Ansprüche ans Dating

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Papatom

Gast
#61
Moin,
ach, Du schreibst einfach zu allgemein. Wahrscheinlich weißt Du selber gerade nicht genau was Dich stört? :oops:

Ist das die Schublade, in die auch ich jetzt gefallen bin? Ich habe nichts davon, nichtmal Instagram oder Snapchat (meintest du das mit SC? Daran hab ich nämlich echt lang gesessen jetzt).
Ja, Snapchat. Nein, ich meine, ich finde den Optimierungsgedanken zu oberflächlich. Du wirst in Deinem Leben IMMER mal wieder jemanden treffen, der AUCH passen würde oder sogar etwas BESSER. Deswegen frage ich Dich ja, was Du genau mit optimieren meinst.
Deswegen sage ich ja, es geht mehr um die Grundeinstellung.

wenn man seinen Partner anguckt und denkt "ich hab schon echt Glück" und nicht "Joa, war halt so."
Dann reden wir nämlich aneinander vorbei. Geht ja immer besser bei einem Kaffe als Online. Zu viele Mißverständnisse. Bei Deiner Variante optimierst Du dann nicht nur, Du hast dann meiner Meinung nach von Anfang an nur den Notnagel genommen um überhaupt was zu haben. Da wäre ich lieber Singel, mit max ONS oder Freundschaft +........

Meine Idee beruht schon eher darauf, dass man zum jetzigen Zeitpunkt einen tollen Partner hat. Egal ob durch Wow Effekt oder Exkumpel.

Vor allem, wenn man nicht gedenkt da näher ins Detail zu gehen, was man mit unehrlich genau meint.
Na, was ich geschrieben habe.

Du nimmst jemanden, aber suchst nach den fehlenden 20%. Dann hast Du dem Partner meiner Meinung nach fälschlicherweise das Signal "Beziehung" gegeben, allerdings wäre für Dich in der Variante mit einem 80% Partner ONS oder Freundschaft + mit Option auf mehr besser und ehrlicher gewesen. Denn Du willst Dich mit dem Modell an denjenigen nicht wirklich binden, "Du hoffst auf Upgrade" (oh, dass ich das mal zitieren darf :mrgreen:, wer versteht mich noch?) Das ist dann Dein Notnagel.

Fairer wäre doch, dem ehrlich zu sagen, wie es ist und das dafür passende Modell zu nehmen. Das würde gleichzeitig Deinen Frust senken....das war damit gemeint.

Grüße
 
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Dabei
5 Jun 2015
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#62
Ich stelle hier mal die dreiste Behauptung auf,
das man sich verliebt, weil man es will.
Irgend etwas fehlt uns und wir gehen mit geschärften Blick,
gereckter Nase und deutliche lächelnd auf die Jagd.
Unser Verstand ist vielleicht noch gar nicht involviert.
So, wie wenn ich unterschwellig schon eine ganze Weile Hunger habe,
und dann komme ich an einer Dönerbude vorbei.
Eigentlich esse ich ja so etwas gar nicht,
Aber dieser verlockende Duft heute,
Die Vorstellung in dieses saftige Angebot zu beißen,
läßt das Wasser im Mund zusammen laufen .......

Die Wissenschaft rätselt auch seit langem herum,
warum wir uns in bestimmte Personen verlieben.
Ist es die Ausschüttung von Pheromonen oder anderen Lockstoffen,
die uns auf die richtige Fährte führt?
Erst mal ist das Bedürfniss nach Sex ein TRIEB.
Unser kreatürliches Dasein beruht auf dem Akt der sexuellen Fortpflanzung.
Und solange wir gesund sind, möchten wir dieser Natur folgen.

Dann liegt es an den Umständen, der Auswahl und den individuellen Bedürfnssen,
Auf wen unsere Wahl fällt.
Bei sehr geringen Auswahlmöglichkeiten werden wir uns
trotz geringer Schnittmenge an Gemeinsamkeiten genau so heftig verlieben können,
Wie bei einem dutzend hervoragend geeigneten potenziellen Partnern,
davon gehe ich aus.
Also liegt es viel weniger am Gegenüber, als an mir,
wie bedürftig, willig oder anspruchsvoll ich bin.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#63
Papatom hat gesagt.:
ach, Du schreibst einfach zu allgemein. Wahrscheinlich weißt Du selber gerade nicht genau was Dich stört? :oops:
Ich will das so zurückgeben.

Papatom hat gesagt.:
Meine Idee beruht schon eher darauf, dass man zum jetzigen Zeitpunkt einen tollen Partner hat. Egal ob durch Wow Effekt oder Exkumpel.
Ja, dann haben wir aneinander vorbeigeredet. Ich bin bei meiner Frage mit erst später entwickelten Gefühlen nicht davon ausgegangen, dass man sich schon länger kennt, dann Gefühle entwickelt und DANN zusammen kommt, sondern von dem Szenario das Herz zB beschrieben hat:
Jemanden treffen (über online dating oder auch einfach so), noch nicht richtig kennen, keinen wow-Effekt haben und trotzdem direkt eine Beziehung eingehen. Weil sich Gefühle ja noch entwickeln können.

Papatom hat gesagt.:
Du nimmst jemanden, aber suchst nach den fehlenden 20%. Dann hast Du dem Partner meiner Meinung nach fälschlicherweise das Signal "Beziehung" gegeben, allerdings wäre für Dich in der Variante mit einem 80% Partner ONS oder Freundschaft + mit Option auf mehr besser und ehrlicher gewesen. Denn Du willst Dich mit dem Modell an denjenigen nicht wirklich binden, "Du hoffst auf Upgrade" (oh, dass ich das mal zitieren darf :mrgreen:, wer versteht mich noch?) Das ist dann Dein Notnagel.

Fairer wäre doch, dem ehrlich zu sagen, wie es ist und das dafür passende Modell zu nehmen. Das würde gleichzeitig Deinen Frust senken....das war damit gemeint.
Wo erkennst du mich denn hierdrin wieder? Das ist doch gerade das Ding bei mir, dass ich mich einer Beziehung nie auch nur annähere, weil ich keine falschen Signale senden will, außer es gibt einen wow-Effekt. Wenn dann ist doch eher meine viel zu große Ehrlichkeit mein Problem :p Würde ich mir mehr vormachen, würde ich dir vielleicht in allem zustimmen und müsste hier nicht so darunter leiden ständig falsch interpretiert zu werden ;)

Cybele hat gesagt.:
Ich stelle hier mal die dreiste Behauptung auf,
das man sich verliebt, weil man es will.
Hier stimme ich sogar zu. Dein ganzer Beitrag passt eigentlich zu einem Zitat aus einer Serie ("Gypsy" - sehr empfehlenswert):
"I used to believe that people determine their own lives. Yet, there is one force more powerful than free will: Our desires"
Wäre aber trotzdem interessant rauszufinden, wodurch diese Verlangen zustande kommen, und ob man sie nicht doch irgendwie kontrollieren und steuern kann.
Und wie der wow-Effekt bei manchen Menschen zustande kommt, frage ich mich auch noch. Denn nur die Bereitschaft sich zu verlieben löst den ja nicht aus.
 
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Papatom

Gast
#64
Moin,

also ich will Dich ja nicht ärgern, aber irgnedwie klingt das

Wenn dann ist doch eher meine viel zu große Ehrlichkeit mein Problem :p Würde ich mir mehr vormachen, würde ich dir vielleicht in allem zustimmen und müsste hier nicht so darunter leiden ständig falsch interpretiert zu werden ;)
danach als hättest Du mal den falschen Mann getroffen und Du bist im Moment eigentlich gar nicht in der Stimmung/ Verfassung, einen Partner zu suchen. Mag es sein, das Du einfach noch etwa brauchst?

Ich meine, beim Vaterthema war doch auch letztlich hilfreich zu erkennen, das ein wenig weniger Prinzipien und Ansprüche ganz hilfreich sein können? Ich sehe da durchaus Parallelen....

Grüße
 
Dabei
6 Feb 2017
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#65
Papatom hat gesagt.:
klingt das danach als hättest Du mal den falschen Mann getroffen
:) Hm.
Ich kann mir zumindest denken, wie du darauf kommst. Aber das klingt, als wäre mein Exfreund an irgendwas schuld. Nein.

Papatom hat gesagt.:
Ich meine, beim Vaterthema war doch auch letztlich hilfreich zu erkennen, das ein wenig weniger Prinzipien und Ansprüche ganz hilfreich sein können? Ich sehe da durchaus Parallelen....
Mhhh, ich sehe da nur Unterschiede.

Also die Diskussion hier war ja ursprünglich mal allgemein über das Thema - du eben aus der Sicht zu der deine Umstände dich gebracht haben und ich aus meiner Sicht. Jetzt ist es irgendwie persönlich geworden, weil du jetzt in einem Post direkt zwei einschneidende Personen miteinbeziehst, die allgemein eigentlich nichts hiermit zu tun haben müssten. Ich weiß nicht, was du versuchst zu bezwecken? Wohin soll das führen?

Um aber dann mal auf mich persönlich einzugehen: Ich hatte ja so einen Wow-Effekt. Vor zwei Monaten. Ich bin auf den Geburtstag von einer Freundin und kam später, weil ich vorher noch arbeiten war. Ich war müde und hatte eigentlich gar keine Lust, aber dachte anstandshalber sollte ich mich wohl für zwei Stunden dort zeigen.
Dann kam ich rein und er stand halt im Gang und dann war da halt "Feuerwerk" ;) ... Naja, wir haben erstmal nur ab und an mit Blicken kommuniziert und uns dann irgendwann unterhalten (ich mochte ihn dann auch immer mehr) und irgendwann geküsst. Es kam dann auch direkt zu Geständnissen. Also nicht im Sinne von verliebt und so, aber er meinte irgendwas von wegen, dass er sowas noch nie erlebt hat und ich von der ersten Sekunde an, die ich in die Wohnung kam, alle Anderen in den Schatten gestellt hätte und sowas. Ich erwiderte dann mit "gleichfalls" (wusste nicht, was ich sagen sollte). Dann weiter super schön und dann erfuhr ich nachträglich durch meine Freundin, dass er vergeben ist und schon eine Freundin hat. Wie Peachy eben sagt - immer ein Haken.
Seitdem frag ich mich aber, warum gerade er.

Und um auch nochmal bisschen allgemeiner zu werden, weil ich nicht soooo stark der Fokus in dieser Debatte werden wollte:
Papatom hat gesagt.:
Du bist im Moment eigentlich gar nicht in der Stimmung/ Verfassung, einen Partner zu suchen. Mag es sein, das Du einfach noch etwa brauchst?
Du sagst das auch so. So, als ob die Tatsache, dass man keinen Partner für sich sucht ein Indiz ist, dass da was nicht stimmt oder ungesund ist. Warum?
 
Dabei
27 Feb 2013
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#66
Ich war müde und hatte eigentlich gar keine Lust, aber dachte anstandshalber sollte ich mich wohl für zwei Stunden dort zeigen.
Dann kam ich rein und er stand halt im Gang und dann war da halt "Feuerwerk" ;) ...
Sooooo schön!!! Und genau das nimmt einem das Online-Dating. Deswegen kann ich dem nichts abgewinnen.

Ist ja ähnlich bei meinem Therapeuten, bin da auch eher unwillig hin. Während ich wartete sah ich einige Therapeuten und dachte mir bei DEM, na wenn ichs mir aussuchen könnt, würd ich mir den nehmen und promt werde ich von ihm aufgerufen :)

Diese unvorhergesehenen Situationen sind irgendwie die schönsten. Weil so überraschend und ohne es herbeigerufen zu haben. Ich steh drauf :)

Tja, wenn der Haken nicht wär....

Seitdem frag ich mich aber, warum gerade er.
Stimmt. Wieso gibt es Chemie mit jemanden, dessen Herz eigentlich vergeben ist?

Strahlen Menschen, die den richtigen Partner (auch wenn sie den aktuellen sehr gern haben) noch nicht gefunden haben, doch noch eine Wellenlänge aus, auf die geantwortet werden kann?
 
Dabei
27 Aug 2012
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#67
Also die Diskussion hier war ja ursprünglich mal allgemein über das Thema - du eben aus der Sicht zu der deine Umstände dich gebracht haben und ich aus meiner Sicht. Jetzt ist es irgendwie persönlich geworden, weil du jetzt in einem Post direkt zwei einschneidende Personen miteinbeziehst, die allgemein eigentlich nichts hiermit zu tun haben müssten. Ich weiß nicht, was du versuchst zu bezwecken? Wohin soll das führen?
Ach, Blödsinn. Natürlich ging es von Anfang darum, dass du nachher für dich persönlich Erkenntnisse rausziehen kannst, du hast es nur hinter der allgemeinen Diskussion verschleiern wollen :mrgreen: es war aber schon beim Initialpost klar erkennbar. Insofern ist Tom's Antwort doch vollkommen passend^^

Stimmt. Wieso gibt es Chemie mit jemanden, dessen Herz eigentlich vergeben ist?

Strahlen Menschen, die den richtigen Partner (auch wenn sie den aktuellen sehr gern haben) noch nicht gefunden haben, doch noch eine Wellenlänge aus, auf die geantwortet werden kann?

Jetzt driftet's aber ins Esotherische ab^^ wir versuchen immer gerne, das Besondere, ein Muster, "higher purpose" in den Dingen zu geben, aber so etwas existiert nicht. Die simple Antwort lautet: Zufall. Auch in deinem Beispiel mit dem Therapeuten. Wieviel arbeiten da? 5? 10? Sagen wir 10. Die Chancen standen 1/10, dass du bei ihm landest. 10 %. Ist nicht wenig :razz:
 
Dabei
27 Feb 2013
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#68
Wieso esoterisch?

Das ist Biologie. Bzw. Chemie.

Die Chancen 1/10 - 10% ist nicht wenig? Das ist relativ. Würde mir ein Arzt sagen, ich hab zu 10% Krebs, dann ist mir das zu wenig, um Angst zu bekommen bräuchte es 80%.

Und klar ist es Zufall, dass ich zu ihm gekommen bin - das meinte ich nicht. Ich meinte, wieso kann man Chemie spüren, wenn jemand schon vergeben ist. Das sind zwei paar Schuhe.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#70
Ok.
Sorry an Papatom, dass ich quasi unterstellt habe du würdest zu weit gehen.

Das hier hat mir YKMN geschrieben (ich hab die Erlaubnis es öffentlich zu teilen):
Es geht um dich und dass du nicht weißt was DU machen sollst. Wo du stehen sollst. Warum du Gefühle empfunden hast für Leute die dir nicht gut Taten und andere Dates mit "netten" Leuten in dir nichts auflösten. Was das bedeutet und wie du damit umgehen sollst
...
Also.
Ich hab das ehrlich nicht so gesehen. Ich meine, ich hab schon gemerkt, dass ich anscheinend irgendein emotionales Defizit spüre und ich mich manchmal frage ob was nicht mit mir stimmt, aber ich hab die Ursache dafür darin gesehen, dass mein gesamtes Umfeld eben so anders tickt als ich und eine Sehnsucht nach Beziehung und Partnerschaft verspürt, die ich so nicht habe, und dass ich mich dadurch distanziert von ihnen gefühlt habe, weil ich eben nicht nachfühlen und verstehen konnte was ihre Probleme sind.

Ich konnte aber YKMN's Analyse nichts wirklich entgegensetzen, also eigentlich gar nichts. Also vielleicht ist das auch wirklich mein Problem...

...Jap.... Jetzt weiß ich auch nicht weiter.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#71
Wieso soll das denn ein Problem sein, wenn du keine Sehnsucht nach Beziehung/ Partnerschaft verspürst?

Ich konnte mit diesem Thread bisher irgendwie nichts anfangen, weil ich mir immer dachte: Wieso diese theoretischen Fragen?
 
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Papatom

Gast
#72
Moin,
mag auch an mir liegen. Ich möchte immer ungerne so mit demn Holzhammer im Forum rumlaufen, da es besserwisserish kling und daher neige ich zu (zugegebenermaßen) diffuseren Äußerungen und hoffe eher, was anzuregen.

Wenn man sich nicht kennt und sich nicht sieht und zusätzlich recht verschieden ist, kann das natürlich auch mal nach hinten los gehen.

Ich merke ja schon, dass Du im Moment nicht so genau weißt wohin.

Es ist halt manchmal so, dass wenn man nicht weiter kommt, es hilfreich sein kann nach innen zu sich zu schauen. Das liegt einfach daran, dass man sein Umfeld ja nun mal nicht ändern kann, man kann sich nur selber entwicklen. Mehr wollte ich gar nicht sagen.

Viele werden jetzt behaupten, "Ja, aber wenn alle Anderen doof sind, warum soll gerade ICH mich ändern?" Deswegen hatte ich das daddy issues Thema angeführt, um Dir zu zeigen, dass es sehr wohl hilfreich sein kann und auch ein Weg ist.

Ist aber ein abendfüllendes Thema.

Und klar kannst Du andere User anführen. YKMN ist ja schon lange hier aktiv und wir hatten schon regen Austausch zudem schätze ich ihn als Mitglied hier. Keind Problem ;)

Liebe Grüße
 
Dabei
6 Feb 2017
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#73
Twin hat gesagt.:
Wieso soll das denn ein Problem sein, wenn du keine Sehnsucht nach Beziehung/ Partnerschaft verspürst?
Ich glaube (!) vielleicht, weil ich mich trotzdem gerne verlieben würde...? Macht das Sinn oder nicht?

Twin hat gesagt.:
Ich konnte mit diesem Thread bisher irgendwie nichts anfangen, weil ich mir immer dachte: Wieso diese theoretischen Fragen?
Wieso hast du nicht gefragt? Ich frag mich, was ich geantwortet hätte.

Papatom hat gesagt.:
Es ist halt manchmal so, dass wenn man nicht weiter kommt, es hilfreich sein kann nach innen zu sich zu schauen. Das liegt einfach daran, dass man sein Umfeld ja nun mal nicht ändern kann, man kann sich nur selber entwicklen.
Stimmt schon...
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#74
Ich glaube (!) vielleicht, weil ich mich trotzdem gerne verlieben würde...? Macht das Sinn oder nicht?
Ich finde, einerseits ist es verständlich, andererseits doch ein wenig widersprüchlich. Einerseits keine Sehnsucht nach einer Beziehung haben, andererseits sich gern verlieben wollen, das passt irgendwie nicht ganz zusammen, oder?
Wieso hast du nicht gefragt? Ich frag mich, was ich geantwortet hätte.
Ich finde so Fragen a la "Was steckt denn hinter deiner theoretischen Frage?" immer ein wenig übergriffig, daher hab ich das hier gelassen. Außerdem war ich noch am Überlegen, wie ich den "Wow-Effekt" definieren würde und ob er demnach auf einen gewissen Teil meiner Beziehungen passen würde.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#75
Twin hat gesagt.:
Ich finde, einerseits ist es verständlich, andererseits doch ein wenig widersprüchlich. Einerseits keine Sehnsucht nach einer Beziehung haben, andererseits sich gern verlieben wollen, das passt irgendwie nicht ganz zusammen, oder?
Jaa... schon. Also ich weiß, was du meinst.
Ich bin darauf gekommen, als ich nochmal durch den Thread gelesen habe, mit dem ich mich hier vor einem Jahr angemeldet habe.. Da hab ich solche Sachen geschrieben:
Ich bin lieber unglücklich so verliebt als gar nicht.
Es ist tatsächlich das Gefühl, was in mir Verlustangst auslöst und nicht der Typ. Obwohl der auch, er ist ja schließlich die Ursache. Aber ich hebe ihn nicht als Person in den Himmel, oder Ähnliches.
Ich will nie wieder eine Beziehung eingehen, ohne nicht schon vorher verliebt zu sein.
.. Das klingt doch irgendwie danach oder?
Wenn ich sage, dass ich mich nicht nach einer Beziehung sehne, meine ich damit auch nicht, dass ich auf keinen Fall eine will und das Single sein viel besser ist. Ich meine damit nur, dass ich keine Momente habe, in denen ich mir denke "jetzt ein Partner wäre schön.".. Außer vielleicht ganz manchmal, wenn ich mal eine Flasche nicht aufbekomme, oder so. Aber dann denke ich auch, dass ich auch einfach mehr den Kontakt zu den Nachbarn pflegen könnte.

Aber ich denke nie, dass es schön wäre jemanden neben mir im Bett liegen zu haben. Oder, dass es schön wäre, wenn jemand da wäre, wenn ich nach Hause komme. Oder sowas. Also wirklich nie. Wenn dann doch mal jemand in meinem Bett schläft, finde ich es aber auch nicht schlimm. Ich habe jetzt im Urlaub auch 10 Tage lang Bett geteilt und das ging auch total.. Aber es fehlt mir eben nicht, wenn es dann wieder weg ist. Die Körperlichkeiten (nicht kuscheln) dann schon irgendwann, aber das ist ja was anderes.

Aber dieses Verliebtsein und dieses Glauben an den "Richtigen", was da dann mitfließt, das vermisse ich vielleicht schon ein bisschen.

Das wäre zumindest meine Erklärung, aber ich bin mir immernoch nicht sicher, ob sie Sinn ergibt.

Twin hat gesagt.:
Ich finde so Fragen a la "Was steckt denn hinter deiner theoretischen Frage?" immer ein wenig übergriffig, daher hab ich das hier gelassen.
:) Sehr nett.

Twin hat gesagt.:
Außerdem war ich noch am Überlegen, wie ich den "Wow-Effekt" definieren würde und ob er demnach auf einen gewissen Teil meiner Beziehungen passen würde.
Hmm... Weißt du jetzt, wie du Wow-Effekt definieren würdest?
 
Dabei
5 Nov 2007
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#77
.....Jedenfalls zum Thema. Allgemein:

Es ist ja oft die Diskussion, wie sich Menschen bei der Partnerwahl verhalten und man liest hier häufiger die Beschwerde darüber, dass Frauen zu hohe Ansprüche hätten.
.....Mich würden die Meinungen und die Erfahrungen der User hier im Forum interessieren.
..... Wie ist die eigene Haltung zu Ansprüchen? Sind viele besser, wenige besser?
.
In meiner jetzigen Lebenssituation geht es nicht mehr um ein Dating oder eine Partnersuche, wie man das früher nannte. Weil ich aber gerade in diesen Tagen hier mal wieder auf alte Zeiten zu sprechen komme, möchte ich auch eine Meinung aus meiner Erfahrung dazu sagen.

Es war nach meiner Scheidung, wo ich plötzlich in einer ganz neuen Lebessituation war. Wieder wie ein gewöhnlicher Junggeselle lebte, auch eine neue Frau kennenlernte. Die beste Freundin meiner damaligen Freundin, eine in meinen Augen wirklich wunderschöne Frau, sympatisch und liebesnwert. Aber ich traute mir solche Frauen nicht zu, dachte, die spielen in einer anderen Liga. Und sie war auch in einer festen Beziehung, das war für mich sowieso tabu.

Dann ergab sich mal die Situation, dass wir mehrere zusammen beim Griechen und gutem Wein sasen. In bester Weinstimmung eröffnete sie mir plötzlich, dass sie mich schon immer toll fand und mir näher kommen möchte. Ich konnte es nicht fassen, ich kam doch für so eine Frau garnicht infage.

Später, als ich sie noch genauer kennenlernte, habe ich auch bemerkt, dass sie viel unsicherer ist, als ich dachte, sich vieles nicht zutraute. Als ich mitbekommen habe, dass sie wieder "frei" ist, hab ich sie angesprochen, dass ich gerne Kontakt hätte. Aus verschiedenen Gründen ist nie was aus uns geworden und wir haben uns aus den Augen verloren. Aber für mich blieb sie immer noch diese wünderschöne Frau.

Was ich heute, aus der Rückschau, damit sagen will? Ich glaube heute, dass Schönheit aleine für eine gute Beziehung nicht ausreicht. Schon durch die banale Tatsache, dass Schönheit bekanntlich vergänglich ist. Und gerade weil ich in letzter Zeit eine schwierige Zeit hatte, hab ich meine Frau auf eine andere weise neu kennengelernt. Wie sie mit großer Geduld und ihrem heiteren Wesen alle meine Marotten ertragen hat. Und nicht aufgegeben hat.

Wenn wir jetzt darüber sprechen, sind wir uns einig, was im Leben und im Alter wirklich zählt. Dass es auch im Alter nicht langweilig werden muss.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#78
Nic, vielen vielen Dank für deine Worte! Freut mich sehr, dass du dich dem angenommen hast.

Mit deiner Geschichte kann ich mich identifizieren. Ich glaube, ich habe mir mal selbst etwas mit Unsicherheit verbaut. Ich denke, wenn zwei Menschen unsicher sind, dann lässt sich auch nichts mehr machen. Mindestens einer von beiden muss überzeugt genug sein dem Anderen die Unsicherheit zu nehmen, vielleicht.

Was du zur Schönheit und ihrer Vergänglichkeit gesagt hast ist sehr wahr und irgendwie auch schön.
Es will ja auch niemand nur für die äußeren Werte geliebt werden...

Wie war das früher, Nic? Hat man sich früher erst länger kennen gelernt, verliebt und ist DANN zusammen gekommen, oder ist man früher schon sehr früh eine Beziehung eingegangen und hat sich dann in dieser erst näher kennen gelernt und da Gefühle entwickelt?
 
Dabei
5 Nov 2007
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#79
Wie war das früher, Nic? Hat man sich früher erst länger kennen gelernt, verliebt und ist DANN zusammen gekommen, oder ist man früher schon sehr früh eine Beziehung eingegangen und hat sich dann in dieser erst näher kennen gelernt und da Gefühle entwickelt?
Es war in meiner Zeit üblich, nicht viele Erfahrungen zu haben und mit dem zusammen zukommen, den man jung kennenlernte und dann auch zusammenzubleiben bis zum Tod. Ich zum Beispiel habe 17 Cousin und Cousinen und bin der einzige geschiedene. Zwei Cusinen, die nie einen Parter hatten und, soweit ich das weiß, auch immer alleine leben wollten. Aber ich glaube, meine Biografie ist nicht typisch für meine Generation. Und nach meiner Scheidung war bei mir auch vieles anders.

Von meinen Töchtern (und ihrem Bekanntenkreis) bekomme ich mit, dass heute vieles anders ist. Auch in dem kleinen Dorf, in dem ich mal aufgewachsen bin und jetzt wieder lebe, leben die Jungen heute anders wie ihre Eltern und Großeltern.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#80
nic hat gesagt.:
Auch in dem kleinen Dorf, in dem ich mal aufgewachsen bin und jetzt wieder lebe, leben die Jungen heute anders wie ihre Eltern und Großeltern.
Das stimmt auf jeden Fall :)

Mein Opa und meine Oma sind noch immer zusammen. Seit bestimmt 60 Jahren. Deren Geschichte ist ganz romantisch, ich hab meinen Opa mal gefragt:
Er hat meine Oma in der Uni gesehen. Er stand auf einer Galerie und hat runter geguckt und die Menschen beobachtet und da lief meine Oma lang. Sie trug einen bunten Mantel und er meinte sie war so schön, er musste sie haben. ("Wow-Effekt"). Dann hat er sie einige Tage später mit einem Schirm durch den Regen zur Uni laufen sehen. Er hat zu ihr aufgeholt und sie angesprochen, ob er ihr den Schirm halten und sie begleiten darf. Als sie bei der Uni ankamen, haben sie sich für einen Kaffee verabredet.
Dann kamen sie zusammen und heirateten jung, bekamen Kinder... Meine Oma musste sich im Dorf oft rechtfertigen, weil es ihr wichtig war neben den Kindern und dem Haushalt trotzdem noch berufstätig zu sein. Das war da nicht so angesehen, sondern wurde als schlechte Mutter hingestellt. Mein Opa hielt aber immer zu ihr und meine Mutter sagt, dass die beiden sich immer ganz innig geliebt haben. Wenn ich sie jetzt miteinander sehe, glaube ich das auch immernoch. Ich treffe in einem meiner Nebenjobs viel auf Rentner-Ehepaare und ein großer Teil davon wirkt relativ angefressen und genervt voneinander. Ich finde es schön zwischendurch den Ausnahmen zu begegnen.

Denkst du, dass es "die große Liebe" gibt? Und denkst du man könnte sie verpassen, wenn man sich vorher schon auf eine mittelgroße Liebe einlässt?
 
Dabei
5 Nov 2007
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#81
....Denkst du, dass es "die große Liebe" gibt? Und denkst du man könnte sie verpassen, wenn man sich vorher schon auf eine mittelgroße Liebe einlässt?
Auf die Gefahr hin, dass ich dich jetzt enttäusche: Ich glaube eher nicht an die große Liebe.

An dieser stelle fällt mir dann immer der große Psychoanalythiker Erich Fromm ein. Mit seinem Buch "Die Kunst des Liebens". Und dort die Grundthese, dass es vor allem viele falsche Vorstelllungen von der Liebe gebe. Ein weites Thema.

Der Realitätssinn meiner bäuerlichen Vorfahren lehrt mich, dass Liebe vor allem das ist, was wir daraus machen. Und was ich gerade aktuell mit meiner Frau erlebe, ist für mich kein Widerspruch dazu.

Und was der gute Fromm (Gott hab ihn selig) vor über 50 Jahren dazu geschrieben hat, gilt für mich immer noch. Ich kenne meine Grenzen und kann dem nichts hinzufügen.

Nachsatz: Die Geschichte deiner Großeltern ist eine schöne und echte Geschichte
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
5 Jun 2015
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#82
Hallo Nic
ich möchte dir da ganz und gar zustimmen,
auch wenn ich als Frau bei den Ausführungen des guten alten 'Erich'
ab und zu geschmunzelt habe.
Sein Satz, das geben seliger ist als nehmen, hat mich immer wieder bewogen, es als typisch"männlichen"
Aspekt der Liebe zu deuten.
Ich glaube richtiges 'nehmen' beziehungsweise, dankbares annehmen, des Geschenkes,
das ich im Gegenüber erlebe, ist eine gleichhohe Kunst.
Aber Liebe ist das, wofür wir reif und erwachsen genug sind.
das sehe ich ganz genauso.
Natürlich gibt es die ganz große Liebe,
aber sie will erarbeitet werden.
Und es ist großes Glück jemanden zu finden,
der dieses Projekt mit einem teilt.
Doch, wer das dann letztendlich ist, ist doch mehr oder weniger Zufall.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#83
nic hat gesagt.:
Auf die Gefahr hin, dass ich dich jetzt enttäusche: Ich glaube eher nicht an die große Liebe.
:) Hatte ich schon erwartet. Es enttäuscht vielleicht ein bisschen, aber dann wiederum auch nicht, weil ich sie dann ja auch nicht verpasst haben kann ;)

nic hat gesagt.:
An dieser stelle fällt mir dann immer der große Psychoanalythiker Erich Fromm ein. Mit seinem Buch "Die Kunst des Liebens".
Ich habe das mal recherchiert. (Wikipedia)
Der werte Herr war dreimal verheiratet. Von seiner ersten Frau trennte er sich nach 5 Jahren Ehe. Die zweite Frau starb nach 8 Jahren Ehe und schon ein Jahr nach ihrem Tod heiratete er seine dritte Frau (er war zu dem Zeitpunkt 53) mit der er bis zu seinem Tod 27 Jahre später auch verheiratet blieb.
Das, finde ich, passt dann auch zu seiner These, dass Liebe auch eine Entscheidung ist, die man trifft.

Interessant fand ich den Punkt:
"Nur die Liebe eines reifen Menschen wahrt die eigene Integrität und Individualität. Eine solche Liebe kann niemals auf Leidenschaft als treibender Kraft beruhen, sondern muss auf freiem Willen basieren."
--> das klingt nach einem rational ausgesuchten Partner. Aber woher kommt dieser freie Wille sich den zu suchen?

Auch interessant:
"Fromm beschäftigt sich anschließend mit den Formen des Verfalls der Liebe in der westlichen Gesellschaft und unterscheidet folgende Erscheinungsformen:

  • die Liebesbeziehung zur gegenseitigen sexuellen Befriedigung;
  • die Liebesbeziehung als möglichst gut funktionierendes Teamwork;
  • die Liebesbeziehung, um geliebt zu werden, ohne selbst zu lieben."
--> Bleibt da noch irgendeine Liebe übrig, die dann nicht verfällt? Oder verfällt jede Liebe?

Was mir gefallen hat war seine Behauptung, dass Nächstenliebe ein Resultat von gegenseitiger Hilfe ist. Das bedeutet, sie entsteht durch das Erlebte. Find ich schön.

Insgesamt auf jeden Fall ausgiebig Stoff zum Lesen und Nachdenken, danke Nic!

Ich frage dir hier Löcher in den Bauch, tut mir leid, aber dennoch:
Hast du auch eine Theorie dazu, warum man sich auch unglücklich verliebt?
 
Dabei
6 Feb 2017
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1.884
#84
Cybele, deinen Beitrag hatte ich zuerst übersehen und deshalb nur Nic geantwortet, aber

Natürlich gibt es die ganz große Liebe,
aber sie will erarbeitet werden.
Und es ist großes Glück jemanden zu finden,
der dieses Projekt mit einem teilt.
Doch, wer das dann letztendlich ist, ist doch mehr oder weniger Zufall.
die Sache mit dem Zufall vergesse ich irgendwie immer, obwohl ich das schon in einem deiner letzten Beiträge so gut fand mit den Punkten wie bedürftig man gerade ist, was man gerade braucht und auf was man reagiert. Aber was, wenn mir das so nicht passiert? Was, wenn ich immer nur auf die "Falschen" reagiere oder sonst nicht bedürftig genug bin und mir am Ende Erfahrungen ausbleiben, die ich gerne gemacht hätte?
 
Dabei
6 Mrz 2013
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7.511
#85
Denkst du, dass es "die große Liebe" gibt? Und denkst du man könnte sie verpassen, wenn man sich vorher schon auf eine mittelgroße Liebe einlässt?
Ich finde diese ganzen Theorien von "DER großen Liebe" esoterisch. Und warum sollte man heutzutage eine große Liebe "verpassen", weil man zunächst mal mit einer mittelgroßen zusammen ist? Beziehungen sind ja nicht unauflösbar, wenn man sich nicht in eine Abhängigkeit begibt. Und wozu die Lieben miteinander vergleichen - kann man das überhaupt?
Ich finde, man sollte das Thema "Liebe" nicht überhöhen.

Ich glaube richtiges 'nehmen' beziehungsweise, dankbares annehmen, des Geschenkes,
das ich im Gegenüber erlebe, ist eine gleichhohe Kunst.
Das finde ich einen sehr wichtigen Gedanken!

Aber woher kommt dieser freie Wille sich den zu suchen?
Daher, wo der freie Wille generell herkommt.
  • die Liebesbeziehung zur gegenseitigen sexuellen Befriedigung;
  • die Liebesbeziehung als möglichst gut funktionierendes Teamwork;
Zumindest diese beiden Punkte sind für mich genau das Gegenteil von "Verfall", nämlich Bestandteil einer harmonischen Liebesbeziehung.

Hast du auch eine Theorie dazu, warum man sich auch unglücklich verliebt?
Für mich ist die erste Voraussetzung von "sich unglücklich verlieben" dann gegeben, wenn man sich in jemanden verliebt, der sich umgekehrt nicht in einen selber verliebt. Das finde ich ganz normal. Das "Unglück" entsteht erst dadurch, dass man das nicht akzeptiert und sich dann an dem anderen Menschen festbeißt.

Was, wenn ich immer nur auf die "Falschen" reagiere oder sonst nicht bedürftig genug bin und mir am Ende Erfahrungen ausbleiben, die ich gerne gemacht hätte?
Das erinnert mich an den Ausspruch einer Freundin: "Schade, dass ich keine Lust habe, auf dem Dorf zu leben, das wäre bestimmt schön." :002:

Warum bist du denn so ungeduldig? Du bist doch noch so jung und hast so viel vor dir!
 
Dabei
5 Jun 2015
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2.220
#86
Ist es wirklich Ungeduld?
Das glaube ich gar nicht, es hört sich für mich danach an, nichts falsch machen zu wollen.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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7.511
#87
Schrieb idkat nicht, sie hätte (leider) keine Sehnsucht nach einer Partnerschaft?

Das ist doch eigentlich die Vorstufe von etwas/ nichts falsch machen - ?

So bin ich auf die "Ungeduld" gekommen.

Aber vielleicht befürchtet idkat, irgendwie "falsch zu SEIN", weil sie keine Sehnsucht für etwas verspürt, was vielfach hoch bewertet ist?

Ich finde, dass jemand, der diese Sehnsucht nicht verspürt, auch nicht falsch IST. Manche würden sowas als Gnade empfinden :002:
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#88
Vielleicht sollte ich noch was klarstellen :002: :

Ich bin ein sehr pragmatischer Typ. Meine letzten Partner waren/ sind das auch. Wir haben uns nicht in einem Zustand kennen gelernt, in dem wir Sehnsucht nach einer Beziehung gehabt hätten. Meinen gegenwärtigen Partner kenne ich schon sehr lange, wir sind aber lange nicht zusammen gewesen; trotzdem könnte da sowas wie ein stark in die Länge gezogener immer noch anhaltender wow-Effekt gegeben sein :mrgreen:. Wir lieben uns wirklich innig. Es ging bisher/ ginge künftig aber ggf auch ohne einander.
 
Dabei
5 Nov 2007
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#89
Natürlich gibt es die ganz große Liebe,
Ich wünsche hier jedem die ganz große Liebe. Aber es ist doch auch so, wie mit so hohen Werten wie Gerechtigkeit, Wahrheit oder Freiheit in der Politik oder vor Gericht. Das sind Ziele, die Menschen immer anstreben sollten, aber nie wirklich erreichen können.

Mir genügt es, im Leben Zufriedenheit und Glück anzustreben. Und wenn mir das gelingt, bin ich zufrieden.

Hast du auch eine Theorie dazu, warum man sich auch unglücklich verliebt?
Da fällt mir zuerst ein, dass es etwas mit dem Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu tun hat. Wenn alle hohe Ansprüche haben, aber wenig zu bieten, dann endet es zwangsläufig im Unglück. Aber das ist keine Antwort auf die Warum-Frage. Nein, keine Theorie (und was bringt das?) Oder ich müsste erst darüber nachdenken.

Genaueres kann ich darüber sagen, dass ich schon sehr unglücklich verliebt war. Und wie ich darunter gelitten habe. Zum Beispiel, wenn das Objekt meines verliebens mich abblitzen ließ. Aber sowas vergeht auch wieder. oft schneller, als ich mir das im Zustand des Unglücks vorstellen konnte.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#90
Twin hat gesagt.:
Beziehungen sind ja nicht unauflösbar, wenn man sich nicht in eine Abhängigkeit begibt.
Nee, also wenn ich in einer Beziehung wäre, dann würde ich die nur für einen Anderen aufgeben, wenn es mir wirklich ernst wäre und dazu müsste sich da schon etwas auf einer emotionalen Ebene entwickelt haben, auf die ich niemals kommen würde, weil sich mein Gewissen da schon viel früher einschalten würde. Und dann würde ich es lassen. Mir fallen da zwei ein, die mir während meiner Beziehung begegnet sind und bei denen ich "Chemie" wahrgenommen habe und dachte sie würden auch besser zu mir passen vermutlich. Da habe ich ganz großen Abstand gehalten.

Twin hat gesagt.:
Daher, wo der freie Wille generell herkommt.
Haha achso :)

Twin hat gesagt.:
Das erinnert mich an den Ausspruch einer Freundin: "Schade, dass ich keine Lust habe, auf dem Dorf zu leben, das wäre bestimmt schön." :002:
Oh man, hier musste ich lachen. Ich weiß, was du mir sagen willst. Hast du nett verpackt :)

Zu euren Spekulationen, Twin und Cybele.. Ich weiß ja selber leider nicht genau was los ist :D Aber ich denke ihr habt beide irgendwo Recht - zumindest kann ich mich in Allem wieder finden:
Ungeduld geht tatsächlich etwas einher mit der Angst etwas falsch zu machen. Ich habe zB Angst, dass ich irgendwann doch Opfer einer biologischen Uhr werde und ich mich dann auf jemanden einlasse, den ich ohne hormonellen Druck nicht genommen hätte. Deshalb denke ich mir manchmal wäre es gut schon danach Ausschau zu halten, solange noch ausreichend Wahlmöglichkeit gegeben ist.

Dann hatte Papatom auch Recht, dass ich in meiner Beziehung, die ich hatte, schlechte Erfahrungen gemacht habe und in dem Sinne habe ich womöglich auch nochmal Angst was falsch zu machen. Ich will meinen Exfreund nicht schlecht reden. Ich fühle mich, als wäre ich mit ihm zusammen aufgewachsen und er kennt mich mit am Besten. Aber er hat mich auch mehrere Jahre lang immer wieder abwertend behandelt und erniedrigt und ich habe - aus welchem Grund auch immer - erst dann endgültig Schluss gemacht, als diese Dinge nicht mehr vorkamen, sondern überwunden waren.
Ich weiß nicht genau warum.. Ob ich mich am Ziel angekommen gefühlt hab und dachte "Vorbei, hab alles erreicht!" oder ob ich dann einfach nur die Genugtuung hatte es im Guten enden lassen zu können und jeder Zeitpunkt davor mir wie eine Niederlage vorgekommen wäre? Keine Ahnung. Aber nochmal muss ich trotzdem nicht in sowas landen.

Und dass ich mich manchmal fühle, als ob etwas falsch mit mir ist, stimmt auch. Das sagt übrigens Erich Fromm dazu: (wieder Wikipedia)
"Unter einem Defekt leidet ein Mensch dann, wenn es ihm an einer Eigenschaft mangelt, die als spezifisch menschlich gilt."

Twin hat gesagt.:
Ich bin ein sehr pragmatischer Typ.

Jaa, ich nicht so. Ich kann es sein, wenn es um Andere geht, aber bei mir selbst bin ich ein Fähnchen im Wind :roll:

Twin hat gesagt.:
Meinen gegenwärtigen Partner kenne ich schon sehr lange, wir sind aber lange nicht zusammen gewesen; trotzdem könnte da sowas wie ein stark in die Länge gezogener immer noch anhaltender wow-Effekt gegeben sein :mrgreen:
Das, finde ich, ist eine sehr sehr sehr gute Geschichte! Wirklich. Das kann ja dann auch bei mir so sein! Das wäre optimal, denn dann müsste ich nicht mit jemandem zusammen kommen, mit dem ich erst fünf Dates hatte und ich wüsste genau worauf ich mich einlasse. Und der Wow-Effekt wäre da, also würde ich auch tatsächlich seine Präsenz wollen. Gefällt mir.

nic hat gesagt.:
Und wie ich darunter gelitten habe. Zum Beispiel, wenn das Objekt meines verliebens mich abblitzen ließ. Aber sowas vergeht auch wieder. oft schneller, als ich mir das im Zustand des Unglücks vorstellen konnte.
Das hast du schön gesagt, Nic :) Kommen dir die Themen hier im Forum oft wie Luxus-Probleme vor?
 
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