Autounfall, Versicherung, Prozedere ect.

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Hades85

Gast
#1
Hallo,

meine Freundin hat vor 2-3 Wochen einen kleinen Parkunfall gehabt. Beim Ausparken ist sie ein wenig gegen die Stoßstange eines anderen Autos gefahren. Auf dem ersten Blick waren ganz leichte Kratzer zu erkennen, haben auch Fotos gemacht. Nichts dramatisches eigentlich.

Jetzt haben wir vom Unfallgeschädigten über Whatsapp die Mitteilung bekommen dass der Schaden sich auf 1400€+Arbeitsstunden belaufen wird. Angeblich wäre der Stoßaufhänger oder Stoßstange kaputt. Ich habe gerade nicht das genau Bauteil in Erinnerung. Ich weiß nur dass die Teile im Internet gerade mal 200-300 Euro kosten. Das ist zwar kein Richtwert für uns aber mehr als das 4fache finde ich schon extrem dreist und merkwürdig. Jetzt haben wir unseren Autoversicherer eingeschaltet und die haben gestern einen Gutachter vorort gehabt. Der bestätigte den Schade.

Trotzdem lässt mich das Gefühl nicht los, dass dort nur korruptes Pack arbeitet.

Beim letzten Unfall aus der Parkzone, musste meine Freundin auch 600 Euro blechen für nen Lackschaden der überhaupt nicht vorhanden war, selbst die Polizei war da sehr skeptisch. Auch gab es nie eine Rechnung zu dem ganzen.

Jetzt möchte ich mal von euch wissen, da ich kein Auto besitze und mir das Wissen/Erfahrung zu dem Thema fehlt, ob solche Geschichten normal sind. Inwiefern ist es üblich Beiträge zu erhöhen ohne je eine Rechnung gesehen zu haben.
Beim 1400€ Unfall war ich Live dabei, beim zweiten Unfall 600€ habe ich das Auto ein paar Tage später gesehen. Und kann nur bestätigen dass an dem Auto wirklich nichts war.
 
Dabei
31 Jul 2011
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#2
Ich kenne das von meiner Schwester.
Schaden 2000 Euro waren aber dann nur knapp 700

Ich würde mir den Kostenvoranschlag an eurer Stelle auf jedenfall zeigen lassen.
Eventuell solltet ihr euch ein Gegengutachten erstellen lassen.

Zur Not halt einen Anwalt einschalten.
 
Dabei
9 Dez 2009
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#3
Wenn der Gutachter der EIGENEN Versicherung die Schadenshöhe bestätigt, dann .... ja dann kannst du dem schon Glauben schenken. Die eigene Versicherung zahlt mit Sicherheit nicht mehr als sie unbedingt muß.

Und zum Thema Lackschaden.

Wenn es einen Lackschaden gibt und dieser repariert, sprich also neu lackiert wird, dann muss das ganze Bauteil (z. B. Tür / Kotflügel / Motorhaube) abgeschliffen und neu lackiert werden.
Sollte der Kratzer / Lackschaden über Tür UND Kotflügel gehen, müssen BEIDE Teile neu lackiert werden.

Macht man dies nicht, dann ist diese "Ausbesserung" sichtbar. Und wer will das schon? Erst recht wenn man für den Schaden nicht verantwortlich ist.
 
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Hades85

Gast
#4
Nur weil der Gutachter der eigenen Versicherung das bestätigt, heißt es noch lange nicht dass es mit Rechten Dingen zu geht. Also ist vielleicht in unserem Fall etwas übertrieben. Aber ich male mir solche Szenarios aus, wo ein Gutachter/Versicherung mit der Werkstatt 50:50 macht. Also eine Versicherung ist für mich keine Institution der man blind vertrauen kann nur weil sie in Deutschland ist.
 
Dabei
9 Dez 2009
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#5
Nur weil der Gutachter der eigenen Versicherung das bestätigt, heißt es noch lange nicht dass es mit Rechten Dingen zu geht.
Wenn du deiner Versicherung nicht glaubst/vertraust, dann beauftrage halt ebenfalls einen Gutachter. Die Kosten hierfür wird dir jedoch keine Vers. ersetzen, es sei denn das erste Gutachten wäre grundlegend falsch und auch dann gibt es das Geld erst nach einem erfolgreichen Prozeß

Aber ich male mir solche Szenarios aus, wo ein Gutachter/Versicherung mit der Werkstatt 50:50 macht.
Verschwörungsparanoia lässt grüßen.
 
Dabei
11 Aug 2009
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#6
Hey

ich hatte einen ähnlichen Fall, bei dem meine Autotür durch einen heftigen Windstoß an die Beifahrerseite des neben mir parkenden Autos gekracht ist.
Dabei hinterließ ich einen ca 5 cm langen schmalen roten Streifen im Lack.

Da das Auto bereits mehrere Kratzer und Schrammen an der Tür aufwies, die definitiv nicht von mir stammten, war ich mir sehr unsicher, klärte das ganze aber ohne Polizei. Dies entsprach auch dem Wunsch des anderen Autofahrers.....

Dann kam Post von der Versicherung.....der Schaden läge angeblich bei 4000 Euro......
Darauf hin hat die Versicherung einen Gutachter bestellt, der das ganze auf 700 runtergestuft hat.

Heraus gekommen ist, dass der feine her auch seine anderen Kratzer und Schrammen ausbessern lassen wollte....

Also normalerweise sollte der Gutachter der eigenen Versicherung schon fair sein und einen für den Schaden angemessenen Betrag ansetzen.
Ich kann mir vorstellen, dass es manchmal möglich ist, dass da etwas schwarz ausgehandelt wird, dies sollte aber nicht der allgemeine Fall sein!!!
 
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Hades85

Gast
#7
Verschwörungsparanoia lässt grüßen.
Verschwörungsparanoia? Du scheinst wohl eher ziemlich naiv zu sein!

Meinst du eine Versicherung ist eine Institution von Gutmenschen? Ich möchte nur an Fälle wie die Ergo, Wüstenbank erinnern, die sich mit den Mitgliederbeiträgen Puffbesuche finanzieren ließen. Und ich kann etliche Fälle aus der Presse zitieren.

Wie gesagt, wir haben zwei Fotos gemacht und auf dem Auto sind hauchdünne Kratzer zustande gekommen, ich frage mich einfach wie ohne Arbeitsaufwand 1400€ zustande kommen. Immerhin ist das ein Wagen der neu um die 8000-10000€ kostet. Also kein BMW oder Mercedes.
 
Dabei
5 Sep 2011
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#8
Ich kann dir gern mal ein Foto schicken, das ich letztes Jahr nach meinem Totalschaden von meinem Auto geschossen habe; da sieht man zwar einen etwas eingedrückten Stoßfänger, aber das war es auch schon. Der Schaden belief sich auf rund 6.000 Euro und als ich das Gutachten bekam (unabhängiger Gutachter), sind mir fast die Tränen gekommen. Mein Auto hatte übrigens einen Neupreis von 14.000 Euro und war ein Jahr alt.

Ich gehe davon aus, dass das Gutachten so in Ordnung ist. Ich hatte früher mal einen Auffahrunfall, wo mein altes Auto einen fast gar nicht sichtbaren Heckschaden erlitt. Minimale Kratzer am Stoßfänger. Auf Empfehlung des Unfallverursachers (ein sehr freundlicher Polizist) bin ich direkt in eine Fachwerkstatt gefahren und habe einen Kostenvoranschlag machen lassen. Der Schaden belief sich auf knapp 1.000 Euro, weil der Träger der Stoßstange verzogen war. Gott sei Dank hat es nicht auch noch den gesamten Kofferraum getroffen, denn sonst wäre auch das ein (wirtschaftlicher) Totalschaden gewesen, weil das Auto schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hatte. Wir haben uns damals auf Reparatur ohne Versicherung geeinigt. Der Verursacher hat mein Auto in die Werkstatt gebracht, die Reparatur bezahlt und es mir vollgetankt zurückgebracht. Auf dem Beifahrersitz lagen die Rechnung und eine Tüte Gummibärchen.

An meinem jetzigen Auto habe ich schon zwei reine Lackschäden über den Lackierer meines Vaters beheben lassen. Die waren noch relativ klein und ich habe es ja günstiger bekommen, aber trotzdem schon fast 500 Euro für beide bezahlt. Wer die Schäden verursacht hat, weiß ich nicht. Ich war jedenfalls maßlos wütend, vom Einkaufen auf den Parkplatz zu kommen und die Schäden zu entdecken. Der letzte Schaden lag nämlich regulär bei rund 800 Euro - inklusive Stoßfänger. Den habe ich jetzt aber nicht neu lackieren lassen, weil ich leider auch kein Geld scheißen kann. ;)

Das Problem ist, dass die Stoßfänger einfach sehr flexibel sind (auch der Lack) und man daher in vielen Fällen auf den ersten Blick kaum einen Schaden erkennt. Wenn dir das immer noch nicht koscher erscheint, musst du eben einen unabhängigen Gutachter bemühen - nur dann aus eigener Tasche.
 

Revage

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3 Mai 2014
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#9
Das ist doch ein altbekanntes Problem. Sobald man einer Werkstatt einen Reparaturaufrag gibt ist die erste Frage: Zahlen sie selbst oder zahlt die Versicherung ? Ist es ein Schaden, der durch die Versicherung beglichen wird dann schlägt die Werkstatt einen fetten Batzen auf. Macht Arbeiten, die womöglich bei Selbstzahlern nicht oder provisorisch gelöst werden können etc..

Ist der Unfallgegner hier nun bei so einer Werkstatt gelandet ist es dem ja eigentlich egal welchen Preis seine Werkstatt bezahlt bekommt.
 
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Hades85

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#10
Wir haben den Unfallgeschädigten jetzt zwei mal in zwei Wochen darauf angesprochen, dass wir den Kostenvoranschlag gerne hätten. Nur darauf antwortet der nicht.

Deswegen kommt es mir mittlerweile merkwürdig vor.
 
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Hades85

Gast
#12
Naiv nicht, nur mit juristischem Hintergrund und Verbindungen zu versch. Vers.
Gut, dann solltest gerade DU doch wissen welchen Wert die meisten Versicherungen in unserer Gesellschaft haben, nämlich keinen! Gäbe es unser Geldsystem nicht in unserer jetzigen Form, wäre so gut wie jede Versicherung überflüssig. Demzufolge existieren sie nur, um den Menschen mit dem schüren von Ängsten noch mehr Geld aus den Taschen zu ziehen.

Daher stehe ich jeder Versicherung mit einer gesunden Skepsis gegenüber, auch wenn du das als Verfolgungswahn wahrnimmst.
 
Dabei
2 Feb 2014
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#13
Hi Hades, wenn der Gutachter der Versicherung (die blechen soll) den Schaden bestätigt, lohnt meiner Meinung nach der Aufwand dagegen anzugehen nicht. Du zahlst nur doppelt und dreifach drauf. Der Schadenfreiheitsrabatt ist eh im Eimer, auch wenn am Ende weniger rauskommt. Es sei denn, es wäre so wenig, dass man es aus eigener Tasche bezahlen will.

Bisher habe ich nur die Erfahrung gemacht, dass die Versicherungen, den Schaden weniger hoch bewerten. Mauscheleien zwischen Gutachter und Werkstatt kann man aber nicht gänzlich ausschließen. Schwarze Schafe gibt es überall.
 
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Hades85

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#14
Was sagt ihr denn dazu dass der Unfallgeschädigte absolut nicht darauf reagiert uns den Kostenvoranschlag zu faxen/mailen/versenden?
 
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9 Dez 2009
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#15
Was sagt ihr denn dazu dass der Unfallgeschädigte absolut nicht darauf reagiert uns den Kostenvoranschlag zu faxen/mailen/versenden?
DAS würde mein Mißtrauen schüren.

Ich würde den Unfallgegner SCHRIFTLICH (d.h. ein richtiger Brief) mit Fristsetzung dazu auffordern und ihm androhen im Falle des fruchtlosen Verstreichens der Frist die Angelegenheit einem Anwalt zu übergeben.

Die Kosten für das Anwaltsschreiben (wenn es nur bei diesem einen Schreiben bleibt) sind nicht wirklich die Welt.
Im Zweifel kannst du ja in einer Kanzlei anrufen, den Fall kurz schildern und nach den ungefähren Kosten für das Schreiben fragen, es sei denn es besteht eine Verkehrsrechtschutz. Dann übernimmt diese die Kosten.
 
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