Wunsch nach Trennung, aber starke Schuldgefühle

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#1
Hallo,

zum ersten Mal schreibe ich hier, da ich mich seit Jahren quäle und nun endlich Mut zum Handeln gefunden habe, aber von schrecklichen Schuldgefühlen geplagt werde.

Zunächst möchte ich mich ersteimal für die lange Story entschuldigen, die ich aber erzählen muss, damit mir geholfen werden kann.

Vor 17 Jahren, haben mein Mann und ich uns kennengelernt. Unser Kennenlernen war aber nicht spontan, sondern arrangiert. Ich muss dazu sagen, dass wir beide aus einem anderen Kulturkreis stammen, in dem dieses Vorgehen gange und gebe ist, und in den meisten Fällen auch funktioniert.

Da ich jedoch hier geboren und aufgewachsen bin, hegte ich doch andere Vorstellungen von Liebe, Kennenlernen und Eheschließung.
Meine Eltern, die mich zwar relativ streng, aber dennoch immer mit viel Liebe erzogen haben, haben nie versucht mich zum Heiraten zu zwingen. Im Gegenteil, sie stellten mir die Wahl frei, aber ich spürte, dass es sie glücklich machen würde, als mein Mann um meine Hand anhielt.

Natürlich äußerte ich meine Bedenken, aber ich wollte einen guten Willen zeigen und traf mich das 1. Mal mit dem jungen Mann, der mich nicht einmal vom Sehen kannte, sondern nur von einem Freund den Tip bekommen hatte. Ihm wurde erzählt, dass ich gut erzogen und sehr anständig war.

Da ich keinerlei Erfahrung auf diesem Gebiet hatte, ging ich schon mit einem mulmigem und peinlichem Gefühl zu dem Treffen in einem Cafe.
Ich traf auf einen sehr freundlichen, aber auch sehr schüchternen jungen Mann, und da ich auch nicht gerade die gesprächigste war, empfand ich die ganze Situation als sehr peinlich. Es kam einfach kein richtiges Gespräch zustande, da ich total blockiert war, und er viel zu anständig war.
Als wir uns verabschiedeten, fragte er, ob er bei uns anrufen dürfe, was für ihn eine indirekte Frage war in Bezug auf meien Einwilligung, die ich jedoch nicht richtig verstand.

Auf der Heimfahrt war für mich klar, dass ich mich kein bißchen vergukt hatte, ich hatte nur neutrale Gefühle für ihn und konnte auch von nichts anderem zuhause berichten.

Er hingegen war Feuer und Flamme und rief von da an ständig bei uns an, und baute eine freundschaftliche Beziehung zu meiner Familie auf, obwohl ich bis dahin weder zugestimmt noch abgelehnt hatte.

Allerdings verwehrte ihm mein Vater weitere Treffen mit mir vor der Verlobung, und ich hatte auch nicht das Bedürfnis, da ich wie gesagt neutrale Gefühle hatte.

Unsere Familien freundeten sich an und verhandelten über das weitere Vorgehen, bis dann der Verlobungstermin fetgelegt wurde. In dem Moment erst wurde mir bewusst, dass ich was sagen musste, und so sprach ich mit meiner Mutter. Ich äußerte meine Bedenken, dass ich nicht verliebt sei und irgendwie alles an mir vorbeigehe, obwohl ich ihn nett fand. Sie überzeugte mich, dass sich das alles entwickeln würde und so ließ ich es geschehen. Ich dachte mir, dass es vielleicht ein bißchen Abwechslung in mein monotones Leben bringen würde, und vielleicht würde der Funke doch noch überspringen, wenn ich ihn noch ein paar mal treffen würde.

Nach der verlobung fingen wir an uns zu treffen und ich bekam meinen ersten Kuss, der mich neugierig auf mehr machte.
Aber ich konnte nach wie vor keine Gemeinsamkeiten finden. Wir waren in zwei verschiedenen Ländern aufgewachsen, und hatten nicht denselben Humor oder irgend etwas, das für einen Spaßfaktor hätte sorgen können.
Aber er tat mir immer sehr leid, und ich hatte das Gefühl, dass es ihm gut tat sich mit mir zu treffen und zu erzählen. Dabei erzählte er mir sehr viel von sich seinem Leben und seiner Einsamkeit als Student in einem fremden Land.
Um es kurz zu fassen, ich hatte keinen Spaß mit ihm, aber ich mochte ihn als Mensch, da er sehr zuvorkommend war und ich ihn einfach nicht enttäuschen wollte.

Ich merkte immer mehr, dass ich mich einer zwickmühle befand, aber als ich ihm gegenüber meine Zweifel ansprach, wurde er sehr traurig und emotional, wobei er sogar Selbstmord erwähnte, so dass ich den Mut verlor und mich verpflichtet fühlte es weiter laufen zu lassen.Dabei redete ich mir ein, dass ich es mit einem mann nicht besser treffen konnte, da er immer sehr um mich bemüht war. Aber ich war mir bewusst, dass der Funke bei mir nicht übergesrungen war.
Wenn er mich dann mal anrief und ein Treffen ausmachen wollte, hatte ich oft keine Lust und schob einen Grund für mein Verhindern vor.
Letztendlich leif es so weiter bis zu unserer hochzeit, bei der ich feststellte, dass ich mich in keinster Weise mit ihm seinem Leben und seiner Familie identifizierte.
Aber getan habe ich nichts, obwohl ich ihm immer wieder versuchte klar zu machen, dass wir nicht harmonierten.

Mutlos und aus Pflichtgefühl blieb ich, obwohl ich nicht glücklich war. Ich streitete mich sehr viel mit ihm und auch mit meiner Familie, der ich bei jedem Ehestreit Vorwürfe machte. Diese wiederum dachten er wäre nicht gut zu mir und mischten sich ein, so dass auch sein gutes Verhältnis zu meiner Familie geschädigt wurde.
Er war immer sehr enttäuscht und spürte mein Desinteresse an ihm, wodurch er immer öfter Wutanfälle bekam. Er wollte nie verstehen, dass ich ihn nicht liebte und sah die Verantwortung in der beeinflussung durch meine Familie, so dass er immer öfter versuchte einen Keil zwischen uns zu schieben.
Nach sechs Jahren wurde ich geplant schwanger, da ich dachte, dass dies meine Gefühle für ihn auslösen könnte. Ich versuchte ihn zu lieben und wir verlebten eine etwas harmonischere Phase, bis zur geburt unseren zweiten Kindes. Ich gab mein Studium bewusst auf und konzentrierte mich auf die Kinder. Mein Ziel war es nun eine glückliche Familie zu haben und deswegen dachte ich nicht mehr über unserer Ehe nach. Dabei war es mir wichtig, dass er beuflich Fuß fasste und dadurch sein Selbstbewusstsein stärkte.

Inzwischen haben wir drei Kinder und das Glücksgefühl hat sich von meiner Seite nie eingestellt, obwohl er mir ermöglicht hat wieder zu studieren und mir im Haushalt und mit den Kindern viel geholfen hat.
Nachdem er arbeitslos wurde, hat er mir noch mehr den Rücken gestärkt und mich auch bei meinem Studium unterstützt, wodurch ich immer stärkere Schuldgefühle ihm gegenüber entwickelt habe.
Die absolute Krise erreichte ich letztes Jahr, als ich mich unverhofft und insgeheim in einen Kommilitonen verliebte. Obwohl nichts passiert ist knisterte es gewaltig zwischen, aber da wir beide gebunden sind haben wir uns voreinander distanziert.

Durch dieses Erlebnis verstand ich, dass ich nie glücklich werden konnte und mein mann auch nicht.
Durch meine Lieblosigkeit hatte ich ihn total frustriert, so dass er sich immer mehr von mir und den Kindern zurückzog. So kam er auch beruflich nicht weiter und enwickelte Komplexe. Er machte mir immer mehr Vorwürfe und wir wurden immer unaufmerkasmer mit den Kindern.

Streitereien standen an der Tagesordnung und ich musste ständig an meinen Kommilitonen denken, bis ich schließlich meine Kinder als Belastung betrachtete.

Inzwischen haben wir aber offen miteinander reden können, wobei viele Tränen geflossen sind aber auch Vorwürfe gemacht wurden. Zum ersten Mal habe ich zugegeben, dass ich ihn nie so geliebt habe wie er mich, was mir sehr schwer gefallen ist. Und zum ersten Mal haben wir beide den Mut gefasst, eine Trennung zu erwägen.

Obwohl ich weiß, dass dies der beste und ehrlichste Weg ist, plagen mich unendliche Schuldgefühle. Ich mag ihn nicht traurig sehen, und es tut mir endlos weh, v.a. weil er immer versucht hat meine Liebe zu gewinnen. Aber ich bin mir gewiss, dass wir beide nie glücklich miteinander werden können und durch unseren Frust nur noch mehr Schaden anrichten würden.
Ihm fällt der Abschied sehr schwer, und ich glaube er hat immer noch Hoffnung. Er beteuert mir immer wieder, dass er sich keine andere Frau an seiner Seite vorstellen kann und wechselt zwischen Wut, Trauer und vernunft.
Ich versuche ruhig zu bleiben und sage ihm immer wieder, wie schwer mir dieser Schritt fällt, aber dass ich keine bessere Lösung sehe.
Die Kinder habe ich inzwischen behutsam informiert, und ich hatte das Gefühl, dass sie damit umgehen können.

Aber wie gehe ich mit meinen Schuldgefühlen um, die er auch noch durch Vorwürfe schürt?
Ich habe Angst schwach zu werden, nur um ihm einen Gefallen zu tun, der aber eigentlich gar keiner ist.

Ich entschuldige mich für den langen Text und hoffe auf Tips, Erfahrungsberichte und Bestätigung, dass ich so richtig handle.
Ich habe einfach zu lange alles laufen lassen und dabei mein Bedürfnis nach Liebe unterdrückt, und das meines Mannes ignoriert.

Auch wenn er mich liebt da Mein Mann ist mittlerweile total frustriert und hat kein Interesse mehr an den Kindern
 
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Dabei
9 Okt 2008
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#2
Ich sehe das so das du das Opfer emotionaler Erpressung bist. Er wusste du fühlst dich schuldig und hat das geschickt genutzt, und ganz gezielt eingesetzt, um dich immer wieder auf Linie zu bringen.

Er ist ja nicht dumm, und gelernt hat er dieses Verhalten zu Hause bei seinen Eltern, er hat als Kind schon herausgefunden, das er auf diese Art seinen Willen bekommt.

Du bist das erste Mal darauf reingefallen, als er mit Selbstmord drohte.....ich denke er ist zu intelligent um sich zu töten. Aber er bekam seinen Willen.

Und du hast von zu Hause ein schlechtes Gewissen mitbekommen. Perfekt !

Aber keine Angst, es gibt Möglichkeiten sich gegen einen emotionalen Erpresser zu wehren.......

Indem man ihm den Boden entzieht, schlechtes Gewissen weg, er ist ein erwachsener Mann der alleine zurecht kommt.........und er wusste worauf er sich bei einer arrangierten Ehe einlässt.
Geh auf seine Versuche dir ein schlechtes Gewissen zu machen nicht ein, ignorier es als hätt er nix gesagt.
Und Google mal nach, es gibt sicher noch mehr Strategien.

Viel Glück
 
U

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Gast
#3
also du, flyingapi, vielleicht hat die userin aus dem anderen threat mehr recht mit deinen vorschnellen, heftigen aüsserungen, als ich dachte!!

so und nun zu dir liebes,
ich hab bemerkt, wie wichtig es dir war, die ganze geschichte zu erzählen und ich denke, dass ist deswegen, weil du dachtest du könntest hier vorwürfe bekommen, warum du es erst eingegangen bist. das war halt echt nicht so klug, aber passiert ist passiert. nun musst du unbedingt an die zukunft denken und eigentlich liegt diese schon recht geplant vor dir. alle haben zugestimmt, selbst die kinder. vielleicht sollte dich das am meisten überraschen und dir zeigen wie wenig liebe in der beziehung war.

es gibt viele gründe nach einer so langen zeit zweifel für eine scheidung zu haben, doch seltsamerweise sind es bei dir nur die schuldgefühle.
falls das wirklich das einzige ist, solltest du dich fragen, was denn die alternative wäre.

du kannst mit ihm zusammen bleiben. jetzt lassen wir mal deine gefühle weg (wir wollen nur an deiner schuld überlegen). wenn dem so wäre würdest du diesem mann ein leben mit einer frau geben, die ihn nicht liebt. aber da draussen, da wird es diese frau geben, die alles was du gutes an ihm beschrieben hast, herzlich gerne entgegen nehmen und ihm das auch wieder zurück geben mag. hat er das nicht auch verdient? du blockierst diese stelle aber.

alles gute, seh es mal von dieser seite und freu dich über dein neues, freies leben.
 
Dabei
9 Okt 2008
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#4
@ Gast:

Und was ist mit deinen Äusserungen ?

Lass doch lieber, denjenigen der ne Meinung hören wollte, entscheiden welche für Ihn passt.

Sonst bringst du dich ebenfalls in die Gefahr die Weissheit für dich gepachtet zu haben.
 
Dabei
16 Nov 2008
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#5
hallo,
schuldgefühle gehören dazu.
deine geschichte ist wirklich tragisch und ich kann verstehen, dass du da in etwas hineingeraten bist, was du nie wolltest.
aber: es ist immer noch dein leben, das du jetzt leben kannst.
die schuldgefühle werden wieder verschwinden. du musst das jetzt aushalten. ich dachte bei meiner trennung auch, mir bricht es das herz, als mein ex-freund jeden abend geweint hat und ich ihn so todtraurig gesehen habe. da habe ich natürlich auch gezweifelt.
aber denke immer daran, dass es einen guten grund für deine entscheidung gibt und daran solltest du festhalten.
überleg dir auch, dass auch dein mann eine frau verdient hat, die ihn aufrichtig liebt! das macht die schuldgefühle wieder kleiner.
aber diese gefühle gehören dazu. auch tränen. das haben millionen von menschen schon durchlebt, das schaffst du auch!
 
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#6
Ich danke Euch für Eure Antworten und den Zuspruch.

Mir scheint es im Moment auch der beste Weg, weil es ein Befreiungsschlag für uns alle wäre:

Er wäre frei und hätte die Möglichkeit eine Frau zu finden, die ihm genau das gibt, was ihm bei mir fehlte.
Ich wäre frei von den Schuldgefühlen, und die Kinder hätten die Möglichkeit in Frieden aufzuwachsen.

Und obwohl ich es ihm ständig sage, hegt er noch Hoffnung, dass es sich einrenken könnte und versucht mein Mitleid auszulösen. Er wechselt zwischen Wut und Trauer, wobei ich er auch schon vor den Kindern geweint hat.

Bei meinem Versuch Anfang des Jahres die Trennung anzusprechen, hat er mich bei den Kids schlecht gemacht: Er sagte ihnen, dass ich ihn nicht mag und einen anderen Mannn möchte, was für Kinder natürlich eine gruselige Vorstellung ist.

Meine Mutter sieht es auch so, dass er mich emotional erpresst und mir versucht ein schlechtes Gewissen einzureden. Sie ist sehr traurig und bereut mich jemals zu dieser Ehe überredet zu haben.

Auffällig ist, dass er ständig nur meine Fehler sieht, mir meine Lieblosigkeit vorwirft, aber niemals eingesteht selbst Fehler gemacht zu haben, die dürfen auch nicht zur Rede kommen.
Immer hat er versucht mich auf meine Familie wütend zu machen, sie hätten mich zu streng erzogen, so dass ich zu anständig sei für Intimitäten mit einem Mann, also sexuell gestört sei.

Ausserdem versucht er mir Angst vor der Zukunft zu machen, vor dem Alleinsein, und dass kein Mann sich mit einer Alleinerziehenden Frau einlassen würde, was im Moment für mich gar nicht zur Debatte steht.

Ich habe ihn zwar nicht aus Liebe geheiratet, sondern mehr aus Mitleid, weil er immer mit einer Taruermiene rumlief, und das macht er auch jetzt noch, aber ich habe alles versucht.
Doch seine rechthaberische Art, seine Ungeduld und seine mangelnde Lebensfreude haben alles kaputt gemacht, was sich hätte entwickeln können. Mich nervt auch seine zurückgezogene und angespannte Art.

Durch seine Arbeitslosigkeit ist alles schlimmer geworden, und er hält mir vor, dass ich ihm gerade jetzt den Rücken stärken müsste. Aber das habe ich vier Jahre lang getan, ohne Erfolg. Wenn ich nur das Thema anschnitt und ihm den Vorschlag machte sich auch für fachfremde und unterqualifizierte Tätigkeiten zu bewerben, war die Hölle los.
Ich sollte mich nicht einmischen und sollte froh sein, da er der Babysitter sei, während ich studierte. Damit ich die Klappe hielt, hat er mir sogar morgens Brote geschmiert und mich zur Bahn gefahren. Zusätzlich hat er mir meine Eltern schlecht geredet, die sich ja nicht um die Enkelkinder kümmern.
Ich dachte, dass ein Job sein Selbstbewusstsein stärkt und mich stolz auf ihn machen würde, aber das hat er nicht hören wollen.

Wenn ich also alles Revue passieren lasse, sehe ich auch genau wie einige von Euch erkannt haben, dass er mich nur unselbständig machen wollte, um mich emotional zu erpressen.
Ich war immer zu naiv, und das hat er geschickt ausgenutzt.

Leider habe ich so viele Jahre verloren und mir die Möglichkeit genommen die wahre Liebe kennenzulernen. Deswegen ist es mein oberstes Ziel meinen Kinder Selbstbewusstsein und einen gesunden Egoismus anzuerziehen.
Hätte ich mal an mich gedacht, dann hätte ich ihn gar nicht erst geheiratet, denn er hat mir keine Freude gebracht, sondern immer nur Ärger.

Ich hoffe nur, dass ich nicht wieder rückfällig werde. Doch das Schreiben hier ist so befreiend, und ich entschuldige mich wenn ich Euch so zutexte. Aber im Moment läuft mein ganzes Leben wie ein Film in meinem Kopf ab, vielleicht um die Schuldgefühle zu bekämpen.

Ich erhoffe mir durch Eure Antworten tips, um mich vor Schuldgefühlen zu schützen.

Danke

Inzwischen sucht er eine Wohnung, und ich hoffe, dass er dabei vorankommt.
 
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#7
Deine Geschichte macht mich wirklich traurig... Traurig, weil es klar ist, dass solche "geplanten" Ehen nicht gut gehen können. Du hast deinen Eltern und deinem Mann den Gefallen getan, obwohl du wusstest dass keine Gefühle da sind...Wenn man für einen Menschen gar nichts empfindet, hat es meiner Meinung nach wenig Sinn ihn zu heiraten und Kinder mit ihm zu bekommen, in der Hoffnung vielleicht empfinde ich ja bald Liebe für ihn... Ich finde "die Schuldige" bist nicht du, sondern die Menschen die sowas in die Wege leiten... Eure Eltern wissen nicht was Sie euch damit antun...Ich rede aus eigener Erfahrung, mein Freund sollte sich von mir trennen weil ich eine andere Nationalität habe und es sowas bei seiner Religion nicht gäbe eine Deutsche zu heiraten, das wäre das schlimmste was er machen kann usw...Und was ist, eine Beziehung ist nach fast 4 Jahren beendet, weil es sowas nicht gibt, die Frau zu heiraten, die man liebt ?? Ich finde es sehr schlimm was die Eltern von Ihren Kindern verlangen und mit welchen Mitteln sie Ihre Kinder unter Druck setzen!!
 
Dabei
5 Nov 2007
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#8
Nein, du textest uns nicht zu, das ist ein wichtiges Thema. Und ich möchte dich auch ermuntern, konsequent in dem fortzufahren, was du jetzt vor hast.

Als du jung warst, hast du diesen Fehler gemacht. Aber das darfst du dir jetzt nicht vorhalten. Aus deiner damaligen Lebenssituation wird verständlich, dass du so gehandelt hast. Auch deine Mutter hat damals in gutem Glauben gehandelt, auch wenn es ein Fehler war und sie es heute anders sieht.

Ich habe für deinen Mann bis zu einem gewissen Grad Verständnis, vor allem, wenn man es aus seiner Prägung und Lebensituation heraus sieht.

Aber was er macht, ist moralische Erpressung und das ist durch nichts zu rechtfertigen, sogar die Kinder als Waffe gegen dich benutzt. Das ist seine Schwäche für die du nicht verantwortlich bist. Wenn du dir das klar machst, wirst du besser mit deinen Schuldgefühlen zurecht kommen.

Mach dir auch noch einmal bewußt, dass Mitleid nie eine Basis für eine Beziehung sein kann. Egal, welche Umstände sonst noch vorliegen.

So wie du schreibst bin ich sicher, dass du schnell die Erfahrung machst ( wie viele Frauen in deiner Situation), dass du mit dem Alleinleben gut zurecht kommst, dass du dich weiterentwickeln wirst.

Und vor allem: Dass es auch für deine Kinder besser ist. Meine besten wünsche begleiten dich.
 
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#9
Ich danke Dir Nic99 für Deine tröstenden Worte.

Ich habe auch eingesehen, dass Mitleid für einen Menschen zwar edel ist, aber die Trost spendende Person nicht glücklich machen kann. Und nur aus Mitleid alleine, kann keine Liebe wachsen. Dafür muss der Mensch einem auch Freude und Spaß ins Leben bringen, was mein Mann nie getan hat.
Ich bin mittlerweile zuversichtlich, dass es nur besser werden kann und versuche mich nicht mehr schuldig zu fühlen, sowohl für die Eheschließung, als auch für den angestrebten Schritt der Trennung, auch wenn er es nach wie vor versucht.
Aber die Bestätigung, die ich in diesem Forum bekommen habe, mindert nach und nach meinen Hang zur Entwicklung von Schuldgefühlen.

Angst macht mir nur noch, es alleine nicht zu schaffen mit drei Kindern und der großen Verantwortung.
 
Dabei
5 Nov 2007
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#10
Auch wenn ihr euch trennt bleibt er als Vater für seine Kinder mitverantwortlich. Aber selbst wenn er dann nicht das tun sollte , ewas seine Pflicht ist, kannst du es schaffen. Das haben schon viele Mütter in vergleichbaren Situationen geschafft.

Wie würde es dein soziales Umfeld aufnehmen, vor allem deine Eltern? Könntest du mit Unterstützung rechnen oder eher mit Ablehnung?

Und wie alt sind deine Kinder? Wie ist ihr Verhältnis zu dir und zum Vater? Je älter sie sind, um so besser könnten sie eine Trennung verkraften.
 
Dabei
29 Okt 2008
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#11
Hallo Gast

Angst macht mir nur noch, es alleine nicht zu schaffen mit drei Kindern und der großen Verantwortung.
Ich kann Dir gut nachvollziehen, denn bei mir war b.z.w. ist es zwischendurch immer noch so.

Ich habe mich im August räumlich getrennt von meinem Mann, mit drei Kindern. Meine kleinste wird bald drei und mein großer hat ADHS, ich habe drei nicht ganz einfache Kinder ( frag mal Filiz ;) ).
Irgendwann wurde mir bewusst, das ich diejenige bin die alles zusammen hält und mein Mann eigentlich eher wie das vierte Kind war.
Von deiner Art und Weise wie du schreibst, bin ich mir sicher, das du es schaffst. Es ist nicht immer ganz einfach und manchmal bin ich echt am Rande, aber wenn dann meine Kinder kommen, mich umarmen und mich küssen und lachen, dann weiss ich das ich muss und es klappt.

Ich habe mich entschieden eine Mutter Kind Kur zu machen. Vielleicht solltest du sowas auch mal ins Auge fassen um voller Power einen Neuanfang zu starten.

Mein Mann will keine Scheidung, er wird sie nie aussprechen und auch nie vor dem Gesetz und er versucht mir zu drohen, wenn ich jemals einen anderen habe, das er mir die Kinder weg nimmt und zum Mörder wird. Dabei ist er derjenige der sich sehr schnell getröstet hat.
Dadurch das ich sowieso nicht an was neues denke ist es mir egal und genieße erstmal meine erste und eigene Wohnung und alles was damit zusammen hängt.
Und wenn ich überlege das vielleicht kein Mann eine alleinerziehnde von dreien nehmen wird, dann denk ich mir " OK, in ca 17 Jahren zieht die kleinste aus, dann bin ich 50, ok egal auch mit 50 kann man sich neu verlieben und glücklich werden und auch alles andere machen was vorher eventuell nicht ging "

Ich denke du bist auf einem gutem Weg!

LG Jennylee
 
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#12
Danke für Eure Beiträge, die mir wirklich Mut machen.

Meine Kinder sind 9,7 und 4 Jahre alt. Natürlich lieben sie uns beide, obwohl sie doch lieber Zeit mit mir verbringen. Auch er liebt sie über alles, aber er hat sie immer zu sehr verwöhnt,
und durch seine teilweise kindische Art hat er mittlerweile den Respekt der Kinder eingebüßt.
Er ist auch nicht in der Lage sich bei Konflikten mit mir zurückzunehmen und trägt den Streit vor den Kindern aus.

Anfangs hat er mir gedroht, sich bei einer Trennung nicht mehr um die Kinder zu kümmern, und den Kontakt zu ihnen abzubrechen. Dadurch wurde ich wieder unsicher, und mich plagten Schuldgefühle den Kindern gegenüber. Aber mittlerwile beruhigt er sich und sagt sowas nicht mehr. Aber es kann ja wieder umschlagen, denn so wie ich es sehe hegt er immer noch Hoffnung.
Gestern war weider so eine Situation, da eröffnete er mir, dass sich die Wohnungssuche doch etwas schwierig gestaltet. Auf meine Bitte es dennoch durchzuziehen, reagierte er sehr gereizt. Er warf mir vor ihn rauszuekeln.
Ich meine wir haben doch beide gelitten, und er hat immer gespürt, dass ich ihn nicht liebe.
Warum kann er das nicht einfach akzeptieren und in der Tennung eine Chance sehen?

Er wirft mir vor, ihn 16 Jahre belogen zu haben. Aber ich habe meine Bedenken von Anfang an geäußert, und er hat nie die Konsequenzen gezogen. Ich habe nie verleugnet, dass unsere Ehe für mich eine Vernunftsehe war.

Ich denke, dass meine Eltern mich unterstützen werden, weil auch sie müde geworden sind und das Wohl der Kinder für sie im Vordergrund steht.
 
Dabei
5 Nov 2007
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82
#13
Kindererziehung ist eine große Aufgabe, die oft nich genügend gewürdigt wird, auch im Vergleich zu Berufstätigkeit.

Und so wie du es schilderst, ist es ja auch jetzt schon so, dass der größere Teil der Erziehung auf dir lastet. Er eher so in Richtung viertes Kind.

Ein zusätzlicher Beleg, dass du es auch alleine, mit Unterstützung Anderer schaffen kannst.
 
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