A
Guten Abend,
mich beschäftigt schon länger eine Frage, die in einer Beziehung von elementarer Bedeutung ist:
Ist absolute Ehrlichkeit förderlich oder schädlich?
Die Betonung liegt hierbei bei "absolut", also auch jederzeit und ausnahmslos – bei Abweichungen wäre es nicht mehr absolut.
Der Grund für diese Frage ist der, dass ich momentan eine Partnerin suche, auch online. In Profilen lese ich sehr, sehr oft, wie Frauen (bei Männern wird es vielleicht nicht anders sein, aber ich suche ja keinen Mann) von sich sagen, sie wären "jederzeit absolut ehrlich". Daraus ziehe ich die Schlussfolgerung, dass besagte Frauen entweder
a) lügen und/oder
b) absolut herzlos und empathiebefreit sind.
Das ist natürlich erstmal eine Unterstellung, die sich so nicht untermauern lässt, bis man diese Personen einmal selbst erlebt. Allerdings denke ich, dass KEIN Mensch immer absolut ehrlich sein kann. Das geht gar nicht. Denn wer das so handhabt und die Gedanken stets unverblümt wiedergibt, wäre dann wohl ohne Partner, ohne Freunde und sogar ohne festen Job (wenn man seinen Chef für ein Ekel hält und ihm das sagt, ist das wohl das Letzte, was man ihm mitteilen durfte ^^).
Dazu kommt dass man mit dieser absoluten Ehrlichkeit andere verletzen würde – was zum Glück nicht immer notwendig ist.
Vor diesem Hintergrund bin ich der Auffassung, dass absolute Ehrlichkeit nicht förderlich ist, um sich selbst auf Partnerbörsen zu bewerben. Die Leute stellen sich immer als "perfekte" Partie dar, aber wer ist das schon? Augenscheinlich "perfekte" Frauen (damit meine ich die mit den besten Fotos, den eloquentesten Texten und den tiefsinnigsten Gedanken) meide ich eher; Frauen mit Ecken und Kanten sind mir viel lieber, weil sie einfach "menschlicher" wirken. Lügner will natürlich auch niemand haben, aber wer sagt, er mag keine Lügner, der müsste alleine bleiben oder mit einem "Eisklotz" zusammengehen...
Apropos "Lügner": Wann ist man ein Lügner? Schon bei einer harmlosen Notlüge? Oder erst bei einer richtig dicken Lüge mit sehr negativen Folgen? Damit meine ich nicht Lügner streng per Definition, sondern die Frage, ab wann die Dramatik des Wortes "Lügner" greift (exemplarisches Beispiel: Ein kleiner Schnitt mit einem Blatt Papier, den man als Verletzung bezeichnet; dabei klingt "Verletzung" ja erstmal schlimm).
Wie seht ihr das? Betrachte ich die Sache falsch oder sehe ich das schon ganz richtig? Ich will ehrlich sein: Eine Frau, die ab und an mal von einer Notlüge Gebrauch macht (allerdings natürlich nicht in sehr ernsten Situationen), ist mir tausendmal lieber als eine, die nach eigenen Worten "jederzeit absolut und ausnahmslos ehrlich" ist. Denn ich suche eine warmherzige Frau.
Zum Abschluss noch eine Frage: Ist es sinnvoll, eine kritische Haltung zum Thema "Ehrlichkeit" im Online-Dating-Profil zu erwähnen und zu sagen, dass man zwar "grundlegend" ehrlich ist, aber im Zweifelsfall eine Notlüge für legitim hält und auch jeder seine Geheimnisse haben sollte? Meiner Meinung nach ist das jedenfalls ehrlicher als dieses "absolut-immer-ausnahmslos"-Gerede. .
Vielen Dank fürs Lesen und für eure Gedanken zu diesem Thema.
Beste Grüße,
Avalon
mich beschäftigt schon länger eine Frage, die in einer Beziehung von elementarer Bedeutung ist:
Ist absolute Ehrlichkeit förderlich oder schädlich?
Die Betonung liegt hierbei bei "absolut", also auch jederzeit und ausnahmslos – bei Abweichungen wäre es nicht mehr absolut.
Der Grund für diese Frage ist der, dass ich momentan eine Partnerin suche, auch online. In Profilen lese ich sehr, sehr oft, wie Frauen (bei Männern wird es vielleicht nicht anders sein, aber ich suche ja keinen Mann) von sich sagen, sie wären "jederzeit absolut ehrlich". Daraus ziehe ich die Schlussfolgerung, dass besagte Frauen entweder
a) lügen und/oder
b) absolut herzlos und empathiebefreit sind.
Das ist natürlich erstmal eine Unterstellung, die sich so nicht untermauern lässt, bis man diese Personen einmal selbst erlebt. Allerdings denke ich, dass KEIN Mensch immer absolut ehrlich sein kann. Das geht gar nicht. Denn wer das so handhabt und die Gedanken stets unverblümt wiedergibt, wäre dann wohl ohne Partner, ohne Freunde und sogar ohne festen Job (wenn man seinen Chef für ein Ekel hält und ihm das sagt, ist das wohl das Letzte, was man ihm mitteilen durfte ^^).
Dazu kommt dass man mit dieser absoluten Ehrlichkeit andere verletzen würde – was zum Glück nicht immer notwendig ist.
Vor diesem Hintergrund bin ich der Auffassung, dass absolute Ehrlichkeit nicht förderlich ist, um sich selbst auf Partnerbörsen zu bewerben. Die Leute stellen sich immer als "perfekte" Partie dar, aber wer ist das schon? Augenscheinlich "perfekte" Frauen (damit meine ich die mit den besten Fotos, den eloquentesten Texten und den tiefsinnigsten Gedanken) meide ich eher; Frauen mit Ecken und Kanten sind mir viel lieber, weil sie einfach "menschlicher" wirken. Lügner will natürlich auch niemand haben, aber wer sagt, er mag keine Lügner, der müsste alleine bleiben oder mit einem "Eisklotz" zusammengehen...
Apropos "Lügner": Wann ist man ein Lügner? Schon bei einer harmlosen Notlüge? Oder erst bei einer richtig dicken Lüge mit sehr negativen Folgen? Damit meine ich nicht Lügner streng per Definition, sondern die Frage, ab wann die Dramatik des Wortes "Lügner" greift (exemplarisches Beispiel: Ein kleiner Schnitt mit einem Blatt Papier, den man als Verletzung bezeichnet; dabei klingt "Verletzung" ja erstmal schlimm).
Wie seht ihr das? Betrachte ich die Sache falsch oder sehe ich das schon ganz richtig? Ich will ehrlich sein: Eine Frau, die ab und an mal von einer Notlüge Gebrauch macht (allerdings natürlich nicht in sehr ernsten Situationen), ist mir tausendmal lieber als eine, die nach eigenen Worten "jederzeit absolut und ausnahmslos ehrlich" ist. Denn ich suche eine warmherzige Frau.
Zum Abschluss noch eine Frage: Ist es sinnvoll, eine kritische Haltung zum Thema "Ehrlichkeit" im Online-Dating-Profil zu erwähnen und zu sagen, dass man zwar "grundlegend" ehrlich ist, aber im Zweifelsfall eine Notlüge für legitim hält und auch jeder seine Geheimnisse haben sollte? Meiner Meinung nach ist das jedenfalls ehrlicher als dieses "absolut-immer-ausnahmslos"-Gerede. .
Vielen Dank fürs Lesen und für eure Gedanken zu diesem Thema.
Beste Grüße,
Avalon