Ich brauche dringend Rat :'(

Dabei
30 Dez 2012
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#1
Hallo Leute,
da es mir zur Zeit sehr schlecht geht weiß ich keinen Ausweg mehr.

ich bin ein ziemlicher Pechvogel, was das Leben betrifft. In der Schule wurde ich gemobbt bzw. ausgegrenzt (meistens nur von Frauen) und in diversen Cliquen gab es irgendwann Streit (unter den Frauen) wo ich dann mit rein gezogen wurde. Das alles hat ziemlich an mir gezerrt. Ich habe vereinzelt noch verschiedene Freunde, jedoch hatte ich seit Ewigkeiten keine richtige Clique oder einen Freundeskreis.
DIe Schule war also nicht mein größtes Hobby.
Nach dem Abi hab ich mein Glück an einer Fernuni versucht, bin aber nach 1,5 Jahren gescheitert...verschenkte Zeit. Dieses Jahr habe ich dann einen STudienplatz bekommen, doch bin unglücklich, weiß aber auch keine Alternative.

Mein Problem ist, dass ich kein Selbstbewusstsein/Selbstwertgefühl mehr habe. Ich bin oft "fertig" gemacht worden.Ich kann das irgendwie nicht so gut wegsteclen wie andere. Und das wirkt sich auch auf meine Beziehung aus. Mein Freund (31) und ich (23) sind jetzt seit 2,5 Jahren ein Paar.
Doch ich merke, dass ich zunehmend immer mehr Probleme bekomme. Ich sehe alles nur noch negativ. Wenn er rausgehen will mit seinen Kumpels (Saufen) bin ich sofort auf 180 und drehe quasi durch.


Ich wurde vor einem Jahr von einigen Mädels aus seiner Clique "gemobbt". habe versucht mich zu wehren, doch war ziemlich erfolglos,also blieb ich weg. Mir wurden Gerüchte nachgesagt, ich würde nur Scheiße erzählen etc... toller Freundeskreis...Mein Freund hat sich sehr distanziert verhalten und alles als Kindergarten abgetan. DOch mich hat das ganze ziemlich runter gezogen. Da ich schon wieder blöd behandelt worden bin.
Seit einigen Monaten verkrieche ich mich Zuhause. Mache nur noch was mit meinem Freund, wenn er am WE weggeht (ich habe oft keine Lust) sitze ich Zuhause vor dem PC.
Dabei könnte ich die Zeit nutzen und mal anfangen zu lernen. Aber ich sitze nur rum und tue nichts... Ich kriege meinen Arsch nicht hoch. Am 22.1 ist meine erster Klausur...dann kommen ganz viele Klausuren im Februar. ABer ich kann mich nicht aufraffen zu lernen irgendwie. ich traue mir nichts zu und habe panische Angst vor den klausuren. Ich bin dadurch ständig gereizt. Mein Freund meint, dass ich nie zufrieden sein werde. Was ist nur los mit mir? Meine ELtern haben kein Verständnis. SIe meinen immer ich wäre eine "Heulsuse" oder zu sensibel.
Dabei mache ich das doch nicht um Aufmerksamkeit zu bekommen"! Ich wünsche mir doch auch da raus zu kommen.Ich fühle mich wie eine Versagerin, hab das Gefühl nichts hinzukriegen...sehe alles nur noch negativ...
Ich weiß nicht woher das plötzlich alles kommt... Bin ich vllt depressiv? Ich habe schon versucht professionelle Hilfe zu bekommen, aber ich muss leider richtig lange warten bis ich mit jemandem sprechen kann...

Vllt kann mir jemand von euch ein paar Tipps geben...
 
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Dabei
27 Dez 2012
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#2
Fangen wir erst mal mit den klasuren an:
Woran liegt es denn? Glaubst du, es hat einen Verursacher, der dich dazu bringt oder glaubst du, das es einfach so entsteht, aus den negativen Zeiten in deinem Leben?
Man muss ja irgendwie etwas wissen um dir zu helfen.
Und hast du in deinem vorherigen Leben immer dich ohne Probleme vorbereitet?
Ich weiß, es sind Fragen über Fragen, aber ich mein es ja nur gut!
Lg
nixus
 
Dabei
29 Dez 2012
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#3
Wie Nixus schreibt ist es sehr schwer etwas zu sagen wenn man den Hauptgrund nicht so wirklich kennt. Liegt es jetzt dran das du mit den Klausuren nicht zurecht kommst eventuell Prüfungsangst ?

Hast du eine allgemeine Unzufriedenheit die sich in deinem ganzen Leben wiederspiegelt ?
 
Dabei
9 Okt 2008
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#4
Du machst dich viel zu sehr von anderen abhängig !

Es kommt auch nicht auf die Anzahl der Freunde an, sondern auf die Qualität der Freundschaft.

Ich hab auch nur wenige enge Freunde (2-3), aber dafür Richtige, die kann ich Tag und Nacht anrufen.
Der Rest sind nur Bekannte und da ist mir wurscht was die treiben.

Da sind dann einige die reden schlecht über dich und schon läßt du dich verunsichern, das wahre Problem bist du.

Wäre da sowas wie Selbstwert, würdest du dich selbst lieben und die andern könnten dich gern haben.

Das mit deinem Studium war der falsche Weg, ein Schuß in den Ofen, ja und hat sicher jeder schon mal gehabt, aber das hakt man ab
und läßt sich nicht davon runterziehen.

Das gleiche mit seiner Clique. kaum reden einige schlecht mußt du dagegen angehn, merk dir doch mal das nicht jeder Senf kommentiert gehört
, und das wer sich rechtfertigt schon verloren hat. Und wegen sowas bleibt man auf keinen Fall fern, im Gegenteil dann geht man erst recht sehr oft hin um die
Leute mit der bloßen Gegenwart zu quälen, bis Sie sich dermassen an einen gewöhnt haben das man uninteressant wird.

Raff dich mal auf, mach den dämlichen PC aus und geh raus. Du brauchst Struktur in deinem Leben.
Im Moment fühlst du dich verpflichtet vor dem PC auszuharren weil du ja eigentlich lernen sollst, aber das bringt nichts.
Mach das Ding aus geh raus, tank mal frische Luft, vor allem macht Bewegung auch zufrieden, und setz dich dann gezielt vor den Kasten
ohne Ablenkung.

Dann wisch mal die Tränchen weg, und sag dir selbst sehr oft am Tag nur "Ich schaff das!"

Man kann sich selbst beeinflußen, in dem man sich selbst Mut zu spricht oder sich selbst anlächelt. Dazu brauchts nicht viel.

Fang direkt in der Früh vorm Spiegel an , nur kurz reinschauen und lächeln, und das jedesmal wenn du davor stehst.
Das macht ruckzuck sehr zufrieden. Das nennt man positives denken.
 
Dabei
9 Nov 2012
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#5
Ich gebe flyingapi da völlig recht;

Wenn du dich in deine Situation reinsteigerst, wird sie leider auch nicht besser.
Ich kann mich an meine letzte Phase erinnern, in der es mir relativ ähnlich ging: Keine Lust auf mich, keine Lust auf andere, keine Lust auf nichts!
Leider ist tatsächlich das einzige was hilft: "Kopf ausm *rsch!"
Sich selbst aufraffen, sein Leben wieder anpacken, sich selbst motivieren!
Das ist ein hartes Stück Arbeit aber DU bist der einzige Mensch, der dir helfen kann.
Natürlich kannst du auch bspw zu einem Psychologen gehen. Der wird dir eine sogenannte "depressive Phase" attestieren. (Nichts besonderes, das hat tatsächlich jeder Mensch im Laufe seines Lebens mindestens 1 mal, die meisten, ohne etwas davon zu merken.)
Aber am besten kannst du dir immernoch selbst helfen: Lass dich nicht beeindrucken, von dem was andere Leute sagen. Gestalte dein Leben nach deinen Vorstellungen. Überlege dir, wie toll doch das Erfolgserlebnis wäre, wenn du die Klausuren alle hervorragend meisterst.
Ändere den Blickwinkel. Und wie flyingapi schon sagte: Ein Lächeln in den Spiegel wirkt manchmal Wunder :)
 
Dabei
30 Dez 2012
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#6
Ihr habt ja alle Recht. Vielen Dank für eure Antworten! Ich finde es schön auf etwas Verständnis zu stoßen.
Meine Eltern halten mich ja für eine "Versagerin" auf gut Deutsch gesagt...Alle anderen Kinder von Freunden studieren und sind super klug und ich bin die blöde Heulsuse die nichts hinbekommt...

Zu den Prüfungen:
Dies ist mein erstes richtiges Studium an einer Präsenzuni! Ich habe mit vielen gesprochen und ihnen geht es so wie mir. Ich fühle mich überfordert und weiß nicht wie ich das alles lernen soll...
Ich habe panische Angst vor den Prüfungen, auch wenn ich die eigentlich nicht haben muss. Ich habe jede Vorlesung besucht (außer 2 weil die Bahn ausfiel) und habe alles sorgfältig nachgearbeitet.
Bräuchte es nur noch auswendig lernen. Jedoch liegt da das Problem... Obwohl ich alles mindestens 3 Mal abgeschrieben habe (Vorlsungen abgeschrieben, Karteikarten angelegt und alles abgetippt) ist nicht viel hängen geblieben vom Stoff...
Ich habe Angst vor Multiple Choice weil ich deswegen an der Fernuni immer durchgefallen bin.
Wenn ich wieder versage kriege ich diesen Stempel erneut. Ich habe mich auch dazu entschieden, mein Studium fortzusetzen, da ich mich erkundigt habe. Fast in allen Bachelor Studiengängen ist es erstmal reines Grundlagen lernen...Der Master wird interessanter. Und ich habe einige Möglichkeiten mich weiter zu bilden.

Ich leide unter Prüfungsangst. Das hatte ich schon im Abitur. Das war nicht gerade förderlich. Aber mein Abitur war immerhin 2,4 und meine Eltern waren auch stolz auf mich :)

Ich war früher sehr selbstbewusst. Ich war auch eigentlich immer beliebt. Kam gut bei Männern an. Und gerade das war mein Problem: Denn egal wo ich hinkam (neuer Freundeskreis/ Klasse/Stufe) ich wurde gemobbt bzw. weggeekelt oder es wurde dermaßen über mich hergezogen, dass irgendwann alle mich komisch behandelten.
Deswegen hab ich mich von sowas auch entfernt und getrennt. War mir zu blöde.
Doch dann ging das in dem Freundeskreis meines Freundes los und alles kam wieder hoch.
Ich habe heute auch lange mit meinem Freund gesprochen. Er sagte mir, dass er sich Sorgen mache, da ich mich für ein "Nichts" halten würde und mich über Dinge aufrege die total unnötig sind.

Ich werde das mit dem Spiegel auf jeden Fall mal ausprobieren und mich daran halten!
Und ich werde wieder Sport machen gehen (auch wenn es nur Joggen ist!). Das soll ja auch helfen. Lg
 
Dabei
9 Okt 2008
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#7
Er sagte mir, dass er sich Sorgen mache, da ich mich für ein "Nichts" halten würde und mich über Dinge aufrege die total unnötig sind.
Dein Freund hält zu Dir !!! also kann dir das dumme gerede von Anderen echt egal sein, dein Freund hat Recht....stell die Ohren auf durchzug.
 
P

Papatom

Gast
#8
Hi,
mal zu Deinem persönlichen Anspruch. Ich kenne das selber. Komme aus einem konservativem Elternhaus. Meine Eltern waren da total tolerant. Sie sagten damals "Sohn, kein Problem, Du kannst machen, was Du willst, wir unterstützen Dich. Wähl einfach aus. BLW, Jura, oder Medizin?" Hurra. So bin ich aufgewachsen und habe dann mit Jura begonnen. Halbherzig. Ich habe geschlagene 9 Semester vor mich hingedümpelt, gerade mal einen Schein gemacht und ansonsten gefeiert. Bevor jetzt jemand aufschreit, nein, ich habe in einer WG gewohnt und mich komplett selber finanziert....aber ich war der Beste Grund, Studiengebühren einzuführen, denn dann hätte ich wohl früher aufgehört.

Was ich sagen will, manchmal fehlt einem auch die Kraft, den eigenen Weg zu erkennen und zu gehen. Vielleicht ist eine Ausbildung für Dich erstmal besser, da praktischer und strukturierter. Vielleicht liegt Dir das mehr. Schau da mal. Gibt auch Kombinationen inkl. Studienanteil. Wenn du magst, kannst Du nachher immer noch nen Fachwirt, Bachelor oder BWL dranhängen.

Versuche, Dich von Fremdbestimmungen zu lösen, wie flyingapi schon sagt. Nicht Eltern und Freunde bestimmen Dein Lebensglück. Komm erstmal mit Dir selber klar und änder, was Du selber beeinflusen kannst. Job, Ausbildung, Spobbies usw. Selbstbewußtsein kann dann von alleiner wiederkommen. Hey, und Dein Freund steht zu Dir, also kannst Du so schlimm auch nicht sein...;)

Grüße
 
Dabei
30 Dez 2012
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#9
Ich danke euch allen für die Antworten!
Ihr habt alle vollkommen Recht! Ich will nicht abhängig sein von anderen! Ich habe wieder angefangen etwas Sport zu treiben und habe meinen Lernkram mal weiter zusammengefasst aufm Laptop und mir Blätter ausgedruckt zum Lernen.
Habe also schon begonnen.
Ich habe mir vorgenommen diesmal nicht zu versagen, sondern mein BESTES zu geben. Schließlich habe ich ja auch mein Abitur (2,3) ganz gut hinbekommen. Hab mir damals nur leider zu wenig zugetraut und hätte es eigentlich besser machen können :(

Aber nun ja^^

Mein Freund kümmert sich auch rührend um mich. Ich habe mich wieder mehr mit meinen Leuten getroffen und war ohne ihn unterwegs gewesen.
Das tat mir extrem gut! Aber trotzdem werde ich mich jetzt Zuhause verkriechen und Lernen anstatt feiern/ raus zu gehen. Ich habe beschlossen, mich voll und ganz auf die Klausuren einzustellen. Ich habe danach ja knapp 2 Monate Semesterferien, da bleibt genug Zeit zum Feiern !
Ich hoffe es klappt.
Ich nehme die Blätter überall mit hin: in die Bahn, sogar Abends ins Bett und schaue sie mir immer wieder an. Ich hoffe es klappt somit ganz gut. Es ist schwer sich soviel auswendig merken zu müssen :(

Ich werde das Studium auch erstmal fortsetzen. Ich war nur so demotiviert gewesen, weil man mir von Anfang an gesagt hat, dass es scheiß JobChancen und eine scheiß Bezahlung geben wird. Ich bin für Berufe eigentlich relativ offen, achte aber auch gerne auf die Bezahlungen.
Wirtschaft /BWL ist leide rnichts für mich, da ich ein Vollidiot in Mathe bin! Habe mich Ach und Krach so gerade eben eine 4 auf dem Abitutzeugnis hinbekommen.
Mein Studium (Rehabilitationspädagogik) dreht sich in 1. Linie um Behinderung, was mich ehrlich gesagt schon etwas frustriert, da mir vorher versichert wurde ich könnte auch in viele andere Bereiche damit gehen wie zB, Suchtberatung etc.

Da dieser Studiengang ziemlich "neu" ist und an nur 3 Unis in ganz DE angeboten wird, hoffe ich, dass mir das eventuell zu Gute kommen wird. Schlecht ist der Studiengang ja nicht, man lernt im Umgang mit benachteiligten Menschen schon sinnvolle/positive Dinge.
Aber ich werde abwarten, der soziale Bereich ist leider immer schlecht bezahlt, aber das wird mich nicht abhalten eine Weiterbildung anzustreben etc.
Da muss ich alles auf mich zukommen lassen!
Lg Marie
 
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