Die Clique meines Freundes machts mir schwer

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Gast
#1
Hallo!

Ich (24) brauche dringend einen Rat. Ich bin seit fast einem Jahr mit meinem Freund (24) zusammen. Nach langer Zeit habe ich letztes Wochenende auf einem 25. Geburtstag nun seine Clique kennengelernt. Es sind knapp 20 Leute. Im Vorfeld hatte sowohl er als auch seine Mutter mich bereits darauf hingewiesen, dass die Mädchen aus der Cllique zumindest früher immer die Freundinnen der Jungs aus der Clique eher nicht so gut aufgenommen haben. Stattdessen haben sie wohl dazu geneigt sie zu ignorieren.
Als wir dann auf dem Geburtstag waren, war ich auch schnell auf mich alleine gestellt, da auf Feten die Männer und Frauen getrennt sitzen. Die Mädels aus der Clique hatten sich auch schnell an einen der Biertische gesetzt, der sofort voll war. Deshalb habe ich mich zu anderen Mädels gesetzt die auch eingeladen waren. Teilweise handelte es sich dabei um die Freundinnen der anderen Jungs. Da wir schon früh gingen unterhielt ich mich nur ein wenig mit den Mädchen von meinem Tisch. Die Mädchen aus der Clique machten aber auch keine Anstalten sich zu uns zu setzen. Am nächsten Tag war ich dann noch bei dem Fußballspiel meines Freundes. Die Clique war zum größten Teil auch da, aber alle schauten mich von Weitem nur abschätzig an und niemand fragte ob ich mich dazu stellen wollte.

Ich habe das Gefühl, da ich auch die EInzige bin, die nicht aus dem Dorf kommt sondern von weiter weg, dass sie mich tatsächlich meiden. Am nächsten Sonntag ist wieder ein 25. Geburtstag auf dem ich auch wieder eingeladen bin. Das beginnt aber schon um 11 Uhr und geht dann bis nachts. Ich möchte meinem Freund eigentlich nichts erzählen, aber ich fühle mich unwohl bei dem Gedanken den ganzen Tag mit den Mädchen zu verbringen. Ich bin von Natur aus sehr schüchtern und habe keine gemeinsamen Gesrpächsthemen, weil ich nicht aus deren Gegend komme.
Jetzt weiß ich nicht was ich tun soll. Ich will meinem Freund nicht sagen, dass ich mich unwohl fühle, weil ich die Clique erst einmal getroffen habe. Außerdem weiß ich, dass es ihn sehr kränken würde, wenn er wüsste, dass ich das Gefühl habe, dass sie mich meiden. Ich will nicht, dass er deswegen mit ihnen streitet. Es gab deswegen wohl schon eher Ärger, weil er die Mädchen darauf hingewiesen hat und ich will nicht, dass das schon wieder losgeht.

Könnt ihr mir einen Tipp geben wie ich am besten damit umgehen kann?
 
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Dabei
27 Feb 2013
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#2
Ich glaube, du hast es nur so empfunden, weil du vorher *gewarnt* wurdest. Hätte dir niemand was gesagt, wärst du ungezwungen gewesen und es nicht als so schlimm empfunden. So hast du auf jedes Anzeichen geachtet, ob es tatsächlich der Wahrheit entspricht, was dir erzählt wurde.

Seid ihr Moslems?

Ich frage deswegen, weil ich mich frage, wieso ihr getrennt feiert. Würde mir nicht taugen. Überhaupt dass dich dein Freund alleine stehen lässt, obwohl du niemanden kennst...
 
Dabei
20 Sep 2016
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#4
Ich habe das Thema hier erstellt..
Nein wir sind keine Moslems. Es ist nur so, dass mein Freund noch so richtig vom Dorf kommt. Es ist ein kleiner Ort und er kennt das mit der Trennung quasi nicht anders, weil es in seiner Familie auch genauso läuft. Dagegen kann ich nichts machen und ich möchte auch nicht, dass er sich gezwungen fühlt sich ständig neben mich zu setzen. Schließlich sieht das dann auch irgwndwie komisch aus.
Ich weiß einfach nicht, ob ich wirklich überreagiere und am Sonntag mit zu dem Geburtstag kommen soll. Aber das wäre wie ein Weitsprung aus meiner Wohlfühlzone.
 
Dabei
20 Sep 2016
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#6
Naja, so gesehen ja. Mein Freund ist der wunderbarste Mensch, den ich kenne. Ich würde deshalb niemals Schluss machen wollen. Dass seine Freunde so sind, kann er ja nicht wirklich beeinflussen. Für mich stellt sich jetzt nur die Frage, ob ich mir nochmal die Mühe mache und mich durch diesen Tag zwinge oder ihm schon jetzt sage, dass ich mich nicht wohl fühle und er Unternehmungen mit seiner Clique alleine machen muss.
 
Dabei
27 Feb 2013
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#7
Diese Entscheidung kann ich dir nicht abnehmen.

Aber ich finde es überaus merkwürdig, dass es sowas gibt: Feiern, wo Männer und Frauen getrennt sind. Ich käme damit nicht klar und würde mich fragen, wozu ich dann überhaupt mitgehen soll.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#8
Für mich stellt sich jetzt nur die Frage, ob ich mir nochmal die Mühe mache und mich durch diesen Tag zwinge oder ihm schon jetzt sage, dass ich mich nicht wohl fühle und er Unternehmungen mit seiner Clique alleine machen muss.
Da geht es doch nicht um "diesen einen Tag", sondern eine - aus meiner Sicht höchst abwegige - Lebensart. Du wirst dieses "Problem" immer wieder haben. Offenbar tickt ja nicht nur seine Clique so, sondern das ganze Dorf, also auch seine Familie. Glaubst du im Ernst, dein Freund wird mit dir zusammenbleiben, wenn du dich diesen rückständigen Ritualen, die er offenbar weiter vollziehen will, verweigerst?
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#9
Ich frag mich echt wo es sowas - dass Frauen und Männer beim Essen getrennt sitzen - überhaupt noch gibt. Das letzte Mal dass ich sowas erlebt habe war in einem italienischen Dorf vor ca 20 Jahren.
 
Dabei
4 Jun 2013
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#10
Ich frag mich echt wo es sowas - dass Frauen und Männer beim Essen getrennt sitzen - überhaupt noch gibt.
Viellecht ein Ritual aus der Zeit,als Frauen noch nicht emanzipiert waren,
da gehörten Frauen ins HAUS UND kÜCHE,aber nicht in eine Männerunde

Mann sollte den Herren mal das 1994 novellierte Grundgesetz (Artikel 3 Absatz 5) auf den Tisch legen
>= Frauen und Männer sind gleichberechtigt!
 
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Lonesome Rider

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#11
Oh Gott - und das im Jahr 2016! Solche Dinger höre ich immer wieder von Leuten aus dem Dorf. Meine Ex kommt auch aus einem Kaff. Da ist der Pfarrer sozusagen der Bürgermeister, jeder wusste alles von jedem und jeder fühlte sich auch dazu berufen, zu allem was zu sagen. Da war es schon zuviel, im Winter eine Sonnenbrille zu tragen. :eusa_doh:

Ich will keine Vorurteile streuen, aber ich sage seitdem immer: Dorf zu Dorf und Stadt zu Stadt. Eine Frau aus dem Dorf nehme ich mir jedenfalls kein 2. Mal.

Und zu deinem Freund: Der hat zu dir zu stehen. Jetzt kommst Du vielleicht noch damit klar, aber ich bin mir nicht so sicher, ob Du das in einem Jahr auch noch tolerierst.
 
Dabei
5 Nov 2007
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#12
Oh Gott - und das im Jahr 2016! Solche Dinger höre ich immer wieder von Leuten aus dem Dorf. Meine Ex kommt auch aus einem Kaff. Da ist der Pfarrer sozusagen der Bürgermeister, jeder wusste alles von jedem und jeder fühlte sich auch dazu berufen, zu allem was zu sagen. Da war es schon zuviel, im Winter eine Sonnenbrille zu tragen. :eusa_doh:

Ich will keine Vorurteile streuen, aber ich sage seitdem immer: Dorf zu Dorf und Stadt zu Stadt. Eine Frau aus dem Dorf nehme ich mir jedenfalls kein 2. Mal.....
das sind oft auch Vorurteile und Zerrbilder. Dörfer sind heute nicht mehr so. Ich kann das beurteilen, lebe selber wieder in einem kleinen Dorf mit 600 Einwohnern. Die Menschen sind hier genau so unterschiedlich wie sonst auf der Welt. Hier gibt es gebildete und weltoffene, verbohrte und engstirnige.

Das Probelm der TE ist eher, dass sie erst noch lernen muss was sie eigendlich will, was ihr gut tut. Und sich mit ihrem Freund darüber auseinandersetzen. Wenn sie sich in dieser Gruppe nicht wohl fühlt, sollte sie nicht hingehen. Und wenn ihr Freund dafür kein Verständnis hat, muss sie sich fragen, ob er der richtige ist.

Natürlich haben Orte im ländlichen Raum auch Nachteile. Anbindungen an Orte mit hohem Freizeitwert, zu Beispiel entsprechende Kneipen mit interessanten Menschen wie in Uni - oder Großstädten sind schwierig und umstänlich. aber Frau ( Mann) kann nicht alles haben.
 
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Lonesome Rider

Gast
#13
das sind oft auch Vorurteile und Zerrbilder. Dörfer sind heute nicht mehr so. Ich kann das beurteilen, lebe selber wieder in einem kleinen Dorf mit 600 Einwohnern. Die Menschen sind hier genau so unterschiedlich wie sonst auf der Welt. Hier gibt es gebildete und weltoffene, verbohrte und engstirnige.

Das Probelm der TE ist eher, dass sie erst noch lernen muss was sie eigendlich will, was ihr gut tut. Und sich mit ihrem Freund darüber auseinandersetzen. Wenn sie sich in dieser Gruppe nicht wohl fühlt, sollte sie nicht hingehen. Und wenn ihr Freund dafür kein Verständnis hat, muss sie sich fragen, ob er der richtige ist.

Natürlich haben Orte im ländlichen Raum auch Nachteile. Anbindungen an Orte mit hohem Freizeitwert, zu Beispiel entsprechende Kneipen mit interessanten Menschen wie in Uni - oder Großstädten sind schwierig und umstänlich. aber Frau ( Mann) kann nicht alles haben.
Nic, auch ich mache mir lieber erst mein eigenes Bild und verabscheue Stammtischgehabe. Die erwähnte Geschlechtertrennung, von der hier berichtet wird, passt aber mitunter in das Bild, das ich von Dörfern gewonnen habe. Woanders kann es auch anders zugehen, keine Frage - wenn Du das von deinem Wohnort so sagst, glaube ich dir das gerne. Nichtsdestotrotzt bleibe ich bei meiner Ansicht.

Natürlich haben Orte im ländlichen Raum auch Nachteile. Anbindungen an Orte mit hohem Freizeitwert, zu Beispiel entsprechende Kneipen mit interessanten Menschen wie in Uni - oder Großstädten sind schwierig und umstänlich. aber Frau ( Mann) kann nicht alles haben.
Oh ja, ich kann dir sagen... Also immer wenn ich von meiner Ex zurück nach Hause kam und Stadtluft atmete, ging's mir wesentlich besser. Wo man alle paar Minuten in eine Straßenbahn steigen kann und nicht nen halben Tag auf einen Bus warten muss. Wo auch keiner eine 20-Jährige fragt, was sie denn nach 22 Uhr noch draußen macht usw.

Aber es muss eben jeder für sich selber wissen, wo er wohnen will. Ich für meinen Teil bevorzuge die Großstadt.

Und wenn ihr Freund dafür kein Verständnis hat, muss sie sich fragen, ob er der richtige ist.
Was ich ja auch angedeutet habe (siehe letzten Satz in meinem Beitrag). Ich sehe das auch so. Das kann ich auch gut nachempfinden, weil mir ähnliches passiert ist.
 
Dabei
17 Jan 2016
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#15
Ich finde es sehr ungewöhnlich, dass Frauen und Männer bei Geburtstagen oder Feten an getrennten Tischen sitzen - keiner kann mir erzählen, dass sowas auf einem Dorf üblich ist. Klar, wenn sich Männer beim Stammtisch und Frauen zum Kaffeklatsch treffen ist das was anderes... Aber auf Feten? Komische Gesellschaft.

Ich würde dort auf keinen Fall mit gehen und wenn deinem Freund etwas an dir liegt wird er das verstehen. Die scheint jedoch nicht wirklich der Fall zu sein, wenn er dich die gesamte Feier links liegen lässt, obwohl er weiß dass du keinen kennst.
 
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Lonesome Rider

Gast
#16
Der Freund der TE benutzt sie doch dann dort nur als sein "Aushängeschild",
.....um so öffentlich zu beweisen,das er auch eine Freundin hat!
Es kann aber auch sein, dass es ihm einfach an einem Mindestmaß an Fingerspitzengefühl fehlt bzw. er ein wenig schlicht gestrickt ist. Ich könnte ja jetzt wieder was sagen, aber ich lasse es mal lieber.
 
Dabei
4 Jun 2013
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#17
Es kann aber auch sein, dass es ihm einfach an einem Mindestmaß an Fingerspitzengefühl fehlt bzw. er ein wenig schlicht gestrickt ist.
Dann macht er sich aber zum Außenseiter,denn alle anwesenden Freunde halten es mit ihren Freundinnen bei diesen Feiern doch auch nicht anders!

Da nützt ihm sein Fingerspitzengefühl recht wenig,wenn doch der Brauch besteht,das Herren und Damen optisch getrennt feiern.
 
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Lonesome Rider

Gast
#18
Dann macht er sich aber zum Außenseiter,denn alle anwesenden Freunde halten es mit ihren Freundinnen bei diesen Feiern doch auch nicht anders!

Da nützt ihm sein Fingerspitzengefühl recht wenig,wenn doch der Brauch besteht,das Herren und Damen optisch getrennt feiern.
Sagen wir mal so: Mit Fingerspitzengefühl würde er erkennen, dass solche Bräuche nicht beziehungskompatibel sind und höchstens Unbehagen hervorrufen.
 
Dabei
4 Jun 2013
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#19
Sagen wir mal so: Mit Fingerspitzengefühl würde er erkennen,
dass solche Bräuche nicht beziehungskompatibel sind und höchstens Unbehagen hervorrufen.
Bei seinen Freunden und deren Freundin augenscheinlich nicht,zumal es diesen Dorfbrauch schon gab,bevor der Freund der TE überhaupt auf der Welt war!

Man wird wegen der einen "Städterin" diesen Brauch kaum aufgeben....
denn Dorfbewohner beäugen Leute aus der Stadt zuerstmal skeptisch.und dann liegt es an der TE-Städterin selber,
...auf die Leute zuzugehen,um nicht darauf zu warten,das es umgekehrt passieren soll!

Wir, Ehepaar,sind selber vor 20 Jahren in ein kleines bayr. Dorf gezogen,meine Frau geb.Bayerin aus einer Kleinstadt,ich (oh Schreck"a Preiß"/Preusse))Norddeutscher, aus einer Großstadt!
Wir sind dann von uns aus,...auf die Dorfbewohner zugegangen,...nach nur ca einem Jahr war ich schon mit der Hälfte der Bauern,und deren Familien ...per Du

Wir sind schon lange nicht mehr die "Zugeroasten",sondern gehören schon längst "dazu"
Weil voll integriert..
 
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