen nicht ändern/formen/bauen so wie du sie gerne hättest.

Sicherlich hat er auch einen Teil dazu beigetragen, aber du hast viele Konflikte ausgelöst und ihn immer weiter von dir entfernt. Nun merkst du vllt. dass die Kontrollsucht eher nach hinten losgeht und man den Menschen damit eher wegtreibt anstatt ihn mehr an sich zu binden.

Ich denke nicht, dass die Beziehung noch Sinn macht, da ist einfach zu viel passiert, was immer im Hinterkopf bleiben wird.
Du solltest die Chance der räumlichen Trennung vllt nutzen um einen Cut zu machen und dich ab jetzt mal auf DEIN eigenes Leben konzentrieren.
 
Dabei
27 Feb 2013
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5.263
#4
Ich hab mittlerweile überhaupt kein Vertrauen mehr, obwohl ich weiß, dass er mir nicht fremd gehen wird
Dieser Satz ist ein einziger Widerspruch.

Da du kein eigenes Leben hast, hast du dich nur auf seins konzentriert und dich da in etwas reingesteigert, was jetzt eskaliert ist.

Ich sehe es wie Rapante.

Übrigens: man kann einen Menschen, der nicht romantisch veranlagt ist (was immer das auch für dich bedeuten mag) nicht zwingen, es zu sein.

Ich zb. kann diesen gekünstelten Romantik-Kitsch nicht leiden - für mich entsteht Romantik spontan aus einer Situation heraus. Aber initiierte Romantik kann man sich bei mir schenken.
 
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