Freiheitsdrang unterdrücken!?

Dabei
6 Aug 2007
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Hallo, mein erster Beitrag hier und gleich ein negativer :-(

Zu unserer Situation:

Wir sind seit 8 Jahren zusammen und hatten vorher nie eine/n andere/n Freund/in.
Vom ersten Kuss bis hin zum ersten Mal haben wir einfach alles zusammen erlebt und sind glücklich.

Nun kam es leider dazu, daß ich Anfang der Jahres 3x fremdgegangen bin und habe es ihr auch gebeichtet (2x sex, einmal Küssen). Es ist durch nichts zu entschuldigen, aber es ist nunmal geschehen und sie weißt, daß es mir unendlich leid tut.

Das irre ist, aber dass ich es zwar nicht wieder machen würde, aber REUE es getan z uhaben empfinde ich nicht, da die Erfahruge ndie ich gemacht habe einfach unglaublich waren. Ich habe das letzte halbe Jahr so intensiv gelebt, wie die letzten 4-5 zusammen. Es waren auch immre Affairen und keine ONS.

Trotzdem liebe ich meine Fruendin auf eine Art und Weise.

Wir verstehen uns einfach blind und dies nicht nur aus einer Routine heraus, die eine solche lange Partnerschaft mit sich bringt.

Wir haben beide konservative Einstellungen zum Leben an sich, allerdings nicht innerhalb der Partnerschaft. Das soll heißen wir sind nicht frivole Disko-ONS-Typen, sondern eher Menschen für eine Beziehung, was ja doch eher selten anzutreffen ist. Wir können Symphathie/Liebe und Sex nicht voneinander trennen (ja, das lässt sich mit meinen Affairen miteinander vereinbaren - leider).
So kocht sie z.B. gerne für mich und macht dies absolut freiwillig. Ich meinerseits wollte auch nie einer Frau haben, die dies NICHT gerne macht.
Es soll keine Beleidigung gegenüber emanzipierten Frauen sein, aber es gibt eben Menschen mit unterschiedlichen Einstellungen und eben auch Frauen, die GERNE von sich aus kochen und andere Verwöhnen. Dies bedeutet ja nicht, daß man es nicht auf andere Arten auch zurückgeben kann. In letzter Zeit, insbesondere nach der Beichte, habe ich auch angefangen ihr unter den Arm zu greifen, selbst wenn sie darauf bestanden hat es alleine machen zu wollen.

Innerhalb der Beziehung sind wir jedoch sehr locker, wie auch sonst im Leben allgemein. Ich weiß es widerspricht sich, aber wir sind eigentlich genau das Gegenteil einer erzkatholischen, konservativen Beziehung, auch was den Sex betrifft.


Nun ist es bei uns wie in jeder Beziehung, die in die Jahre kommt. Es krieselt! Bei uns bedeutet das weniger Streitereien, als viel mehr einfach Ungewisstheit.

Ist es nun der Partner, den ich liebe, oder ist es nur ein guter Kumpel, mit dem ich mich blind verstehe?
Die Liebe verändert sich nunmal im Laufe der Jahre. Vielleicht ist sowas ganz normal.
Für meine Person kann ich leider nur sagen, daß ich einen Freiheitsdrang verspüre, der kaum mehr auszuhalten ist.

Ich möchte nicht in der Gegend herumpoppen, der Typ bin ich nicht. Jedoch verspüre ich den Drang danach mich anderseitig auszuleben. Verbingen wir zusammen unsere Zeit möchte ich am liebsten wieder weg, bin unruhig, möchte etwas erleben. Es hat aber nichts mit einer Antipathie ihr gegenüber zu tun.

Wir haben schon viele klärende Gespräche gehabt. Wir reden innerhalb der Beziehung einfach über ALLES. Wir sind der ganz festen Meinung nie wieder einen Partner wie den anderen zu finden. Nicht nur wir sind dieser Meinung, sondern einfach JEDER der uns kennt. Jeder sagt es gäbe wohl nie wieder so eine Konstellation wie uns, weil wir uns einfach in unseren Einstellungen dermaßen ähnlich sind. Diese Einstellungen und Denkweisen zu ALLEM sind einfach in gewisser Weise quer und passen nicht wirklich in unser heutiges Gesellschaftsbild.

Wir waren Kinder als wir uns kennenlernten und sind zusammen groß geworden. Wir verstehen und einfach blind und sind wirklich Seelenpartner, nur dieses Wort beschreibt es am treffendsten.
Wir lieben uns abgöttisch und können uns keine Zukunft mit einem anderen Menschen vorstellen.
Wir haben auch schon oft darüber nachgedacht uns zu Trennen, jedoch ohne konkreten GRUND. Wir sind einfach nur unzufrieden, obwohl wir uns lieben!?
Wie geht das? Klar nach der Geschichte mit dem Fremdgehen ist ohnehin ein Mißtrauen ihrerseits vorhanden, aber sie lässt es nicht wirklich raushängen und macht Anspielungen. Es kommt nur ganz ganz selten vor, aber im Grunde hat sie mir dieses EINE Mal verziehen, auch wenn es ihr unendlich schwer fällt.

Sie sagte auch dies sei nur möglich, weil sie mich so liebe und sich keine Zukunft ohne mich vorstellen kann.

Sie ist die frau mit der ich auch HEUTE das Gefühl habe alt werden zu wollen und ich bin für sie der Gegenpart.
Und trotzdem fühlen wir uns unwohl. Wie geht das??

Was meint ihr zu dieser Situation?
Mein Freiheitsdrang ist aber unendlich groß, auch wenn ich gar nicht weiß was ich mit meiner Freiheit anfangen soll. Frauen kennenlernen?
Vielleicht ist es noch erwähnenswert, daß wir beide Ausstrahlung haben, charismatisch sind und jeweils oft von anderen Männern/Frauen angesprochen werden. Im weitesten Sinne tageslichttauglich.

D.h. wenn wir wollten hätten wir keine großen Probleme jemanden kennenzulernen.

Mir persönlich fehlt einfach etwas und ich weiß nicht was. ONS sind einfach nicht mein Ding, wenn überhaupt Affairen, in denen ich Frauen erobern könnte...wobei sich das so leicht sagt. Ich weiß ja gar nicht ob mir das wirklich liegt.

Nur fällt es mir schwer mich für so eine Laufbahn zu entscheiden und dabei die "Homebase" zu verlassen, was dazu ja dringen notwendig ist.

Eine bescheuerte Situation! Vielleicht ist man gerade im Begriff die Liebe seines Lebens für ein bischen Freiheit aufzugeben. Man würde es sich nie verzeihen können. Doch der Drang ist da und wächst von Woche zu Woche ohne konkrete Formen anzunehmen...


Das irre ist nun, dass wir uns in letzter Zeit wieder prima vertehen und auch viel miteinander lachen.

So stehe ich jetzt eigentlich nur in einem Konflikt mit mir selbst. Am Anfang machte ich mir noch enorme Selbstvorwürfe wie eiskalt ich doch sei und alles (das Fremdgehen) nur zur Selbstbestätigung brauche, weniger des Sexes wegen, der mit meiner Freundin einfach super ist. Das einzige was mich sexuell an mir stört ist die tatsache, dass sie keine Laute von sich gibt und auch gesagt hat sie brauche es nicht unbedingt. WENN es dann aber dazu kommt macht es ihr wirklich Spass.

Zwischen dem Sex und der mit meiner Freundin sind jetzt nicht wirklich WELTEN, aber irgendwie macht es mit der/den Affairen mehr Spass. Ist ja klar - alles neue ist meist erstmal besser.
Wenn man dann noch mitbekommt wie die Affaire "abgeht" - das ist eben ungewohnt für mich, daher empfinde ich den Sex subjektiv als viel besser.

Aber solche Selbstbestätigung durchs femdgehen scheint wohl eher nichts Ungewöhnliches zu sein.

Habt ihr eine ähnliche Situation gehabt?

So blöd es klingt, aber ich sehe einfach keinen Grund darin mich zu trennen, da es MIR einfach keinen Vorteil bringen würde. Wäre ich Single würd eich schnell merken was ich vermisse.

Mich wegen IHR zu trennen, da sie was besseres verdient hat, ist auch nicht wirklich sinnvoll, da sie mir vollkommen vergeben hat und auch viel in die "neue" Beziehung investiert.

Ich kann eben nicht alles haben. Von meinem Wesen wäre ich jemand, der sich hinterher fragt, ob es das alles wert gewesen sei (konkret: sich zu trennen). Die Antwort kann ich mir jetzt schon geben....NEIN.

Denn das Kribbeln, das ich jetzt bei den Affairen so wahnsinnig fand, wird schnell zur Routine.

Vielleicht noch ein paar angaben zu mir um die Sutuation besser beurteilen zu können:

Z.Z. habe ich eine Art Midlife Crisis.
komme aus gut situiertem Hause, das mich aber (finanziell) nicht unterstützt, aber eine gewisse Grundsicherheit in allen Lebenslagen gibt), fahre Porsche und verdiene gut, trotz Studium, kann den jetzigen Job aber nicht später weiterführen.
Habe das falsche studiert und kein mehr Elan und Lust es zu Ende zu bringen.
Jeder erwartet von mir die große Karriere, die ich nur noch schlecht erreichen kann.

Also habe ich das Gefühl bevor alles losgeht und meine ganze Fassade, wenn man es so nennen möchte, bröckelt, einfach nochmal alles auszunutzen. Ich habe zwar nie über meine Verhältnisse gelebt, aber mir meine Ziele selbst zu hoch gesteckt.
 
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