Sexualleben extrem eingeschlafen - Gründe nicht klar - was tun

Dabei
31 Mai 2017
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#1
Hallo zusammen,

ich bin mir nicht sicher, ob mein Thema eher in diesen Bereich, oder Beziehung fällt. Irgendwie gehört es zusammen, aber ich denke, dass es hier schon ganz gut angesiedelt ist.

Nun denn;
ich bin 43 Jahr alt und seit 9 Jahren mit meiner Frau zusammen. Vor 5 Jahren haben wir geheiratet. Soviel zum Backround.

Sex spielte in meinen Beziehungen schon immer eine wichtige Rolle. Ich persönlich denke, keine übergeordnete Rolle, aber ihr könnt euch ja im Verlaufes des Textes selber eine Meinung bilden. Am Anfang dachte ich auch das meiner Frau Sex in der Beziehung sehr wichtig wäre, dann als wir mal über meine alten Beziehungen gesprochen hatten, hatte ich erwähnt, dass ich zuletzt immer nur sonntags nach dem Duschen Sex hatte. Meine Frau konnte es kaum glauben und sagte, dass ich das mit Ihr nicht erleben würde. Heute kann man es so oder so sehen..

Kurz nachdem wir uns kennengelernt hatten, flog ich mit einem Freund für zwei Wochen nach Ägypten. Der Urlaub war schon geplant bevor ich meine Frau kennengelernt habe und es war auch kein Problem. Es waren zwar die zwei längsten Wochen meines Lebens, aber wir konnten dies sehr gut mit erotischen Schriftverkehr per SMS und E-Mail kompensieren. Es ging da wirklich heiß her und ich gebe zu, dass ich nach dem Schreiben jedes Mal eine feuchte Hose hatte...

Das Liebesleben am Anfang unserer Beziehung war traumhaft. Oft, gut, lange. Allerdings muss ich zugeben, dass ich durch zwei kurze Beziehungen (genau betrachtet, würde ich sie aber nicht als solches bezeichnen, da sie nur wenige Wochen dauerten), was Sex anging etwas zurückhaltend. Ich hatte zwar Lust, aber Schwierigkeiten, mich ganz hinzugeben. Aber nach kurzer Zeit, hat es meine heutige Frau geschafft, dass ich wieder richtig Spaß am Sex hatte.

Dies lag aber vielleicht auch ein bisschen daran, dass sie die erste Frau war, die Oralverkehr wirklich gerne macht – bis zum Schluss. Das kannte ich so vorher nicht. Blasen war ok, aber bis zum Ende durfte ich nie. Das war das absolute Highlight und ich habe es jedes Mal in vollen Zügen genossen.

Natürlich ist es normal (zumindest denke ich heute, dass es normal ist), dass das Verlangen mit der Zeit nachlässt. So richtig aufgefallen, dass wir immer weniger intim wurden, war so nach knapp zwei Jahren. Damals habe ich es aber noch auf den Umstand geschoben, dass meine Frau die Hochzeit ihres Bruders federführend mitgeplant hat. Meine Frau ist ein Familienmensch und würde alles für die Family tun (dazu später mehr), dementsprechend war es ihr eine Herzenzangelegenheit, ihrem Bruder und ihrer Schwägerin den schönsten Tag im Leben zu gestalten. Ist ihr auf jeden Fall gelungen!

Als die Hochzeit vorbei war und wieder Ruhe in unserer Beziehung eingekehrt war, änderte sich aber an unserem Liebesleben nichts zum Positiven – im Gegenteil; die Abstände wurden still und leise immer länger. Ist meine Frau anfangs wenigstens noch auf schriftliche Avancen von mir eingegangen, blieb dies irgendwann auch aus – oder war nur sehr einseitig. Wenn ich also schrieb, dass ich Lust auf sie hätte und dies und jenes mit ihr machen würde, kamen entweder nur kurze und knappe Antworten und irgendwann wurden solche Nachrichten von mir ignoriert. Das deprimierte mich natürlich.

Die Spirale drehte sich mit der Zeit immer weiter und immer schneller. Meine Laune wurde – je länger nichts lief – immer schlechter. Das merkte natürlich auch meine Frau. Als wir dann irgendwann mal drüber geredet haben (meine Toleranzgrenze ist da sehr hoch), sagte sie mir, es läge nicht an mir, sie hätte einfach nicht mehr so viel Lust. Dann das Haus, der Job...) und wenn ich Sex (also eigentlich eher Oral verwöhnt) wolle, dann sollte ich es doch einfach sagen. Ich habe ihr dann erklärt, wie dämlich ich es finde, nach Sex zu fragen. Sie würde es ja auch merken und könnte dann ja auch selbst aktiv werden.

Hin und wieder habe ich von da an mal gesagt, das ich gerne einen geblasen hätte, und meist hat sie es dann auch gemacht, aber für mich ein blödes Gefühl. Verständlich – oder!? Vor zwei Jahren kam dann noch ein Rückproblem bei meiner Frau dazu, sodass wir, wenn wir denn dann mal intim wurden, nur in der Missionar, Doggy oder eben Oral tätig werden konnten. Damit konnte ich leben, wenn es auch nicht der Hit ist, aber an der Gesundheit kann mal nun mal nichts machen.

Der Sex wurde in den Jahren immer weniger und aktuell haben wir gute 8 Monate keinen Sex mehr gemacht – dazu zähle ich auch, wenn sie mich mit dem Mund verwöhnt hat. Ich mache mittlerweile aber auch keine Versuche mehr Sex zu bekommen, weil es mir zu blöd ist, dann eine Abfuhr zu bekommen oder ignoriert zu werden – was aufs gleiche rauskommt.

Ich bin mittlerweile so frustriert, dass ich Körperkontakt mit meiner Frau vermeide. Nicht weil ich sie nicht mehr liebe, sondern weil ich vermeiden möchte, dass ich Lust bekomme und dann enttäuscht werde und sie nicht denkt, dass ich was von ihr erwarte. So oft denke ich mir; jetzt versuchst Du es einfach mal. Berührst Sie, streichelst sie... Aber dann lasse ich es immer.

Wir waren letzte Woche im Urlaub und am ersten Abend im Hotel wusste ich, als meine Frau aus dem Bad kam; jetzt haben wir Sex. Und genau so war es. Der Sex war ein Blowjob. Zwei Tage später bin ich dann noch mal in den Genuss gekommen, aber auch nur, weil ich gefragt habe. Das war es dann. Wieder zuhause angekommen, wollte sie mir dann morgens einen blasen, aber weil ich vorher schon gemerkt hatte, dass sie was vor hat, hab ich mich instinktiv umgedreht. Ich hätte hier die Chance gehabt, wollte es aber nicht. Und dass ist ein ganz schlechtes Zeichen, wenn ich mal keine Lust habe. Wobei ich schon Lust hatte, aber in diesem Augenblick, wo ich wieder mal genau wusste, dass es gleich passiert, ist mir alles vergangen. Und ich weiß jedes Mal vorher, wenn wir Sex haben. Weil in 99% immer nur Abends und immer nur, wenn meine Frau geduscht hat. Andere Zeiten oder gar Orte; um Gottes Willen!!!

Ich hoffe ich konnte ein bisschen einen roten Faden legen. Ich habe meiner Frau schon vor zwei Jahren angeboten, dass wir das mit dem Sex einfach lassen. Fand sie dann aber nicht so gut. Aber einen großen Unterschied hätte es nicht gemacht. Ich kann den Sex in unserer Beziehung in den letzten drei Jahren an zwei Händen abzählen.

Gleitgel verkommt bei uns. Wäsche, die ich meine Frau gekauft habe und die sie nur ein Mal angezogen hat, habe ich dann nach Jahren mal weggeschmissen – lag die ganze Zeit im Wäschekorb. Wochen später, habe ich ihr das bei einem Gespräch erzählt – da viel sie aus alle Wolken, warum ich das gemacht hätte. Als ich sagte, dass sie sie ja eh nicht angezogen hätte, war dies für sie keinen Grund. Als ich sagte, dass sie sie ja in den letzten Wochen auch nicht vermisst hätte – da sagte sie dann nichts mehr drauf.

Ich suche immer auch Fehler bei mir. Sicher bin ich nicht mehr so aufmerksam wie früher. Bleibt nach fast 10 Jahren aber wohl auch nicht aus. Mein größtes Problem, denk ich, ist, dass ich ihr keinen Körperkontakt ohne Hintergedanken geben kann. Früher war dies kein Problem, aber heute geht dass nicht mehr so ohne weiteres, weil ich dann befürchte wieder Lust zubekommen, die nicht gestillt wird und meine Frau denken könnte; was will er jetzt schon wieder... Ein Teufelskreis... Ich schaffe es nicht, über meinen Schatten zu springen...

 
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Papatom

Gast
#2
Moin,
langer Text, aber die relevanten Punkte sind mir nicht ganz klar. Du kommst irgendwie sehr schmachtend passiv rüber. Wie aktiv bist Du denn? Was tusst Du ausser Texten? Verführen? Euch einen Schönen Aben gestalten? Die Initiative übernhemen?

Du schreibst nur, wie enttäuscht Du bist, aber Deine echten Aktivitäten fehlen mir rigendwie...

Grüße
 
Dabei
31 Mai 2017
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#3
Früher war ich ziemlich aktiv, aber das hat mit den Jahren nachgelassen. Aber ist das ein Wunder, wenn man - wie geschrieben - meistens Abfuhren kassiert?

Ich bin mittlerweile so weit, dass ich mich kaum noch wage mein Frau anzufassen. Nicht dass ich körperliche Gewalt von ihr befürchten müsste :mrgreen:

So Klassiker wie eine schöne Massage, scheidet wegen der Rückenprobleme meiner Frau aus. Wenn ich sie von hinten umarme, besteht bei mir immer die Gefahr, dass sich meine Hände selbstständig machen und ihren Körper erkundigen wollen. Wäre an sich ja bei Problem, aber wie geschildert, glaube ich, dass meine Frau dann denkt; der will schon wieder was.

Ich bezweifle nicht, dass ich an der aktuellen Situation unschuldig bin, aber ich stelle mir da die alt bekannte - und nie beantwortete Frage:
Was war zuerst da; das Ei oder das Huhn. Ich denke, ich bin so passiv geworden, weil ich immer mehr Abfuhren erhalten habe, bzw. meine Frau mir - mitunter völlig unbewusst - das Gefühl gibt; ich habe mal so gar keine Lust, also versuch es gar nicht erst.

Ich will auch nicht anzweifeln, dass ich in der aktuellen Situation (früher war es definitiv nicht so) immer erwarte, dass was läuft, wenn ich mal anfange.

Nehmen wir als Beispiel mal vorgestern:
Wir lagen auf der Couch und haben Fernsehen geschaut und ich habe meiner Frau die Füße gestreichelt. Keine Ahnung, ob es ihr gefalle hat - da kam kein Regung. Ich gehe aber mal davon aus. Ich hätte die Möglichkeit gehabt, meine Finger ihre nackten Beine hochwanden zu lassen (sie trug eine legere kurze Hose) und mal sehen können was passiert, wenn sie Richtung ihres Zentrums wandern. Ich sage mal voraus; ich hätte ne Klatsche kassiert. Aber selbst wenn nicht; spontan ist da nicht. Wie bereits erwähnt, läuft wenn überhaupt nur was nach Duschen und nur im Bett und dies in der Regel dann auch nur, wenn wir eh grad ins Bett gehen. Also Anmachen, mal eben unter die Dusche und dann ins Bett is nicht.
 
Dabei
23 Jun 2016
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539
#4
Wenn ich sie von hinten umarme, besteht bei mir immer die Gefahr, dass sich meine Hände selbstständig machen und ihren Körper erkundigen wollen. Wäre an sich ja bei Problem, aber wie geschildert, glaube ich, dass meine Frau dann denkt; der will schon wieder was.
Ich finde es ziemlich traurig, dass Du Deine Frau nicht berührst oder sie Dich, weil dann der jeweils andere mehr erwarten würde. Das hört sich leider sehr lieblos an...
Ich kann nicht an meiner Frau vorbeigehen, ohne sie anzufassen. Und dabei denke ich nicht immer an das eine.

Wenn Du schon Füsse streicheln so hervorhebst, was habt ihr an "Alltagszärtlichkeiten"?

Was unternehmt ihr als Paar?

Zeigst Du ihr, dass Du sie begehrst? (Nicht zu verwechseln mit: Ich will Sex)
 
Dabei
30 Nov 2014
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1.537
#5
Ich bezweifle nicht, dass ich an der aktuellen Situation unschuldig bin
Ich wäre mir da nicht so sicher, dass du an der aktuellen Situation komplett unschuldig bist.

Ich denke, ich bin so passiv geworden, weil ich immer mehr Abfuhren erhalten habe
Mal darüber nachgedacht, warum sie so passiv geworden ist? Könnte natürlich daran liegen, dass ihre Libido nachgelassen hat. Auch eine Libidostörung kann man nicht ausschließen. Aber nachdem du mehrfach betont hast, dass du jedesmal wenn du sie berührst auch Sex willst kann ich mir sehr gut vorstellen, dass dies auch eine Rolle dabei spielt. Deine Frau wird demnach wahrscheinlich davon ausgehen, dass du sie nie ohne Hintergedanken berührst und das wird ihr sicherlich nicht gefallen.

Das nur mal als Denkanstoß.
 
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