Ansprüche ans Dating

Dabei
6 Mrz 2013
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#91
Nee, also wenn ich in einer Beziehung wäre, dann würde ich die nur für einen Anderen aufgeben, wenn es mir wirklich ernst wäre und dazu müsste sich da schon etwas auf einer emotionalen Ebene entwickelt haben, auf die ich niemals kommen würde, weil sich mein Gewissen da schon viel früher einschalten würde.
In deinem alter dachte ich mir auch, dies oder das würde mir niiie passieren :002: Und ich finde es auch nicht verwerflich, eine Beziehung zu beenden und danach eine neue einzugehen.

Ähm ... Glaubst du wirklich dass dieser Fromm dich weiterbringt? Wenn ich schon was von "Defekt" lese ....
 
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Dabei
5 Jun 2015
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#92
Ich habe mich in meinen früheren Jahren ausgiebig mit allem beschäftigt,
was da so an psychologischer Literatur angesagt war.
Und ja, irgendwie war das sicher auch wichtig für mich.
Aber um innere Ruhe, Reife und Gelassenheit zu finden,
mußte ich noch durch viele Baustellen.
Da hilft der Kopf sicherlich, aber Entscheidungen werden wohl woanders getroffen.
Ich habe wie ihr wißt zwei Ehen hinter mir.
Es waren beides freundliche und fähige Ehemänner.
In meiner ersten fast zwanzigjährigen Beziehung waren wir für alle das Traumpaar.
Die zweite Ehe bin ich eingegangen,
weil ich mit mit 45 Jahren noch einen Sohn bekommen hatte
und nach einem Jahr als alleinerziehende Mutter 'geregelte' Verhältnisse für meinen Sohn wollte.
Die beiden Mädchen aus erster Ehe hatte ich damals ohne große Bedenken zu mir genommen.
Für meinen Sohn habe ich mir eine starke Vaterbindung gewünscht.
Nicht, das ich das bei den Mädchen nicht gewollt hätte,
aber das hatte leider nicht wirklich funktioniert.

Rückwirkend betrachtet waren meine Beziehungen sehr bereichernd für mich.
Ich bin immer weiter zu mir selber gekommen.
Habe mich immer besser verstanden,
Konnte immer besser für mich sorgen.
Und mich somit auch unbekümmerter auf andere Menschen einlassen.
Heute würde ich Twi-n- light zustimmen.
Ich liebe meinen Freund so innig und heftig wie ich mich noch nie eingelassen habe.
Aber es ginge auch ohne ihn.
Unsere Liebe ist ein Produkt von zwei sehr erfahrenen und reifen Menschen.
Wir werfen im Moment alles was wir an Ideen zur Liebe haben in diesen gemeinsamen Topf.
Wir steigern uns da sozusagen richtig herein.
Weil wir es beide wollen.
Weil wir in unserem Alter beschlossen haben. wenn es mit dieser Person nicht funktioniert,
mit all den Fähigkeiten, die sie anbietet, dann wird es nie mehr was.
Wir haben nichts mehr zu verlieren.
Und das macht uns sehr verwegen.
Ich glaube in jungen Jahren sind einfach noch zu viele Vorstellungen, Ideale,
Anerzogenes in meinem Kopf gewesen um mich wirklich auf das reale Gegenüber einzulassen.
Ich habe mich rasch verlieben können.
Aber wie 'verlieben' schon sagt.
Ich stülpe dem anderen meine Projektionen über und schwebe dann,
so lange er sich nicht wehrt
auf Wolke sieben und dann irgendwann, wenn das Gegenüber doch ganz anders ist,
als man denkt, kommt die große innere Einsamkeit.
Heute bin ich spielerischer unterwegs.
Mit weniger Bedürfnissen und mehr Neugier.
Und wenn das Gegenüber ganz genau so drauf ist,
dann sind ganz große Gefühle einfach vorprogrammiert, glaube ich.
Dieser Mann ist überhaupt nicht mein Thyp.
Ohne dieses anonyme Kennenlernen hätten wir keine Chance gehabt
ein intimeres Gespräch zu führen.
Und es hat auch eine Weile gedauert, ehe ich Begehren empfand.
Aber wir als Menschen sind so gestrickt, es passiert dann einfach,
wenn die Parameter so einigermaßen stimmen.
Natürlich ist es ein bisschen Roulette,
ob die gemeinsame Schnittmenge letztendlich groß genug ist,
das der Hormonkoctail anhält,
doch es kann halt auch mit 65 Jahren noch passieren,
das man sagt, ok, diesen Holliwood Zustand gibt es also wirklich......
 
Dabei
5 Nov 2007
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#93
Ich finde diese ganzen Theorien von "DER großen Liebe" esoterisch.....
Hallo Twin,
mal eine andere einfache Frage: Kann es sein, dass du in deinem Innersten vielleicht doch eine (unerkannte?) heimliche Sehnsucht zum esoterischen hast?

twin-light die Heilungsreisende?
Auf der Suche nach dem Geheimen Wissen, das nur dem Eingeweihten vertraut ist? Und dass du zu den Eingeweihten gehörst?

Nur mal so eine Frage.
 
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6 Mrz 2013
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#94
@ nic :D

Ich finde die Frage gar nicht einfach ... Darf ich dir zuvor eine Gegenfrage stellen? Wo klingt das für dich an, wo liest du das heraus?
 
Dabei
5 Nov 2007
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#95
@ nic :D

Ich finde die Frage gar nicht einfach ... Darf ich dir zuvor eine Gegenfrage stellen? Wo klingt das für dich an, wo liest du das heraus?
Nein, es klingt nirgens an, war von mir auch eher als Scherz und Wortspiel gemeint. Und ich bin eher zufällig darauf gekommen, weil twin-light wirklich zu dieser Übersetzung führt.

Aber weil der erste Teil deiner Antwort ja ernst klingt: Wie denkst du über Esoterik? Ich kann mir das bei dir eher nicht so recht vorstellen, dass du in diese Richtung stehst oder dekst.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#96
war von mir auch eher als Scherz und Wortspiel gemeint.
Ah, ok, hab irgendwie den smiley dazu gesucht :mrgreen:

Wie denkst du über Esoterik? Ich kann mir das bei dir eher nicht so recht vorstellen, dass du in diese Richtung stehst oder dekst.
Immerhin ein wenig aufgeschlossener als sehr viel früher. Als ich so in etwa in idkats Alter war, hab ich sowas einfach weggewischt, weil ich das bescheuert fand. Da bin ich jetzt ein wenig offener. Das liegt auch ein wenig an den Menschen, denen ich so begegnet bin. Mein letzter Freund zB war wie gesagt ebenfalls ein Pragmatiker - so der Typ Mathematiker, wenn du weißt was ich meine :002: - , der ging aber davon aus, dass es sowas wie Wiedergeburt gibt. Er meinte, wir müssten uns in einem früheren Leben schon mal begegnet sein, bei der Art wie die mentale Beziehung zwischen uns ist. Da ausgerechnet er - eben kein naiver Träumer oder Spinner - sowas sagte, fand ich das zumindest "interessant". Und das mit der mentalen Beziehung stimmte/ stimmt immer noch (wir haben schon lange keinen Kontakt mehr), auch wenn ich nicht sagen kann, wo das herrührt(e).
 
Dabei
5 Nov 2007
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#97
Nachtrag: Meine Frau hat mich darauf gebracht. Ich muss dazu sagen dass sie natürlich weiß, dass ich in diesem Forum bin und schreibe, aber sich eher selten dafür interessiert. Weil sie meint, da sie beruflich therapeutisch tätig ist (sie arbeitet jetzt nur noch zu Hause in ihrer eigeschränkten Privatpraxis) und nach Feierabend ihre Ruhe in dieser Richtung haben will.

Aber ich hatte ihr einen Text gezeigt, wo es gerade aktuell um "die große Liebe" hier ging. Da kam auch twin-light vor.

Wir haben dann bei unserem täglichen Spziergang darüber gesprochen. Ich wollte wissen, wie sie darüber denkt.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#98
Das finde ich cool. Ich erzähle meinem Freund auch manchmal von Forenthreads, und wir unterhalten uns dann darüber. Aber er weiß (natürlich - da bin ich eigen :002: ) nicht, in was für einem Forum ich schreibe.
 
Dabei
5 Nov 2007
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#99
Ich habe mich in meinen früheren Jahren ausgiebig mit allem beschäftigt,
was da so an psychologischer Literatur angesagt war.
Und ja, irgendwie war das sicher auch wichtig für mich.
......
Liebe Cybele,
deine Geschichte ist beeindruckend. Aber vor allem deine Entwicklung. Und ich sehe, dass bei mir vieles anders lief.

Aber das wäre eine lange Geschichte.......Und das mit den Smiley's fange ich doch nicht mehr an in diesem irdischen Leben.
 
Dabei
6 Feb 2017
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nic hat gesagt.:
Und das mit den Smiley's fange ich doch nicht mehr an in diesem irdischen Leben.
:D Haha.

Cybele hat gesagt.:
Aber um innere Ruhe, Reife und Gelassenheit zu finden,
mußte ich noch durch viele Baustellen.
Würdest du sagen, dass du nun alle Baustellen überwunden hast? Und du sagst auch, dass du "zu dir selbst" gefunden hast. Würdest du sagen, dass du nun quasi da angekommen bist?
Diese Fragen gehen auch an nic, falls er Lust hat.

Cybele hat gesagt.:
In meiner ersten fast zwanzigjährigen Beziehung waren wir für alle das Traumpaar.
Für dich selbst auch?

nic hat gesagt.:
Liebe Cybele,
deine Geschichte ist beeindruckend.
Das finde ich auch. Mir gefällt das hier besonders gut:
Cybele hat gesagt.:
Heute bin ich spielerischer unterwegs.
Mit weniger Bedürfnissen und mehr Neugier.
Und wenn das Gegenüber ganz genau so drauf ist,
dann sind ganz große Gefühle einfach vorprogrammiert, glaube ich.
Danke, dass ihr alle eure Erfahrungen und Geschichten teilt!
 
Dabei
5 Jun 2015
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Hallo Idcat
ob ich durch alle Baustellen durch bin?
Ob ich endlich bei mir angekommen bin. :eusa_think: :eusa_whistle: :roll:
Ich würde dir je nach Tagesverfassung antworten
Hab ich eine Ahnung- Ja, ich hab da so ziemlich den Durchblick- ach du je, ich fange doch gerade erst an.........

die " Esotherikerin" in mir würde das so umschreiben
es ist wie bei einem spannenden Onlinespiel.
Du wechselst ständig dein Level.
Deine unterstüzenden Kräfte werden effizienter,
deine Geschicklichkeit und dein Auffassungsvermögen steigern sich.
Die bist nach einem Absturz viel schneller wieder aufgestiegen.
Doch....
Du begegnest deinen Schwächen auf immer höherem Niveau.
Du denkst, das kenn ich, und dann kommt es in neuer Maske wieder daher.
aber du weißt mittlerweile was du jetzt besser nicht machst.
Du hast mehr Geduld. Mit dir mit dem Spiel.
Du rennst nicht mehr so dadurch.
Du schaust wie großartig es animiert ist ;)

und doch, irgendwie bin ich auch bei mir angekommen.
das heißt, ich kann mich mit allen meinen Defiziten und Stärken freundlich annehmen.
ich liebe mich selbst.
Das heißt nicht, das es einfach ist.
das hat uns auch niemand versprochen.
Doch ganz oft fühle ich heiße Dankbarkeit in mir.
Für alles.
Für das selbstverständliche heiße Wasser aus dem Wasserkran.
Für all die Bequemlichkeiten unserer Zivilisation.
Für die Fahigkeit unserer Spezies zutiefst empathisch zu sein.
Für meine Gesundheit.
 
Dabei
6 Feb 2017
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nic hat gesagt.:
Die Geschichte deiner Großeltern ist eine schöne und echte Geschichte
Meine Oma ist gestern gestorben, komplett unerwartet. Erst stand sie und im nächsten Moment lag sie tot am Boden, mein Opa war dabei. Meine Mutter hat mich angerufen und konnte vor lauter Weinen kaum Worte herausbringen... Der Anruf kam, als ich gerade einen Städte-Trip mit einer Freundin machte und auf einem Fest war.
Vorhin bin ich jetzt wieder zu Hause angekommen und hab als allererstes erstmal selber geweint.

Ich hab richtig richtig Angst um meinen Opa. Ich hab Angst, dass er jetzt auch innerhalb eines Jahres stirbt. Man sagt doch, dass manche auch an gebrochenem Herzen sterben. Ihm traue ich das zu. In all meinen Erinnerungen sind sie zu zweit. Auch wenn ich Gespräche mit meinem Opa alleine hatte, dann saß sie zumindest Zeitung lesend daneben. Sie haben immer aufeinander geachtet und sich immer erkundigt ob es dem anderen gut geht, ob alles zu dessen wünschen ist etc. Man hatte das Gefühl, dass beide für sich so selbstlos lieben, dass im Endeffekt jeder bekommt was er will ohne auch nur danach fragen zu müssen, weil der jeweils andere sich die Gedanken von sich aus macht.
Ich finde es ganz schlimm, dass mein Opa jetzt diesen Menschen verloren hat. Meine Mutter hat letztes Jahr Weihnachten noch meine Oma angerufen, um zu fragen, wie man einen Entenbraten richtig macht und ich dachte mir da noch "Man bleibt wohl immer das Kind der Eltern...".
Meine eigene Beziehung zu meiner Oma war gut, wobei ich meinem Opa näher stehe. Früher habe ich Oma oft angerufen, wenn ich spät abends allein zu Hause war und Angst bekam.. Also als ich noch klein war. Sie hat dann mit mir telefoniert, bis ich bereit war angstfrei schlafen zu gehen. Mich macht die Vorstellung sie nicht mehr wiederzusehen auch sehr traurig und die Tatsache, dass man sich nicht verabschieden konnte - auch wenn das ein egoistischer Wunsch ist, weil es ja gut für sie ist nicht gelitten zu haben.
Aber meinen Opa zu verlieren - dazu bin ich absolut noch nicht bereit. In meiner Vorstellung von der Zukunft war der sogar immer noch auf meiner Hochzeit. Natürlich zusammen mit meiner Oma. Dann hätten sie gesehen, dass ich auch das Glück der Liebe gefunden hätte.

Was kann man machen? Am liebsten würde ich ihn in meine Stadt umziehen und ihn täglich besuchen gehen, um sicher zu stellen, dass ich keinen Stimmungswechsel bei ihm verpasse. Aber das würde er natürlich nicht wollen. Ich will aber, dass sein Herz auf jeden Fall wieder heilt und er dann noch lange lange lebt, bis er - aus welchen Gründen dann auch immer - nicht mehr will.
Momentan gibt er sich laut meiner Mutter sehr gefasst, sitzt aber oft in sich eingesunken da und starrt vor sich hin. Er redet aber auch und erzählt auch viel von Oma. Und heute morgen hat er auch wieder gegessen.

Meine Mutter sagt, dass es zu viel wäre, wenn ich auch noch hinkomme. Also sehe ich ihn vermutlich erst bei der Beerdigung und kann mir erst dann ein eigenes Bild machen.
Was denkt ihr?
 
Dabei
27 Feb 2013
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Oh Idkat, ich möchte mein tiefstes Beileid ausdrücken.

Ich kann jeden deiner Gedanken nachvollziehen.

Zuallererst: Du kannst NICHTS tun, um deinem Opa die Trauer zu erleichtern. Es gibt kein Wort, keine Geste - du kannst nichts für ihn tun. Er hat aber auch das Recht zu Trauern. Man hat immer das Bedürfnis, jemanden aufzuheitern, damit es ihm nicht schlecht geht. Aber Trauer ist ein Gefühl, das gelebt werden will. Sonst geht es nicht weg.

Deine Mama hat Recht, dass du zunächst einmal nicht hinkommen sollst.

Du bist nicht verantwortlich für deinen Opa. Er hat immer damit gerechnet, dass es irgendwann einmal so kommt. Einer von beiden wird zuerst gehen. Sie haben bestimmt auch viele Male darüber geredet. Und ja klar, das ist die Schattenseite, wenn man in einer Partnerschaft lebt, wenn man seine Liebe findet - die Trennung ist dann überaus schmerzvoll.

Wenn dein Opa ihr nachgehen will, ist es auch sein gutes Recht. Bereite dich darauf vor, dass es so sein kann. Muss es aber nicht.

Es gibt mehrere Phasen der Trauer - zuerst kommt Verleugnen - man kann es einfach nicht wahrhaben. Dann kommt der Zorn, schließlich die Depression und dann die Akzeptanz.

Alle Phasen müssen durchgegangen werden, um es zu verarbeiten. Vielleicht tust du dir mit der Situation leichter, wenn du dich damit ein wenig beschäftigst, damit du deinen Opa besser verstehst.

Aber nochmal: du kannst nichts machen, damit es ihm besser geht. Nichts kann diesen Schmerz lindern.

Du kannst ihn später nur fragen, ob er es möchte, dass du ihn öfter besuchen kommst. Aber dein Leben aufgeben und umziehen ist sicher nicht im Sinne deiner Oma.

Das ist - auch wenn es schwer ist - der Lauf des Lebens. Der Tod ist das Natürlichste und Sicherste im Leben.

Es ist unsere Kultur, die uns diese Schwierigkeiten im Umgang mit dem Tod beschert. In anderen Kulturen wird das ganz anders gehandhabt und es gehört zum Leben dazu.

Und: hör doch mal ganz in dich hinein - deine Oma ist nicht weg. Sie ist immer noch da und du kannst sogar mit ihr reden. Diese Verbindung hat dein Opa vielleicht jetzt schon.

Fühl dich gedrückt!
 
Dabei
5 Nov 2007
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Du hast mein Beileid und Mitgefühl zum Tod deiner Oma.

Und du kannst es auch positiv sehen. Dass du immer ein schönes Verhältnis zu ihr hattest und dass du sie in schöner Erinnerung hast. Und mit diesem bejahenden Gefühl mit der Trauerarbeit beginnen kannst.
 
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Dabei
6 Mrz 2013
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Liebe idkat,

ich würde jetzt nicht so apodiktisch sagen, dass du ihn nicht besuchen solltest. Warum eigentlich nicht? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Gemeinsam Trauern den Trauernden gut tut.

Ansonsten kannst du dir nur vergegenwärtigen - das wird er für sich selber sicher auch tun - dass die beiden doch ein langes, erfülltes Leben miteinander gehabt haben. Und das ist nun nicht durch ein langes quälendes Leiden zuende gegangen, sondern als es für beide noch richtig schön war.
 
Dabei
23 Nov 2016
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Liebe Idkat,

es tut mir sehr Leid für dich, dass deine Oma gestorben ist :(. Das ist sicher ein schmerzlicher Verlust für dich.

Ich kann gut verstehen, dass du dich um deinen Großvater sorgst, wenn die beiden so lange zusammen durch ihr Leben gegangen sind. Der Tod deiner Oma ist sicher sehr schwer für ihn. Aber wie Peachy bereits sagte, kannst du ihm die Trauer nicht abnehmen.

Allerdings sehe ich es wie Twin
dass Gemeinsam Trauern den Trauernden gut tut
In solch einer Situation ist es einfach schön zu wissen, dass man nicht allein ist. Ich denke, man braucht beides, Zeit für sich, um die Trauer zu bewältigen, und das Wissen, dass Menschen da sind, wenn man sie braucht.

Es ist deinem Opa sicher ein Trost, dass es dich gibt und deine Mutter. Denn in euch lebt deine Oma ja weiter. Sie ist nicht einfach spurlos verschwunden. Unterschätze deinen Opa nicht, denn er ist reif an Jahren und wird das wissen. Auch wenn er sehr trauert, hilft es ihm nicht, wenn du die Verantwortung für ihn zu übernehmen versuchst. Vielleicht ist er stärker als du glaubst.

Alles Liebe!
 
Dabei
6 Feb 2017
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Danke ihr Lieben für eure Antworten und Trost spendenden Worte :)

Mein Opa muss Gott sei Dank nicht allein trauern, aber momentan scheint er auch noch nicht richtig zu trauern. Meine Mutter ist ja mit meinem Stiefvater bei ihm und ihre Brüder kommen auch immer wieder vorbei. Zur Zeit wirkt es aber wohl noch als ob der Schock einfach sehr tief sitzt. Er trauert nicht, aber ihm wird oft schwindlig und schlecht. Ich wäre wirklich gerne da, aber das wäre dann für mich selbst und nicht für ihn. Ich glaube meiner Mutter schon, dass ihm das zu viele Menschen sonst wären. Also warte ich bis zur Beerdigung, die ist am Freitag.

Ich selber fühle mich ein bisschen komisch. Freitag hab ich noch geweint, da hat auch zufällig mein Vater mich angerufen und als ich es ihm erzählt hab musste ich nochmal weinen. Samstag bin ich dann etwas paranoid aufgewacht und hatte auf einmal den Gedanken sie könnte mich jetzt sehen. Ich hab mich sehr beobachtet gefühlt und erstmal meine Wohnung komplett aufgeräumt und geputzt, damit sie sich nicht fremdschämen muss. Ich glaube so sauber war es hier zuletzt kurz nach meinem Einzug.
Und seit Sonntag fühlt sich das alles schon wieder so weit weg an und nicht endgültig. Ich frage mich, ob ich überhaupt richtig verstanden habe, was passiert ist.

Vorhin habe ich mit der Uni telefoniert, weil ich am Tag der Beerdigung offiziell eine Klausur schreiben muss. Ich hab gefragt, ob man mich irgendwie davon befreien kann, aber das geht wohl nicht. Die Frau meinte es wäre etwas anderes, wenn mein Vater oder meine Mutter gestorben wäre, aber die Oma ist dafür schon "zu entfernt verwandt".
 
Dabei
23 Nov 2016
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Wie sieht es denn mit einem ärztlichen Attest für die Klausur aus? Könntest du sie dann nachschreiben? Oder evtl. im nächsten Semester nachschreiben, ohne das Seminar nochmal belegen zu müssen?

Es dauert manchmal, bis man heftige Einschnitte ins Leben realisiert und es dauert noch länger, bis man sie akzeptiert oder verarbeitet hat. Wir denken ja immer, dass man alles direkt verstehen müsste, weil wir es gewohnt sind, Entscheidungen schnell zu treffen. Aber das ist nicht so und es ist okay. Die Zeit erscheint manchmal grausam, weil sie einen unaufhaltsam altern lässt, aber sie ist ein wirklich wunderbarer Freund, wenn es darum geht, Wunden zu heilen. Die Zeit arbeitet für dich und die Bewältigung des Verlustes. Darauf kann man vertrauen.
 
Dabei
27 Feb 2013
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Samstag bin ich dann etwas paranoid aufgewacht und hatte auf einmal den Gedanken sie könnte mich jetzt sehen. Ich hab mich sehr beobachtet gefühlt und erstmal meine Wohnung komplett aufgeräumt und geputzt, damit sie sich nicht fremdschämen muss. Ich glaube so sauber war es hier zuletzt kurz nach meinem Einzug.
Oh wie schön! Sie wollte sich nochmal bei dir melden. Du hast schon richtig gespürt - hast dich aber vermutlich ein wenig erschreckt und dich zugemacht.

Ich bin mir sicher, deine Oma hat sich am Boden gesetzt vor lauter Lachen, weil du wie eine Böse geputzt hast :)

Siehst du, sie ist eh noch immer da (jetzt hast du den Beweis) - nur halt ihre Hülle nicht mehr. Vielleicht findest du sogar noch innigeren Zugang zu ihr als zu ihren Lebzeiten. Verschließ dich dem nicht, es ist nicht gruselig. Du hast eine Gabe :)

Was die Klausur betrifft: ein Wink deiner Oma? ;)

Erzähl das mit deinem Putzanfall das nächste Mal deinem Opa ;) War deine Oma so eine ordentliche Frau?
 
Dabei
6 Feb 2017
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Badesalz hat gesagt.:
Wie sieht es denn mit einem ärztlichen Attest für die Klausur aus? Könntest du sie dann nachschreiben?
Wenn ich eins bekommen würde, ja. Allerdings müsste ein Arzt dafür ein Formular der Uni unterschreiben, dass ich am Tag der Prüfung vor ihm aufgetreten bin und er prüfungsverhindernde Krankheitssymptome feststellen konnte. Und das Formular muss ich dann noch am selben Tag zur Uni bringen oder verschicken (Poststempel dann mit dem Datum des Tages).
Ich werde ja aber an dem Tag nicht in der Stadt sein. Also selbst wenn ich nach der Beerdigung noch zu einem Arzt dort gehe und er mir das unterschreibt und ich das direkt abschicke, ist die Frage, ob sie es dann anerkennen. Denn es sieht dann ja eher danach aus, als wäre ich am Tag der Prüfung einfach verreist gewesen.
Anscheinend bleibt mir aber wohl nichts anderes, als es zu probieren. Alternativ muss ich das Modul in einem Jahr nochmal belegen, nächstes Semester wird es nicht angeboten.

Peachy hat gesagt.:
Siehst du, sie ist eh noch immer da (jetzt hast du den Beweis)... Verschließ dich dem nicht, es ist nicht gruselig.
Mhhh.. Was?^^
Ein Beweis ist es nicht ;) Man kann daran glauben, aber ich glaube eher, dass es ein Streich der Psyche war.. Und die Vorstellung, dass das was du schreibst wahr sein könnte, ist sehr wohl gruselig!:) Ich will ja nicht, dass meine Oma alles sehen kann, was ich so mache :oops:
 
Dabei
27 Feb 2013
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Wieso ist es gruselig?

Haha - ich hab mir das auch schon überlegt, ob mein verstorbener Vater mir beim Sex zusehen kann und so....

Aber so ist es nicht - sie sehen uns glaub ich jetzt nicht körperlich - sondern seelisch. Und nein, sie schauen dabei nicht zu bwz. haben sie keinen Bezug mehr dazu. Vielleicht empfinden sie nur, dass wir glücklich sind.

Also deine Oma hat sicher auch den Staub in deiner Wohnung nicht gesehen ;)
 
Dabei
6 Feb 2017
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Peachy, wie kommst du darauf, dass das so ist? Find ich irgendwie interessant...

Wieso ist es gruselig?
Ich finde die Vorstellung des kompletten Emotionstillstandes nach dem Tod einfach schöner, denke ich. Wenn dann wirklich einfach nichts mehr ist. Das ist dann ja auch ewiger Friede.

Mein bester Freund war übrigens schonmal klinisch tot. Er hat ganz viele Allergien und manchmal ist das echt schwierig. Er hat erzählt, dass er aus seinem Körper rausgefahren ist und sich unten hat liegen sehen mit seiner Mutter neben sich, die ihm eine Ohrfeige gegeben hat, damit er wieder aufwacht (sie ist Ärztin, aber da wusste sie wohl nicht mehr weiter) und dann ist er wieder runter in seinen Körper und aufgewacht. Also tatsächlich wie im Film.
Und da frage ich mich auch, was das war. Ob es wirklich eine Seele gibt, die sich dann vom Körper trennt, oder ob das einfach eine letzte Arbeit des Gehirns ist äußere Einflüsse in Bildern zu verarbeiten.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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Wenn ich eins bekommen würde, ja. Allerdings müsste ein Arzt dafür ein Formular der Uni unterschreiben, dass ich am Tag der Prüfung vor ihm aufgetreten bin und er prüfungsverhindernde Krankheitssymptome feststellen konnte. Und das Formular muss ich dann noch am selben Tag zur Uni bringen oder verschicken (Poststempel dann mit dem Datum des Tages).
Das kann ja wohl nicht sein. Wenn du dir ein Bein brichst und ins Krankenhaus eingeliefert wirst, kannst du bei der Uni auch kein Formular mehr holen. Und wenn du Depressionen hättest, könntest du auch draußen rumlaufen, nur halt vielleicht bestimmte Dinge aus ärztlicher Sicht nicht machen.
 
Dabei
6 Feb 2017
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Die Vorschriften habe ich nur so wiedergegeben, wie sie auf dem Formular standen - das kann man aber ausdrucken und muss man nicht extra abholen.
Im Endeffekt hat es jetzt aber auch keine Rolle gespielt, weil mir am Tag der Beerdigung die Klausur auf einmal sehr sehr egal wurde.

Die Beisetzung war sehr traurig, aber schön aufbereitet. Die Pfarrerin hat auch die Geschichte mit dem Mantel und dem Schirm erzählt und dann gesagt "so waren sie 65 Jahre lang zusammen. Zusammen unter einem Schirm."

Meinem Opa geht es eindeutig nicht gut. Aber ich bin etwas beruhigter, weil ich gesehen habe wie viele Menschen um ihn bemüht sind. Es waren sehr viele Leute da und es kamen unzählige Karten und nicht wenige davon enthielten Geld, um etwas zur Beerdigung beizusteuern oder für Blumen oder Grabschmuck. Es war sehr rührend, wie viele Menschen in irgendeiner Form teilgenommen haben.
Ich bin heute zurück nach Berlin gefahren und bleibe jetzt erstmal noch bei meinem Bruder. Mein Opa hat heute seinen ersten Abend allein. Ich gehe davon aus, dass morgen relativ viele Leute anrufen werden um sich zu erkundigen, also plane ich mich erst die nächsten Tage zu melden. Ansonsten hat er sich unglaublich oft für alles mögliche bedankt und am Ende nochmal betont, dass wir jederzeit willkommen sind und nur zu kommen brauchen. Das hat mich auch beruhigt - dann muss ich keine Angst haben mich aufzudrängen.

Ich kann mir vorstellen, dass mein Opa durchaus immer mal den Gedanken hat ihr hinterher zu gehen, aber ich halte es für nicht so wahrscheinlich, dass er das jetzt auch macht. Obwohl der Spruch, den er für die Beerdigung gewählt hatte, war "wo du bist will auch ich sein und wo du bleibst, da will auch ich bleiben."

Was aber schon fast schön war:
Meine Oma hatte einen Kalender mit Sprüchen in der Küche hängen. Der war seit einiger Zeit nicht mehr umgeblättert worden und wir haben zu dem Datum ihrer Beerdigung vorgeblättert. Dort stand:
"Man lebt nur einmal. Aber wenn man es richtig anstellt, dann ist einmal genug."
 
Dabei
27 Feb 2013
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"Man lebt nur einmal. Aber wenn man es richtig anstellt, dann ist einmal genug."
Toller Spruch!

Ich kann mir vorstellen, dass mein Opa durchaus immer mal den Gedanken hat ihr hinterher zu gehen, aber ich halte es für nicht so wahrscheinlich, dass er das jetzt auch macht.
Das ist beruhigend. Schön, dass du es jetzt hinter dir hast - auch er. Ich finde, ab der Beerdigung fängt man an, es irgendwie zu verarbeiten...

Ich wünsche deinem Opa viel Kraft, deiner ganzen Familie und natürlich vor allem dir!
 
Dabei
3 Feb 2013
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Das hier ist der neue Thread - mit neuem Titel. (Der alte war jetzt irgendwie negativ besetzt...)

Jedenfalls zum Thema. Allgemein:

Es ist ja oft die Diskussion, wie sich Menschen bei der Partnerwahl verhalten und man liest hier häufiger die Beschwerde darüber, dass Frauen zu hohe Ansprüche hätten. Ich hab darüber auch schon öfter mal nachgedacht und vor allem über das Männer-Frauen-Argument.

In meinem Umfeld trifft das zu. Nicht, dass die Frauen zu hohe haben, aber dass die Männer ihre niedriger ansetzen.
Ich hab mal Probeweise zu männlichen Freunden von mir gesagt ihre einzigen Ansprüche an das andere Geschlecht wären "nicht hässlich" und "nett".
Fast alle haben mir das selbe geantwortet: "Was soll ich denn noch für Ansprüche stellen?"

Ich durfte bis jetzt aber auch noch nicht eine Freundin von ihnen kennen lernen, mit der das zu passen schien.
Ich bin der Meinung das Männer eher dazu neigen sich Frauen auszugucken die eine Klasse zu hoch für sie sind während Frauen sich selbst und ihre "Kragenweite" da besser einschätzen.
Daher glaube ich ist die Kiste mit den Zu hohen Ansprüchen eher eine Form von männlichem Revisionismus. Nicht "Die ist ne Klasse zu hoch für mich" sondern "Die hat unrealistisch hohe Ansprüche".

Das ist jetzt natürlich sehr vereinfacht und verallgemeinernd.


Mich würden die Meinungen und die Erfahrungen der User hier im Forum interessieren.
1. Wie ist die eigene Haltung zu Ansprüchen? Sind viele besser, wenige besser?
2. Was gibt es für Beobachtungen bei anderen Menschen in jede Richtung - wirken die mit hohen Ansprüchen zufriedener oder die mit niedrigen?
3. Kann man es so unterscheiden nach Männer und Frauen? Und wenn ja, woran liegt das, ist das noch so ein zurückgebliebenes Gesellschaftsbild, dass Frauen z.B. nicht klug sein und Humor haben müssen, um attraktiv zu wirken? Das ist dann nur so ein Bonus mit dem man gar nicht gerechnet hätte und ohne den es auch gereicht hätte?
4. Was sind die unterschiedlichen Motive entweder das eine oder das andere zu haben? Haben Leute, die gerne in einer Beziehung sein wollen und dafür einige Abstriche in Kauf nehmen, ein Defizit? Oder haben Leute, die dieses Verlangen nach einer Beziehung nicht so stark haben eher ein Defizit? Oder nichts von beidem..?

Das sind so die Fragen. Ich hoffe auf Antworten!

P.s.: Ich habe hier ja auch nach persönlichen Erfahrungen gefragt. Wer welche teilt, möchte vorgewarnt sein, dass ich darauf dann auch eingehen werde.
1. Ich persönlich habe extrem hohe Ansprüche.
Das fängt schon damit an das ich optisch eigentlich einen festen Typ habe. Intelligenz, Selbstbewusstsein und Selbständigkeit ist für mich absolute Grundvoraussetzungen. Ich hab mal eine Frau kennen gelernt die sah optisch echt verdammt gut aus die hat im Grunde fast alles was mir optisch an ner Frau gefällt gehabt aber sobald die den Mund aufgemacht und drei Sätze geredet hatte war es schon vorbei.
Ich kling für den ein oder anderen jetzt hier vermutlich wie ein extrem versnobtes, elitäres, chauvinistisches, A****loch.
Allen denen es so geht kann ich nur sagen es gibt einen Unterschied zwischen Versnobt sein und Ansprüchen haben...ich habe einfach einen gewissen Standard und unter den Begebe ich mich nicht.

2. Ich bin bei sowas sehr vorsichtig weil ich Finde das persönliche Beobachtungen unterm Strich wenig Aussagekraft haben es gibt einfach zu viele Variablen. Wenn ich sage "alle Menschen essen immer Döner ganz viele Menschen die ich von meinem Balkon aus sehe essen Döner" dann ist das eine Aussage ohne Kontext wenn ich jetzt dazu sage das ich über einem Dönerladen Wohne wird der Kontext klar.
Aber nach meiner persönlichen Meinung gefragt ist mein Eindruck im Freundes und Bekanntenreis das die Leute die Ansprüche haben die ihnen selber gerecht werden oft die deutlich gesündere Beziehung führen als die Leute die entweder einen Partner haben der "unter ihnen steht" oder einen der eigentlich ne "Klasse über ihnen" ist. Das ergibt sich für mich aus der Natur der Sache...daraus ergibt sich immer auch das man nicht wirklich beantworten kann ob es besser ist hohe oder niedrige Ansprüche zu haben...das kommt halt auch drauf an wie man selber ist und was man selber zu bieten hat. Eine Beziehung in der auf Dauer einer immer auf den anderen Herabschaut oder Aufschaut oder einer von dem anderen zunehmend abhängig ist (egal ob seelisch oder finanzielle oder andere)...imho ist es einfach sehr schwer auf Dauer so eine Beziehung gesund zu halten.

3. Oben ja schon kurz geschrieben...Ja...Männer neigen imo dazu ne Klasse weiter oben zu "Jagen" während Frauen eher innerhalb ihrer "Kragenweite" bleiben. Das Frauen z.b. nicht klug sein müssen für viele Männer liegt imo vor allem daran das viele Männer ein Problem damit haben/hätten mit einer Frau zusammen zu sein die Intelligenter ist als sie. Und da kann man sich vor der Gesellschaftskritischen Diskussion nicht drücken und auch ein zurückgebliebenes Gesellschaftsbild spielt da mit einer Rolle.
Ironischer Weise ist das bei der Partner Suche für Frauen eher ein Vorteil. Das hat aber noch andere Gründe...die Anzahl von Männern die niemals Kinder haben ist deutlich höher als die Anzahl von Frauen die niemals Kinder haben. Das ist natürlich nicht der sicherste aller Gradmesser aber es legt doch den Schluss zu das ein nicht geringer Teil der Männer die niemals Kinder haben niemals welche haben weil sie fast nie eine Ernste Beziehung hatten. Frauen können sich im Grunde die Männer aussuchen.

4. Ich will in einer Beziehung Erfüllung, eine Person von der ich lernen kann, mit der ich zusammen wachsen kann, die fördert und fordert. Es muss aber natürlich auch jemand sein den ich Vertrauen und Respektieren kann. Wie oben gesagt wenn eine Super aussieht, ne Sexy stimme hat, gut riecht all das was man Körperlich anziehend findet ist das eine Sache aber ich hab eben noch andere Organe und das größte und wichtigste ist das zwischen meinen Ohren und das will genauso stimuliert werden wie meine Augen, Ohren und Nase. "Fuck my brain too" wenn du so willst und danach geht’s noch weiter aber OK dass wenn man ne Beziehung führt ne Gewisse Schnittmenge was gemeinsame Interessen und Ansichten was Grundlegende Dinge angeht da sein sollte ist denke ich klar.
Ohne diese Dinge kann ich keine Beziehung führen. Es gibt 7-8 Dinge die Grundlegend für eine Erfolgreiche Beziehung sind...Interesse, Respekt, Vertrauen, Zuneigung, Mitgefühl, Intimität, Zeit, Rücksicht. Und wenn mein Ansprüche nicht Erfüllt werden fällt es mir Persönlich sehr schwer alle diese 8 Dinge zu Erfüllen in Einer Beziehung mit dieser Person.
Warum Leute Abstriche in Kauf nehmen. Ich denke die Angst alleine zu sein spielt hier wirklich eine sehr große Rolle. Aber es gibt noch andere Gründe...ich glaube auch das es Leute gibt die eine andere Vorstellung von einer Beziehung haben als ich (ohne Wertung) die in einer Beziehung der Dominante sein müssen und auf ihren Partner herabschauen wollen und der Partner schaut natürlich zu ihnen auf. Das klappt aber nur solange der Partner mit dieser Rolle zufrieden ist ich finde halt dass das gerade was den Respekt angeht nicht leicht ist. Aber wie gesagt es gibt imho auch viele Leute die sich da einfach falsch einschätzen.

Um das noch kurz mit ein paar persönlichen Erfahrungen zu untermauern.

Ich bin 38 und hatte in meinem Leben bisher 3 ernsthafte Beziehungen.

Bei zweien wusste ich ziemlich schnell wie ernst das ist.
Und zwar bei meiner ersten ernsthaften Beziehung die 10 Jahre gehalten hat.
Und bei meiner jetzigen also meiner dritten Ernsthaften Beziehung
Mit meiner zweiten ist es etwas komplizierter aber nachdem wir zusammen war wusste ich auch schnell das es etwas Ernstes ist.
Ich hatte ein paar Dates oder kürzerer Beziehungen da war eine dabei da dachte ich das könnte etwas Ernstes sein.
Bei den anderen war mir relativ schnell klar dass das nichts von Dauer ist.
Und die alle haben auf dem ersten Blick alle oder zumindest fast all meine Ansprüche erfüllt also auch das ist nicht eine Garantie das es funktioniert.
 
Dabei
6 Feb 2017
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Danke für die Antwort, Kid :) Ich gehe mal davon aus, dass du dir nicht alles hier durchgelesen hast und möchte daher positiv hervorheben, dass du tatsächlich Punkte angesprochen hast, die bisher noch nicht erwähnt wurden ;) Hat mich überrascht.

Ich habe eine Frage:
Wie findest du den Anspruch, dass Verliebtheitsgefühle vorhanden sein müssen? Würdest du, wenn eine Frau den sachlichen Ansprüchen entspricht, davon ausgehen, dass sich die emotionalen Ansprüche auch noch erfüllen werden und diese Frau weiterhin daten, bzw. sogar eine Beziehung eingehen in der Annahme, dass die Verliebtheit noch kommen wird?
Oder würdest du sagen "Alles perfekt, aber es fühlt sich nicht so an." und die Sache wieder sein lassen?

Kid hat gesagt.:
Ich kling für den ein oder anderen jetzt hier vermutlich wie ein extrem versnobtes, elitäres, chauvinistisches, A****loch.
Ich empfinde eher die Männer als A****loch, die nur der Optik wegen die Frau auswählen ;)
Tendenziell kommt es mir eben so vor, dass es unglaublich einfach ist einem Mann zu imponieren, weil man ja in der Regel nur freundlich sein und viel lachen muss. Und auch wenn ich das zwar für mich nutze, lässt es mich, wenn ich das mitbekomme, doch irgendwie Respekt verlieren.

Übrigens lustig, dass dieser Thread wieder ausgegraben wurde, weil ich hier ja schon mal über den jetzigen Mann geschrieben hatte - in Post #65 (vom 24.1.18, hach…):
idkat hat gesagt.:
Ich hatte ja so einen Wow-Effekt. Vor zwei Monaten. Ich bin auf den Geburtstag von einer Freundin und kam später, weil ich vorher noch arbeiten war. Ich war müde und hatte eigentlich gar keine Lust, aber dachte anstandshalber sollte ich mich wohl für zwei Stunden dort zeigen.
Dann kam ich rein und er stand halt im Gang und dann war da halt "Feuerwerk" ;)... Naja, wir haben erstmal nur ab und an mit Blicken kommuniziert und uns dann irgendwann unterhalten (ich mochte ihn dann auch immer mehr) und irgendwann geküsst. Es kam dann auch direkt zu Geständnissen. Also nicht im Sinne von verliebt und so, aber er meinte irgendwas von wegen, dass er sowas noch nie erlebt hat und ich von der ersten Sekunde an, die ich in die Wohnung kam, alle Anderen in den Schatten gestellt hätte und sowas. Ich erwiderte dann mit "gleichfalls" (wusste nicht, was ich sagen sollte). Dann weiter super schön und dann erfuhr ich nachträglich durch meine Freundin, dass er vergeben ist und schon eine Freundin hat. Wie Peachy eben sagt - immer ein Haken.
Seitdem frag ich mich aber, warum gerade er.
(.....Die Freundin gibt es jetzt natürlich nicht mehr.)
 
Dabei
27 Feb 2013
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Hi Kid, find ich auch super, dass du dieses Thema nochmal aufgegriffen hast.

Oben ja schon kurz geschrieben...Ja...Männer neigen imo dazu ne Klasse weiter oben zu "Jagen" während Frauen eher innerhalb ihrer "Kragenweite" bleiben. Das Frauen z.b. nicht klug sein müssen für viele Männer liegt imo vor allem daran das viele Männer ein Problem damit haben/hätten mit einer Frau zusammen zu sein die Intelligenter ist als sie.
Hmm... widerspricht sich das jetzt nicht? Männer jagen deiner Meinung nach ne Klasse weiter oben und haben dann aber ein Problem damit, wenn die Frau intelligenter ist? Also haben dann ein Problem damit, dass sie eine Klasse zu hoch ist?

Oder meinst du nur die optische Komponente. Dass Frau schöner sein soll? Aber haben sie dann nicht wieder Komplexe, wenn sie so eine abkriegen? Also eifersüchtig sind?

Kommt es dann nicht immer zum Drama?

Ich habe es ja erlebt, dass Männer dann gemein werden. Einen herablassend behandeln. Aber warum suchen sie dann nach der zu großen Kragenweite?? Und bleiben nicht auf "ihrem Niveau"??

Ich will in einer Beziehung Erfüllung, eine Person von der ich lernen kann, mit der ich zusammen wachsen kann, die fördert und fordert. Es muss aber natürlich auch jemand sein den ich Vertrauen und Respektieren kann. Wie oben gesagt wenn eine Super aussieht, ne Sexy stimme hat, gut riecht all das was man Körperlich anziehend findet ist das eine Sache aber ich hab eben noch andere Organe und das größte und wichtigste ist das zwischen meinen Ohren und das will genauso stimuliert werden wie meine Augen, Ohren und Nase. "Fuck my brain too" wenn du so willst
So gehts mir auch. Du hast es ganz richtig beschrieben.

Macht aber alles nur schwerer. Manchmal wünschte ich mir, ich hätte nicht so hohe Ansprüche. Weil sooo viele gibt es dann auch nicht, die das erfüllen...

Ich darf idkats an dich gerichtete Frage aufgreifen:

Wie findest du den Anspruch, dass Verliebtheitsgefühle vorhanden sein müssen? Würdest du, wenn eine Frau den sachlichen Ansprüchen entspricht, davon ausgehen, dass sich die emotionalen Ansprüche auch noch erfüllen werden und diese Frau weiterhin daten, bzw. sogar eine Beziehung eingehen in der Annahme, dass die Verliebtheit noch kommen wird?
Bei mir hat das leider nie funktioniert. Wenn der Funke nicht überspringt, springt er nicht. Auch nicht später.

Ich hab das in jungen Jahren mal ausprobiert, weil ich schon immer schwierig in diesen Dingen war. Es mangelte, wenn ich so zurückdenke, nie an Verehrern. Aber ich hatte einfach nie Interesse, bzw. wurde mein Interesse nie geweckt (bzw. nur sehr selten). Schließlich hab ich mich dann doch überwunden und bin mit einem zusammengegangen. Hat nicht lange gehalten... Deswegen hab ichs dann zukünftig gelassen. Weil mir das absolut nichts bringt.

Vielleicht funktioniert das bei einigen. Vielleicht reden sie sich dann ein, dass es Liebe ist, sind einfach froh, nicht mehr alleine zu sein und tun auch alles dafür, dass die "Harmonie" aufrecht bleibt. Keine Ahnung, ob das die richtige Vorgehensweise ist. Meine ist es halt nicht.
 
Dabei
3 Feb 2013
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Ich habe eine Frage:
Wie findest du den Anspruch, dass Verliebtheitsgefühle vorhanden sein müssen? Würdest du, wenn eine Frau den sachlichen Ansprüchen entspricht, davon ausgehen, dass sich die emotionalen Ansprüche auch noch erfüllen werden und diese Frau weiterhin daten, bzw. sogar eine Beziehung eingehen in der Annahme, dass die Verliebtheit noch kommen wird?
Oder würdest du sagen "Alles perfekt, aber es fühlt sich nicht so an." und die Sache wieder sein lassen?
Da bin ich bei Peachy. Ich habe auch mal geglaubt dass sich das entwickeln kann das man sich ineinander verliebt aber ich glaube das mittlerweile nicht mehr. Habe das gerade letztes Jahr im November/Dezember erst gehabt.
Frau kennen gelernt die im grunde alle meine Anforderungen erfüllt hat.

1,73 groß, blond, Intelligent (Dr. in Biochemie), Humorvoll, sportlich.
Aber es war einfach nicht dieses "wow" Gefühl da.
Hat nicht funktioniert habe dass dann beendet.

Ich empfinde eher die Männer als A****loch, die nur der Optik wegen die Frau auswählen

Tendenziell kommt es mir eben so vor, dass es unglaublich einfach ist einem Mann zu imponieren, weil man ja in der Regel nur freundlich sein und viel lachen muss. Und auch wenn ich das zwar für mich nutze, lässt es mich, wenn ich das mitbekomme, doch irgendwie Respekt verlieren.
Ja, würde ich so unterschreiben, viele Männer sind recht leicht zu imponieren ist mein Eindruck.


Hmm... widerspricht sich das jetzt nicht? Männer jagen deiner Meinung nach ne Klasse weiter oben und haben dann aber ein Problem damit, wenn die Frau intelligenter ist? Also haben dann ein Problem damit, dass sie eine Klasse zu hoch ist?

Oder meinst du nur die optische Komponente. Dass Frau schöner sein soll? Aber haben sie dann nicht wieder Komplexe, wenn sie so eine abkriegen? Also eifersüchtig sind?
Kommt es dann nicht immer zum Drama? Ich habe es ja erlebt, dass Männer dann gemein werden. Einen herablassend behandeln.
Ein bisschen wiederspricht es sich im Ersten Moment ja.

Allerdings ist es imho so das Männer sich da gerne überschätzen und wenn viele eine Frau ansprechen (die sie zu allererst nach optischen Gesichtspunkten auswählen) denken viele Männer glaube ich nicht mal daran das die Frau intelligenter sein könnte als Sie.
Das optische ist auch so etwas ich glaube dass Männer sehr viel mehr aus das optische achten. Während Frauen eher auf das Verhalten/das Auftreten achten.

Ja, Ich glaube dass das oft mit Drama Endet (oder auch weitergeht).

Aber warum suchen sie dann nach der zu großen Kragenweite?? Und bleiben nicht auf "ihrem Niveau"??
Weil sie dazu neigen sich zu überschätzen und dazu auch noch kommt das Jungs ja nicht selten schon so Aufgezogen werden dass man einander Messen und sich Vergleichen muss. Wenn der Mann dann noch seine Ängste und Gefühle nicht ansprechen kann entweder aus falschem Stolz oder weil er es nie gelernt hat ist das Desaster vorprogrammiert.
 
Dabei
6 Feb 2017
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Kurz mal wieder ein Schwenk zu meinen privaten Issues, die hier angeschnitten wurden...

idkat hat gesagt.:
Übrigens lustig, dass dieser Thread wieder ausgegraben wurde, weil ich hier ja schon mal über den jetzigen Mann geschrieben hatte - in Post #65 (vom 24.1.18, hach…):
Das ist jetzt auch schon wieder vorbei. Läuft bei mir. Meine Frage: Wie handhabt ihr das mit dem Weinen? Bei mir ist es so - manchmal lasse ich es laufen und manchmal halte ich es zurück und ich habe gerade überlegt, ob mir eine der Methoden schon mal besser bekommen ist als die andere, aber ich kann mich nicht erinnern dass eins von beiden mal einen Verarbeitungsprozess beschleunigt hätte. Also denke ich.
Bis jetzt halte ich mich jedenfalls noch an die meiner Wimperntusche gegenüber respektvollere Umgangsform.
Es ist ja eigentlich auch auf der Skala was für Unglücke einem so im Leben widerfahren können relativ weit unten von der Dramatik her.
 
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