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Hallo liebe Forums-Leser,
ich hoffe, ihr könnt mir einen Rat geben. Ich bin mit meinem Freund jetzt seit fast 8 Jahren zusammen und ich liebe ihn wirklich sehr. Er bringt mich zum Lachen und unterstützt mich in allem, was ich tue. Er liebt mich, genauso wie ich bin, mit all meinen guten und schlechten Eigenschaften und würde alles für mich tun.
Allerdings haben wir leider ein sehr großes Problem, was immer häufiger zu Streit führt. Wir sind sehr unterschiedlich, was wir aber schon immer waren. Unsere Grundeinstellungen und Werte stimmen überein, aber in vielen kleinen Dingen des Alltags sind wir nicht einer Meinung. Das wäre für mich an sich kein Problem. Aber wenn er in Dingen anderer Meinung ist, die mich stören, ist es mir wichtig, dass wir darüber sprechen. Ich kann es akzeptieren, wenn wir nicht einer Meinung sind und kann auch auf ihn zugehen und meine eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund treten lassen. Aber dazu muss ich verstehen, warum er seine Meinung hat und diese nachvollziehen können. Damit meine ich nicht, dass ich am Ende damit übereinstimmen muss. Aber ich möchte wenigstens verstehen, warum er so denkt, wie er denkt. Und für mich ist es wichtig, über die Dinge zu diskutieren, das Für und Wider abzuwägen, die Dinge zu hinterfragen und von jeder Seite her zu beleuchten.
Natürlich geht das nicht bei allen Dingen. Bei subjektiven Empfindungen und Emotionen ohnehin nicht. Aber bei Dingen, die man objektiv argumentieren kann, halte ich es für wichtig, darüber zu sprechen. Das müssen nicht einmal Dinge sein, die ein Streitpunkt sind. Ich mag es auch, über Themen zu diskutieren und sich eine Meinung über etwas zu bilden. Das Problem ist, dass mein Freund das ganz anders sieht. Er findet es furchtbar, dass ich alles hinterfrage und seine Beweggründe kennen lernen möchte. Ein Beispiel: Ich habe ihn (vor längerem) einmal gefragt, was er von der Todesstrafe hält. Er ist Amerikaner (was vielleicht auch Teil des Problems sein könnte, da die Amerikaner nach meiner Erfahrung die Dinge eher so nehmen, wie sie kommen, statt sie zu hinterfragen) und ist deswegen damit aufgewachsen, dass die Todesstrafe erlaubt ist. Er hat sich nie Gedanken darüber gemacht und war von meiner Frage total überrumpelt. Anstatt aber darüber nachzudenken, hat er direkt mal gesagt, dass er für die Todesstrafe ist. Aber als ich dann gefragt habe, warum, konnte und vor allem wollte er das nicht begründen. Er wollte einfach nicht darüber nachdenken. Ich hätte aber gerne mit ihm darüber gesprochen, warum er dafür ist, da es für mich aus verschiedenen Gründen absolut unverständlich ist, die Todesstrafe gutzuheißen. Es ging mir nicht mal darum, dass er meiner Meinung ist (obwohl ich in diesem Punkt am Ende doch froh war, dass wir da letztendlich doch einer Meinung sind, da das eine Grundwerte-Sache ist, wie ich finde), aber da es für mich nach meiner Ansicht absolut unverständlich ist, wie jemand so denken kann, wollte ich versuchen, es zu verstehen und seine Meinung zu dem Thema hören.
Es gibt viele Dinge, zu denen ich noch keine gefestigte Meinung habe, da ich mich mit den Themen einfach nicht auskenne, aber ich finde es schlimm, sich eine Meinung zu bilden, ohne Dinge zu hinterfragen und alle Seiten zu beleuchten. Ich verstehe, dass das für ihn anstrengend ist und er sein Hirn manchmal einfach nicht anstrengen möchte (manchmal hat man keine Lust auf tiefsinnige Gespräche, das geht mir schon auch so). Aber bei ihm ist es einfach IMMER so. Es kommt durchaus vor, dass er meine Fragen als Denkanstoß nimmt und wir dann später noch einmal über Themen sprechen können. Aber eben erst, nachdem es zu einem Streit kam.
Das Ganze bringt für mich also zwei Probleme mit sich: Erstens fehlen mir solche Gespräche einfach. Ich kann mit meinen Freunden und meiner Familie dummes Zeug labern, aber eben auch Diskussionen führen. Und das möchte ich auch mit meinem Partner schaffen. Aber das funktioniert nicht. Er wird dann einfach sauer. Und zweitens, und das ist das größere Problem: Wir streiten deswegen unglaublich viel. Wenn wir einen Streit haben, ist es unmöglich, mit ihm über die Dinge zu sprechen. Er wird total emotional und wütend und meint, er könne nicht so denken, wie ich. Dabei versuche ich nur, Verständnis für sowohl seine als auch meine Seite aufzubringen, da ich denke, dass man nur so zu einem gemeinsamen Kompromiss kommen kann bzw. nur dann bereit sein kann, auch zurückzustecken, obwohl man anderer Meinung ist. Oft ist es so, dass wir nochmal in Ruhe sprechen, nachdem die Gemüter abgekühlt sind und er dann auch offen ist, sachlich zu bleiben. Aber dem geht eigentlich immer ein heftiger (da sehr emotionaler und sobald er emotional wird, verlasse auch ich die sachliche Ebene) Streit voraus. Für diese Streitigkeiten haben wir beide keine Kraft mehr. Es macht die Beziehung kaputt und ich weiß einfach nicht mehr, wie wir das ändern können. Ich liebe ihn, aber ich habe keine Kraft mehr, mich jeden Tag mit ihm zu streiten.
Ich hoffe, das hier macht einigermaßen Sinn. Es tut mir leid, dass ich so viel geschrieben habe. Vielleicht hat jemand eigene Erfahrungen in diese Richtung gemacht oder kann mir einen Tipp geben, wie wir uns da besser verstehen können?
ich hoffe, ihr könnt mir einen Rat geben. Ich bin mit meinem Freund jetzt seit fast 8 Jahren zusammen und ich liebe ihn wirklich sehr. Er bringt mich zum Lachen und unterstützt mich in allem, was ich tue. Er liebt mich, genauso wie ich bin, mit all meinen guten und schlechten Eigenschaften und würde alles für mich tun.
Allerdings haben wir leider ein sehr großes Problem, was immer häufiger zu Streit führt. Wir sind sehr unterschiedlich, was wir aber schon immer waren. Unsere Grundeinstellungen und Werte stimmen überein, aber in vielen kleinen Dingen des Alltags sind wir nicht einer Meinung. Das wäre für mich an sich kein Problem. Aber wenn er in Dingen anderer Meinung ist, die mich stören, ist es mir wichtig, dass wir darüber sprechen. Ich kann es akzeptieren, wenn wir nicht einer Meinung sind und kann auch auf ihn zugehen und meine eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund treten lassen. Aber dazu muss ich verstehen, warum er seine Meinung hat und diese nachvollziehen können. Damit meine ich nicht, dass ich am Ende damit übereinstimmen muss. Aber ich möchte wenigstens verstehen, warum er so denkt, wie er denkt. Und für mich ist es wichtig, über die Dinge zu diskutieren, das Für und Wider abzuwägen, die Dinge zu hinterfragen und von jeder Seite her zu beleuchten.
Natürlich geht das nicht bei allen Dingen. Bei subjektiven Empfindungen und Emotionen ohnehin nicht. Aber bei Dingen, die man objektiv argumentieren kann, halte ich es für wichtig, darüber zu sprechen. Das müssen nicht einmal Dinge sein, die ein Streitpunkt sind. Ich mag es auch, über Themen zu diskutieren und sich eine Meinung über etwas zu bilden. Das Problem ist, dass mein Freund das ganz anders sieht. Er findet es furchtbar, dass ich alles hinterfrage und seine Beweggründe kennen lernen möchte. Ein Beispiel: Ich habe ihn (vor längerem) einmal gefragt, was er von der Todesstrafe hält. Er ist Amerikaner (was vielleicht auch Teil des Problems sein könnte, da die Amerikaner nach meiner Erfahrung die Dinge eher so nehmen, wie sie kommen, statt sie zu hinterfragen) und ist deswegen damit aufgewachsen, dass die Todesstrafe erlaubt ist. Er hat sich nie Gedanken darüber gemacht und war von meiner Frage total überrumpelt. Anstatt aber darüber nachzudenken, hat er direkt mal gesagt, dass er für die Todesstrafe ist. Aber als ich dann gefragt habe, warum, konnte und vor allem wollte er das nicht begründen. Er wollte einfach nicht darüber nachdenken. Ich hätte aber gerne mit ihm darüber gesprochen, warum er dafür ist, da es für mich aus verschiedenen Gründen absolut unverständlich ist, die Todesstrafe gutzuheißen. Es ging mir nicht mal darum, dass er meiner Meinung ist (obwohl ich in diesem Punkt am Ende doch froh war, dass wir da letztendlich doch einer Meinung sind, da das eine Grundwerte-Sache ist, wie ich finde), aber da es für mich nach meiner Ansicht absolut unverständlich ist, wie jemand so denken kann, wollte ich versuchen, es zu verstehen und seine Meinung zu dem Thema hören.
Es gibt viele Dinge, zu denen ich noch keine gefestigte Meinung habe, da ich mich mit den Themen einfach nicht auskenne, aber ich finde es schlimm, sich eine Meinung zu bilden, ohne Dinge zu hinterfragen und alle Seiten zu beleuchten. Ich verstehe, dass das für ihn anstrengend ist und er sein Hirn manchmal einfach nicht anstrengen möchte (manchmal hat man keine Lust auf tiefsinnige Gespräche, das geht mir schon auch so). Aber bei ihm ist es einfach IMMER so. Es kommt durchaus vor, dass er meine Fragen als Denkanstoß nimmt und wir dann später noch einmal über Themen sprechen können. Aber eben erst, nachdem es zu einem Streit kam.
Das Ganze bringt für mich also zwei Probleme mit sich: Erstens fehlen mir solche Gespräche einfach. Ich kann mit meinen Freunden und meiner Familie dummes Zeug labern, aber eben auch Diskussionen führen. Und das möchte ich auch mit meinem Partner schaffen. Aber das funktioniert nicht. Er wird dann einfach sauer. Und zweitens, und das ist das größere Problem: Wir streiten deswegen unglaublich viel. Wenn wir einen Streit haben, ist es unmöglich, mit ihm über die Dinge zu sprechen. Er wird total emotional und wütend und meint, er könne nicht so denken, wie ich. Dabei versuche ich nur, Verständnis für sowohl seine als auch meine Seite aufzubringen, da ich denke, dass man nur so zu einem gemeinsamen Kompromiss kommen kann bzw. nur dann bereit sein kann, auch zurückzustecken, obwohl man anderer Meinung ist. Oft ist es so, dass wir nochmal in Ruhe sprechen, nachdem die Gemüter abgekühlt sind und er dann auch offen ist, sachlich zu bleiben. Aber dem geht eigentlich immer ein heftiger (da sehr emotionaler und sobald er emotional wird, verlasse auch ich die sachliche Ebene) Streit voraus. Für diese Streitigkeiten haben wir beide keine Kraft mehr. Es macht die Beziehung kaputt und ich weiß einfach nicht mehr, wie wir das ändern können. Ich liebe ihn, aber ich habe keine Kraft mehr, mich jeden Tag mit ihm zu streiten.
Ich hoffe, das hier macht einigermaßen Sinn. Es tut mir leid, dass ich so viel geschrieben habe. Vielleicht hat jemand eigene Erfahrungen in diese Richtung gemacht oder kann mir einen Tipp geben, wie wir uns da besser verstehen können?