
- Dabei
- 27 Aug 2011
- Beiträge
- 138
Hallo Lovehelpcommunity,
ich wende mich mal wieder mit einem Grundsatzthema an euch.
Und zwar ist mir in mehreren Beispielen sauer aufgestoßen, was für eine Doppelmoral im Deutschland des 21. Jahrhunderts herrscht.
Nebenberuflich berate ich Kandidaten für Bürgermeisterwahlen. Tätigkeitsschwerpunkt ist der äußerste Südwesten Deutschlands, da ich da aufgewachsen bin, dort die politischen Gepflogenheiten kenne und dort immer noch lebe. Dazu muss man wissen, dass es dort in dieser schönen Gegend immer noch Ecken gibt, die sehr konservativ sind.
Nun habe ich vor relativ kurzer Zeit einen Kandidaten beraten der Oberbürgermeister einer süddeutschen Mittelstadt mit rund 50.000 Einwohnern werden wollte. Er war der Bilderbuchkandidat, schöne Ehefrau und zwei supersüße Kinder. Dieser hatte mir jedoch in einem unserer vielen Strategiebesprechungen anvertraut, dass seine Ehe eine Farce ist und er seine Frau schon länger mit einer Jüngeren betrügt und er eigentlich nur noch zum Schein mit seiner Frau zusammenlebt. Ich wusste, dass wenn er sich scheiden lässt und dies öffentlich wird (was es immer wird, wenn man im öffentlichen Leben steht) kann er sich seine Wahl in den Hut stecken. Ich konnte ihm daher nicht guten Gewissens raten, seine Frau zu verlassen. Er hat es auch geschafft und ist zum Oberbürgermeister gewählt werden. Doch er steckt nun in einem harten Job (den er wollte) in einer lieblosen Ehe fest und muss seine AAffäre mit der Frau die er eigentlich liebt verstecken (sie treffen sich immer noch).
Ich meine es ist doch ein Armutszeugnis für ein modernes Land in Deutschland, das bei einer Scheidung seine Wiederwahl unmöglich wird (erst nach zwei Amtszeiten hat man gute Pensionsansprüche). Ich verstehe aber auch, dass er nun seinen Posten nicht verlieren und den öffentlichen Shitstorm nicht ertragen kann.
Persönlich würde ich mich immer für die Wahrheit und die Liebe entscheiden, aber dies ist leider in dem Fall mit negativen Folgen verbunden. Der Mann ist auch in einer Partei, die Scheidungen sehr sehr kritisch sieht.
Wie seht ihr das? Ist euch so eine Doppelmoral auch schon aufgefallen und meint ihr dass so etwas irgendwann mal keine Rolle mehr spiel?
Es wäre uns allen zu wünschen.
ich wende mich mal wieder mit einem Grundsatzthema an euch.
Und zwar ist mir in mehreren Beispielen sauer aufgestoßen, was für eine Doppelmoral im Deutschland des 21. Jahrhunderts herrscht.
Nebenberuflich berate ich Kandidaten für Bürgermeisterwahlen. Tätigkeitsschwerpunkt ist der äußerste Südwesten Deutschlands, da ich da aufgewachsen bin, dort die politischen Gepflogenheiten kenne und dort immer noch lebe. Dazu muss man wissen, dass es dort in dieser schönen Gegend immer noch Ecken gibt, die sehr konservativ sind.
Nun habe ich vor relativ kurzer Zeit einen Kandidaten beraten der Oberbürgermeister einer süddeutschen Mittelstadt mit rund 50.000 Einwohnern werden wollte. Er war der Bilderbuchkandidat, schöne Ehefrau und zwei supersüße Kinder. Dieser hatte mir jedoch in einem unserer vielen Strategiebesprechungen anvertraut, dass seine Ehe eine Farce ist und er seine Frau schon länger mit einer Jüngeren betrügt und er eigentlich nur noch zum Schein mit seiner Frau zusammenlebt. Ich wusste, dass wenn er sich scheiden lässt und dies öffentlich wird (was es immer wird, wenn man im öffentlichen Leben steht) kann er sich seine Wahl in den Hut stecken. Ich konnte ihm daher nicht guten Gewissens raten, seine Frau zu verlassen. Er hat es auch geschafft und ist zum Oberbürgermeister gewählt werden. Doch er steckt nun in einem harten Job (den er wollte) in einer lieblosen Ehe fest und muss seine AAffäre mit der Frau die er eigentlich liebt verstecken (sie treffen sich immer noch).
Ich meine es ist doch ein Armutszeugnis für ein modernes Land in Deutschland, das bei einer Scheidung seine Wiederwahl unmöglich wird (erst nach zwei Amtszeiten hat man gute Pensionsansprüche). Ich verstehe aber auch, dass er nun seinen Posten nicht verlieren und den öffentlichen Shitstorm nicht ertragen kann.
Persönlich würde ich mich immer für die Wahrheit und die Liebe entscheiden, aber dies ist leider in dem Fall mit negativen Folgen verbunden. Der Mann ist auch in einer Partei, die Scheidungen sehr sehr kritisch sieht.
Wie seht ihr das? Ist euch so eine Doppelmoral auch schon aufgefallen und meint ihr dass so etwas irgendwann mal keine Rolle mehr spiel?
Es wäre uns allen zu wünschen.