Ehe beenden?

Dabei
22 Jun 2012
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#1
Hallo zusammen,
Ich muss hier etwas los werden um mal eine Meinung von Außenstehenden zu lesen.

Ich, 29 bin mit meinem Mann seit fast 5 Jahren zusammen. Nach 9 Monaten waren wir verlobt, an unserem 2. Jahrestag haben wir geheiratet. Im Nachhinein eine blöde Idee, viel zu schnell und überholt zu heiraten. Unsere Beziehung begann schon wie ein Paukenschlag, eine kennenlernphase gab es nicht und wir haben alles relativ übereifrig gemacht um meinen Mann aus einer toxischen Wohnsituation mit seiner Mutter zu holen.

Trotzdem haben wir irgendwie die letzen 5 Jahre miteinander gelebt, er hat mich durch eine schwere psychische Zeit begleitet und ich ihn ebenfalls. Seit einem Jahr wohnen wir nun in meinem Elternhaus, sind am umbauen und teilen uns dadurch aktuell Küche und Bad mit meinen Eltern.

von Anfang an hatte mein Mann ein Problem mit meiner generellen Familienkonstellation bzw mit unserer Art und Weise miteinander umzugehen. Er konnte sich nicht richtig integrieren, hatte oft launische Phasen und wir sind mehr als einmal aneinander geraten. Meine Eltern haben viel Rücksicht auf ihn und uns genommen, weil er aus schwierigem Elternhaus kam ohne Geschwister. Er ist wie ein rohes Ei.. und wir haben es lange toleriert.

In den letzten Wochen ist es jedoch unerträglich für mich geworden. Über die Weihnachtszeit hat er ständig an allem genörgelt und am 1. Weihnachtstag beim Abendessen meine ganze Familie runtergeputzt weil er von Weihnachten enttäuscht war. Wir hatten in diesem Jahr auf Geschenke verzichtet und klein gefeiert wegen Corona und der Krebserkrankung meiner Oma. Das hat ihm alles nicht gepasst.

Seitdem letzten Ausraster bin ich wie gelähmt und habe meine Illusion unserer Ehe verloren. Ich habe mir immer vorgemacht ich müsste alles dafür tun damit eine Ehe gut läuft. Ich war Versorgerin, Mutti und habe ihn umsorgt. Im Gegensatz kam kaum etwas von ihm nur dann wenn er gemerkt hat dass etwas im Argen ist.. also als Entschuldigung.

Zusätzlich dazu haben wir seit August einen kleinen Hund. Er wollte den Hund genauso wie ich.. aber die Verantwortung liegt bei mir. Er geht größtenteils nur widerwillig mit dem Hund, beschäftigt sich maximal zum raufen mit ihm, legt keinen Wert auf die Erziehung und meckert, dass seit dem Hund alles eingeschlafen wäre. Dass wir schon seit fast 2 Jahren kaum noch intim waren, merkt er nicht. der Hund hat mir gezeigt dass ich ihm keinerlei Verantwortung überlassen kann.

Damit ist aber auch mein Kinderwunsch zerbrochen. Ich stehe nun vor dem Punkt in meinem Leben an dem ich nicht weiter weiß... ob ich jemals ein Kind kriege will weiß ich noch nicht, aber mit ihm auf keinen Fall... auf meinen Kinderwunsch verzichten und dafür diese Beziehung beibehalten welche auf Gewohnheit und weniger auf Leidenschaft basiert.. oder alles abbrechen und hoffen, einen neuen Mann zu treffen mit dem ich besser kompatibel bin?

oder sehe ich das zu engstirnig, muss ich die Kompromisse eingehen wenn ich verheiratet bin? Dieser Ring fühlt sich an wie eine Blockade mich zu trennen.. ich wollt nur einmal im Leben heiraten. Nicht wie meine Eltern mich scheiden lassen.. aber der Gedanken Single zu sein, gibt mir ein erleichterndes Gefühl. Trotzdem hält mich die Gewohnheit fest. Seine Anwesenheit nervt mich aber ich habe Angst dass wenn er weg ist, ich die Trennung bereue. ich suche die Schuld bei mir.. obwohl ich weiß dass es nicht meine Schuld ist..

wie wirkt diese beziehung auf euch? Bitte haut aus dem Bauch heraus eure Meinung raus. Ich brauch jemand der mich wach rüttelt..
 
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Dabei
12 Okt 2019
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#2
Hallo Pharmacy,

Vorerst: fühl dich gedrückt.. Eine schwierige Zeit die du/ihr da durch macht, das tut mir sehr leid für dich. Ich bin hier meist nur Stille mitleserin, hatte hier aber das Bedürfnis zu antworten:


Was bedeutet "er hat ein Problem damit wie ihr miteinander umgeht"? Wie geht ihr (deine Familie und du) denn miteinander um?
Und was sagt dein Mann dazu, hast du mit ihm auch gesprochen?

Habt ihr viel Geld in den Umbau investiert und wie wird das danach sein? Teilt ihr euch immer noch Küche und Bad?

Ich persönlich, ist aber nur meine persönliche Meinung und Erfahrung, glaube dass man in einer Partnerschaft und gar Ehe, nicht im selben Haus wie die Familie wohnen sollte.
Kann gut gehen, muss es aber nicht.
Mich würden keine 10 Pferde in das Haus meiner Eltern oder Schwiegereltern bekommen.

Würde mir immer wie ein Gast vorkommen und hätte das Gefühl, dass alles was ich tue bewertet wird. Und da deine Familie auch schon genervt von ihm ist und du offenbar auch, glaube ich auch dass das zutreffen könnte. Möchte er denn da wohnen?


LG
 
Dabei
22 Jun 2012
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#3
Erstmal vielen lieben Dank für deine Antwort MamaMia. Erstmal zu dem Problem mit meiner Familie - er kommt aus einem sehr nüchternen eher kalten Elternhaus, seine Eltern waren offiziell nie ein Paar, sein Stiefvater hat die Familie verlassen als er 9 war. Seine Mutter war sehr jung bei seiner Geburt, hat ihn oft abgeschoben und jetzt zum Ende hin (bzw zum Beginn unserer Beziehung, Kontakt Abbruch zwischen den beiden seit unserer Verlobung) sehr an ihm geklettet, eher wie eine Freundin als wie eine Mutter. Er kennt also keinen liebevollen und vorallem kommunikativen Umgang miteinander. Bei uns in der Familie sind wir alle sehr eng miteinander, meine Mutter ist fast meine beste Freundin, wir reden über alles sind aber auch sehr spontan und manchmal chaotisch. Er braucht feste Strukturen, dreht durch wenn wir ohne Plan nur einkaufen gehen und bis kurz vor dem kochen nicht wissen was dabei rauskommt. Oder keine feste tagesplanung haben.
aktuell renovieren wir die untere Wohnung meiner Eltern, sobald deren Bad und Küche fertig ist, machen wir bei uns weiter (1. OG baugleiche Wohnung). Sobald die Räume fertig sind werden wir zwei abgeschlossene Wohnungen haben und weniger aufeinander hocken. Meinem Mann war das bewusst, jedoch zieht sich der Umbau weil wir a) alles selbst machen und b) mein Stiefvater gesundheitlich angeschlagen war und dadurch ein Stillstand kam. Nun geht es aber weiter.. aktuell haben wir noch keine Unsummen investiert..

Du hast gar nicht so unrecht mit der Vermutung, er fühle sich beobachtet. Aber es lässt sich aktuell einfach nicht vermeiden obwohl meine Eltern schon sehr aufpassen uns nicht zu stören, klopfen beim reinkommen und sind sehr schnell im Bad usw.
ob er da wirklich wohnen will, nun offen gesagt habe ich ihn das nie gefragt. Das Haus wäre wenn ich nicht mit ins Darlehen eingestiegen wäre und den anderen Teil meiner Familie ausgezahlt hätte, verkauft geworden und irgendwie wollte ich ein Teil meiner Kindheit behalten..

Ich rede in der Tat oft mit meinem Mann, oft merke ich dann 1-2 Wochen eine „Besserung“ in seiner Laune und seinem Verhalten und dann verfällt er in alte Muster..

Mein Zwiespalt ist die Tatsache dass er außer mich und meiner Familie niemanden hat. Er war noch nie mit vielen Freunden bestückt aber auch seine Familie lebt nicht hier und ich habe das Gefühl ich lasse ihn alleine und fallen wenn ich mich trenne. Abhängigkeitsgefühl hoch 10!! :-(
 
Dabei
23 Nov 2016
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#4
Hi Pharmacy,

eure Wohnsituation mit den Eltern ist sicherlich nicht gerade förderlich für eine Beziehung. Allerdings stellt sich die Frage, ob das wirklich euer Knackpunkt ist. Ich denke schon, dass man Kompromisse eingehen muss, allerdings bist du offenbar schon an einem Punkt, wo es für dich um mehr als um Kompromisse geht. Du bereust es ja schon, geheiratet zu haben, bist von ihm genervt und fühlst dich nicht wohl in seiner Gegenwart über längere Zeit (siehe "Launen", "Abhängigkeitsgefühle" etc.).

Ich persönlich würde mir die Frage stellen, ob ich mit diesem Mann meine Ziele und Wünsche, die ich im Leben habe, erreichen kann und ob ich mit ihm alt werden möchte.

Beispielsweise wäre für mich der Punkt mit der Familiengründung sehr wichtig (ist aber nicht bei jedem so). Im Grunde machst du sehr viel richtig, z.B. hast du mit der Anschaffung des Hundes ja gemerkt, wie verlässlich dir dein Partner ist. Die Frage wäre für mich, will ich wirklich auf eine eigene Familie, also auch auf Kinder verzichten? Ich persönlich hätte das nicht gekonnt. Dann hätte ich mich getrennt. Denn was wirst du später mehr bereuen? Dass du dich getrennt hast und "geschieden" bist oder dass du keine Familie hast und am Ende evtl. dennoch getrennt bist (denn eine Garantie, dass diese Ehe hält, hast du damit ja nicht gewonnen)?

Diese Frage musst du dir selbst stellen. Angst vor einem Neubeginn sollte deine Entscheidung nicht beeinflussen. Es ist sicher immer eine Hürde, eine Gewohnheit hinter sich zu lassen, aber es eröffnet Raum für etwas Neues.
 
Dabei
23 Nov 2016
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#5
Noch ein Nachtrag zu deinem Zwiespalt, dass er außer dir niemanden hat: du bist nicht für ihn verantwortlich. Er ist ein erwachsener Mann. Auch wenn du seine Ehefrau bist, ist es ja nicht deine Verantwortung, dass er wenige soziale Kontakte hat. Du bist nicht daran Schuld, dass er eine schwierige Kindheit hatte. Ich kenne dieses übersteigerte Verantwortungsgefühl von mir selbst auch. Aber ich kann nicht sagen, dass es mir bisher im Leben weitergeholfen hat. Versuche aktiv, dir keine Schuldgefühle einreden zu lassen, weder von dir selbst, noch von jemand anderem.
 
Dabei
22 Jun 2012
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#6
Hallo Badesalz,
danke für deine Antwort. In der Tat hat die Wohnsituation mit meinen Eltern unsere Ehe zusätzlich belastet. Jedoch hatte sie eigentlich lange vorher schon einen Knacks. Ich muss dazu eingestehen, dass auch ich keine einfache Kindheit hatte und viele Jahre in Therapie war. Dadurch habe ich immer noch dieses Verantwortungsgefühl für andere Menschen, denen es immer besser gehen muss als mir. Deswegen habe ich mich ihm wohl damals auch angenommen. Und unsere Beziehung auf falschem Fundament gebaut. Ich bereue einfach, dass wir uns so schnell gebunden haben, keine Chance hatte uns kennen zu lernen. Ich habe mit dem Umzug auch viel von ihm verlangt, aber ich glaube er hat sich auch nicht getraut NEIN zu sagen um mir zu gefallen.
Ich habe mein Leben lang versucht ein gesellschaftliches Normleben zu führen, auch um meiner Familie nicht weiter Kummer zu bereiten. Aber du hast vollkommen Recht, ich verzichte auf meine Ziele und Wünsche nur um ihm den Schein einer funktionierende Ehe zu bewahren. Innerlich bin ich schon so von ihm distanziert.. und von außen betrachtet haben wir uns schon vor einiger Zeit auseinander gelebt bzw leben nur noch wie Freunde zusammen.
 
Dabei
3 Jan 2019
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#7
du bist nicht für ihn verantwortlich. Er ist ein erwachsener Mann.
Das habe ich beim Durchlesen auch gedacht. Überhaupt sind Deine beiden Beiträge klasse! (y)

@Pharmacy
Ein Fehler wird nicht besser, wenn man ihn fortführt.
ich verzichte auf meine Ziele und Wünsche nur um ihm den Schein einer funktionierende Ehe zu bewahren.
... und das Ergebnis wird eben immer nur "Schein" sein. Das bringt aber weder Dich, noch Deinen Mann weiter.
Innerlich bin ich schon so von ihm distanziert.. und von außen betrachtet haben wir uns schon vor einiger Zeit auseinander gelebt bzw leben nur noch wie Freunde zusammen.
So erging es mir auch, aber nach 7 Jahren in diesem Zustand habe ich mich getrennt. Und es war die richtig Entscheidung, bloß hätte ich sie schon viel früher treffen müssen. Aber besser spät, als nie. Ich drücke Dir die Daumen. ;)
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#8
um meinen Mann aus einer toxischen Wohnsituation mit seiner Mutter zu holen.
wohnen wir nun in meinem Elternhaus, sind am umbauen und teilen uns dadurch aktuell Küche und Bad mit meinen Eltern.
Uff!! Da kam er wohl vom Regen in die Traufe - das war das, was ich mir hier spontan gedacht habe. Und dann auch noch das:
ob er da wirklich wohnen will, nun offen gesagt habe ich ihn das nie gefragt.
Ich glaube, dass ihr beide zusammen quasi zu deinen Eltern gezogen seid, war ein Fehler, und dass ihr darüber offenbar nicht mal geredet habt, auch.
Was ich in diesem Zusammenhang nur nicht verstehe, ist das:
Ich muss dazu eingestehen, dass auch ich keine einfache Kindheit hatte und viele Jahre in Therapie war.
Also du hattest eine so problematische Kindheit dass du dafür eine Therapie gebraucht hast, und dann rettest du das Haus, in dem du diese Kindheit verbracht hast, und "zwingst" auch noch deinen Mann, dort hin zu ziehen?
Das wirkt total verkorkst auf mich.

Aber jetzt zu deiner Frage:
ob ich jemals ein Kind kriege will weiß ich noch nicht, aber mit ihm auf keinen Fall...
Das finde ich sehr reflektiert, und wenn du einen Kinderwunsch hast, solltest du diesen Mann verlassen, nachdem sich die Beziehung mit ihm für dich nicht gut anfühlt. Auf einen Kinderwunsch verzichten kann man vielleicht für einen ganz tollen Menschen, aber nicht für jemanden, über den man so schreibt wie du über ihn.
oder sehe ich das zu engstirnig, muss ich die Kompromisse eingehen wenn ich verheiratet bin? Dieser Ring fühlt sich an wie eine Blockade mich zu trennen.. ich wollt nur einmal im Leben heiraten. Nicht wie meine Eltern mich scheiden lassen.. aber der Gedanken Single zu sein, gibt mir ein erleichterndes Gefühl.
Du MUSST gar nichts, auch wenn du verheiratet bist. Ja du wolltest nur 1x heiraten, das kannst du ja immer noch einhalten, auch wenn du dich von ihm scheiden lässt :002: Und entscheidend ist dein letzter Satz.

Mein Zwiespalt ist die Tatsache dass er außer mich und meiner Familie niemanden hat. Er war noch nie mit vielen Freunden bestückt aber auch seine Familie lebt nicht hier
Wie die anderen schon geschrieben haben, er ist erwachsen. Offenbar habt ihr euch, als ihr Probleme hattet, gegenseitig gestützt, aber jetzt scheint eure gemeinsame Zeit abgelaufen. Außerdem könntet ihr ja trotz Trennung Kontakt pflegen, wenn ihr das beide wollt.

Ein Fehler wird nicht besser, wenn man ihn fortführt.
Das ist sowas von zutreffend, nimm dir das zu Herzen!
 
Dabei
22 Jun 2012
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#9
Nun, in der Tat handelt es sich hier um das Haus meiner Großeltern und eine traumatische Kindheit muss nicht zwingend etwas mit meinem Wohnort zu tun haben, zumal ich hier nicht hingezogen wäre wenn es ein Trigger für mich wäre. Lediglich ziehe ich mir den Schuh an, meinen Mann in der Tat nie offen gefragt habe ob er das hier möchte. Er wusste von Anfang unserer Beziehung dass dieses Haus irgendwann von mir gekauft wird.. aber ja, das offene Gespräch fehlte. Ich habe ihn möglicherweise in diese Situation gezwungen.
Ich versuche aktuell mich selbst zu reflektieren bevor ich ihn damit „konfrontiere“ weil ich weiß, dass ich seine Welt zerstören werde. Eure ganzen Beiträge haben mir definitiv die Augen geöffnet, die Realität ist hart und wirklich ungemütlich aber ich möchte auch fair zu ihm sein .. ich werde versuchen hier zu updaten..
 
Dabei
22 Aug 2011
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#10
Sehe ich das richtig, dass Dein Mann quasi direkt bei seiner Mutter aus- und mit Dir zusammen gezogen ist? Dann könnte es sein, dass er einfach nie gelernt hat, Verantwortung zu tragen - weder für sich, noch für euch beide. Schon gar nicht für einen Hund und erst recht nicht für zukünftige Kinder.

Vielleicht solltet ihr ihm mal die Chance geben, erwachsen zu werden. Sag ihm, er soll sich ne eigene Wohnung suchen. Das würde nicht nur die Wohnsituation entspannen, sondern euch auch die Chance geben, den Anfang eurer Beziehung nachzuholen. Dates zu haben. Über Wünsche und Träume reden. Mal bei ihm und mal bei Dir übernachten. Und irgendwann GEMEINSAM entscheiden, wo und wie ihr leben wollt.

Und dazu musst Du natürlich auch aus Deiner Mamarolle raus. Lass ihn die Dinge allein regeln. Keine Begleitung bei der Wohnungssuche, keine Hilfe bei der Einrichtung, keine Meckereien, wenn das Wohnzimmer voll Pizzakartons steht und die Playstation heiß läuft. Lass ihn den Mann werden, der er sein will - und dann schau, ob Du mit diesem Mann leben willst.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#11
Vielleicht solltet ihr ihm mal die Chance geben, erwachsen zu werden. Sag ihm, er soll sich ne eigene Wohnung suchen. Das würde nicht nur die Wohnsituation entspannen, sondern euch auch die Chance geben, den Anfang eurer Beziehung nachzuholen. Dates zu haben. Über Wünsche und Träume reden. Mal bei ihm und mal bei Dir übernachten. Und irgendwann GEMEINSAM entscheiden, wo und wie ihr leben wollt.
Das finde ich eine super Idee. Das hat was von ernstgemeinter Chance für euch beide, und könnte dir den nächsten Schritt viel leichter machen.
 
Dabei
22 Jun 2012
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#12
Vielen Dank nochmal für alle euren wirklich hilfreichen Nachrichten zu dem Thema. Ich wollte euch updaten, damit eure Mühe auch einen Sinn hatten. Wir haben gestern ein Gespräch geführt, sehr sachlich. Wir denken beide gleich, dass wir vieles zu schnell und überstürzt angegangen sind und dabei als Einzelpersonen untergegangen sind. Dadurch dass wir mit Vollgas durch unsere Beziehung geflogen sind, sind wir aufgrund des hinkenden Umbaus auf den Boden der Tatsachen gekommen.. Mein Mann wird sich jetzt eine eigene Wohnung suchen. Er merkt selbst,dass ihm diese Erfahrung einfach fehlt und dass der Grund ist für viele seiner Verhaltensweise. Wir haben uns dazu entschieden, weiterhin Kontakt zu halten in der Zeit, "Dates" zu haben und versuchen uns so wieder nahe zu kommen.
Wir brauchen wieder unsere Freiheiten und geben der Beziehung noch eine Chance, wir wollen erst alles ausprobieren bevor wir die Ehe als gescheitert ansehen.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#13
Das finde ich wirklich beachtlich, ich wünsche euch dass das klappt! Und erzähl gerne mal wieder wie es weitergegangen ist!
 
Dabei
22 Jun 2012
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#14
Nun, fast auf den Tag genau zwei Monate später gibt es ein unschönes Update. Mein Mann hatte sich sehr schnell eine eigene kleine möbilierte Wohnung gesucht. Damit war das Ende eigentlich besiegelt - denn anstatt uns zu nähern, distanzierten wir uns noch mehr. Mir ging es schlagartig besser als er weg war, als könnte ich wieder frei atmen. Mein Mann hat sich in seiner Bude eingeigelt, darauf gehofft, es wird durch Stillstand wieder alles gut, er müsse nur lang genug ausharren - Wir haben uns ein paar Mal unter Vorwänden getroffen, richtige Dates gab es nicht. Ich merkte nämlich dass ich absolut keine Kraft mehr für ihn aufbringen konnte und wollte - ich hab jetzt erst gemerkt dass ich schon lange keine Gefühle mehr für ihn hatte. DIe Gewohnheit und meine falschen Ansichten vom Leben haben mich bei ihm gehalten. Ich wollte eine heilige Welt aufrecht erhalten, mir selbst beweisen dass ich eine bessere Ehe führen konnte als meine Eltern usw.
Deswegen haben wir uns vor einer Woche endgültig getrennt. Da er sich nicht mit der Option "Trennung" beschäftigt hat, hab ich ihn sehr hart auf den Boden der Tatsache bringen müssen.
Er hat getobt, sucht die Schuld nun bei allen ... er ist verletzt. Am Freitag hat er seine letzten Sachen geholt, eine Achterbahnfahrt zwischen Tränen, Beschuldigungen und Versuchen mich doch noch umzustimmen... Mir bricht es das Herz ihn so zu sehen, aber die Entscheidung war absolut richtig.
Leider kann ich euch von keinem Happy End berichten :-(
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#15
Vielen Dank für das Update.

Ich finde das angesichts der Entwicklung gar nicht so "unschön", denn:

Mir ging es schlagartig besser als er weg war, als könnte ich wieder frei atmen.
Ich merkte nämlich dass ich absolut keine Kraft mehr für ihn aufbringen konnte und wollte - ich hab jetzt erst gemerkt dass ich schon lange keine Gefühle mehr für ihn hatte.
die Entscheidung war absolut richtig.
Respekt dass du es durchgezogen hast! Schau nach vorne!
 
Dabei
24 Sep 2017
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#16
Glückwunsch zu diesem Schritt. Ich finde doch, dass das ein Happy End ist. Zumindest für diesen Lebensabschnitt. Jetzt beginnt ein neuer!
 
Dabei
22 Jun 2012
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#18
Vielen Dank ☺️ Ich muss es halt positiver sehen, ich denke noch zu viel über andere nach und zu wenig an mich selbst. Aber ich mach mir tagtäglich bewusst wie mutig der Schritt war und ich bin definitiv daran gewachsen. Und es hat den Weg frei gemacht für etwas Neues und den Neubeginn werde ich jetzt definitiv für mich nutzen, um die nächste Beziehung nicht so zu führen wie die letzte. Euch allen noch einmal ein besonderen Dank, es ist schön dieses Forum zu kennen.
 
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