Ich muss ständig an ihn denken... und darf es doch nicht!

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Unregistriert

Gast
#1
Hallo,
ich bin eine jener Frauen, die normalerweise keine Fragen in Foren stellen. Aber ich werde noch verrückt...

Ich bin verheiratet, habe 3 Kinder, 2 Katzen.
Mein Mann hat seit einem halben Jahr Depressionen, die momentan so schlimm geworden sind, dass er wohl bald entweder zur Kur fährt oder einen stationären Aufenthalt haben wird. Außerdem reden wir nur noch selten miteinander. (Das ist jetzt alles sehr kurz gefasst, weil es in meiner Frage nicht um meinen Mann und mich geht, auch wenn das ein Thema für sich ist.)
So weit, so gut- bzw. ungut.

Ich habe diesen Herbst ein Studium angefangen, das mir (für meine Persönlichkeit) sehr gut tut. Klar, es ist anstrengend mit den Kindern, aber das habe ich im Griff- ich behaupte mal, dass ich gern studiere ;-)
(Schwierig macht es mir eher mein Mann, da er mich nicht unterstützt, weil er es ja auch nicht kann- ich bin immer hin- und hergerissen zwischen dem Versuch, ihn verstehen zu wollen, und den Ansprüchen, die ich an ihn als meinen Partner und Vater meiner Kinder habe. Aber wie gesagt: das ist nicht das Thema.)

Ok, ich atme einmal tief durch...
In einem meiner Fächer läuft mir des öfteren ein Student über den Weg, der mir zunächst einfach nur sehr sympathisch vorkam.
(Bevor ich weiter erzähle: Als ich das Studium begann, habe ich nie eine Sekunde daran gedacht, dass mir irgendein Mann/Student/"weiß-der-Geier-wer-noch" mehr als sympathisch sein könnte, ich bin/war nicht auf der Suche nach irgendwem, ich habe ja Familie...)

In einer Einführungsveranstaltung saß dieser Mensch neben mir, und mir fiel auf, wie befangen ich während der Veranstaltung war. Normalerweise bin ich ziemlich kontaktfreudig (im netten Sinn), und habe immer meine Sitznachbarn nach ihren Namen und Zweitfächern gefragt.
Als die Vorlesung zu Ende war, fragte ich ihn im Rausgehen, um mir selbst hinterher nichts "Vorwerfen zu müssen" (bzw. mir selbst keinen Grund zu geben, darüber nachzudenken ;-) ). Wir haben uns dann auch kurz unterhalten, und mein Sympathieeindruck verstärkte sich.

In der nächsten Woche hatten wir denselben Kurs wieder zusammen. Als er den Raum betrat, saß ich schon, und wollte ihn (Wie alle anderen, die ich vom Gesicht her schon kannte) grüßen- doch er schaute mich nur kurz an und sah dann weg. Das irritierte mich mehr, als ich erklären kann.
Ein paar Male versuchte ich, Blickkontakt herzustellen (um zu sehen, ob das Nicht-Grüßen nur aus Versehen passiert sei), doch er vermied den direkten Blick, obwohl ich es manchmal im Augenwinkel mitbekam, dass er mich ansah.

Im Laufe der Woche stellte sich heraus, dass wir ein weiteres Seminar zusammen hatten. Doch auch hier ließ er mich bei dem Versuch, ihn zu grüßen, "abblitzen".
Erst sagte ich mir, er sei vielleicht schüchtern oder nicht unbedingt auf Kontakt zu anderen Studenten aus, doch im Laufe der Wochen fiel mir auf, dass er eigentlich mit fast jedem locker redet, außer mit mir.

Meine Erklärung: Antipathie.
Ich habe in meinem Leben gelernt, dass nicht jeder Mensch, den ich sympathisch finde, mich auch unbedingt mag. das ist schade, aber sowas gibt´s.
Blöd war zu dem Zeitpunkt, dass ich bereits mit ihm in der selben Arbeitsgruppe des Seminars war.

Ich hielt mich nun ihm gegenüber zurück, in dem ersten Kurs war das nicht weiter schwer, da wir nicht zusammen arbeiten mussten und er sowieso immer mit den gleichen Leuten in einer komplett anderen Ecke des Seminarraums saß.
In der Arbeitsgruppe grüßte ich ihn normal, aber fing meinerseits kein Gespräch an, es sei denn, über streng themenbezogene Dinge.

Und dann überraschte er mich.
Beim 2. Treffen der Arbeitsgruppe, wir saßen in einer Art "Stuhlkreis", setzte er sich zwischen mich und unsere "Gruppenleiterin". Wenn er redete, sah er nur selten zu mir rüber, aber wenn, dann "traf" sein Blick. Er ging mir richtig durch.
Außerdem fiel mir auf, dass er , auch wenn er mich beim Sprechen nur selten ansah, mir zugewandt saß, sein Bein war in meine Richtung übergeschlagen (ja, ich weiß: nicht sehr männlich :p )...
In der Körpersprache gibt es etwas, dass sich "Spiegeln" nennt. Das ist, wenn jemand das Verhalten seines Gegenübers unbewusst imitiert, und ist ein Zeichen von Sympathie.
Nun, er spiegelte mich!
Aber das Irritierendste kam am Ende:
Als unsere Besprechung zuende war, fragte er mich, ob ich Zeit bis zum nächsten Seminar hätte, denn er hätte Zeit zu überbrücken und würde in die Cafeteria gehen...
In dem Moment wollte ich nichts lieber, als mitzugehen, um mit ihm endlich mal ins Gespräch zu kommen (ich schwöre, etwas Schlimmeres hatte ich nicht im Sinn)- doch leider hatte ich keine Zeit.

Genau seit diesem Erlebnis muss ich immer, wenn ich ihn nicht sehe, an ihn denken, in ganz schlimmer Art und Weise. Mir wird "heiß"...
Letzte Woche hatten wir wieder eine Besprechung, dazwischen lagen 2 Wochen.
Im Anschluss sind wir als Gruppe in die Cafeteria gegangen, und auch er kam mit, obwohl er schon vorher sagte, er müsse eigentlich in die Bibliothek.

Es war irgendwie merkwürdig-schön. Er hat kaum etwas gesagt, obwohl wir Frauen die ganze Zeit geschnattert haben (;-) ), aber ich habe mich sehr wohl in seiner Gegenwart gefühlt. Das passt nicht zusammen, aber genau so ein Gefühl war es. Ich habe einmal bemerkt, wie er schnell wegschaute, als ich ihn dabei "erwischte", wie er mich beobachtete.
Irgendwann musste er dann wirklich in die Bibliothek, und beim Abschied sah er mich wieder so durchdringend an, wie vor 2 Wochen.

Ich weiß einfach nicht, warum er mich so durcheinander bringt!

Ach ja, bevor ich es vergesse: Er hat schon mitbekommen, dass ich Kinder habe. Ob er weiß, dass ich verheiratet bin, weiß ich nicht, da wir ja noch nicht so viel privat miteinander gesprochen haben.
Außerdem muss er schon mitbekommen haben, dass ich älter als der "Normalstudent" bin, aber das genaue Alter könnte er nur wissen, wenn er Gespräche von mir mit anderen zufällig mitbekommen hat... ich bin 34. Er 23!!!

Ich werde zwar oft auf Mitte/Ende20 geschätzt, weswegen ich in den Kursen nicht so besonders auffalle, aber:
Könnte mich ein so junger Kerl tatsächlich interessant finden? (Er wirkt sehr vernünftig und eher ernst, kann sich sehr gut ausdrücken- kurz: kommt "älter" bzw. reifer rüber, als er ist.)
Und warum denke ich bloß über so etwas nach?

Ich habe nicht vor, meinem Mann fremd zu gehen, auch wenn es im Moment zu Hause wirklich schlecht läuft, und ich mir auch gerade in Bezug auf die Kinder wie eine Alleinerziehende vorkomme (ich liebe meine Kinder über alles, um auch einmal etwas dazu zu sagen).
Aber ich glaube wirklich, ich hab mich ein bißchen verknallt...

Es tut mir leid, dass es so eine lange Geschichte geworden ist.

lg
 
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P

Papatom

Gast
#2
Hi,
natürlich bist Du ein wenig verknallt und dass Du Deine Kinder liebst hat damit ja mal gar nix zu tun. Ist doch verständlich, Deine Beziehung liegt brach und es ist nicht ganz klar, wenn und wie es besser werden wird. Depressionen gehen ja nich von heute auf morgen wie ein Schnupfen. Zumal zur Therapie dann ja später auch noch die entsprechenden Aufgaben gehöern, sein Leben selber wieder in den Griff zu bekommen.
Möglicherweise war er mehr 4. Kind, als vollwertiger Partner. Klar, dass Du auf Avancen von Aussen anspringst und das genießt. Dazu: Genießen ist total ok. Warum nicht? Auch Kaffe trinken und Flirten. Damit tust Du keinem was.

Du solltest Dir allerdings sehr ernst überlegen, wo das hingehen soll. Immerhin hast Du Deinen Mann ja mal geliebt. Es stellt sich die Frage, wie interessiert Du daran bist, diese schwere Phase mit ihm zusammen zu bewältigen und ob es überhaupt Aussicht darauf gibt, dass sich langfristig etwas verbessert und Ihr wieder Eure Beziehung zurückgewinnt.

Sollte es eh generell aussichstslos sein, dann mach Dir nix vor. Kinder sind kein Grund eine Kaputte Beziehung zu erhalten. Im Gegenteil. Auch als Mutter darf man glücklich sein.

Ist es einfach nur nen netter Flirt, der Dir über die schwere Zeit hinweghilft, warum nicht. Aber wenn es ernster wird, sie ruhig ehrlich zu Dir selber und auch konsequent genug, Deine Beziehung zu beenden.

Grüße
 
Dabei
9 Dez 2013
Beiträge
2
#3
Hallo,

lieben Dank für deine Antwort (ich habe mich eben registriert).

Du hast recht, momentan sehe ich in meinem Mann eine zusätzliche Belastung (= 4. Kind), denn alles, was in Bezug auf unsere Familie geregelt werden muss, lastet auf mir. Auch wenn ich weiß, dass es meinem Mann momentan nicht möglich ist, meine Erwartungen zu erfüllen- irgendwo habe ich diese Erwartungen doch.
Und wenn mein Mann dann abends, wenn alles ruhig ist, auf mich zukommen möchte... kann ich es nicht.
Ich muss dazu sagen, dass wir zusammen gekommen sind, weil wir super miteinander reden konnten, wir waren immer "auf der gleichen Wellenlänge".
Doch da wir seit geraumer Zeit fast gar nicht mehr mit einander reden, fehlt diese Basis, und ohne sie kann ich mich einfach nicht auf körperliche Nähe einlassen.
Ich habe schon versucht, mit meinem Mann darüber zu reden, aber er sieht es dann so, als würde ich einfach zu wenig Verständnis für seine seelische Verfassung haben. Übrigens ist dies auch sein Argument für alles, was er nicht will: dass er ja psychisch nicht auf der Höhe ist.
Ehrlich gesagt bin ich diejenige, die ihn zur Kur drängt, denn ich kann ihm anscheinend nicht helfen, und er fällt immer tiefer in sein eigenes persönliches Loch.

Zum jetzigen Zeitpunkt habe ich nicht vor,meinen Mann einfach "fallen zu lassen". Aber irgendwie lerne ich mich momentan auch selbst besser kennen insofern, dass ich anscheinend von ihm erwarte, dass er den Willen hat, gesund zu werden, bzw. dass er das Problem angehen will.
Das so etwas nicht von heute auf morgen geht, ist mir bewusst, aber es geht mir um seine Einstellung.
Ich möchte sehen, dass es ihm wichtig ist, dass es ihm besser geht- für sich, und für uns.

Natürlich weiß ich auch, dass Kaffeetrinken und Flirten an sich noch kein "Verbrechen sind. ;-) Es ist nur so, dass ich etwas dahinter vermute, dass über oberflächliches bzw. lockeres Flirten hinausgeht, und mir nicht sicher bin, ob ich es richtig deute, oder komplett daneben liege.
Ich bin eigentlich nicht so leicht anzuflirten, und wenn ein Mann mir gegenüber Sprüche bringt oder mich lustig anflirtet, nehme ich das nicht zu ernst, und bleibe gefühlsmäßig eher gelassen.
Aber bei diesem jungen Mann kann ich nichts einordnen, er verhält sich so widersprüchlich- außerdem ist er doch so viel jünger!

Männer Anfang 20 haben doch noch "Flausen" im Kopf (;-) ), und bestimmt kein Interesse daran, eine Frau Anfang 30 mit Anhang kennen zu lernen! Abgesehen davon sehe ich zwar jünger aus, aber ich bin kein Model- und er sieht schon nicht schlecht aus...:mrgreen:

Momentan würde ich nur gern einschätzen können, mit was ich es zu tun habe- vielleicht deute ich doch alles komplett falsch, und er kann mich gar nicht leiden (aber dann würde er doch auch nicht zustimmend lächeln, wenn ich etwas in den Seminaren von mir gebe, oder?)

Seine Gegenwart tut mir innerlich gut, auch wenn er nicht ein Wort zu mir sagt! Warum ist das so?
Vielleicht würde es mir reichen, mit ihm ein rein freundschaftliches Verhältnis zu haben- aber irgendeine Hemmung verhindert jede ungezwungene Unterhaltung.
Und er scheint irgendwie dasselbe Problem zu haben...

Was ist das nur?

Grüße
 
P

Papatom

Gast
#4
Hi,
aha. Es klang so, als habe Dein Mann das Problem erkannt und arbeite daran. Es macht kein Sinn, dass Du ihn zu einer Kur drängst. Er muss selber erkennen dass er das machen soll. Dann wäre auch eine Therapie angebracht und keine Kur. Auch ein stationärer Aufenthalt macht vielleicht bei konkret suzidgefährdeten einen Sinn, aber nicht bei Depressionen im allgemeinen.

Sorry wenn ich das so sage, aber heutzutage hat angeblich jeder zweite Burnout und Depressionen. Sehr oft verbirgt sich dahinter aber einfach nur Verantwortungslosigkeit, Passivität und Lethargie. Mag sein, dass er wirklich schwere Depressionen hat. Dann wäre die logische Konsequenz aber eine Therapie. Für ihn selber. Für Eure Beziheung, sein Kind, sein Leben. Davon schreibst Du nichts. Unterstützung hat er jetzt ein Jahr von Dir. Das sollte reichen. Wenn er dann immer noch keine Hilfe annehmen will, wird er es auch nicht mehr.
Es ist nicht Deine Augabe, ihn zu etwas zu drängen, was er nicht will. Gerade bei einer Therapie wird da zu nichts führen.

Du musst jetzt selber Konsequenzen ziehen. Du hast meiner Meinung nach lange genug gewartet. Jetzt wäre er dran. Du musst ihm unmissverständlich klar machen, dass Du ihn verlassen wirst, wenn er nichts für sich (und damit die Beziehung) tun wird.

Was Deinen Schwarm angeht. Falscher Ansatz.Du willst wissen, was er denkt, bevor Du handelst? Du planst schon weiter (Altersunterschied/ Zukunft usw.)? Es ist doch noch gar nix. In erster Linie soll Kennenlernen und FLirten einfach Spaß machen. Was draus wird und wie ernst es ist, kann man nie wissen.

Dein eigentlicher Beweggrund ist eine Art Sicherheitsbedürfnis. Du fragst Dich wahrscheinlich unterbewußt, ob Du für so einen Flirt das Risiko der Trennung von Deinem Mann eingehen willst. Dafür suchst Du Anzeichen von Sicherheit bei dem Typ, damit es das "wert" wäre. Da ist Unsinn. Sicherheit gibt es nie. Es ist auch sinnfrei, sein Handeln nach den möglichen Absichten Anderer zu richten. Du sollst tun wozu Du Lust hast und was Dir gut tut. Wenn Du denkst, dass ist ein Date/ Treffen mit ihm, dann sprich ihn an und mach das. Wenn Du mehr Lust auf ihn hast, dann flirte. Meine Güte, ist doch egal, was morgen ist. Er kann Dir heute die Sterne vom Himmel versprechen und Dich morgen sitzen lassen. Es kann asl Affäre starten und als Liebe Deines Lebens enden. Wer weiß das letztlich?
Aber sich deshalb zurückhalten? Nein, Spaß haben, genießen und sehen was sich entwickelt.

Grüße
 
Dabei
27 Aug 2012
Beiträge
2.256
Alter
37
#5
Ich habe diesen Herbst ein Studium angefangen, das mir (für meine Persönlichkeit) sehr gut tut.
Oha, Frauen mit überzogenem Drang zur Selbstverwirklichung. Das wird spannend.

Du hast recht, momentan sehe ich in meinem Mann eine zusätzliche Belastung
Lustig, dass du das sagst. Dabei bist du es, die an der Realität vorbei lebt und zeitliche sowie finanzielle Ressourcen aufbraucht, um ein Studium zu verfolgen, welches nachher sowieso aller Voraussicht nach nicht in der Ausübung einer gewinnbringenden Tätigkeit enden wird. Aber dein Mann ist die Belastung, ok.

Außerdem fiel mir auf, dass er , auch wenn er mich beim Sprechen nur selten ansah, mir zugewandt saß, sein Bein war in meine Richtung übergeschlagen (ja, ich weiß: nicht sehr männlich :p )...

In der Körpersprache gibt es etwas, dass sich "Spiegeln" nennt. Das ist, wenn jemand das Verhalten seines Gegenübers unbewusst imitiert, und ist ein Zeichen von Sympathie.
Nun, er spiegelte mich!
Ach du Scheiße. Als jemand, der darin fachlich geschult ist, lass mich dir sagen: Gefährliches Pseudo-Halbwissen aus der Brigitte als Referenz für solche Analysen ist nicht sehr empfehlenswert. Davon abgesehen greifst du echt nach jedem Strohhalm, um sein Verhalten dir gegenüber positiv zu deuten.

Ach ja, bevor ich es vergesse: Er hat schon mitbekommen, dass ich Kinder habe. Ob er weiß, dass ich verheiratet bin, weiß ich nicht, da wir ja noch nicht so viel privat miteinander gesprochen haben.
Außerdem muss er schon mitbekommen haben, dass ich älter als der "Normalstudent" bin, aber das genaue Alter könnte er nur wissen, wenn er Gespräche von mir mit anderen zufällig mitbekommen hat... ich bin 34. Er 23!!!

....

Könnte mich ein so junger Kerl tatsächlich interessant finden?
Vermutlich eher nein, außer für eventuellen unverbindlichen Sex, aufgrund der von dir selber angeführten Gründe.

Ich habe nicht vor, meinem Mann fremd zu gehen
Neee natürlich nicht, deswegen eröffnest du auch ein Thread in einem Liebesforum und fragst uns, ob er auf dich stehen könnte. Rein platonische Anfrage...

Jetzt mal ganz ehrlich. Wenn der Austausch hier effektiv ablaufen soll, dann hör zunächst damit auf, dir selber die Hucke voll zu lügen, dann kommen wir schneller zum Punkt.

Abschließend folgendes: Ich weiß, heute ist bei Ehegelübden der "auch in schlechten Zeiten" Teil nicht mehr wirklich populär und das sage ich sogar völlig wertneutral. Dein Partner ist beziehungstechnisch für dich weitreichend unbrauchbar geworden und die Diagnose "Depression" lässt in den meisten Fällen auf keine entgültige Besserung hoffen, Schübe wird es vermutlich weiterhin immer mal geben. Entsprechend ist in dir der Wunsch erwacht, etwas zu verändern. Drei Optionen:

1. "Wechseln", sprich neue Beziehung, die erfüllender ist. Dabei legst du aber sicherlich Wert darauf das Neue in, aus deiner Sicht, möglichst trockenen Tüchern zu haben, bevor du das Alte aufgibst, um die Transition für dich bequemer zu gestalten. Soweit, so gut. Aber Mädel, dann musst du dir auch einen Kandidaten suchen, wo das funktionieren kann. Wir haben ja bereits festgestellt, dass du nicht diejenige bist oder sein wirst, die die Kohle für dich und Nachwuchs ranfährt, also muss es dein Partner machen. Der junge Student kann das nicht und ist aufgrund seiner Unerfahrenheit für deine höheren Ansprüche (Selbstverwirklichung/Esotherik-Gedöns unterstützen, voraussichtliche Teil-Übernahme der Erziehungsverantwortung) auch insgesamt ungeeignet. Auch würdest du hier Gefahr laufen, soziale Ächtung (Gesellschaft, Familie) in Kauf nehmen zu müssen aufgrund deiner von anderen wahrgenommenen "Rücksichtslosigkeit" in Bezug auf die aufgegebene Ehe.

2. "Kompensieren", also quasi die Mängel deines bestehenden Partners durch Ausfüllen mittels Dritter ausgleichen, z.B. genussvollen Sex, Zärtlichkeiten, Romantik, tiefergehende Gespräche. Dafür kann der Student durchaus geeignet sein, so er denn die Bereitschaft hat, sich darauf einzulassen, was auf jeden Fall wahrscheinlicher ist, als beim ersten Szenario. Allerdings musst du dafür über eine gewisse Skrupellosigkeit verfügen, die ich dir jedoch zweifelsfrei attestieren würde. Ich will damit nur sagen, nicht jedermann wäre dafür geschaffen, das über längere Zeit aufgrund des emotionalen oder Gewissenkonflikts umzusetzen. Außerdem besteht auch hier bei Aufdeckung die Gefahr sozialer Ächtung sowie des Verlustes der finanziellen Stabilität, welche dir dein "Hobby" überhaupt erst möglich macht.

3. "Reparieren". Die (uU vermeintlich) aufwendigste Option, das Pflegen deiner aktuellen Beziehung in der Hoffnung, einen guten Kompromiss zwischen deinen und den Bedürfnissen deines Mannes zu finden. Für die Kinder wäre dies wahrscheinlich (noch) die erstrebenswerteste Möglichkeit, allerdings in Teilen definitiv zu Lasten deiner eigenen Wünsche. Diese Option ist aber auch nur valide, wenn beiderseitige Gefühle noch in ausreichendem Maße vorhanden sind. Eine Partnerschaft nur zum Wohl der Kinder schadet oftmals mehr, als dass es nützt, da auch Kinder zumeist nicht vollkommen unterbelichtet sind. So "wie früher" wird es jedoch vermutlich nicht mehr, da eine Depression häufig keine finitive Sache ist, das hängt aber letzten Endes von der Art der Depression ab.

Nun schau, was dir davon am Sinnvollsten erscheint und handle danach.
 
Dabei
9 Dez 2013
Beiträge
2
#6
Hallo,

@ Papatom: Danke nochmal für deine Antwort. Doch, mein Mann ist in Therapie. Und er ist auch mit der Therapeutin überein gekommen, dass eine Kur angeraten ist. Er freundet sich langsam mit dem Gedanken an.
Allerdings hat er gestern etwas Übles gesagt: Er sei sich nicht sicher, ob er es nach einer Kur leichter zu Hause aushält (wegen des Krachs, der hier meistens herrscht, und der Unruhe, die hauptsächlich von den Kindern ausgeht...).
Ich habe trotzdem entschieden, es erst mal auf uns zukommen zu lassen, und werde einfach bei meinem bisherigen Grundsatz bleiben, und für andere Männer einfach nicht "anflirtbar"- soll heißen, ich werde bezüglich des jungen Mannes nichts unternehmen und mich auch nicht darauf einlassen, falls er doch Interesse an mir haben sollte.

@ YouKnowMyName: Vielen Dank auch dir für deine Mühe. Aber du liegst zu 99% falsch mit deiner Meinung über mich.
Womit du recht hast: Dieser junge Mann wäre kein Partner für mich. Nicht aus dem Grund, den du genannt hast, sondern einfach wegen der Differenzen, die so ein Altersunterschied und die damit einhergehende Lebenserfahrung mit sich bringt.

Grüße

 
P

Papatom

Gast
#7
HI,

Er sei sich nicht sicher, ob er es nach einer Kur leichter zu Hause aushält (wegen des Krachs, der hier meistens herrscht, und der Unruhe, die hauptsächlich von den Kindern ausgeht...).
was'n das für ein Quatsch? Dann sieht er die Kur mehr als Urlaub. Ist aber eine Zeit an sich zu arbeiten, auch für Euch und die Beziehung? Kinder sind immer lauter, als ein depressiver Mann. Das ist doch ein blödsinniger Kommentar. Will er nun keine Kinder mehr? Dann will er sich eh trennen...

Wenn ihn der Krach "stört" hat er auch die Situation zwischen Euch nicht verstanden

Mann, mann...
:eusa_doh:
Grüße
 
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