Freundin wurde vergewaltigt

Dabei
22 Mai 2010
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#1
Mich kennen hier schon wohl paar im Forum. Bisher gab ich fast nur Ratschläge, doch jetzt ist etwas passiert wo ich nicht mehr weiter weiß.

Vor einer Woche ist meine Freundin mit ihrer Freundin nach Schottland gereist. Wandern. Heute (vor ca. einer Stunde) hat sie mir per Facebook (Sie war im Internetcafe) erzählt, dass sie vor zwei Tagen in einem Zelt von nem Typen vergewaltigt wurde.

Sie nimmt die Sache leicht hin, spielt sie runter. Anzeigen will sie ihn auch nicht, weil sie das nicht aufbauschen will. Nur ein AIDS-Test soll gemacht werden, wenn sie aus Schottland zurückkehrt.

Ich bin dafür umso mehr geschockt. Was soll ich tun? Sie hat weder Verletzungen noch Hematome da die Sache ziemlich schnell ging. Sie will die Reise sogar noch bis zum Ende fortsetzen. Deshalb habe ich sogar an der Wahrheit gezweifelt, ob es wirklich eine Vergewaltigung war und sie mich nicht nur betrogen hat.
Andererseits, wieso hätte sie mir das dann erzählt?

Ich bin jedenfalls jetzt fertig mit der Welt. An dem Abend aht sie mir übrigens um 5 Uhr Morgens ne SMS geschrieben, dass sie mich vermisst, zu mir will und nciht einschlafen kann. Da hab ich mich schon gewundert, dachte mir aber nichts mehr dabei...

Nun ja - Ich bin fertig, was soll ich machen? :(
 
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Dabei
14 Feb 2010
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#2
Du kannst gar nichts machen.
Anzeigen würde ich den Typen trotzdem, allein wegen dem psychologischen Effekt, sowohl für ihn als auch für sie.
Muss aber sie entscheiden.
Dass sie die Reise fortsetzen will, ist mir auch nicht koscher, vielleicht steht sie noch unter Schock / Trauma ?
Also ich persönlich würde mich dafür einsetzen, dass sie die Reise abbricht.
 
Dabei
3 Aug 2009
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#3
Urgs - das ist fies. Vor allem, wenn du so weit weg von ihr bist.

Wobei sich ihre Reaktion durchaus nach einem Schockzustand anhoert, selbst nach zwei Tagen. Evtl. kannst du ihre Freundin fragen, ob/was sie mitbekommen hat und wie sie die Sache einschaetzt?
 
Dabei
9 Okt 2008
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#4
Na ob Anzeigen da was bringt, tun sollte Sie es schon, aber hat Sie auch Beweise gesichert ?

Im Moment kann es wirklich noch der Schock sein. Du solltest Sie beobachten wenn Sie heim kommt,
verändert Sie sich sollte Sie zum Psychologen (gibt extra Stellen für Vergewaltigungsopfer).

Auch so wäre es ratsam, Sie ist jetzt noch jung, aber je älter Sie wird desto mehr kann es Sie einholen :(

Aber machen kannst du wirklich nicht viel, außer Ihr zu hören, und dich mit Ratschlägen zurückhalten.

Das ist Ihre Entscheidung.
 
Dabei
30 Jun 2007
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#5
Wenn es um ein solches Thema geht, kommt es für mich eigentlich gar nicht infrage zu denken, ob es erfunden ist.
Aber so leid es mir tut - Wenn Sie wirklich so 'leicht' mit dem Thema umgegangen ist, dann stimmt da was nicht..
Das mit den Hematome und verletzungen: Da es keine gibt, könnte deswegen sein, weil Sie keine 'anstallten' gemacht hat, was aber doch zweifelhaft ist..und was wiederrum denken lässt das es doch keine Vergewaltigung war, sondern vielleicht ein ONS mit einem Typen der Sie dann vielleicht angesteckt haben könnte?
Die Wahrheit kennt ja nur deine Freundin.
Deswegen wäre Sie auch die einzige die dir antworten auf deine Fragen geben könnte.
Wir können hier nur vermuten.
 
Dabei
21 Okt 2008
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#6
Mich kennen hier schon wohl paar im Forum. Bisher gab ich fast nur Ratschläge, doch jetzt ist etwas passiert wo ich nicht mehr weiter weiß.

Vor einer Woche ist meine Freundin mit ihrer Freundin nach Schottland gereist. Wandern. Heute (vor ca. einer Stunde) hat sie mir per Facebook (Sie war im Internetcafe) erzählt, dass sie vor zwei Tagen in einem Zelt von nem Typen vergewaltigt wurde.

Sie nimmt die Sache leicht hin, spielt sie runter. Anzeigen will sie ihn auch nicht, weil sie das nicht aufbauschen will. Nur ein AIDS-Test soll gemacht werden, wenn sie aus Schottland zurückkehrt.

Ich bin dafür umso mehr geschockt. Was soll ich tun? Sie hat weder Verletzungen noch Hematome da die Sache ziemlich schnell ging. Sie will die Reise sogar noch bis zum Ende fortsetzen. Deshalb habe ich sogar an der Wahrheit gezweifelt, ob es wirklich eine Vergewaltigung war und sie mich nicht nur betrogen hat.
Andererseits, wieso hätte sie mir das dann erzählt?

Ich bin jedenfalls jetzt fertig mit der Welt. An dem Abend aht sie mir übrigens um 5 Uhr Morgens ne SMS geschrieben, dass sie mich vermisst, zu mir will und nciht einschlafen kann. Da hab ich mich schon gewundert, dachte mir aber nichts mehr dabei...

Nun ja - Ich bin fertig, was soll ich machen? :(
Die Geschichte klingt schon extrem seltsam. Falls deine Freundin tatsächlich vergewaltigt wurde, dann sollte sie dringend eine Beratungsstelle aufsuchen. Es gibt im Forum auch Frauen, die ähnliches erlebt haben, vielleicht schreiben sie dir mal ne PN. Es könnte auch sein, daß deine Freundin noch so umter Schock steht, daß sie das Erlebte einfach als Lapalie wegschiebt. Das dicke Ende kommt aber dann garantiert noch.

Und was lernen wir daraus? Laß deine Freundin nicht ohne dich nach Schottland reisen.

LG
Kalle
 
Dabei
24 Apr 2008
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#7
Sie hat keinerlei Verletzungen?
Kann ich eigentlich nicht mal wirklich glauben, wenn sie wirklich vergewaltigt wurde und nicht freiwillig mitgemacht hat oder sich nur genötigt fühlte... :eusa_think:

Machen kannst Du sowieso nichts, ausser ihr gut zuzureden, dass sie wie schon gesagt wurde, bitte doch zum Psychologen gehen soll, wenn sie den Kerl schon nicht anzeigen will (ist ja auch sehr unangenehm und dazu fremdes Land und fremde Sprache....), soll sie wenigstens sich Hilfe dabei holen dass Du verarbeiten. Solche Traumatisierungen vergehen nicht von alleine. Allerdings wäre ja durchaus denkbar, dass sie betrunken war den Typen mit ins Zelt nahm und sie dann doch nicht mehr wollte und er es ignorierte. Da würde ich mich auch nicht trauen zur Polizeit zu gehen, wenn es dazu noch nicht mal körperliche Spuren gibt, die die Vergewaltigung beweisen. Schliesslich ist sie da nur eine Ausländerin und dann quasi ohne Beweise... :(
 
Dabei
28 Okt 2009
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#8
Ich meine auch du solltest deiner Freundin mal genau auf den Zahn fühlen, denn ich will ihr zwar nichts unterstellen, aber vielleicht hat sie dich betrogen und legt das jetzt so aus. Ich meine würde man wirklich vergewaltigt, dann würde man das nicht so runterspielen. Also ist es für mich sehr wahrscheinlich, dass sie dich betrogen hat.
 
Dabei
9 Okt 2008
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#10
Ich meine würde man wirklich vergewaltigt, dann würde man das nicht so runterspielen.
@longhairartist
Wurdest du schon einmal vergewaltigt ?

Danach willst du eigentlich alles, aber sicher nicht drüber reden, oder einen großen Bahnhof deswegen veranstalten !
Die meisten wollen es sogar eher tot schweigen. Weil man selbst gar nicht weiß wie man darüber reden soll.
Man kommt sich selbst nicht wirklich glaubwürdig vor, so als hätte man selbst etwas verkehrt gemacht.

Und nur weil es keine Kampfspuren gibt muß das noch lang nicht erfunden sein.

Wenn du ein Messer am Hals hast, überlegst du dir ob du kämpfst oder still hälst !

aber vielleicht hat sie dich betrogen und legt das jetzt so aus.
Daher wäre ich mit Vermutungen in diese Richtung sehr vorsichtig ! Das ist nämlich genau der Grund, warum
so wenige Frauen es publik machen, weil Ihnen schlicht kaum jemand glaubt, wenn Sie nicht schwerverletzt
und mit zerrissenen Kleidern aus nem Gebüsch kriechen !
 
Dabei
22 Mai 2010
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#11
Hallo

Ich danke euch für eure Antworten.

Bezogen darauf, ob sie nun die Wahrheit erzählt oder nicht, weiß ich nicht was ich unternehmen soll. Irgendwie klingt die Geschichte für mich unglaubwürdig, andererseits, wieso erzählt sie mir dann überhaupt davon? Wenn sie mich betrogen hätte, dann wäre verheimlichen doch die einfachere Methode? Andererseits müsste bei einer Vergewaltigung zwangsweise die Kleidung zerissen sein? Oder eben Verletzungen?
Wie es dazu kam: Sie, ihre Freundin und paar Leute die sie dort kennengelernt hatten, feierten in ner Disko. Sie bat später einen Typen ihr Zelt aufzubauen. Ihre Freundin feierte in der Zeit weiter. Naja nach dem das Zelt aufgebaut war, lagen beide drin. Sie wollte schlafen, aber der Typ machte sie über 15 Minuten lang an. Sie schob immer seine Hand weg, meinte sie hätte nen Freund usw. Naja und dann passierte alles in ca ner halben Minute. :(

Ich hab ihr jetzt eine SMS geschrieben, dass sie bitte nach Hause kommen solle, denn so eine Vergewaltigung ist nichts einfaches. Mal sehen wie sie darauf reagiert.

Danke schonmal im Vorraus für weitere Antworten. Wenn sie wiederkommt will sie das Ihrer Mutter und ebsten Freundin erzählen. Mehr Leute sollen das nicht erfahren... was mcih noch fertiger macht, weil ich mit niemanden den ich kenne drüber reden kann... :(
 
Dabei
9 Okt 2008
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#13
was mcih noch fertiger macht, weil ich mit niemanden den ich kenne drüber reden kann... :(
Doch kannst du, wir hören dir zu :)

Wenn sie wiederkommt will sie das Ihrer Mutter und ebsten Freundin erzählen.
Mutiger Schritt, ich weiß nicht ob ich meiner Mutter so was sagen würde, Freundin schon eher.
Hat ja auch trotz allem was mit Scham zu tun. Gerade als Opfer.

Andererseits müsste bei einer Vergewaltigung zwangsweise die Kleidung zerissen sein? Oder eben Verletzungen?
Nein, muß nicht, es ist nicht wie in der Glotze das dich so ein Typ anspringt und dir die Kleidung zerfetzt und dich verprügelt.
 
Dabei
22 Mai 2010
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#14
Ich weiß einfach nicht wieso ich mich so schlecht fühle. Ich bin wirklich geschockt. War gerade paar Stunden draussen und konnte an nichts anderes denken. Es ist wie ein schwerer Stein den ich mit mir herumschleppe... :(
 
Dabei
18 Jun 2008
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#15
Hallo

Ich danke euch für eure Antworten.

Bezogen darauf, ob sie nun die Wahrheit erzählt oder nicht, weiß ich nicht was ich unternehmen soll. Irgendwie klingt die Geschichte für mich unglaubwürdig, andererseits, wieso erzählt sie mir dann überhaupt davon? Wenn sie mich betrogen hätte, dann wäre verheimlichen doch die einfachere Methode? Andererseits müsste bei einer Vergewaltigung zwangsweise die Kleidung zerissen sein? Oder eben Verletzungen?
Wie es dazu kam: Sie, ihre Freundin und paar Leute die sie dort kennengelernt hatten, feierten in ner Disko. Sie bat später einen Typen ihr Zelt aufzubauen. Ihre Freundin feierte in der Zeit weiter. Naja nach dem das Zelt aufgebaut war, lagen beide drin. Sie wollte schlafen, aber der Typ machte sie über 15 Minuten lang an. Sie schob immer seine Hand weg, meinte sie hätte nen Freund usw. Naja und dann passierte alles in ca ner halben Minute. :(

Ich hab ihr jetzt eine SMS geschrieben, dass sie bitte nach Hause kommen solle, denn so eine Vergewaltigung ist nichts einfaches. Mal sehen wie sie darauf reagiert.

Danke schonmal im Vorraus für weitere Antworten. Wenn sie wiederkommt will sie das Ihrer Mutter und ebsten Freundin erzählen. Mehr Leute sollen das nicht erfahren... was mcih noch fertiger macht, weil ich mit niemanden den ich kenne drüber reden kann... :(
ok, das ist echt unglaubwürdig. innerhalb von ner minute? ist er da gekommen oder wie? oder hat er sie so sxchnell ausgezogen? das geht normal doch nicht so schnell?

nee, ich weiß auch nicht. für mich klingt das auch nicht sonderbar. sie lässt sich anbaggern? Ihre freundin lässt sie in der disko - in einem land, wo sie nicht zuhause ist? wieso geht ihre freundin nicht mit? wieso geht sie mit nem schotten zum zelt? wenn sie vergewaltigt worden wäre, hätt ich (also meine reaktion wäre gewesen), fast gar ncihts zu sagen. oder ganz ekelhafte sachen davon. sie hat aber nur erzählt, wie es dazu gekommen ist. wieso hat sie nicht erzählt, was so ekelhaft war?

was hat sie zuerst gesagt? die story? oder ist sie gleich dahergekommen und hat dich angeweint? "... mich hat einer vergewaltigt. das war so grausam. ich mag zu dir, ich fand das so grausam. ich liebe dich!"

es war schon komisch, dass sie schlafen wollte und er dann sie immer wieder angestochert hat. wollte sie denn wirklich schlafen oder ned schon lieber abhauen? wieso schläft sie allein in nem zelt? irgendwie seltsam. für mich hört sich das nach bussi bussi an. aber ich bin mir echt nicht sicher. du wirst es an ihrem verhalten merken. und sprich sie mal drauf an, dass du angst um sie hättest und eventuell, dass du angst hast, dass sie dich betrogen hat.. mit absicht

das wäre echt mies. viele mädchen in dem alter machen das irgendwie. ich habs genauso in meinem hirn. "umso mehr, desto besser, auch wenn freund.." und ein schotte ist was ganz besonderes. das bekommt man original nicht oft. aber lass lieber deine freundin reden, bevor die wirklich noch vergewaltigt wurde..

ich kann deine trauer nachvollziehen. das wird schon, kopf hoch. schlimmer kanns eh nicht kommen.
 
Dabei
18 Dez 2009
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#16
Hallo Klingel,

für mich liest sich das nach Schock, aber wie es wirklich ist, kann man auf Entfernung nicht sagen. Überhaupt muss man bei sowas immer den Einzelfall sehen.

Ich bin erschüttert, was ich hier so in diesem Thread lese ... von wegen keinerlei Hämatome, dann kann es ja auch nicht wahr sein.. usw. Ich steck ja gerade im Thema, denn ich hab einen Typen, der mich vor inzwischen mehr als 16 Jahren vergewaltigt hat, vor ein paar Monaten angezeigt, das Ermittlungsverfahren läuft auf Hochtouren. Aus der Betreuung daraus heraus kann ich Dir den Weissen Ring empfehlen, einfach mal googeln, oder aber Du gehst mal in eine Polizeidienststelle, da liegen meist Faltblätter und Infobroschüren vom Weissen Ring aus, auf Nachfrage bekommst Du aber ganz sicher welche.

Was da wie zu sehen ist, ist individuell zu betrachten und auch wie sich das Opfer verhält kann total unterschiedlich sein. Gab kürzlich auch mal ne Diskussion im Fernsehen wg. des Falls Kachelmann. Bei dieser Diskussion war auch ne Anwältin anwesend, die viele Vergewaltigungsopfer vertreten hat und meinte u.a., dass die Reaktionen ganz unterschiedlich ausfallen, Frauen da sehr unterschiedliche Wege haben, um damit umzugehen und sie meinte des weiteren, dass es keine Seltenheit sei, dass betroffene Frauen sich in ihren Aussagen zum Vorfall widersprechen. So jedenfalls hat mir das meine Freundin erzählt, denn ich selbst hab die Diskussion nicht gesehen. Meine Freundin interessiert sich aber für das Thema - wegen mir. Weil sie nämlich einfach immer wieder mal geschockt ist. Geschockt davon, dass sowas überhaupt passiert, geschockt davon, dass ich sowas erlebt hab, geschockt davon, wie ich damit umgehe und geschockt davon, wie die lieben Mitmenschen immer so reagieren. Und der Aufreger schlechthin für sie war, dass ein Staatsanwalt, der ebenfalls an der Diskussion teilnahm, der also die Strafverfahren für Vergewaltiger bearbeitet, auf die Frage, was er denn seiner Tochter raten würde, sollte sie Opfer einer Vergewaltigung werden, gesagt hat, er würde ihr raten, es NICHT anzuzeigen. Er hat es begründet damit, dass die Verfahrensumstände wirklich schlimm sind für die Opfer... z.B. entsprechende Untersuchungen, aber auch anderes.

Tatsächlich erleb ich das Verfahren JETZT auch als Belastung. Nicht als so große, dass das allein mich völlig umhauen würde, aber es ist definitiv eine zusätzliche Belastung und kein Spaß. Dennoch spürte ich am Tag der Anzeige für mich erstmal eine Entlastung. Allein dafür hat es sich für mich gelohnt, diese Anzeige gemacht zu haben. Ob da nun im Verfahren was bei raus kommt, oder nicht. Ich hab das Schweigen öffentlich gebrochen konkret in Bezug auf die Person an der richtigen Stelle. Hat aber wie gesagt 16 Jahre gedauert, bis ich das gemacht hab.
Doch trotz der erlebten Erleichterung kann ich nicht sagen, ob ich es nochmal machen würde, wenn ich die Zeit zurück drehen könnte. Kann ich jetzt mittendrin wohl auch nicht einschätzen, vielleicht, wenn das alles mal abgeschlossen ist. Im Moment befind ich mich halt gefühlt in einem Albtraum, den ich eigentlich vergessen möchte, aber nicht kann, und im Moment schon gar nicht, weil das Verfahren eben läuft. Und ich bin auch noch schuld, dass es läuft... Also was ich sagen will: es ist da nicht so einfach, irgendwas richtig zu machen. Es gibt da auch kein richtiges allgemeingültiges Rezept. Weder für Deine Freundin, noch für Dich.

Raten würde ich Dir zu etwas, dass ich in Zusammenhang mit einem anderen Problem kürzlich gelesen habe: versuch, für sie da zu sein, ihr zuzuhören, sie aber auch nichts zu drängen. Das Problem klar benennen und nicht unter den Tisch fallen lassen, aber auch nichts erzwingen. Und nicht selbst versuchen, es zu lösen oder besser zu machen, sondern ihr konkrete Hilfsangebote vorschlagen - wie eben z.B. der weisse Ring. Am besten besorgst Du schon mal ne Info-Broschüre, so lange, bis sie zurück kommt - damit Du ihr was direkt an die Hand geben kannst und ihr nicht nur drüber redet. Auch nicht sauer sein, wenn sie das erstmal nicht will oder nicht anguckt. Lass es ihr da. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass sie es eben doch anguckt, wenn sie alleine ist - und dann hat sie zumindest nen absolut kompetenten Ansprechpartner mit konkreten Hilfsangeboten, die es da tatsächlich gibt. Man ist nicht alleine! Sie nicht. Du auch nicht!

Wenn Du Probleme mit der Situation hast und es Dich belastet, würd ich Dir ein Gespräch mit dem sozialpsychiatrischen Dienst Deiner Stadt empfehlen. Vermutlich können die Dir sogar noch weitere Hilfsangebote nennen außer denen vom Weissen Ring.

Und nur, um Dir mal ein EINZELfallbeispiel mit an die Hand zu geben, hier nochmal ein paar Eckdaten aus meiner Geschichte.

Ein paar Monate vor den Vorfällen, die ich nun zur Anzeige gebracht habe, war ich schon mal Opfer einer versuchten Vergewaltigung. Auf dem Nachhauseweg. Den Typen hab ich nie zuvor und nie danach gesehen. Ich war einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort, ich wette, es hätte JEDE andere getroffen, die in dem Moment eben da vorbei gelaufen wäre. Es lag also nicht an mir. Ich hab mich gewehrt so gut ich konnte, denn ich sah da Chancen. Es gelang mir auch immer wieder mal, mich loszureißen und wegzulaufen. Leider war er schneller als ich und sprang mich immer wieder von hinten an und riss mich zu Boden. Ergebnis: ich kam 2h zu spät nach hause, der von Mama geborgte Rock war zerrissen, ich kassierte eine der 3 Ohrfeigen von meinen Eltern meines Lebens, weil ich nämlich eigentlich schon aufgehübscht war und den Rock nur anhatte, weil wir noch zu einer Familienfeier wollten, ich hatte einige Hämatome an den Armen und am Rücken - aber ich war nicht vergewaltigt worden, denn das hatte er nicht geschafft. Ein Bedürfnis, den Vorfall meinen Eltern zu schildern, hatte ich an dem Abend nach dem Empfang zu hause nicht mehr. Und auch später nicht mehr, da ich eher mit einschränkenden Sanktionen rechnete, denn mit irgendwas, was mir helfen würde. Und es war ja im Grunde auch fast nichts passiert. Allerdings hatte ich dennoch einen Schock, denn Gewalt hatte ich bis auf eine Ohrfeige, die eigentlich meinBruder hätte kassieren müssen, vor diesem Vorfall überhaupt noch nicht erlebt. Und Du darfst mir glauben, dass mir Rücken und Arme weh taten.

Die wirklichen Vergewaltigungen wurden mir von einem Typen angetan, den ich durchaus vom Sehen und mit Namen kannte, denn wir gingen mal auf die selbe Schule, er einige Klassen über mir. Nach dem ersten Vorfall, den ich da noch für den einzigen und letzten hielt, hatte ich nen richtigen Schock. Und zwar richtig lange. Volle zwei Wochen funktionierte ich zwar ganz hervorragend, aber ich hab überhaupt nichts wirklich mitgekriegt. Es kam gar nix bei mir an. Nichts drang zu mir durch. Und kein Mensch hat irgendwas bemerkt, denn ich war fröhlich, freundlich und funktionierend wie immer. Erst nach zwei Wochen kam der Zusammenbruch und dann bin ich mir auch erst überhaupt mal bewusst geworden, was eigentlich passiert ist. Ich hatte meine Gründe, und wie ich damals meinte gute Gründe, ihn nicht anzuzeigen. Heute, als 33jährige denke ich, es war der naive Glaube einer 16jährigen, dass es gute und vor allem hinreichende Gründe gewesen wären, es nicht zu tun. Dennoch verurteile ich mich nicht dafür, dass ich es so lange eben nicht gemacht hab. Und ich werd mir jetzt auch keine Vorwürfe mehr machen, dass ich ihn eben doch noch angezeigt hab. Es war einfach so wie es war. Und ich hab mir das nicht ausgesucht, vergewaltigt zu werden. Es ist halt so, dass der Täter da den Moment mal irgendwas an Befriedigung oder Spaß oder Machterleben oder sonst was von hat, die Opfer haben da was ein Leben lang von.

Ich litt nicht ständig seit damals, eigentlich nach einer gewissen Zeit der Verarbeitung kaum noch darunter, aber im Moment kommt es eben durch das Verfahren und daraus resultierende Befragungen alles wieder hoch. Und übrigens: nein, ich kann mich nicht erinnern, dass ich nach den tatsächlichen Vergewaltigungen irgend welche Verletzungen oder blauen Flecke hatte. Ich glaube nicht. Denn im Gegensatz zu dem Typen, der es zuerst mal versucht hatte, war dieser hier ein Kerl wie ein Baum und ich hatte nicht das Gefühl, überhaupt ne Chance zu haben, da gegen anzukommen, bzw. bekam direkt das Echo, wenn ich versuchte mich zu wehren. Bei einem ganz konkreten Vorfall hab ich gedacht, ich überleb diesen Abend nicht, wenn ich auch nur noch einmal die Hand gegen ihn erhebe oder irgendwas mache. Da hab ich wirklich gedacht, er haut mich gleich mit dem Kopf gegen die Hauswand und ich bleibe dann auf der Treppe liegen. Und nein, ich kann mich auch nicht wirkllich erinnern, nach diesem Abend blaue Flecken gehabt zu haben. Aber ich weiß sehr wohl, dass es schlimm war, dass ich niemanden wünsche, sowas erleben zu müssen, und ich weiß auch, dass andere noch viel schlimmeres erleben mussten als ich es habe. Doch nur, dass ich keine nachweisbaren blauen Flecken vorlegen kann, heißt nicht, dass es nicht war.
 
Dabei
18 Dez 2009
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#17
Ich weiß einfach nicht wieso ich mich so schlecht fühle. Ich bin wirklich geschockt. War gerade paar Stunden draussen und konnte an nichts anderes denken. Es ist wie ein schwerer Stein den ich mit mir herumschleppe... :(
Das glaube ich Dir gerne und das ist auch nicht ungewöhnlich in so einer Situation. Man kann das leider auch nicht ungeschehen machen. Man muss sich wohl oder übel dran gewöhnen und einen Weg finden, damit zu leben. Dass muss Deine Freundin, und Du auch. Ich wünsch Euch beiden Gutes Gelingen dafür.
 
Dabei
18 Dez 2009
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#18
wenn sie vergewaltigt worden wäre, hätt ich (also meine reaktion wäre gewesen), fast gar ncihts zu sagen. oder ganz ekelhafte sachen davon. sie hat aber nur erzählt, wie es dazu gekommen ist. wieso hat sie nicht erzählt, was so ekelhaft war?
Ich hab in den Vernehmungen jetzt auch ab und an von vernehmenden Polizistinnen ein Unverständnis darüber bis hin zu Bestürzung gehört, dass ich nicht Worte wie "ekelhaft" gebrauche und überhaupt meine Schilderungen zum Vorfall keinen Ekel erkennen lassen - und ob denn das nicht alles schlimm und eklig für mich gewesen wäre. Zur ersten Polizistin, die das brachte, hab ich noch fast entschuldigend gesagt, dass das ja nun auch schon 16 Jahre her ist... aber im Grunde habe ich nie im Nachhinein Ekel empfunden oder darüber gesprochen. Beim ersten "erfolgreichen" Vorfall hab ich schon durchaus Ekel empfunden, aber ich hab nie das Bedürfnis gehabt, das nochmal nachzuempfinden und zu schildern und mit irgendwem zu teilen. Ich ekel mich da auch nicht. Wofür sollte ich? Es würde nix besser machen. Ich kann da keinen Sinn drin sehen. Heißt aber nicht, dass das für mich nicht schlimm war. Es war schlimm. Es ist immer schlimm, wenn man der Selbstbestimmung beraubt wird. Doch Ekel ... Ekel ist nicht das Schlimmste für mich gewesen. Das ist eben total unterschiedlich. Im übrigen war er auch kein "ekeliger" Typ. Im Grunde gabs reihenweise Frauen, die gerne mal mit ihm hätten. Ich aber eben nicht. Und ein Nein hätte er und jeder andere Vergewaltiger akzeptieren sollen, oder?
 
Dabei
9 Okt 2008
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#19
Das mit dem Ekel ist so eine Vorstellung die man von außen übergestülpt bekommt, Wut auf sich selbst, Haß auf den Vergewaltiger, treffen da schon eher zu.
Je nachdem wie tief der Schock sitzt und wann man wieder anfängt sich selbst zu fühlen.
 
Dabei
18 Dez 2009
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#20
Ich sag noch n Satz zur Zeitdauer. Der eigentliche Akt an sich hat bei mir auch nie lange gedauert. Wobei das wohl bei anderen durchaus so sein kann. Ich jedenfalls hatte das Gefühl, der giert da so nach, dass er ja schon die ganze Zeit voll erregt ist und daher auch quasi beim Eintreffen explodiert. Ganz so schnell wars dann doch nicht, aber ein 20-minütiger GV oder gar ein Stunden-Akt war es dann doch nicht.

Klingel, wenn Du wirklich ein Freund bist und Dir Deine Freundin als Mensch was bedeutest, kannst Du sie nur ernst nehmen und jedes ihrer Worte glauben. Wenn Du ihr gegenüber die Geschichte für sie erkennbar anzweifelst - und sie ist wahr - hast Du alles verloren. Solltest Du sie ernst nehmen und im Nachhinein rauskommen, dass es nicht wahr ist - wovon ich aber nicht ausgehe - hast Du alles Recht, furchtbar wütend zu sein.
Aber ansonsten muss ich mal dumm in die Runde fragen: mit welchem Recht wird die Aussage einer Frau, sie sei vergewaltigt worden, von vorn herein angezweifelt? Ja, ich weiß schon, weil es manchmal junge Mädchen gibt, die sowas behaupten obwohl es nicht stimmt. Oder Frauen, die Aufmerksamkeit verzweifelt suchen oder wen strafen wollen oder was weiß ich... Aber liebe Zweifler: überlegt Euch mal, was ihr mit Euren Zweifeln wirklichen Opfern antut! Es ist echt kein Wunder, dass die Dunkelzwiffer von Gewalt gegen Frauen und sexuellen Übergriffen hoch ist und viele Taten nicht zur Anzeige gebracht werden.
 
Dabei
9 Okt 2008
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#21
Wenn Du ihr gegenüber die Geschichte für sie erkennbar anzweifelst - und sie ist wahr - hast Du alles verloren.
Ich kann dir auch nur raten zuzuhören, nicht nachzubohren wenn Sie das nicht will, aber es darf von deiner Seite nicht mal ein Stirnrunzeln kommen.
Nichts ist schlimmer als so etwas zu erleben und das Gefühl zu bekommen man hätte sich das nur ausgedacht.
Und häng dich nicht an der Unbefangenheit auf, Sie ist noch jung, es kann bis zum 1. Kind dauern bis es auf einmal rausbricht.

Ich hab bei meiner Mutter als Sie so ca 40 war das 1.Mal gespürt das Ihre Sensibilität in Sachen Mißbrauch nicht von ungefähr kommt, sie würde darüber nie
reden. Aber man spürt deutlich das dort etwas in Ihrer Biografie ist.
 
Dabei
19 Mai 2006
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#22
ich kann mich in ein vergewaltigungsopfer nicht hineinversetzen- darüber bin ich auch froh.
ihr verhalten finde ich jetzt subjektiv betrachtet sehr komisch.
1. sie baut allein mit einem typen ihr zelt auf (macht man sowas nicht mit der freundin zusammmen und schläft mit ihr in einem zelt?
2. sie nimmt den typen mit ins zelt obwohl sie schlafen will. komisch oder? dann schmeißt man ihn raus. und wenn er das nicht tut, dann würde ich selbst das zelt verlassen bevor ich mich anpacken lassen würde.
3. eine minute kommt mir für den akt doch sehr komisch vor.
4. das sie dich anruft und sie es dir sagt: ok.- aber ich finde es komisch, dasss ie sofort mit dem aids test ankommt. weiß nicht ob das das größte problem nach einer vergewaltigung ist.
5. sie möchte nicht nach hause kommen sondern den ort des verbrechens weiter bereisen.

ich finds komisch.

was ist deine freundin denn für ein typ?
ich denke du wirst es merken, wenn sie zurück kommt. du wirst es an ihrem verhalten merken, wie sie mit sex umgeht etc. sie muss aufjedenfall einen psychologen aufsuchen.

könnte es auch sein, dass sie dem typen einfach keinen wiederstand geleistet hat? es zwar nicht wollte, aber auch nicht groß was dazu gesagt hat?
 
Dabei
18 Dez 2009
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#23
könnte es auch sein, dass sie dem typen einfach keinen wiederstand geleistet hat? es zwar nicht wollte, aber auch nicht groß was dazu gesagt hat?
Angenommen, es wäre so, Klingel: wie wäre das dann für Dich?

Das mit dem Aids-Test irritiert mich nicht. Sie hat einen Freund! Die Sorge um den und eine mögliche Ansteckung resultierend aus diesem Vorfall eignet sich auch hervorragend, um davon abzulenken, dass was Schlimmes passiert ist. Ne Aidsansteckung wäre nämlich noch schlimmer. Und noch viiielll schlimmer, würde sie auch noch den Freund infizieren... Liefert auch nen guten Grund, es dem Freund umgehend zu sagen, auch am Telefon. Vielleicht fällt es ihr am Telefon und auf Entfernung sogar leichter, darüber mit dem Freund zu sprechen als persönlich.

Den Ort weiter bereisen... naja, wenn man es runterspielt, was sie ja offensichtlich tut, wenn es ne Vergewaltigung war, dann stört es einen nicht, den Ort weiter zu bereisen. Außerdem wird sie die Freundin nicht im Stich lassen wollen und scheut vielleicht Kosten und Mühen einer Flugum- oder Neu-Buchung usw usw... da gibt es sicher zig Motive, aus denen heraus sie sich dazu entschließt oder gedrängt fühlt, die Reise wie geplant fortzusetzen.

Vielleicht wird sie in den kommenden Tagen auch noch deutlich mehr so tun als sei nichts gewesen und auf fröhlich und alles gut machen - um Klingel zu beruhigen. Und sich selbst auch.

Vielleicht quält sie sich in den kommenden Tagen aber auch einfach durch und möchte es nur nicht zeigen - weder dem Freund noch der Freundin.

Vielleicht kriegt sie ja aber auch gefühlsmäßig gar nicht so viel mit, weil sie noch geschockt ist - vom Erlebnis, von dem Typen, vielleicht auch von sich selbst. Denn eines ist Fakt: alleine mit nem fremden Typen ein Zelt aufzubauen ... naja, ist leichtsinnig oder zumindest gutgläubig. Aber das sind Menschen, die es oft gut meinen mit anderen und die sich darum kaum vorstellen können, dass einer was Schlechtes im Schilde führt, ja öfter mal....
 
Dabei
21 Okt 2008
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#24
Hallo Klingel,

für mich liest sich das nach Schock, aber wie es wirklich ist, kann man auf Entfernung nicht sagen. Überhaupt muss man bei sowas immer den Einzelfall sehen.

Ich bin erschüttert, was ich hier so in diesem Thread lese ... von wegen keinerlei Hämatome, dann kann es ja auch nicht wahr sein.. usw. Ich steck ja gerade im Thema, denn ich hab einen Typen, der mich vor inzwischen mehr als 16 Jahren vergewaltigt hat, vor ein paar Monaten angezeigt, das Ermittlungsverfahren läuft auf Hochtouren. Aus der Betreuung daraus heraus kann ich Dir den Weissen Ring empfehlen, einfach mal googeln, oder aber Du gehst mal in eine Polizeidienststelle, da liegen meist Faltblätter und Infobroschüren vom Weissen Ring aus, auf Nachfrage bekommst Du aber ganz sicher welche.

Was da wie zu sehen ist, ist individuell zu betrachten und auch wie sich das Opfer verhält kann total unterschiedlich sein. Gab kürzlich auch mal ne Diskussion im Fernsehen wg. des Falls Kachelmann. Bei dieser Diskussion war auch ne Anwältin anwesend, die viele Vergewaltigungsopfer vertreten hat und meinte u.a., dass die Reaktionen ganz unterschiedlich ausfallen, Frauen da sehr unterschiedliche Wege haben, um damit umzugehen und sie meinte des weiteren, dass es keine Seltenheit sei, dass betroffene Frauen sich in ihren Aussagen zum Vorfall widersprechen. So jedenfalls hat mir das meine Freundin erzählt, denn ich selbst hab die Diskussion nicht gesehen. Meine Freundin interessiert sich aber für das Thema - wegen mir. Weil sie nämlich einfach immer wieder mal geschockt ist. Geschockt davon, dass sowas überhaupt passiert, geschockt davon, dass ich sowas erlebt hab, geschockt davon, wie ich damit umgehe und geschockt davon, wie die lieben Mitmenschen immer so reagieren. Und der Aufreger schlechthin für sie war, dass ein Staatsanwalt, der ebenfalls an der Diskussion teilnahm, der also die Strafverfahren für Vergewaltiger bearbeitet, auf die Frage, was er denn seiner Tochter raten würde, sollte sie Opfer einer Vergewaltigung werden, gesagt hat, er würde ihr raten, es NICHT anzuzeigen. Er hat es begründet damit, dass die Verfahrensumstände wirklich schlimm sind für die Opfer... z.B. entsprechende Untersuchungen, aber auch anderes.

Tatsächlich erleb ich das Verfahren JETZT auch als Belastung. Nicht als so große, dass das allein mich völlig umhauen würde, aber es ist definitiv eine zusätzliche Belastung und kein Spaß. Dennoch spürte ich am Tag der Anzeige für mich erstmal eine Entlastung. Allein dafür hat es sich für mich gelohnt, diese Anzeige gemacht zu haben. Ob da nun im Verfahren was bei raus kommt, oder nicht. Ich hab das Schweigen öffentlich gebrochen konkret in Bezug auf die Person an der richtigen Stelle. Hat aber wie gesagt 16 Jahre gedauert, bis ich das gemacht hab.
Doch trotz der erlebten Erleichterung kann ich nicht sagen, ob ich es nochmal machen würde, wenn ich die Zeit zurück drehen könnte. Kann ich jetzt mittendrin wohl auch nicht einschätzen, vielleicht, wenn das alles mal abgeschlossen ist. Im Moment befind ich mich halt gefühlt in einem Albtraum, den ich eigentlich vergessen möchte, aber nicht kann, und im Moment schon gar nicht, weil das Verfahren eben läuft. Und ich bin auch noch schuld, dass es läuft... Also was ich sagen will: es ist da nicht so einfach, irgendwas richtig zu machen. Es gibt da auch kein richtiges allgemeingültiges Rezept. Weder für Deine Freundin, noch für Dich.

Raten würde ich Dir zu etwas, dass ich in Zusammenhang mit einem anderen Problem kürzlich gelesen habe: versuch, für sie da zu sein, ihr zuzuhören, sie aber auch nichts zu drängen. Das Problem klar benennen und nicht unter den Tisch fallen lassen, aber auch nichts erzwingen. Und nicht selbst versuchen, es zu lösen oder besser zu machen, sondern ihr konkrete Hilfsangebote vorschlagen - wie eben z.B. der weisse Ring. Am besten besorgst Du schon mal ne Info-Broschüre, so lange, bis sie zurück kommt - damit Du ihr was direkt an die Hand geben kannst und ihr nicht nur drüber redet. Auch nicht sauer sein, wenn sie das erstmal nicht will oder nicht anguckt. Lass es ihr da. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass sie es eben doch anguckt, wenn sie alleine ist - und dann hat sie zumindest nen absolut kompetenten Ansprechpartner mit konkreten Hilfsangeboten, die es da tatsächlich gibt. Man ist nicht alleine! Sie nicht. Du auch nicht!

Wenn Du Probleme mit der Situation hast und es Dich belastet, würd ich Dir ein Gespräch mit dem sozialpsychiatrischen Dienst Deiner Stadt empfehlen. Vermutlich können die Dir sogar noch weitere Hilfsangebote nennen außer denen vom Weissen Ring.

Und nur, um Dir mal ein EINZELfallbeispiel mit an die Hand zu geben, hier nochmal ein paar Eckdaten aus meiner Geschichte.

Ein paar Monate vor den Vorfällen, die ich nun zur Anzeige gebracht habe, war ich schon mal Opfer einer versuchten Vergewaltigung. Auf dem Nachhauseweg. Den Typen hab ich nie zuvor und nie danach gesehen. Ich war einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort, ich wette, es hätte JEDE andere getroffen, die in dem Moment eben da vorbei gelaufen wäre. Es lag also nicht an mir. Ich hab mich gewehrt so gut ich konnte, denn ich sah da Chancen. Es gelang mir auch immer wieder mal, mich loszureißen und wegzulaufen. Leider war er schneller als ich und sprang mich immer wieder von hinten an und riss mich zu Boden. Ergebnis: ich kam 2h zu spät nach hause, der von Mama geborgte Rock war zerrissen, ich kassierte eine der 3 Ohrfeigen von meinen Eltern meines Lebens, weil ich nämlich eigentlich schon aufgehübscht war und den Rock nur anhatte, weil wir noch zu einer Familienfeier wollten, ich hatte einige Hämatome an den Armen und am Rücken - aber ich war nicht vergewaltigt worden, denn das hatte er nicht geschafft. Ein Bedürfnis, den Vorfall meinen Eltern zu schildern, hatte ich an dem Abend nach dem Empfang zu hause nicht mehr. Und auch später nicht mehr, da ich eher mit einschränkenden Sanktionen rechnete, denn mit irgendwas, was mir helfen würde. Und es war ja im Grunde auch fast nichts passiert. Allerdings hatte ich dennoch einen Schock, denn Gewalt hatte ich bis auf eine Ohrfeige, die eigentlich meinBruder hätte kassieren müssen, vor diesem Vorfall überhaupt noch nicht erlebt. Und Du darfst mir glauben, dass mir Rücken und Arme weh taten.

Die wirklichen Vergewaltigungen wurden mir von einem Typen angetan, den ich durchaus vom Sehen und mit Namen kannte, denn wir gingen mal auf die selbe Schule, er einige Klassen über mir. Nach dem ersten Vorfall, den ich da noch für den einzigen und letzten hielt, hatte ich nen richtigen Schock. Und zwar richtig lange. Volle zwei Wochen funktionierte ich zwar ganz hervorragend, aber ich hab überhaupt nichts wirklich mitgekriegt. Es kam gar nix bei mir an. Nichts drang zu mir durch. Und kein Mensch hat irgendwas bemerkt, denn ich war fröhlich, freundlich und funktionierend wie immer. Erst nach zwei Wochen kam der Zusammenbruch und dann bin ich mir auch erst überhaupt mal bewusst geworden, was eigentlich passiert ist. Ich hatte meine Gründe, und wie ich damals meinte gute Gründe, ihn nicht anzuzeigen. Heute, als 33jährige denke ich, es war der naive Glaube einer 16jährigen, dass es gute und vor allem hinreichende Gründe gewesen wären, es nicht zu tun. Dennoch verurteile ich mich nicht dafür, dass ich es so lange eben nicht gemacht hab. Und ich werd mir jetzt auch keine Vorwürfe mehr machen, dass ich ihn eben doch noch angezeigt hab. Es war einfach so wie es war. Und ich hab mir das nicht ausgesucht, vergewaltigt zu werden. Es ist halt so, dass der Täter da den Moment mal irgendwas an Befriedigung oder Spaß oder Machterleben oder sonst was von hat, die Opfer haben da was ein Leben lang von.

Ich litt nicht ständig seit damals, eigentlich nach einer gewissen Zeit der Verarbeitung kaum noch darunter, aber im Moment kommt es eben durch das Verfahren und daraus resultierende Befragungen alles wieder hoch. Und übrigens: nein, ich kann mich nicht erinnern, dass ich nach den tatsächlichen Vergewaltigungen irgend welche Verletzungen oder blauen Flecke hatte. Ich glaube nicht. Denn im Gegensatz zu dem Typen, der es zuerst mal versucht hatte, war dieser hier ein Kerl wie ein Baum und ich hatte nicht das Gefühl, überhaupt ne Chance zu haben, da gegen anzukommen, bzw. bekam direkt das Echo, wenn ich versuchte mich zu wehren. Bei einem ganz konkreten Vorfall hab ich gedacht, ich überleb diesen Abend nicht, wenn ich auch nur noch einmal die Hand gegen ihn erhebe oder irgendwas mache. Da hab ich wirklich gedacht, er haut mich gleich mit dem Kopf gegen die Hauswand und ich bleibe dann auf der Treppe liegen. Und nein, ich kann mich auch nicht wirkllich erinnern, nach diesem Abend blaue Flecken gehabt zu haben. Aber ich weiß sehr wohl, dass es schlimm war, dass ich niemanden wünsche, sowas erleben zu müssen, und ich weiß auch, dass andere noch viel schlimmeres erleben mussten als ich es habe. Doch nur, dass ich keine nachweisbaren blauen Flecken vorlegen kann, heißt nicht, dass es nicht war.
Vielen Dank für deinen offenen und empathischen Beitrag, ich habe darauf gehofft. Eine Frau auf die man sich verlassen kann ist Gold wert, gerade in diesem Forum, das aktuell doch leider viele Selbstdarsteller beherbergt. Es freut mich, daß es dir heute besser geht und wünsche daß der Aufwärtstrend noch lange anhält.

So und ich koche jetzt noch Johannisbeergelee ein, damit Humpel was zum ablästern hat.

LG
Kalle
 
Dabei
24 Apr 2008
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#25
Und nur weil es keine Kampfspuren gibt muß das noch lang nicht erfunden sein.

Wenn du ein Messer am Hals hast, überlegst du dir ob du kämpfst oder still hälst !
Öhm... ja aber dann gibt es absolut sicher Verletzungen im Genitalbereich, wenn sie vor Angst verkrampft sich nur nicht wehrt.... also deswegen auch meine Vermutung, dass die Sachlage möglicherweise irgendwie ein ganz bischen kompliziert sein könnte, auch wenn sie deswegen ja trotzdem vergewaltigt worden sein kann, denn auch wenn sie mitten im Vorspiel stopp sagt und der Typ macht weiter ist es ja eine....
 
Dabei
22 Mai 2010
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#26
Erst einmal nochmal Danke an die Leute welche sich die Zeit nahmen hier zu posten. Besonders an dich Lilia, auf deinen Beitrag dazu habe ich tatsächlich noch gewartet. :)

Ich war gestern mit Freunden noch in ner Bar und hab mir den Frust weggetrunken. Löst zwar keine Probleme, aber es hilft irgendwie die Sache zu vergessen bzw die Sache nicht mehr so schlimm zu sehen.. wenn sie es auch ist. :(
Jedenfalls habe ich sie dann gestern noch angerufen. Sie hatte mich paar Stunden vorher über SMS drüber gebeten.
An das Gespräch kann ich mich nicht mehr detailiert erinnern. Wir redeten auch über die Vergewaltigung, auch wenn ich merkte das sie ungern darüber sprach. Was mich jedoch irgendwie überraschte, dass sie relativ fröhlich rüberkam. Sie schien sogar super drauf zu sein. Aber ich bemerkte irgendwie, dass sie "anders" war. Auch wenn sie relativ herzlich und war und viel lachte, es kam irgendwie kalt rüber.

Während dem Gespräch merkte sie dann aber, dass mich auch irgendwas bedrückte. Dafür schätze ich sie. Ich sie schließlich was das für eine Art von Vergewaltgung war. Ob sie sich während dem Akt nicht gewehrt hätte. Erst einmal war eine kurze Pause. Dann erzählte sie, dass sie es nicht wollte, aber sich da dann auch nicht mehr gewehrt hätte.
Ich hab den Eindruck das sie sich gegen das ausziehen wehrte. Fragte in dem Bereich auch noch nach, aber hakte nicht genau nach. So gefühlslos wollte ich nicht sein.

Da nahm ich die Sache noch relativ gut auf, aber jetzt wo ich wieder nüchtern bin, fühle ich mich trotzdem irgendwie betrogen. Ich fühle mich aber auch schlecht, dass ich so fühle. Sie wurde vergewaltigt und mein "ich" denkt trotzdem noch an sich.
Mehr zu fragen traute ich mich jedenfalls nicht, weil ich merkte das sie nicht gerne drüber sprach und ich ihr das ersparen wollte.


Ich merke aber wie meine Psyche versucht die Sache zu verdrängen. Am liebsten will ich das alles vergessen und das klappt auch wunderbar. Diese NAcht habe ich auch erstaunlich gut geschlafen, auch wenn ich anderes befürchtete. Aber es sind diese Zweifel die noch bleiben. Wenn wir uns sehen, weiß ich nicht ob ich ihr dieses Gefühl betrogen worden zu sein beichten soll. Was würdet ihr machen?


Noch was zu ihren Wesen, weil da nachgefragt wurde:
Sie ist ein ehrlicher und fröhlicher Mensch. Sie ist sehr offen zu den Menschen, lacht jeden an und sucht immer das Gespräch. Irgendwie könnte man auch sagen naiv. Sie fährt regelmäßig nach Taize, einem Zeltplatz für Gläubige, wenn man so will. Da wollen wir auch in paar Wochen gemeinsam hinfahren.
Sie hat früher in einer früehren Beziehung einmal einen furchtbaren Fehler gemacht und ihren Freund wirklich derbe belogen. Sie ist daran zerbrochen und hat geweint und das auch bereut. Sie war sogar beichten.

Jetzt hoffe ich mal, dass ihr mir gute Ratschläge gebt und mir vielleicht paar Steine vom Herzen nehmen könnt.



PS: @Kalle
Ich hoffe das Johannisbeergelee ist gelungen :D Oder war damit was anderes gemeint? :mrgreen:
 
Dabei
9 Okt 2008
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#27
Wenn man überhaupt was raten kann dann viel zu reden, nähert euch auch den unangenehmen Themen.

Das wird längere Zeit dauern, aber ich denke es wäre nicht gut irgendwas zurückzuhalten, sag Ihr wie du denkst,,
wie du dich fühlst, und versuch dich in Sie zu versetzen.
Ihr müßt das miteinander aufarbeiten, ganz schlecht ist es aus falscher Rücksichtnahme (den andern nicht erinnern/belasten wollen)
Dinge nicht anzusprechen.

Du mußt die Möglichkeit haben zu fragen, genauso wie Sie die Möglichkeit braucht es zu erzählen, damit es euch wieder besser geht.
Der schöne Nebeneffekt wird sein, das sich eure Beziehung durch die intensiven Gespräche vertieft, wenn Sie bist jetzt schon intensiv war
dann laß dich überraschen wieviel mehr noch drin ist :)
 
Dabei
24 Apr 2008
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#28
Wie soll das gehen? (Dir die Steine vom Herzen zu nehmen) Du weisst noch immer nichts. Und wenn sie sich beim Akt nicht gewehrt hat, aber nicht mal sagt (klar will sie nicht drüber reden, wäre aber NORMAL wenn sie überahupt dazu sagt sie habe sich nicht (mehr) gewehrt, dass sie sagen würde, "weil er ein messer hatte..." oder sowas... als Rechtfertigung vor sich selber...) wie es dazu kam und warum sie sich nicht gewehrt hat.
Und ich will ihr bestimmt nichts böses - denn wie erwähnt wäre es schon übel genug, wenn sie nur einfach sich nicht getraut hätte ausreichend deutlich "nein" zu sagen - aber wenn man Angst hat ist man verkrampft - wenn sie also nciht vorher schon sexuell erregt gewesen ist, dann MUSS sie quasi Verletungen an der Vagina von der Vergewaltigung erlitten haben, die ein Frauenarzt bestätigen kann. Daher bin ich nach wie vor der Ansicht, dass sie Dir nicht die volle Wahrheit sagt, entweder nicht weshalb es zum Sex gegen ihren Willen kam oder darüber, dass sie ja keine Verletzungen erlitten habe...

Und natürlich ist das von Dir mehr als nur egoistisch - denkst Du wirklich Du liebst SIE und willst sie nciht nur besitzen? - du solltest eigentlich Dich nicht betrogen fühlen, sondern auf den typen stinksauer sein... auch wenn es denkbar wäre, dass Du sie jetzt nicht mehr v*** magst, dass wäre vllt. noch verständlich, aber nicht weil Du Dich von IHR betrogen fühlst... andererseits sagt uns unser spontanes Bauchgefühl oft mehr über die Wahrheit als wir glauben wollen, sofern es sich nicht um Reaktionen auf "krankhafte" psychologische Probleme oder spontaner frischer Verliebtheit handelt ... (mit psychsich meine ich krankhafte Eifersucht und extreme Verlassenängste u.ä...)
 
Dabei
9 Okt 2008
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#29
Er beschreibt Sie als sehr ehrlichen Menschen, daher denke ich nicht das Sie betrogen hat, denn dann hätte Sie es ja auch
sagen können, oder verheimlichen. Zu behaupten Sie wäre vergewaltigt worden mit der Konsequenz das man Sie überredet
zur Polizei zu gehen, wäre da schon eher dämlich.

Vielleicht hat Sie ja verletzungen erlitten will aber nicht das er sich Sorgen macht, oder in einem fremden Land nicht zum Arzt gehen.

Ich finde diese Mutmaßungen immer echt übel, mit dem typischen ja aber dann muß Sie sich doch ekeln, oder die und die Verletzungen haben,
oder Sie muß sich als Opfer so oder so verhalten. Und wenn Sie sich komplett gegen die Norm verhält dann stimmt da was nicht.
 
Dabei
21 Okt 2008
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#30
Erst einmal nochmal Danke an die Leute welche sich die Zeit nahmen hier zu posten. Besonders an dich Lilia, auf deinen Beitrag dazu habe ich tatsächlich noch gewartet. :)

Ich war gestern mit Freunden noch in ner Bar und hab mir den Frust weggetrunken. Löst zwar keine Probleme, aber es hilft irgendwie die Sache zu vergessen bzw die Sache nicht mehr so schlimm zu sehen.. wenn sie es auch ist. :(
Jedenfalls habe ich sie dann gestern noch angerufen. Sie hatte mich paar Stunden vorher über SMS drüber gebeten.
An das Gespräch kann ich mich nicht mehr detailiert erinnern. Wir redeten auch über die Vergewaltigung, auch wenn ich merkte das sie ungern darüber sprach. Was mich jedoch irgendwie überraschte, dass sie relativ fröhlich rüberkam. Sie schien sogar super drauf zu sein. Aber ich bemerkte irgendwie, dass sie "anders" war. Auch wenn sie relativ herzlich und war und viel lachte, es kam irgendwie kalt rüber.

Während dem Gespräch merkte sie dann aber, dass mich auch irgendwas bedrückte. Dafür schätze ich sie. Ich sie schließlich was das für eine Art von Vergewaltgung war. Ob sie sich während dem Akt nicht gewehrt hätte. Erst einmal war eine kurze Pause. Dann erzählte sie, dass sie es nicht wollte, aber sich da dann auch nicht mehr gewehrt hätte.
Ich hab den Eindruck das sie sich gegen das ausziehen wehrte. Fragte in dem Bereich auch noch nach, aber hakte nicht genau nach. So gefühlslos wollte ich nicht sein.

Da nahm ich die Sache noch relativ gut auf, aber jetzt wo ich wieder nüchtern bin, fühle ich mich trotzdem irgendwie betrogen. Ich fühle mich aber auch schlecht, dass ich so fühle. Sie wurde vergewaltigt und mein "ich" denkt trotzdem noch an sich.
Mehr zu fragen traute ich mich jedenfalls nicht, weil ich merkte das sie nicht gerne drüber sprach und ich ihr das ersparen wollte.


Ich merke aber wie meine Psyche versucht die Sache zu verdrängen. Am liebsten will ich das alles vergessen und das klappt auch wunderbar. Diese NAcht habe ich auch erstaunlich gut geschlafen, auch wenn ich anderes befürchtete. Aber es sind diese Zweifel die noch bleiben. Wenn wir uns sehen, weiß ich nicht ob ich ihr dieses Gefühl betrogen worden zu sein beichten soll. Was würdet ihr machen?


Noch was zu ihren Wesen, weil da nachgefragt wurde:
Sie ist ein ehrlicher und fröhlicher Mensch. Sie ist sehr offen zu den Menschen, lacht jeden an und sucht immer das Gespräch. Irgendwie könnte man auch sagen naiv. Sie fährt regelmäßig nach Taize, einem Zeltplatz für Gläubige, wenn man so will. Da wollen wir auch in paar Wochen gemeinsam hinfahren.
Sie hat früher in einer früehren Beziehung einmal einen furchtbaren Fehler gemacht und ihren Freund wirklich derbe belogen. Sie ist daran zerbrochen und hat geweint und das auch bereut. Sie war sogar beichten.

Jetzt hoffe ich mal, dass ihr mir gute Ratschläge gebt und mir vielleicht paar Steine vom Herzen nehmen könnt.



PS: @Kalle
Ich hoffe das Johannisbeergelee ist gelungen :D Oder war damit was anderes gemeint? :mrgreen:
Natürlich, ich mache das ja nicht zum ersten Mal.

Also Taize und diese seltsame "Vergewaltigung", das paßt ja nun überhaupt nicht zusammen. Warum läßt sie sich von nem Typen nachts ihr Zelt aufbauen? Der wahrscheinlich angetrunken... Entweder ist sie unsäglich naiv oder sie ist von dem Vorfall so geschockt, daß sie alles runterspielt oder was war so wie es Straßenkatze angedeutet hat.

Jetzt aber das Erfreulichere: Sie liebt dich und wenn du unverbrüchlich zu ihr hältst wird das alles irgendwann bewältigte Vergangenheit sein. Welcher Mensch ist schon ohne Fehler.

LG
Kalle
 
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