Bild der Frau

Dabei
6 Feb 2017
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#1
Klausurenphase, Prokrastination, ein neuer Thread:

Ich habe neulich ein Musikvideo von Hailee Steinfeld gesehen. Es heißt "Most Girls" und beginnt damit, dass sie sich mit einem Typen unterhält, sie wirken flirty und sich sympathisch und dann sagt er, als Kompliment gemeint, zu ihr "Du bist nicht wie die meisten Frauen." Sie muss dann auf einmal ganz schnell weg und dann beginnt das Lied, in dem sie darüber singt, dass die meisten Frauen schön und klug und stark sind und man wie die meisten Frauen sein wollen sollte.
Ich hab das gehört und mich voll ertappt gefühlt, weil ich mich von dem Satz "Du bist nicht wie die meisten Frauen" tatsächlich immer geschmeichelt gefühlt hab. Ich hatte nie das Bedürfnis meine weibliche Solidarität auszupacken und zu antworten "Was soll daran positiv sein, was hast du gegen Frauen? Idiot."
Mir ist auch einfach nie aufgefallen, dass dieses "Kompliment" an mich eigentlich eine Beleidigung an die meisten anderen ist.
Also hab ich mal wieder angefangen mehr mit Menschen darüber zu reden und auch mehr auf diese Dinge zu achten... Und mir sind verschiedene Dinge aufgefallen:

Viele sagen ja gerne, dass eine Freundschaft zwischen Mann und Frau nicht möglich ist, weil immer irgendwie der Sex oder etwas derartiges dazwischen steht. Ich habe das Gefühl, dass eine Freundschaft zwischen Frau und Frau auch nicht einfacher ist, weil immer irgendwie die Konkurrenz dazwischen steht. Mir ist aufgefallen, dass ich mich meinen männlichen Freunden gegenüber mehr traue stolz auf Dinge zu sein, als meinen weiblichen Freundinnen gegenüber. Dass es einfacher ist bei meinen Freundinnen über die Dinge zu reden, die schlecht bei mir laufen oder mir Sorgen bereiten, weil ich da positive Reaktionen und Unterstützung erwarten kann, während ich über Dinge, die sehr gut bei mir laufen, nur dann mit ihnen spreche, wenn ich weiß, dass das gerade auch super bei ihnen läuft. Also wenn ich super verliebt und glücklich bin, dann rede ich darüber nur mit der Freundin, die auch gerade super verliebt und glücklich ist, weil ich bei allen anderen die Sorge hätte, dass sie nicht mehr so gerne mit mir sprechen, wenn es bei mir besser läuft als bei ihnen.
Kennen das andere auch?

Dann hab ich überlegt, ob das wirklich ein Unterschied zwischen Mann und Frau ist. In meinem Freundeskreis: Ja.
Dann hab ich überlegt, warum. Einer hat mir letztens geschrieben "Vielleicht weil Frauen unsicherer, reflektierter und neurotischer sind als Männer." Mein Freund würde jetzt sagen "das ist sexistisch", aber ich würde das aus meiner persönlichen Erfahrung schon unterschreiben. Ich habe das Gefühl Männer sind selbstbewusster als Frauen (Warum?) und Frauen schieben ihre Unsicherheiten gerne auf andere Frauen.
Ich hab neulich erfahren, dass die Exfreundin eines Bekannten ständig über mich geäußert hätte, dass sie mich überhaupt nicht hübsch, sondern total hässlich findet. Ich hab super schockiert reagiert ("Warum denn immer gegen die andere Frau?"), woraufhin der erstaunt war und meinte "War doch nur Eifersucht, ich dachte das machen alle Frauen."

Und jetzt interessieren mich eure Erfahrungen: Haben die Frauen hier auch Erfahrungen dieser Art gemacht, oder nicht? Oder schon, aber es legt sich vielleicht ab einem bestimmten Alter? Und ist das wirklich geschlechterspezifisch oder ist das bei Mann-Mann auch so?
 
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Dabei
27 Feb 2013
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#2
Hey Idkat,

zunächst einmal wollte ich dir sagen, dass ich mich freue, dass du aktuell einen Freund hast - zumindest hab ich es jetzt so aufgefasst :)

dass die meisten Frauen schön und klug und stark sind
Also das finde ich nicht!

Genauso könnte man sagen, die meisten Frauen können kochen. Was so auch nicht stimmt. Ich kenne recht viele Frauen, die nicht kochen können.

Ehrlich gesagt, würde ich das hier weder als Kompliment noch sonstwas auffassen: "Du bist nicht wie die meisten Frauen."

Meine Antwort wäre: Natürlich nicht. Ich bin einzigartig!

Aber dass zwischen Frauen viel Neid und Konkurrenz herrscht habe ich leider auch sehr oft erfahren müssen - leider. Dabei sollten wir doch zusammen halten - ich habe Jungs immer beneidet, wie unkompliziert das bei denen ist - oder zumindest unkomplizierter.

Ich habe aber gelesen, dass diese Konkurrenz dadurch entstanden ist, (jetzt die absolute Kurzfassung, ich hoffe, es kommt nicht falsch an) aus der Zeit, wo Frauen sich alleine nicht versorgen konnten und weil sie eben einen Versorger brauchten jede Frau als Konkurrenz sahen und es tatsächlich ja auch so war.

Diese Einstellung haben die meisten Frauen einfach noch nicht abgelegt. Das ist noch so in uns verankert.

Es sollte dir egal sein, ob dich andere Frauen hübsch oder nicht hübsch finden. Abgesehen davon lässt sich über Geschmack streiten.

Und außerdem ist die schönste Schönheit die, die von Innen kommt :)

Und Neid ist auch nichts, worauf man stolz sein muss. Ich finde ihn sehr unangenehm und Energieraubend - wenn er gegen mich gerichtet wird. Ich selbst empfinde zum Glück keinen Neid. Weil ich die Einstellung habe, das was andere können, haben, sind - kann ich genauso erreichen. Und ich richte mir mein Leben ja so, wie ich es gerne haben möchte.

Ja, Männern kann man viel mehr erzählen - auch über Erfolge - ich glaube, das liegt daran, dass sie einfach nicht so gerne reden und wahrscheinlich gar nicht so richtig zuhören, sondern sich vorstellen, wie sie Sex mit uns haben :LOL:

Freundschaft zwischen Mann und Frau geht nur kurzfristig. Ich habe das kürzlich wieder erleben müssen. Oder aber es ist stets eine sexuelle Chemie in der Luft. Zumindest von einer Seite.

Unterm Strich - Frau mit Frau geht Freundschaft eher schwer, zwischen Frau und Mann zumindest nicht langfristig - bleibt man unterm Strich dann freundeslos?

Hm.... mit der Zeit wird man vielleicht sehr viel wählerischer und geht mit dem Wort Freundschaft vorsichtiger um.

Ich persönlich sehe die meisten als Bekanntschaften.

Vielleicht wäre es für dich empfehlenswert, eine Art Sprechdiät zu machen. Du holst dir vielleicht zu viele Meinungen von verschiedenen Leuten und dein Kopf ist dann so voll und du wägst dann alles ab, kommst auf keinen grünen Zweig und das empfinde ich ein wenig anstrengend.

Ich spinne meine Gedanken unglaublich gerne alleine. Auch beobachte ich gerne und ziehe meine Schlüsse daraus. Die Aha-Effekte am Ende - wenn man den Gedanken freien Lauf lässt und sie "ausdenkt" - sind viel bereichernder als die Meinungen verschiedener Leute.

Such was aus dir heraus entspringt.

(Ich hoffe, ich bin dir nicht zu nahe getreten, war nur als guter Tipp gemeint!)
 
Dabei
6 Feb 2017
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#3
Hi Peachy :)

Also erstmal: Du trittst nicht zu nahe.

Peachy hat gesagt.:
zunächst einmal wollte ich dir sagen, dass ich mich freue, dass du aktuell einen Freund hast
Danke :)

Peachy hat gesagt.:
Meine Antwort wäre: Natürlich nicht. Ich bin einzigartig!
Aber sind das nicht alle und bist du damit dann nicht doch wieder nur eine von vielen? ;)
Ich finde die Formulierung "nicht wie die meisten" klingt schon danach, als ob man eine von wenigen Ausnahmen der Regel sein soll.

Peachy hat gesagt.:
Vielleicht wäre es für dich empfehlenswert, eine Art Sprechdiät zu machen. Du holst dir vielleicht zu viele Meinungen von verschiedenen Leuten und dein Kopf ist dann so voll und du wägst dann alles ab, kommst auf keinen grünen Zweig und das empfinde ich ein wenig anstrengend.
Empfindest du das für dich als anstrengend, oder empfindest du, dass es für mich selbst anstrengend sein müsste, dass ich das tue? Für mich empfinde ich es nicht als anstrengend, sondern als bereichernd. Ich unterhalte mich einfach super gerne mit allen möglichen Menschen und auch gerade mit welchen, die mir in meinem täglichen Umfeld jetzt nicht so einfach begegnen und höre von ihren Gedanken und ihren Erfahrungen.
Wenn das andere als anstrengend empfinden, dann tut es mir leid, wobei ich meinem Gefühl nach auch niemanden zum reden zwinge. Also die, bei denen ich das stärker rauslasse sind meinem Eindruck nach auch Menschen, die selbst gerne reden und philosophieren. Wenn ich das jetzt bei jemandem anfange, der da überhaupt nicht mitgeht, dann lasse ich das auch schnell wieder. Es kommt aber eigentlich nie vor, dass ich einen höheren Redeanteil als mein Gegenüber habe. Hier in meinen Threads ist das natürlich anders. Das sind halt meine Threads...

Peachy hat gesagt.:
Ich spinne meine Gedanken unglaublich gerne alleine. Auch beobachte ich gerne und ziehe meine Schlüsse daraus.
Das mache ich auch gerne, aber das alleine würde mir nicht reichen.
 
Dabei
27 Feb 2013
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#4
Aber sind das nicht alle und bist du damit dann nicht doch wieder nur eine von vielen? ;)
Ja klar sind das alle - ich finde den Satz ja auch blöd, den die Männer da sagen. Nein, weil wenn alle einzigartig sind, dann sind zwar alle einzigartig, haben das also gemein - aber jede ist für sich unterschiedlich. Wir sind dann eine von vielen Frauen - ja. Haben also das Frausein gemein.

Vermutlich ist dieser Satz auch nur eine Floskel und gar nicht ernst gemeint. Nur zum Rumkriegen gedacht, weil Frau sich dann geschmeichelt fühlt.

Aber ich verstehe deinen Gedanken, dass er dann eine Abwertung für andere Frauen ist.

Wobei ich mir wieder denke, kein Mann kennt doch die meisten Frauen.Davon auszugehen, dass dann die meisten so seien, wie jene Exemplare, die er kennengelernt hat, finde ich jetzt nicht sehr intelligent. Man sollte jeden Menschen als Individuum sehen, egal welchen Geschlechts.

Ich finde den Gedanken aber schön, dass die meisten Frauen schön und klug und stark sind. Ich glaube mittlerweile - jetzt wo ich drüber geschlafen hab - dass das sogar stimmt. :) Aber das sind die meisten Männer auch :)

Empfindest du das für dich als anstrengend, oder empfindest du, dass es für mich selbst anstrengend sein müsste, dass ich das tue?
Für dich! Ich dachte das halt, dass du dann verwirrt bist und dich die Gedanken quälen. Aber wenn dem nicht so ist, ist es ja wunderbar!

Das mache ich auch gerne, aber das alleine würde mir nicht reichen.
Naja nur alleine meinte ich ja auch nicht :)

Und eine "Diät" ist ja auch kein Dauerzustand. War nur so eine Idee, weil ich eben dachte, dass du aufgrund von so vielen Meinungen auf keinen grünen Zweig kommst.

Mir fällt grad auf, dass du auf meine Antworten zu deinen Fragen gar nicht so recht eingegangen bist.

Das erinnert mich an eine Aussage meines Ex: "Wenn ich nichts dazu sage, dann passt das." :)
 
Dabei
3 Jan 2019
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#5
Der Satz "Du bist nicht wie die meisten Frauen" ist meiner Meinung nach aus zweierlei Gründen ungeschickt. Einmal heißt das, dass verglichen wird. Du bist so und so, die meisten hingegen so (und wenn eine bessere, schönere, intelligentere etc. kommt, gehörst Du auch zu den meisten Frauen :p).

Zum anderen bedeutet er, dass man die meisten Frauen beurteilen kann, weil man sie kennt, weil man mit denen schon was hatte. Im Lied gehts wohl eher darum, dass die meisten Frauen zwar unterschiedlich, aber auf ihre Art eben liebenswert sind. Deswegen will sie zu den "meisten Frauen" gehören.

Objektiv betrachtet ist das natürlich richtig. Ich glaube trotzdem, dass eine Frau -subjektiv- einzigartig und unvergleichlich ist, wenn ich sie liebe. Und ich denke, dass Frauen das auch so sehen, jedenfalls hab' ich immer Ärger bekommen, wenn ich mich nach einer anderen umgedreht habe. :lol:

Männer und Frauen... gutes Lied der Ärzte ;)

Aber es ist schon was dran an der "Stutenbissigkeit" oder dem "Platzhirschverhalten". Wir Männer sind vielleicht immer noch "Jäger und Sammler"?
 
Dabei
24 Sep 2017
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#6
Frauen sind Verbündete, keine Konkurrenz. :)
Wenn das verinnerlicht ist, verschwinden die anderen Gedanken (ich teile nicht, was gut läuft, wenn es ihr schlecht geht) von alleine. <3
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#7
Interessantes Thema mal wieder! Ich schreib dir mal was mir da so durch den Kopf geht.

Ich finde diesen von dir zitierten Satz kein "Kompliment", ich finde das eine platte und phantasielose Aussage.

Es gibt viele Kollegen, mit denen ich mich gut verstehe und auch sonst Männer in meinem Bekanntenkreis, aber "Freundschaften" mit Männern funktionieren für mich nicht. Ich habe bisher nur sehr sehr wenige Männer kennen gelernt, denen ich zutraue, dieses Sex-Ding wirklich komplett auszublenden.

Dass man bei anderen Menschen mit Ansagen, wie super es einem grad geht und wie toll einem was gelungen ist, nicht so gut ankommt, wenn die gerade in einer schlechten Phase stecken, finde ich verständlich. Das macht für mich aber keinen Unterschied, ob mir da ein Mann oder eine Frau gegenübersteht. Da ich aber generell nicht dazu neige, anderen zu erzählen, wie super es mir geht oder wie toll ich was gemacht habe, hab ich mit diesem Problem noch keine nähere Bekanntschaft gemacht.

Unsicher bin ich nicht, neurotisch auch nicht, als reflektiert würde ich mich schon bezeichnen. Allerdings sind auch die meisten Männer, denen ich in meinem Umfeld begegne, reflektiert. Ich halte aber nichts von solchen Analysen. Mir ist es egal wie die meisten Menschen angeblich sind, egal ob Frauen oder Männer. Ich betrachte einzelne Individuen.

Mit "Frauensolidarität" kann ich nichts anfangen, weil ich außerhalb einer Partnerschaft die Menschen als Menschen und nicht als Männer oder Frauen sehe, und in einer Partnerschaft wüsste ich jetzt nicht wo dieser Begriff einen Platz haben sollte. Ebensowenig sehe ich andere Frauen als Konkurrenz.

Und ich hoffe dass jetzt kein Mann hier beleidigt ist wenn ich zugebe dass ich darüber echt lachen musste:
Ja, Männern kann man viel mehr erzählen - auch über Erfolge - ich glaube, das liegt daran, dass sie einfach nicht so gerne reden und wahrscheinlich gar nicht so richtig zuhören, sondern sich vorstellen, wie sie Sex mit uns haben :LOL:
:082:
 
Dabei
3 Feb 2013
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#8
Klausurenphase, Prokrastination, ein neuer Thread:
non procrastinators brain

procrastinators brain

when procrastinating happens

panic monster

like two days before exams

panic monster at work

idkat

(mit einem Dankeschön an Tim Urban)

? :D:p

Sorry für OT

Ich habe neulich ein Musikvideo von Hailee Steinfeld gesehen. Es heißt "Most Girls" und beginnt damit, dass sie sich mit einem Typen unterhält, sie wirken flirty und sich sympathisch und dann sagt er, als Kompliment gemeint, zu ihr "Du bist nicht wie die meisten Frauen." Sie muss dann auf einmal ganz schnell weg und dann beginnt das Lied, in dem sie darüber singt, dass die meisten Frauen schön und klug und stark sind und man wie die meisten Frauen sein wollen sollte.

Ich hab das gehört und mich voll ertappt gefühlt, weil ich mich von dem Satz "Du bist nicht wie die meisten Frauen" tatsächlich immer geschmeichelt gefühlt hab. Ich hatte nie das Bedürfnis meine weibliche Solidarität auszupacken und zu antworten "Was soll daran positiv sein, was hast du gegen Frauen? Idiot."
Mir ist auch einfach nie aufgefallen, dass dieses "Kompliment" an mich eigentlich eine Beleidigung an die meisten anderen ist.
Also hab ich mal wieder angefangen mehr mit Menschen darüber zu reden und auch mehr auf diese Dinge zu achten... Und mir sind verschiedene Dinge aufgefallen:
Well, Ich denke wirklich meine Freundin "Ist nicht wie die meisten anderen Frauen"

Sie ist more driven and more committed to be the best version of herself spirit, mind and body. Sie ist schlauer, hübscher und gebildeter und obendrauf hat sie ein wirklich gutes Herz und ist ein wirklich guter Mensch und das obwohl sie schlimmere Sachen erleben musste als viele andere Menschen (auch Frauen) in ihrem Alter.

Aber ich würde ihr niemals sagen "You're not like most women" Ich glaube vor allem nicht weil man das schon so oft gehört hat.

Ich hab jetzt einfach mal im Handy geschaut was ich ihr so schreibe

"You just continue to awe and amaze me you're such an awesome person I'm just grateful that I met you"

"You're such a smart and kind person! You really inspire me to be a better person; you're making a real difference in my life"

"You're ability to deal with backlash to take all that hurt and heartbreak and channel it to rebuild yourself is unbelievable you're one of the strongest persons I've ever met"

Mal drei Beispiele aus den letzten 3 Monaten.

Viele sagen ja gerne, dass eine Freundschaft zwischen Mann und Frau nicht möglich ist, weil immer irgendwie der Sex oder etwas derartiges dazwischen steht.
Das halte ich für quatsch.

Ich habe das Gefühl, dass eine Freundschaft zwischen Frau und Frau auch nicht einfacher ist, weil immer irgendwie die Konkurrenz dazwischen steht. Mir ist aufgefallen, dass ich mich meinen männlichen Freunden gegenüber mehr traue stolz auf Dinge zu sein, als meinen weiblichen Freundinnen gegenüber. Dass es einfacher ist bei meinen Freundinnen über die Dinge zu reden, die schlecht bei mir laufen oder mir Sorgen bereiten, weil ich da positive Reaktionen und Unterstützung erwarten kann, während ich über Dinge, die sehr gut bei mir laufen, nur dann mit ihnen spreche, wenn ich weiß, dass das gerade auch super bei ihnen läuft. Also wenn ich super verliebt und glücklich bin, dann rede ich darüber nur mit der Freundin, die auch gerade super verliebt und glücklich ist, weil ich bei allen anderen die Sorge hätte, dass sie nicht mehr so gerne mit mir sprechen, wenn es bei mir besser läuft als bei ihnen.
Ich glaube das Freundschaften bei Frauen viel Complexer und Diffuser sind als bei Männern.
Bei Männern gibt es glaube ich im Grund Bekannte, Kumpels, Freunde und beste Freunde.
Bei Frauen gibt es Bekannte, gute Bekannte, Freundinnen, Gute Freundinnen, Bessere Freundinnen, Sehr gute Freundinnen, die besten Freundinnen, die allerbesten Freundinnen und das ist bei Frauen auch nicht in Stein gemeißelt je nach Lebenssituation kann eine Freundin alle Ränge des Freundin seines auf und ab klettern. Bei Männern ist das glaube ich sehr viel Stabiler Freundschaften bauen sich über Jahre auf und wenn jemand einmal im engsten Kreis angekommen ist dann muss schon sehr viel vorfallen das er da wieder ausgestoßen wird.


"Vielleicht weil Frauen unsicherer, reflektierter und neurotischer sind als Männer."
Ich schrieb "more self conscious" unsicherer ist da für mich keine perfekte Übersetzung aber ne wirklich bessere habe ich auch nicht, dazu steh ich auch. Frauen achten mehr auf sich und ihre Umgebung...ich werde am WE hoffentlich nochmal die Zeit finden darauf anzugehen allerdings wird das so Ausschweiffend das ich es vielleicht wirklich in einem eigens dazu eröffneten thread machen werde und hier verlinken werde.

Mein Freund würde jetzt sagen "das ist sexistisch", aber ich würde das aus meiner persönlichen Erfahrung schon unterschreiben. Ich habe das Gefühl Männer sind selbstbewusster als Frauen (Warum?) und Frauen schieben ihre Unsicherheiten gerne auf andere Frauen.
Ich hab neulich erfahren, dass die Exfreundin eines Bekannten ständig über mich geäußert hätte, dass sie mich überhaupt nicht hübsch, sondern total hässlich findet. Ich hab super schockiert reagiert ("Warum denn immer gegen die andere Frau?"), woraufhin der erstaunt war und meinte "War doch nur Eifersucht, ich dachte das machen alle Frauen."
Generell ist das schon mein Eindruck...
Wenn zwei Frauen um einen Mann streiten richtet sich die Verliererin gegen die andere Frau.
Wenn zwei Männer um eine frau streiten richtet sich der Verlierer auch gegen die Frau.

Warum das so ist?
Cause the strength of the wolf is the pack.
Educated guess.

Ich glaube dass Männer eher als Frauen von Früher Kindheit einen esprit de corps entwickeln. Ein Bewusstsein fürs Kollektiv und Teamgeist. Die Gründe dafür sind imho sehr vielschichtig. Man könnte überlegen ob das an der Erziehung liegt allerdings ist dieses Phänomen imho eins das sich durch alle Kulturen zieht. Man sieht das imho wenn kleine Kinder Mannschaft Sportarten Spielen...in jungem Alter (Grundschulalter) gehen alle Kinder (Jungen und Mädchen) auf den Ball aber schon mit der Pubertät ist es bei Jungs so das sich da schnell eine gewisse Funktionalität heraus kristallisiert, die Spieler nehmen verschiedene Rollen ein, verteilen sich über das Spielfeld und spielen effektiv zusammen, Mädchen in dem selben alter gehen aber noch alle auf den Ball. Ich denke wie gesagt die Gründe sind vielschichtig teilweise Erziehung, Teilweise Rollenbild, Teilweise Evolution.
Männer gehen imho auch viel aktiver gegen die eigenen Abweichler vor wenn sie die Ziele der Gruppe gefährden.

Und jetzt interessieren mich eure Erfahrungen: Haben die Frauen hier auch Erfahrungen dieser Art gemacht, oder nicht? Oder schon, aber es legt sich vielleicht ab einem bestimmten Alter? Und ist das wirklich geschlechterspezifisch oder ist das bei Mann-Mann auch so?
Ich glaube dass die Prioritäten anders Verteilt sind. Ich glaube das Frauen wirklich eher bei so etwas aneinander geraten wenn es um die Partner Suche, Kinder, etc. geht.
Während Männer eher aneinander geraten wenn es um Respekt und Anerkennung im Beruf geht.
Das ist imo Sozial bedingt. Frauen werden nach ihrem Aussehen/ihrer Familie/Kindern beurteilt Männer nach ihrem Beruflichen Erfolg.
Ich habe das schon erlebt das zwei Männer die gut Befreundet waren und zusammen Gearbeitet haben zu bittersten Feinden wurden weil einer von beiden der Meinung war das der andere mehr Anerkennung für die Arbeit bekommt als ihm eigentlich zustehe und er selber zu wenig Anerkennung.

Frauen stehen dafür imo Beruflich eher zusammen als Männer (ist meine persönliche Erfahrung).
 
Dabei
6 Feb 2017
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#9
Vielen Dank für eure Beiträge, habe mich sehr darüber gefreut. Entschuldigt die späte Antwort, aber besser spät als nie:

Peachy hat gesagt.:
Das erinnert mich an eine Aussage meines Ex: "Wenn ich nichts dazu sage, dann passt das." :)
Ja, so ungefähr, oder ich denke noch über Dinge nach, auf die ich nicht sofort antworte ;)
Die in der Evolution begründete Theorie von dir, dass das noch so ein Ur-Instinkt in uns drin verankert ist, hat mich eigentlich sogar sehr zufrieden gestellt.
Ich bin mir nicht sicher, inwieweit Verhaltensweisen in der Genetik begründet sind und inwieweit in der Psyche, aber ich wollte dazu mal noch ein bisschen mehr recherchieren und dann danach vielleicht noch mal auf diesen Punkt zurückkommen, wenn ich ein bisschen mehr dazu weiß...
Jedenfalls denke ich, dass WENN das so ein Ur-Ding ist, so wie dass zwischen den Geschlechtern der Sex steht, das meine Gedanken ziemlich vereinfachen würde, weil man das dann ja einfach als gegeben hinnehmen könnte. Es würde dann eine Freundschaft zwischen Frauen auch nicht mehr abwerten für mich, wenn Konkurrenz spürbar wird. Ist dann ja ganz natürlich.

Bodo B. hat gesagt.:
Einmal heißt das, dass verglichen wird.
Richtig. Das ist sowieso immer gegeben, habe ich das Gefühl. Ich hab gestern darüber nachgedacht, ob es auf einer Insel mit nur Frauen eigentlich Schönheitsoperationen geben würde. Klar, die meisten sagen "ich mache das für mich selbst, damit ich mich wohler fühle", aber würden sie sich ohne Männer auch unwohl in ihrem eigenen Körper fühlen?

Zufallsgenerator hat gesagt.:
Frauen sind Verbündete, keine Konkurrenz. :) Wenn das verinnerlicht ist, verschwinden die anderen Gedanken (ich teile nicht, was gut läuft, wenn es ihr schlecht geht) von alleine. <3
Meine Gedanken dieser Art verschwinden dann vielleicht, aber meinst du die sind unberechtigt? Ich denke, wie Twin sagt, dass Menschen allgemein nicht gerne hören wie gut es bei anderen läuft, außer sie sind selbstbewusst genug, dass das nichts mit ihnen und ihrem Selbstbild macht.
Und meinem Eindruck nach sind Männer - im Durchschnitt - selbstbewusster als Frauen. An denen fällt das eher ab, als an Frauen, die sich dann 10.000 Gedanken darüber machen, woher die Mutter nebenan eigentlich die Zeit nimmt sogar Unterhosen zu bügeln (--> Martina Schwarzmann Anspielung).

Twin hat gesagt.:
aber "Freundschaften" mit Männern funktionieren für mich nicht. Ich habe bisher nur sehr sehr wenige Männer kennen gelernt, denen ich zutraue, dieses Sex-Ding wirklich komplett auszublenden.
Wie definierst du denn Freundschaft für dich?
Wenn ich von "Freunden" rede, erfüllen sie diese Kriterien: Man sieht sich regelmäßig, Unternimmt Dinge zu haben, hat Gemeinsamkeiten, versteht sich gut und spricht auch ab und an mal über Privates/Intimes.
"Gute Freunde" unterscheidet davon dann noch das Zusatzkriterium, dass ich mich ihnen auf irgendeine Art sehr verbunden fühle.
Dass Sex-Ding kommt mir erst in die Quere, wenn ich das Gefühl habe, dass der Mann tatsächlich ein Ziel verfolgt. Es gibt aber auch genug, die zum Spaß vielleicht mal flirten, aber der würde niemals ernsthaft auf mich stehen und ich nicht auf ihn und dann fühle ich mich da sehr wohl und unbefangen und denke nicht die ganze Zeit, dass da ja Sex zwischen uns steht. Auch wenn man mal nen Witz in die Richtung macht oder sich mal sagt, dass man gut aussieht oder so.

Twin hat gesagt.:
weil ich außerhalb einer Partnerschaft die Menschen als Menschen und nicht als Männer oder Frauen sehe
Also das kann ich einfach nicht glauben. Das ist so unrealistisch. ... Du fühlst dich also nicht wohler, wenn nachts eine Frau hinter dir läuft, als wenn das ein Mann tut? Und männlicher oder weiblicher Frauenarzt macht auch keinen Unterschied für dich?

thecaliforniakid hat gesagt.:
Well, Ich denke wirklich meine Freundin "Ist nicht wie die meisten anderen Frauen"
Ich bin mal so frei und korrigiere das für dich: "...nicht wie die meisten anderen, mir bekannten Frauen" :p

thecaliforniakid hat gesagt.:
Frauen achten mehr auf sich und ihre Umgebung...ich werde am WE hoffentlich nochmal die Zeit finden darauf anzugehen allerdings wird das so Ausschweiffend das ich es vielleicht wirklich in einem eigens dazu eröffneten thread machen werde und hier verlinken werde.
Mach mal :)

thecaliforniakid hat gesagt.:
Das ist imo Sozial bedingt. Frauen werden nach ihrem Aussehen/ihrer Familie/Kindern beurteilt Männer nach ihrem Beruflichen Erfolg.
Vielleicht bin ich noch nicht in dem Alter dafür, aber von diesem Satz fühle ich mich wirklich nicht angesprochen. Ich habe den Eindruck Frauen werden je nach Umfeld nach etwas anderem bewertet und Männer genauso. In dem Punkt sind wir, glaube ich, also tatsächlich schon weiter.
Aber ich kann mir vorstellen, dass vielen Frauen Familie/Kinder wichtiger sind als Karriere und bei Männern umgekehrt. Dass dann das Selbstbewusstsein von Frauen stärker mit dem Beziehungsstatus steigt und fällt und das von Männern stärker in Verbindung mit dem Arbeitsplatz.
Aber auch darüber müsste ich erst mal noch mal mehr nachdenken... Ob das mit irgendetwas was zu tun hat.

Jetzt muss ich aber erst mal los :)
 
Dabei
27 Feb 2013
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#10
Hey idkat, schön dass dir mein Ansatz irgendwie weiterhilft.

Es ist kein Urding (-instinkt), hat nichts mit Genetik zu tun - es ist ein Mittelalterding. Ganz früher war das nicht so.

Ich kann das hier aber nicht in kurzer Form abhandeln, wie es dazu gekommen ist, da müsst ich ausholen. Ich muss das Buch hervorholen, wo ich das gelesen hab. Es handelt eigentlich von der Geschichte der Heilkunst.

Wenn du willst, kann ich dir dann den Titel durchgeben - es ist nämlich ziemlich interessant. Dauert aber wahrscheinlich ein bisschen, ich komm nicht gleich dazu - ich hab so viele Bücher zu dem Thema, ich müsste erst schauen, in welchem das steht.

Mir hat das sehr geholfen, zu verstehen, wieso Frauen dieses Konkurrenzverhalten an den Tag legen.
 
Dabei
3 Jan 2019
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#11
Verzeiht bitte, wenn ich keine Belege liefere, aber das ist für mich keine bloße Theorie über Ur-Instinkte. Dazu müssen wir nur ein wenig nachdenken und wir werden feststellen, dass es doch in erster Linie um die Erhaltung der Art geht. Da unterscheidet sich der Ur-Mensch praktisch nicht von den Tieren, war er doch noch selber eins.

Die Ur-Instinkte sind uns quasi in die Wiege gelegt, wenn auch über die Jahrtausende in abgeschwächter Form. Ziel war es, seine Gene zu verteilen, quasi wild durch die Gegend zu vögeln, um eine größtmögliche Streuung zu erreichen. Natürlich erreichten dieses Ziel nur die Stärksten. Behinderte (sorry) wurden knallhart aussortiert. Menschen, die schlecht sahen oder hörten, wurden gefressen usw. usf.

Erst mit der Weiterentwicklung zum Homo Sapiens konnte der Ur-Mensch der Natur ein Schnippchen schlagen. Er entwickelte Werkzeuge, die einem Schwächeren gegenüber den Stärkeren Vorteile ermöglichten. Nicht allein der Größte, Stärkste, Schnellste usw. war überlebensfähig, sondern eine neues Merkmal trat in den Vordergrund; die Intelligenz. Sie ermöglichte dem Menschen Erfindungen und die Erklärung komplexer Zusammenhänge.

Dennoch sind die Ur-Instinkte in uns verankert, und auch der heutige Mensch kann sich ihnen nicht entziehen. Er kann allerdings dagegen arbeiten und sich selbst überlisten. Beispiel Körpergeruch: Man nimmt heute einfach Deosprays oder Parfüme und schon wird der eigene Körpergeruch verfälscht. Der Mensch legt sich selbst aus Kreuz. Ich habe hier bewusst nicht zwischen Mann und Frau unterschieden, weil es heute beide sind, die "betrügen".

Neben dem Körpergeruch gibt es auch noch das Essen. Ja, "Sag mir was Du isst, und ich sage Dir wer Du bist" ist nicht so verkehrt. Heute geht das ein wenig durcheinander, denn oft handelt es sich um Modeerscheinungen oder Überzeugungen; weniger um wirkliche Notwendigkeiten (Allergien, Unverträglichkeiten, Krankheit...).

Wenn die Menschen also noch immer unbewusst von den Ur-Instinkten gesteuert werden, dann gilt das besonders auch für das Verhältnis Mann und Frau. Der Mann war auf Grund seiner Anlagen eher der Jäger, der Kämpfer, der hart Arbeitende. Geld gab es nicht, war auch nicht nötig, denn die Gemeinschaft hatte alles, was gebraucht wurde. Die Frauen kümmerten sich um das Essen, sammelten Brennholz, Beeren und Früchte und kümmerten sich um die Wäsche.

Der Mann ist also immer auf der Pirsch, während die Frau das "Heimchen am Herd" war. Auch hier steuerte der Mensch dagegen, denn der Rollentausch ist inzwischen gesellschaftsfähig geworden. Die Erfindung der Pille ermöglichte den Frauen mehr Selbstbestimmung - nahm aber zugleich auch die Verantwortung vom Mann. Frauen konnten endlich ihren "Mann stehen" und waren nicht mehr abhängig (jedenfalls fast). Ich persönlich finde diese Entwicklung mehr als längst überfällig, und zum Glück wurde ich nicht als "Mann" erzogen.

So, jetzt zur Gegenwart: Die Ur-Instinkte gelten, aber werden zum Teil von uns Menschen "betrogen", können sich also nicht entfalten. Aber noch ein anderer Punkt: Freundschaften zwischen Mann und Frau. Von der Entwicklung des Menschen betrachtet, kommt zur Fortpflanzung ja nur ein Mensch in Frage, der gut riecht. Es ist aber auch so, dass das Angebot die Nachfrage regelt. Sprich: Gibt es ein reichhaltiges Angebot an Frauen, kann der Mann auswählen. Dann entscheidet neben dem Geruch auch das Aussehen, die "Mitgift" oder anderes. Umgekehrt, lebt der Mann in der Einöde und es verirrt sich eine Frau dorthin, dann wird diese mit der Zeit immer hübscher. Angebot und Nachfrage eben...

Also: "Gute Freunde" können Mann und Frau dann sein, wenn kein Interesse an mehr besteht und das Angebot reichhaltig ist. Sobald aber nur einer von beiden Interesse, Hormone oder fehlendes Angebot oder sonst was hat, wird es schwer, nicht mehr zu wollen. Dann sind wir in einem wirklichen Dilemma...
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#12
Ich bin mir nicht sicher, inwieweit Verhaltensweisen in der Genetik begründet sind und inwieweit in der Psyche, aber ich wollte dazu mal noch ein bisschen mehr recherchieren und dann danach vielleicht noch mal auf diesen Punkt zurückkommen, wenn ich ein bisschen mehr dazu weiß...
Jedenfalls denke ich, dass WENN das so ein Ur-Ding ist, so wie dass zwischen den Geschlechtern der Sex steht, das meine Gedanken ziemlich vereinfachen würde, weil man das dann ja einfach als gegeben hinnehmen könnte. Es würde dann eine Freundschaft zwischen Frauen auch nicht mehr abwerten für mich, wenn Konkurrenz spürbar wird. Ist dann ja ganz natürlich.
Ich würde nichts als "gegeben" hinnehmen. Das, was vielleicht eine Erklärung für dies und dad sein könnte, wird ganz schnell zur Ausrede. Wie Bodo schreibt, sind wir inzwischen doch sehr viel weiter als " Ist doch ganz normal wenn ich in der Gegend herumvögle, das liegt in meinen Genen als Mann."
Wie definierst du denn Freundschaft für dich?
Wenn ich von "Freunden" rede, erfüllen sie diese Kriterien: Man sieht sich regelmäßig, Unternimmt Dinge zu haben, hat Gemeinsamkeiten, versteht sich gut und spricht auch ab und an mal über Privates/Intimes.
Ich hab da gar keine spezielle, eigene Def. Deine trifft es auch für mich ganz gut.
Du fühlst dich also nicht wohler, wenn nachts eine Frau hinter dir läuft, als wenn das ein Mann tut? Und männlicher oder weiblicher Frauenarzt macht auch keinen Unterschied für dich?
*hihi*:002: Also Punkt 1: Ich schau eigentlich drauf dass ich nachts in keiner Gegend allein rumlaufe. Punkt 2: Ich hatte einen FA, der eine mir passende Einstellung zu Themen wie Abtreibung hatte, das war mir viel wichtiger als sein Geschlecht. Bei dem war ich bis er zu arbeiten aufhörte. Da hab ich v.a. die Funktion gesehen, und die war top.
 
Dabei
3 Feb 2013
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#13
Hier

Verzeiht bitte, wenn ich keine Belege liefere, aber das ist für mich keine bloße Theorie über Ur-Instinkte. Dazu müssen wir nur ein wenig nachdenken und wir werden feststellen, dass es doch in erster Linie um die Erhaltung der Art geht. Da unterscheidet sich der Ur-Mensch praktisch nicht von den Tieren, war er doch noch selber eins.

Die Ur-Instinkte sind uns quasi in die Wiege gelegt, wenn auch über die Jahrtausende in abgeschwächter Form. Ziel war es, seine Gene zu verteilen, quasi wild durch die Gegend zu vögeln, um eine größtmögliche Streuung zu erreichen. Natürlich erreichten dieses Ziel nur die Stärksten. Behinderte (sorry) wurden knallhart aussortiert. Menschen, die schlecht sahen oder hörten, wurden gefressen usw. usf.

Erst mit der Weiterentwicklung zum Homo Sapiens konnte der Ur-Mensch der Natur ein Schnippchen schlagen. Er entwickelte Werkzeuge, die einem Schwächeren gegenüber den Stärkeren Vorteile ermöglichten. Nicht allein der Größte, Stärkste, Schnellste usw. war überlebensfähig, sondern eine neues Merkmal trat in den Vordergrund; die Intelligenz. Sie ermöglichte dem Menschen Erfindungen und die Erklärung komplexer Zusammenhänge.

Dennoch sind die Ur-Instinkte in uns verankert, und auch der heutige Mensch kann sich ihnen nicht entziehen. Er kann allerdings dagegen arbeiten und sich selbst überlisten. Beispiel Körpergeruch: Man nimmt heute einfach Deosprays oder Parfüme und schon wird der eigene Körpergeruch verfälscht. Der Mensch legt sich selbst aus Kreuz. Ich habe hier bewusst nicht zwischen Mann und Frau unterschieden, weil es heute beide sind, die "betrügen".

Neben dem Körpergeruch gibt es auch noch das Essen. Ja, "Sag mir was Du isst, und ich sage Dir wer Du bist" ist nicht so verkehrt. Heute geht das ein wenig durcheinander, denn oft handelt es sich um Modeerscheinungen oder Überzeugungen; weniger um wirkliche Notwendigkeiten (Allergien, Unverträglichkeiten, Krankheit...).

Wenn die Menschen also noch immer unbewusst von den Ur-Instinkten gesteuert werden, dann gilt das besonders auch für das Verhältnis Mann und Frau. Der Mann war auf Grund seiner Anlagen eher der Jäger, der Kämpfer, der hart Arbeitende. Geld gab es nicht, war auch nicht nötig, denn die Gemeinschaft hatte alles, was gebraucht wurde. Die Frauen kümmerten sich um das Essen, sammelten Brennholz, Beeren und Früchte und kümmerten sich um die Wäsche.

Der Mann ist also immer auf der Pirsch, während die Frau das "Heimchen am Herd" war. Auch hier steuerte der Mensch dagegen, denn der Rollentausch ist inzwischen gesellschaftsfähig geworden. Die Erfindung der Pille ermöglichte den Frauen mehr Selbstbestimmung - nahm aber zugleich auch die Verantwortung vom Mann. Frauen konnten endlich ihren "Mann stehen" und waren nicht mehr abhängig (jedenfalls fast). Ich persönlich finde diese Entwicklung mehr als längst überfällig, und zum Glück wurde ich nicht als "Mann" erzogen.

So, jetzt zur Gegenwart: Die Ur-Instinkte gelten, aber werden zum Teil von uns Menschen "betrogen", können sich also nicht entfalten. Aber noch ein anderer Punkt: Freundschaften zwischen Mann und Frau. Von der Entwicklung des Menschen betrachtet, kommt zur Fortpflanzung ja nur ein Mensch in Frage, der gut riecht. Es ist aber auch so, dass das Angebot die Nachfrage regelt. Sprich: Gibt es ein reichhaltiges Angebot an Frauen, kann der Mann auswählen. Dann entscheidet neben dem Geruch auch das Aussehen, die "Mitgift" oder anderes. Umgekehrt, lebt der Mann in der Einöde und es verirrt sich eine Frau dorthin, dann wird diese mit der Zeit immer hübscher. Angebot und Nachfrage eben...

Also: "Gute Freunde" können Mann und Frau dann sein, wenn kein Interesse an mehr besteht und das Angebot reichhaltig ist. Sobald aber nur einer von beiden Interesse, Hormone oder fehlendes Angebot oder sonst was hat, wird es schwer, nicht mehr zu wollen. Dann sind wir in einem wirklichen Dilemma...
Du machst ne Menge Gute Punkte, vielleicht gehe ich wenn ich Zeit habe nochmal näher drauf ein.
Aber eine Anmerkung kurz, der Homo Sapiens hat den Ur Menschen ausgerottet.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#14
Bodo, cooler Beitrag!:) Ich ergänze ganz zufällig.
Da unterscheidet sich der Ur-Mensch praktisch nicht von den Tieren, war er doch noch selber eins.
War? Ha, Menschen sind Tiere. :)
Behinderte (sorry) wurden knallhart aussortiert. Menschen, die schlecht sahen oder hörten, wurden gefressen usw. usf.
Ach, mach sie nicht so schlecht, anderen zu helfen liegt auch in unserer Natur. :)
https://www.spektrum.de/news/altenpflege-bereits-vor-1-8-millionen-jahre/776863
Er kann allerdings dagegen arbeiten und sich selbst überlisten. Beispiel Körpergeruch: Man nimmt heute einfach Deosprays oder Parfüme und schon wird der eigene Körpergeruch verfälscht. Der Mensch legt sich selbst aus Kreuz. Ich habe hier bewusst nicht zwischen Mann und Frau unterschieden, weil es heute beide sind, die "betrügen".
Jein. Es ist eigentlich inmer noch der richtige Duft.:)
https://www.swr.de/-/id=23434318/property=download/nid=660374/zykf6c/wi190214_partnerwahl.pdf (Seite 15.)
Neben dem Körpergeruch gibt es auch noch das Essen. Ja, "Sag mir was Du isst, und ich sage Dir wer Du bist" ist nicht so verkehrt. Heute geht das ein wenig durcheinander, denn oft handelt es sich um Modeerscheinungen oder Überzeugungen; weniger um wirkliche Notwendigkeiten (Allergien, Unverträglichkeiten, Krankheit...).
Überzeugung beim Essen ist mega wichtig! :)
Wenn die Menschen also noch immer unbewusst von den Ur-Instinkten gesteuert werden, dann gilt das besonders auch für das Verhältnis Mann und Frau. Der Mann war auf Grund seiner Anlagen eher der Jäger, der Kämpfer, der hart Arbeitende. Geld gab es nicht, war auch nicht nötig, denn die Gemeinschaft hatte alles, was gebraucht wurde. Die Frauen kümmerten sich um das Essen, sammelten Brennholz, Beeren und Früchte und kümmerten sich um die Wäsche.

Der Mann ist also immer auf der Pirsch, während die Frau das "Heimchen am Herd" war.
Wenn du mit Anlagen die 'Unfähigkeit', Kinder zu gebären meinst, ja. Frauen waren wichtiger. Du sagst jetzt zwar nicht, dass du die Verteilung schwarz und weiß meinst, aber ich möchte hier nur betonen, dass es nicht schwarz-weiß ist und weniger mit Urinstinkten als eher mit erlerntem Verhalten zu tun hatte.
http://www.u.arizona.edu/~mstiner/pdf/Kuhn_Stiner2006.pdf
So schön einfache Verhältnisse sind, je näher man etwas betrachtet, desto weniger einfach wird's. :)
So, jetzt zur Gegenwart: Die Ur-Instinkte gelten, aber werden zum Teil von uns Menschen "betrogen", können sich also nicht entfalten.
Ach, Urin stinkt.
Also: "Gute Freunde" können Mann und Frau dann sein, wenn kein Interesse an mehr besteht ...
Oh ja!

Und meinem Eindruck nach sind Männer - im Durchschnitt - selbstbewusster als Frauen.
Hmm, selbsterfüllende Prophezeiung? :)
 
Dabei
6 Feb 2017
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#15
Peachy hat gesagt.:
Es ist kein Urding (-instinkt), hat nichts mit Genetik zu tun - es ist ein Mittelalterding.
Das stellt mich dann als Erklärung wiederum schon nicht mehr so zufrieden, aber da würde mich auf jeden Fall das Buch interessieren. Eilt aber nicht, ich habe momentan noch genug angefangene Bücher zu beenden ;) Aber wenn du irgenwann sowieso stöberst, wäre es schön wenn du dich da dann daran zurückerinnerst, dass es mich schon interessieren würde.

Twin hat gesagt.:
Ich würde nichts als "gegeben" hinnehmen. Das, was vielleicht eine Erklärung für dies und dad sein könnte, wird ganz schnell zur Ausrede. Wie Bodo schreibt, sind wir inzwischen doch sehr viel weiter als " Ist doch ganz normal wenn ich in der Gegend herumvögle, das liegt in meinen Genen als Mann."
Aber WENN Dinge genetisch oder hormonell bedingt sind, wäre es dann nicht sinnlos sie nicht als gegeben hinnehmen zu wollen, weil sie nicht dem Bild entsprechen, das man gerne von der Welt hätte? Bei Sexualität sind wir inzwischen auch so weit, dass wir die als gegeben hinnehmen können und nicht als falsche Sozialisation, die ausgetrieben werden muss. Bodo sagt auch, dass die Ur-Instinkte gelten, aber vom Menschen versucht werden zu betrügen.

Jetzt bitte nicht falsch interpretieren, dass ich gerne wieder ein rollenverteilteres Denken in der Gesellschaft hätte. Ich würde nur gerne die genauen Ursprünge kennen - was änderbar ist und was sich niemals ändern wird, damit man damit arbeiten kann.

Hab ihn schon gelesen, werde mich da vielleicht auch noch irgendwann einbringen.. Aber du hast ja jetzt auch gar nicht mehr so viel Zeit ;)

Zufallsgenerator hat gesagt.:
Hmm, selbsterfüllende Prophezeiung? :)
Gut möglich, und wenn? Was dann?
 
Dabei
27 Feb 2013
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#16
Das stellt mich dann als Erklärung wiederum schon nicht mehr so zufrieden, aber da würde mich auf jeden Fall das Buch interessieren. Eilt aber nicht, ich habe momentan noch genug angefangene Bücher zu beenden ;) Aber wenn du irgenwann sowieso stöberst, wäre es schön wenn du dich da dann daran zurückerinnerst, dass es mich schon interessieren würde.
Doch ich denke, es würde dich zufrieden stellen - mich hat es das und vor allem fand ich es tröstlich zu wissen, warum das heute so ist. Vor allem mit dem Hintergrund, dass es ganz viel früher ja ganz anders war und wir ja wieder zu diesem Zustand zurückkommen könnten :)

Ich habe übrigens diese Tage öfter an deine Aussage gedacht, wo du erzählt hast, dass du Freundinnen, wenn es ihnen nicht gut, nicht erzählen darfst, wenn es dir grad gut geht.

Ich wurde dann dabei traurig - einerseits, weil ich sowas kenne - von früher - andererseits weil das dann einfach nicht richtige Freundinnen sind.

Weil ich diese Situation aktuell mit meiner Freundin durchgemacht habe und mir das bewusst wurde.

Wir hatten beide Konstellationen - einmal gings ihr super und mir nicht und umgekehrt genauso. Und egal, wie es der einen gerade selber geht - die andere darf ihr IMMER ihre Freude erzählen und sie mit ihr teilen. Es ist sogar so, dass die, bei der es gerade nicht so gut läuft, Kraft aus der Freude der anderen schöpft.

Das ist bei uns immer so. In guten wie in schlechten Zeiten. Seit mehr als 20 Jahren mittlerweile.

Natürlich gehört auch dazu, dass wir uns dann bildlich den Kotzkübel hinhalten und die andere sich auskotzen darf :)

Die egoistischen Freundinnen, die nicht an mir zu jeder Zeit und Phase interessiert sind, sind nicht mehr meine Freundinnen.

Wegen dem Buch: ja das mach ich oder ich schreib mal einen Artikel, der das zusammenfasst und zeig ihn dir dann. Ich habe jetzt eh auch keine Zeit dafür.
 
Dabei
3 Feb 2013
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#17
Ich würde nichts als "gegeben" hinnehmen. Das, was vielleicht eine Erklärung für dies und dad sein könnte, wird ganz schnell zur Ausrede. Wie Bodo schreibt, sind wir inzwischen doch sehr viel weiter als " Ist doch ganz normal wenn ich in der Gegend herumvögle, das liegt in meinen Genen als Mann."
Aber WENN Dinge genetisch oder hormonell bedingt sind, wäre es dann nicht sinnlos sie nicht als gegeben hinnehmen zu wollen, weil sie nicht dem Bild entsprechen, das man gerne von der Welt hätte? Bei Sexualität sind wir inzwischen auch so weit, dass wir die als gegeben hinnehmen können und nicht als falsche Sozialisation, die ausgetrieben werden muss. Bodo sagt auch, dass die Ur-Instinkte gelten, aber vom Menschen versucht werden zu betrügen.

Jetzt bitte nicht falsch interpretieren, dass ich gerne wieder ein rollenverteilteres Denken in der Gesellschaft hätte. Ich würde nur gerne die genauen Ursprünge kennen - was änderbar ist und was sich niemals ändern wird, damit man damit arbeiten kann.
Das sind halt jetzt zwei schwarz und weiß Positionen. Ich persönliche finde das es in der Realität da viel, viel mehr graue Schattierungen gibt.


Die Sache mit der Sexualität ist hier im Grunde sogar das perfekte Beispiel denn es zeigt das beide Seiten richtig aber auch falsch liegen während man hierbei sehr gut sehen kann dass wie sehr wir uns Gesellschaftlich weiter entwickelt haben.

Homosexualität ist Unnatürlich.

Das ist jetzt natürlich erstmal eine Krasse Aussage, aber Naturwissenschaftlich ist sie nicht falsch. Denn wenn wir alle schwul oder lesbisch wären dann würden wir ja aussterben. Jetzt ist es aber so für Homosexualität gibt es eine genetische Prädisposition. Die Leute suchen sich das nicht aus, auch ist sehr gut Dokumentiert dass es das immer schon gegeben hat. Da mittlerweile die meisten Leute kapiert haben das homosexuelle Menschen genauso ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft werden können wie hetero Sexuelle Menschen müssen diese Leute mittlerweile zumindest in Westlichen Ländern nicht mehr so extrem im geheimen Leben wie vor 20 Jahren noch.

Hab ihn schon gelesen, werde mich da vielleicht auch noch irgendwann einbringen.. Aber du hast ja jetzt auch gar nicht mehr so viel Zeit ;)
:)
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#18
Aber WENN Dinge genetisch oder hormonell bedingt sind, wäre es dann nicht sinnlos sie nicht als gegeben hinnehmen zu wollen, weil sie nicht dem Bild entsprechen, das man gerne von der Welt hätte?
Ich frage mich, bei welchen der von dir geschilderten Eigenschaften/ Verhaltensweisen es denn helfen würde, wenn man beweisen könnte, dass diese rein genetisch oder hormonell bedingt sind. Abgesehen davon, dass man das nicht wird beweisen können.
Ich wurde dann dabei traurig - einerseits, weil ich sowas kenne - von früher - andererseits weil das dann einfach nicht richtige Freundinnen sind
Ich finde das gar nicht so schlimm. Wenn eine Freundin von mir Liebeskummer hat, wieso muss ich ihr dann von meinem tollen Freund erzählen? Wenn sie gerade ihren Job verloren hat, warum muss ich ihr dann erzählen, wie super ich meinen Job finde? Abgesehen davon, dass ich, so wie ich gestrickt bin, das überhaupt niemandem erzählen muss - bin da eher der stille Genießer -, kann ich mir dafür doch einen Adressaten aussuchen, den das nicht "verletzt". Und dass das jemanden verletzt, dem es auf dem betreffenden Sektor gerade schlecht geht, kann ich nachvollziehen, das würde ich demjenigen nicht vorwerfen.
Es ist sogar so, dass die, bei der es gerade nicht so gut läuft, Kraft aus der Freude der anderen schöpft.
Das finde ich super, aber ich glaube, die meisten Menschen können das nicht so, bei denen erscheinen dann eher die Defizite als schlimmer.
Das sind halt jetzt zwei schwarz und weiß Positionen. Ich persönliche finde das es in der Realität da viel, viel mehr graue Schattierungen gibt.

Die Sache mit der Sexualität ist hier im Grunde sogar das perfekte Beispiel denn es zeigt das beide Seiten richtig aber auch falsch liegen während man hierbei sehr gut sehen kann dass wie sehr wir uns Gesellschaftlich weiter entwickelt haben.
Das ist doch nicht schwarz-weiß, wenn ich sage, dass wir inzwischen doch sehr viel weiter sind als "Ist doch ganz normal wenn ich in der Gegend herumvögle, das liegt in meinen Genen als Mann" ? Dein Beispiel von der Sexualität zeigt für mich, dass diese Erklärungsversuche einen nicht weiterbringen.

Ich denke, ich halte mich da besser genau so raus wie aus deinem Bibelthread, ich kann mit sowas schlicht nichts anfangen.

Das hier
Hab ihn schon gelesen, werde mich da vielleicht auch noch irgendwann einbringen.. Aber du hast ja jetzt auch gar nicht mehr so viel Zeit ;)
war übrigens ein Zitat von idkat, nicht von mir :002:
 
Dabei
3 Feb 2013
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#19
Das ist doch nicht schwarz-weiß, wenn ich sage, dass wir inzwischen doch sehr viel weiter sind als "Ist doch ganz normal wenn ich in der Gegend herumvögle, das liegt in meinen Genen als Mann" ? Dein Beispiel von der Sexualität zeigt für mich, dass diese Erklärungsversuche einen nicht weiterbringen.
Du bringst jetzt zum zweiten Mal das Beispiel das der Mann rumvögelt weil es in seinen Genen liegt. Ob das so ist, ist aber Hoch umstritten, auch im Bibel thread ging es ja bei den meisten Punkten nicht um Genetik sondern um Instinkte um Verhaltensmuster die tief in uns drin sitzen weil sie für unsere Vorfahren überlebenswichtig waren.
Zuerst mal Menschen leben seit 18.000 Jahren Monogam auch davor wurde Polygamie nicht aus genetischer Programmierung heraus gelebt sondern aus purem Pragmatismus es gab nämlich (nach aktuellem Stand der Wissenschaft) damals sehr viel mehr Frauen als Männer.
Die Dokumentation und Untersuchung der Sozialstrukturen der über 200 verschiedenen menschlichen Gemeinschaften auf der Welt bevor sie in Kontakt mit der westlichen Kultur kamen ist bestenfalls Lückenhaft und Unvollständig, daraus lässt sich keine wirklich Konkrete Aussage ableiten.

Du siehst wenn man Will kann man alles klein reden.

Die Sexualität eignet sich eigentlich sehr gut weil man am Anfang und Ende je ein Extrem Setzen kann.
A. Die sind Krank die müssen alle eingesperrt und umerzogen werden.
B. Die suchen sich das nicht aus, das ist genetisch alles muss erlaubt sein.

B. Spielt ja dann schon sehr in deine Angst rein dass sowas dann auch gerne als Ausrede benutzt wird und davon sind wir dann nicht mehr Lichtjahre von A. entfernt.

Die Genetik/Veranlagung darf halt immer nur so und so weit gehen, deshalb ist es wichtig dass es in der Gesellschaft Regeln und Normen gibt.

Es gibt Sachen die sind vorgeben daran lässt sich nichts oder kaum was ändern.
z.B.: Männer sind in der Regel größer und stärker als Frauen (Weswegen es für mich schlimmer ist wenn Männer Frauen schlagen als umgekehrt was aber nicht heißt dass es OK ist wenn Frauen Männer schlagen) oder Frauen sind stabiler unter psychischem Stress, haben eine höhere Schmerzgrenze als Männer und sind weniger anfällig für gängige Infektionskrankheiten, Frauen haben einen USB Anschluss, Männer eine W-LAN Antenne.

Dann gibt es Sachen die kann man Verändern zum Beispiel das Bild vom klassischen Männer Beruf und Frauen Beruf.
Das hat aber oft nichts mit Genetik und nur sehr bedingt mit Evolution zu tun dass ist so weil die Menschen sich das irgendwann mal ausgedacht haben und entschieden haben dass das so ist.

Und dazwischen gibt es jede Menge Grauzonen, die Welt ist Grau...

Das hier

war übrigens ein Zitat von idkat, nicht von mir :002:
Ich weiß, ich bin mir nur beim markieren durcheinander gekommen.
 
Dabei
27 Feb 2013
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#20
Ich finde das gar nicht so schlimm. Wenn eine Freundin von mir Liebeskummer hat, wieso muss ich ihr dann von meinem tollen Freund erzählen? Wenn sie gerade ihren Job verloren hat, warum muss ich ihr dann erzählen, wie super ich meinen Job finde? Abgesehen davon, dass ich, so wie ich gestrickt bin, das überhaupt niemandem erzählen muss - bin da eher der stille Genießer -, kann ich mir dafür doch einen Adressaten aussuchen, den das nicht "verletzt". Und dass das jemanden verletzt, dem es auf dem betreffenden Sektor gerade schlecht geht, kann ich nachvollziehen, das würde ich demjenigen nicht vorwerfen.
Naja, es ist eigentlich selten, dass ausgerechnet das gleiche Thema im Raum steht. Natürlich würde ich nie so taktlos sein und ohne Grund vorschwärmen, wie guts mir mit meinem Freund geht, wenn meine Freundin gerade Liebeskummer hat. Es ist eher so gemeint, dass wenn sie zb. Liebeskummer hat und mir etwas geglückt ist, wie zB. dass mir eine Buchung einer Reise gut von der Hand geht und mich das total glücklich macht, ich es ihr auf jeden Fall erzählen kann. Es ist aber natürlich auch so, dass man dann selber auch für den anderen da ist und den Kummer teilt und anhört.

Also selbst was den Job angeht - wenn es bei einer nicht so gut rennt und die andere hat ein super Jobangebot - kann sich die eine für die andere freuen. Weil es zumindest einer glückt.

Weil es ums Gönnen geht. Mir gehts ja nicht besser, wenn es ihr nicht gut geht.

Das liegt aber wohl an der Jammermentalität, die die meisten Menschen haben. Mir kommt vor, dass die meisten lieber von ihren "Leiden" erzählen, als von ihrem Glück. Und die, die von ihrem Glück erzählen sind unbeliebt. Das aber, weil es die anderen nicht Gönnen, weil sie zu bequem sind, selber etwas in ihrem Leben zu ändern. Und es ihnen dann missfällt, dass andere ihren Arsch doch hoch kriegen.

Das finde ich super, aber ich glaube, die meisten Menschen können das nicht so, bei denen erscheinen dann eher die Defizite als schlimmer.
Da hast du wohl Recht. Ich hab da wirklich etwas ganz Besonderes.

Dafür bin ich sehr dankbar.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#21
Peachy hat gesagt.:
Doch ich denke, es würde dich zufrieden stellen - mich hat es das und vor allem fand ich es tröstlich zu wissen, warum das heute so ist. Vor allem mit dem Hintergrund, dass es ganz viel früher ja ganz anders war und wir ja wieder zu diesem Zustand zurückkommen könnten :)
Na gut, dann vertraue ich dir da mal ;)

Peachy hat gesagt.:
Ich wurde dann dabei traurig - einerseits, weil ich sowas kenne - von früher - andererseits weil das dann einfach nicht richtige Freundinnen sind.
Drei Abschnitte eines Satzes, auf die ich alle eingehen möchte :)
1. Stellvertretend für mich musst du da nicht traurig sein. Es ist nicht schlimm für mich, es ist mir nur aufgefallen als ich über das Konkurrenzdenken nachgedacht habe und weil ich dieses Konkurrenzdenken als behindernd empfinde habe ich mich gefragt, woher das kommt. Auslöser war ja aber das Lied, das ich gehört hab, und nicht ein unglücklicher Zustand innerhalb von Freundschaften.
2. "Von früher". Würdest du dann vielleicht auch so weit gehen zu sagen, dass das in meinem Alter normal ist und sich von selbst gibt, wenn jeder seinen Weg im Leben gefunden hat?
3. "Nicht richtige Freundinnen". Also meine Freundinnen sind auch gar nicht so missgönnerisch, ich hab's da eigentlich schon recht gut. Bei meinen fallen mir nur Feinheiten auf (die mir bei mir selbst auch auffallen); aber das ist schon meckern auf hohem Niveau. Aber ich würde jetzt irgendwie ungern allen Menschen, die nicht einfach an sich abprallen lassen können, dass es anderen viel besser geht als ihnen selbst, absprechen, dass sie nicht auch Freunde für jemanden sein können. Wenn es jemandem schlecht geht ist es für die meisten ja auch gar kein Problem für denjenigen da zu sein. Und das sind ja eigentlich die Momente, in denen man auch wirklich darauf angewiesen ist, dass jemand für einen da ist. Wenn es einem gut geht, braucht man es ja nicht zwangsläufig. Aber gerade da fällt es eben auch vielen Menschen schwer sich mitzufreuen. Wie du ja selbst etwas später geschrieben hast.. Ich bin mir nur nicht sicher, inwieweit das eine Freundschaft abwerten sollte.

Twin hat gesagt.:
Ich frage mich, bei welchen der von dir geschilderten Eigenschaften/ Verhaltensweisen es denn helfen würde, wenn man beweisen könnte, dass diese rein genetisch oder hormonell bedingt sind. Abgesehen davon, dass man das nicht wird beweisen können.
Das Konkurrenzdenken war meiner Ansicht nach die einzige Eigenschaft, um die es mir hier ging. Wenn man "zwischen weiblichen Freundinnen steht immer auch irgendwie Konkurrenz" als genauso gegeben hinnehmen könnte wie "zwischen gemischtgeschlechtlichen hetero-Freundschaften steht immer auch irgendwie Sex", wäre das halt so. Ist zwar manchmal unbequem, aber dann ja nicht zu ändern und muss einem dann auch nicht negativ aufstoßen. Man lebt dann eben einfach damit.
Wenn es Sozialisation ist, müsste es nicht so sein, dann könnte sich vielleicht eine Perspektive ändern, die sich noch nicht geändert hat. Das wäre dann aufwendiger. Irgendwie auch interessanter, aber Zeitverschwendung, wenn es etwas ist was nicht wegzubekommen ist. Und dass zwischen Männern und Frauen immer der Sex steht, scheinst du ja zB für dich als gegeben hingenommen zu haben, so wie du darüber geschrieben hast.

Kid hat gesagt.:
Es gibt Sachen die sind vorgeben daran lässt sich nichts oder kaum was ändern.(...) Dann gibt es Sachen die kann man Verändern (...) Das hat aber oft nichts mit Genetik und nur sehr bedingt mit Evolution zu tun dass ist so weil die Menschen sich das irgendwann mal ausgedacht haben und entschieden haben dass das so ist. Und dazwischen gibt es jede Menge Grauzonen
Ich stimme zu, dass es nicht immer eindeutig einzuordnen ist in was ein Verhalten/ ein Muster fällt und dass es teilweise auch fließende Übergänge sind, oder auch beides gleichzeitig sein kann, sodass man zB durch Umsozialisierung zwar entgegenwirken kann, aber es nie komplett wegbekommen wird. Ich finde es halt interessant, trotzdem darüber nachzudenken wie nah man der Wahrheit wohl kommen kann und was man damit machen könnte. Und weil man ja irgendwo mit Nachdenken anfangen muss, versucht man idR erstmal den genauen Unterschied zwischen schwarz und weiß zu definieren statt der zahlreichen Unterschiede zwischen den unendlich vielen Graustufen.

Twin hat gesagt.:
Ich finde das gar nicht so schlimm. Wenn eine Freundin von mir Liebeskummer hat, wieso muss ich ihr dann von meinem tollen Freund erzählen?
Du lässt es immer wieder so klingen, als würde man es seinen Mitmenschen auf die Nase binden, wenn man begeistert aus seinem Leben erzählt. Es scheint in deinen Augen gerechtfertigter zu sein über Probleme als über Erfolge zu sprechen. Warum? Und ich finde es auch verständlich, dass man nicht unbedingt gerne hört wie gut es anderen geht, wenn es einem selbst nicht gut geht und trotzdem glaube ich dass kein Mensch auf der Welt diese Eigenschaft gerne hat. Ich glaube, wenn sie wählen könnten, würden sie sehr viel lieber losgelöst von so etwas sein. Und Männer sind davon losgelöster als Frauen. Soweit ich das mit meiner geringen Stichprobe beurteilen kann.

Peachy hat gesagt.:
Da hast du wohl Recht. Ich hab da wirklich etwas ganz Besonderes.
Sehr schöne Worte.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#22
Und dass zwischen Männern und Frauen immer der Sex steht, scheinst du ja zB für dich als gegeben hingenommen zu haben,
Dass zwischen Männern und Frauen immer der Sex steht meine ich nicht. Für mich persönlich hat sich gezeigt, dass "platonische" Freundschaften mit einem Mann früher oder später zu einem Problem werden, weil einer - in meinem bisherigen Leben der Mann und nicht ich - das Thema Sex/ Erotik da mit reinzieht.
Du bringst jetzt zum zweiten Mal das Beispiel das der Mann rumvögelt weil es in seinen Genen liegt.
Spielt ja dann schon sehr in deine Angst rein dass sowas dann auch gerne als Ausrede benutzt wird
Ich bring das "Beispiel dass der Mann rumvögelt weil es in seinen Genen liegt" überhaupt nicht, ich hab doch deutlich geschrieben, dass ich finde, dass wir da schon längst weiter sind. Und "Angst" hab ich auch keine. Und ansonsten bleib ich bei:
Ich denke, ich halte mich da besser genau so raus wie aus deinem Bibelthread, ich kann mit sowas schlicht nichts anfangen.
-----
Jammermentalität, die die meisten Menschen haben. Mir kommt vor, dass die meisten lieber von ihren "Leiden" erzählen, als von ihrem Glück.
Es scheint in deinen Augen gerechtfertigter zu sein über Probleme als über Erfolge zu sprechen. Warum?
Ich finde das nicht "gerechtfertigter". ICH hab allerdings nicht das Bedürfnis, mit anderen über meine Erfolge zu sprechen, ich schrieb ja dass ich da der Typ Stiller Genießer bin. Und manchmal finde ich es rücksichtslos, wenn man mit was Tollem angibt (so empfinde ich das dann) gegenüber jemandem, der grad an was Untollem zu knapsen hat.
Das beantwortet für mich auch die Frage, warum ich anderen eher von einem Problem erzähle als von einem Erfolg: Mit dem Erfolg komm ich alleine klar, aber zur Problemlösung hilft es mir manchmal, das mit jemandem zu besprechen.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#23
@Twin:
Um also deine Position zum Thema zusammenzufassen, damit ich weiß, ob ich sie richtig verstanden habe:
Du selbst hast keine eigenen Erfahrungen damit andere Frauen als Konkurrenz zu betrachten. Du hast auch von anderen Frauen nicht den Eindruck vermittelt bekommen, dass das ein gehäuft beim weiblichen Geschlecht auftretendes Phänomen wäre. Dementsprechend würdest du auch nicht sagen, dass man das als "gegeben" hinnehmen muss, wenn es denn überhaupt da ist. Dass es aufstoßen kann, wenn es einem anderen gerade super gut geht, wo es einem selbst schlecht geht ist menschlich und haben deines Erachtens nach Männer genauso wie Frauen. Du würdest also nicht sagen, dass Männer es einfacher in der Gesellschaft haben ihre Erfolge zu präsentieren als Frauen, denen das untereinander abtrainiert wird.
Richtig?
 
Dabei
3 Feb 2013
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#24
Ich bring das "Beispiel dass der Mann rumvögelt weil es in seinen Genen liegt" überhaupt nicht, ich hab doch deutlich geschrieben, dass ich finde, dass wir da schon längst weiter sind. Und "Angst" hab ich auch keine. Und ansonsten bleib ich bei:
Du schreibst

Ich würde nichts als "gegeben" hinnehmen. Das, was vielleicht eine Erklärung für dies und dad sein könnte, wird ganz schnell zur Ausrede. Wie Bodo schreibt, sind wir inzwischen doch sehr viel weiter als " Ist doch ganz normal wenn ich in der Gegend herumvögle, das liegt in meinen Genen als Mann."

Es haben aber nie nur die Männer in der Gegend rumgevögelt und der Grund warum Männer und Frauen in der Gegend rumgevögelt haben war nicht genetisch sondern evolutionär und pragmatisch. Es gab nämlich viel weniger Männer als Frauen (vermutlich weil die starken mit den schwachen...Hulk Smash ;) ) wenn man als Frau also ein Kind wollte war das gar nicht anders möglich außer man hat einen Mann mit mehreren Frauen geteilt.

Aber selbst wenn es stimmen würde, kann man sagen heute sind wir ja weiter (ob wir so viel weiter sind wie wir glauben ist eine andere Frage), das hieße dann aber nicht dass es nicht eine Erklärung ist dafür wenn heute immer noch Männer dieses Verhalten an den Tag legen. Ein Problem löst man am besten wenn man die Ursache kennt.

Ich selber glaube ja das es Menschen gibt und immer schon gab die monogam sind welche die polygam sind und jede Menge Abstufungen dazwischen. Und ja ich glaube das Genetik da ein Faktor spielt. Ich glaube es gibt Menschen die können nicht treu bleiben. Das heißt nicht das ich Seitensprünge OK finde.

Ähnlich mit der Sexualität, die Leute suchen sich ihre Neigungen ja nicht aus, das heißt natürlich nicht das Pädophillie oder Zoophillie OK sind denn (für mich zumindest) hört die Freiheit einer Person da auf wo sie die einer anderen beschränkt. Und wenn bei der Wahl der Sexual Partner einer von beiden sich nicht wehren oder wiedersprechen kann hört die Toleranz auf und Regeln und Normen müssen greifen.
Aber deswegen wird die Welt nicht Schwarz und Weiß und man kann sie auch nicht in Schubladen einteilen.

-----
Ich zwing dich doch nicht mir weiter zu Antworten....

Das Konkurrenzdenken war meiner Ansicht nach die einzige Eigenschaft, um die es mir hier ging. Wenn man "zwischen weiblichen Freundinnen steht immer auch irgendwie Konkurrenz" als genauso gegeben hinnehmen könnte wie "zwischen gemischtgeschlechtlichen hetero-Freundschaften steht immer auch irgendwie Sex", wäre das halt so. Ist zwar manchmal unbequem, aber dann ja nicht zu ändern und muss einem dann auch nicht negativ aufstoßen. Man lebt dann eben einfach damit.
Wenn es Sozialisation ist, müsste es nicht so sein, dann könnte sich vielleicht eine Perspektive ändern, die sich noch nicht geändert hat. Das wäre dann aufwendiger. Irgendwie auch interessanter, aber Zeitverschwendung, wenn es etwas ist was nicht wegzubekommen ist. Und dass zwischen Männern und Frauen immer der Sex steht, scheinst du ja zB für dich als gegeben hingenommen zu haben, so wie du darüber geschrieben hast.
Wie ich oben ja schon angeschnitten haben können auch "Männliche Freunde" sehr wohl in Konkurrenz zueinander stehen...nur habe ich das noch nie oder zumindest fast noch nie erlebt wenn es um Frauen geht. Ich hab zwei Freunde die waren beide mit derselben Frau zusammen...zuerst A dann hat B sie ihm ausgespannt und dann 2-3 Jahre später hat sie B für jemand außerhalb dieses Freundeskreises verlassen und damit auch den Freundeskreis. Die sind heute wieder befreundet die beiden...die haben bei der Aussöhnung sich ordentlich ausgesprochen (meinen) Scotch dabei hart dezimiert und sich am Ende umarmt und vertragen.
Aber wenn es um Berufliche Anerkennung geht wenn beide im selben Beruf oder sogar in derselben Firma Arbeiten. Ich habe erlebt das die besten Freundschaften dadurch zerstört worden sind weil einer in den Augen des anderen Anerkennung bekommen hat die ehr verdient hatte.


Ich stimme zu, dass es nicht immer eindeutig einzuordnen ist in was ein Verhalten/ ein Muster fällt und dass es teilweise auch fließende Übergänge sind, oder auch beides gleichzeitig sein kann, sodass man zB durch Umsozialisierung zwar entgegenwirken kann, aber es nie komplett wegbekommen wird. Ich finde es halt interessant, trotzdem darüber nachzudenken wie nah man der Wahrheit wohl kommen kann und was man damit machen könnte. Und weil man ja irgendwo mit Nachdenken anfangen muss, versucht man idR erstmal den genauen Unterschied zwischen schwarz und weiß zu definieren statt der zahlreichen Unterschiede zwischen den unendlich vielen Graustufen.
Seh ich auch so, alles gut.
Nur du weißt manche Leute wollen nicht die Wahrheit finden die wollen dass ihre Meinung Wahr ist.
 
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6 Mrz 2013
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#25
@Twin:
Um also deine Position zum Thema zusammenzufassen, damit ich weiß, ob ich sie richtig verstanden habe:
Du selbst hast keine eigenen Erfahrungen damit andere Frauen als Konkurrenz zu betrachten. Du hast auch von anderen Frauen nicht den Eindruck vermittelt bekommen, dass das ein gehäuft beim weiblichen Geschlecht auftretendes Phänomen wäre. Dementsprechend würdest du auch nicht sagen, dass man das als "gegeben" hinnehmen muss, wenn es denn überhaupt da ist. Dass es aufstoßen kann, wenn es einem anderen gerade super gut geht, wo es einem selbst schlecht geht ist menschlich und haben deines Erachtens nach Männer genauso wie Frauen. Du würdest also nicht sagen, dass Männer es einfacher in der Gesellschaft haben ihre Erfolge zu präsentieren als Frauen, denen das untereinander abtrainiert wird.
Richtig?
Liebe idkat, sei mir bitte nicht böse, wenn ich dabei bleibe, dass ich mit diesem "Die meisten Männer/ Frauen sind so oder so" und "das ist (nicht) genetisch/ hormonell bedingt" nichts anfangen kann und mich aus dieser Diskussion daher raushalte.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#28
@Twin: Ich hatte im letzten Post gar nicht versucht Aussagen zu treffen, sondern dir einfache Ja-Nein-Fragen zu stellen. Auch absichtlich so einfach wie möglich formuliert. Deine Antwort ist trotzdem voll okay so, aber sie bleibt jetzt halt meiner Interpretation offen. Das ist dir vermutlich egal ;) Ich wollte es nur gesagt haben. Aber an sich denke ich, dass ich verstehe aus welcher Richtung du kommst.

@Zufallsgenerator: Darf ich fragen, wie alt du bist? Das interessiert mich jetzt schon länger.

@Kid: Die Geschichte mit deinen Freunden finde ich sehr interessant. Ich habe auch männliche Freunde, die eine Freundin "geteilt" haben. Und die hat das nicht mal temporär auseinander gebracht. Die fanden das toll, dass erst der eine und dann der andere die hatte und die haben sich dann darüber ausgetauscht; ich war dabei. Für berufliche Konkurrenz bin ich, denke ich, noch nicht im richtigen Alter. Da entwickeln sich gerade erst die ersten Karrieren und ich kann jetzt mal abwarten, ob das die Menschen irgendwie verändert, wenn sie die durchmachen.
Wenn jetzt aber nur noch du und ich hier drinstecken, muss das ja nicht in diesem Thread weitergeführt werden ;)


War auf jeden Fall interessant die unterschiedlichen Reaktionen zu erhalten, danke schon mal dafür! ;)
 
Dabei
3 Jan 2019
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#29
Tschuldigung, wenn ich mich hier einmische :lol:

Ich lese hier immer mal wieder mit und muss zugeben, dass mir eure Posts zu lang sind. Meist schalte ich ab, wenn ein Post über 10 Zeilen hinausgeht. Lesen geht ja noch, aber fürs Antworten habe ich dann meist keine Lust mehr, sorry.

Allerdings bin ich auch gespannt, welche Antwort der "Zufall generiert" - Ich bin übrigens 55, also ein alter Sack. Gefühlt bin ich aber höchstens 30. :lol:

Eine Freundin zu "teilen" kann ich mir für mich nicht vorstellen. Ich muss meine Erfahrung mit anderen Menschen selbst machen. Deswegen wollte ich gar nicht wissen, wie der Ex meiner Freundin sie beurteilt. Auch Hinweise was sie mag oder nicht, möchte ich von ihr bekommen, nicht von ihrem Ex.

Äußerungen über andere sind immer eingefärbt von eigenen Denkweisen; man darf sie nicht verallgemeinern. Was mich betrifft, ist es bei mir immer meine eigene selbst erworbene Meinung. Und die ist oft auch falsch oder zu "schwarz-weiß". Aber ich kann noch lernen... Dafür ist man ja nie zu alt. :lol:
 
Dabei
6 Feb 2017
Beiträge
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#30
:) Schön, dich etwas kennen zu lernen, Bodo. Ich bin 25 Jahre alt und gefühlt... hmm... ich wäre gerne wieder 22. Allerdings sagen mir die meisten Frauen, dass die besten Jahre für sie die 30er waren, also hab ich das ja noch vor mir. Mein Opa sagt die besten Jahre sind ab 70 ;)

Dein Argument gegen das "teilen" ist ja aber kein Konkurrenzproblem, sondern dass du möglichst unvoreingenommen sein möchtest und das dann nicht wärst. Wäre das so ein großes Problem? Wenn du dich wirklich sehr zu der Frau hingezogen fühlen solltest oder sogar Gefühle für sie entwickelt haben solltest, würdest du dich davon bremsen lassen, dass ein Freund sie schon intimer kennen gelernt hat?
Ich denke ich hätte kein Problem damit, wenn eine Freundin mit einem Verflossenen von mir anbandeln würde. Und umgekehrt kommt es glaube ich auf die Freundin an.. Einige würden es glaube ich auch einfach hinnehmen und darauf vertrauen, dass es nur kurzfristig seltsam ist und sich irgendwann normal anfühlt. Andere (eher Bekannte als Freundinnen) würden es meiner Einschätzung nach nur nach außen hin hinnehmen und sich danach aber zurückziehen, einsilbig antworten, sich nicht mehr melden oder einen auch teilweise ignorieren.

Ich war eigentlich immer ein Mensch, der auf lange Sicht mit so ziemlich jedem gut klar kam.
Außer diese drei unglaublich schrecklichen Jahre, die ich auf einer Mädchenschule war. Die waren einfach grausam. Nie im Leben würde ich das meiner Tochter antun, wenn ich eine hätte. Niemals. Ich wollte da jedes Jahr runter und meine Mutter hat mich drei Jahre lang immer wieder überredet noch ein Jahr lang drauf zu bleiben. Sie musste mir dafür versprechen den Lehrern nicht zu erzählen, dass ich bereits fließend englisch sprechen konnte (wir haben das ja erst da in der 5. Klasse angefangen zu lernen eigentlich und ich hatte aber bereits in der 4. Klasse einen Auslandsaufenthalt in England gehabt), weil ich einfach vermeiden wollte aufzufallen, egal auf welche Art. Wenn man in dieser Mädchenklasse irgendwie auffiel, egal ob positiv oder negativ, wurde über einen gelästert, Gerüchte verbreitet oder sonst was. Also mir ist das nie passiert, ich war ja der zurückhaltendste Mensch der Welt in diesen Räumen, habe mich auf meine eine Freundin beschränkt und den Rest distanziert höflich behandelt, aber ich habe mich da so unglaublich unwohl gefühlt. Jeden Tag. Als ich auf eine gemischte Schule kam, wurde ich erstmal beleidigt, geärgert, mit Zeug beworfen usw., weil ich die Neue war, aber da wusste ich immerhin woran ich war. Da wusste ich auch, dass ich das durch die richtige Strategie ändern könnte. Das war längst nicht so schlimm wie diese Mädchenschule.
 
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