Trennung nach einem Jahr - der "Funken" fehlt... Bin ratlos

U

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Gast
#1
Hallo ihr,

da ich echt momentan ratlos bin und mich irgendwie wie im falschen Film fühle, möchte ich mal euren Rat dazu hören:

Vor kurzem hat sich mein Freund von mir getrennt. Er wollte die Trennung, wir haben uns aber rotzdem in beiderseitigem Einverständnis getrennt... Wir waren 13 Monate zusammen. Davor kannten wir uns ca. 3 Monate, die Anfangszeit verlief aber nicht so toll, ich habe ihn sehr zappeln lassen, mich tlw. echt blöd ihm gegenüber benommen, er hat "gejagt" und wollte mich, ich habe mich öfter nicht gemeldet, Treffen abgesagt, habe komisch auf Hinweise reagiert, ewig zurückgehalten. Ja ich war halt vorsichtig, da ich vor ihm einige blöde Erfahrungen gemacht hatte. Habe mich schon sehr zurückgehalten, auch bis es überhaupt zum ersten Treffen kam, geschweige denn zum ersten Kuss (wobei ich trotzdem der Meinung bin dass das Sache des Mannes ist).

Wir sind oder ticken echt erschreckend gleich, das haben wir immer festgestellt, das haben wir beide so noch nie erlebt. Vom Temperament sind wir aber unterschiedlich, er der laute (Löwe), offensive, ich die die sich um alles einen Kopf macht (zu sehr, ich weiss, das steht mir sehr oft im Weg leider). Er hat mich quasi „auf Händen getragen", mich geherzt und umarmt egal wo wir waren, geküsst, Luftküsse zugeworfen, etc. das war ich seither so nicht gewohnt (daher kann ich es wohl auch nicht selbst). Für mich echt viel gemacht, sei es Hausarbeit abgenommen (was ich dann etwas ausgenutzt habe, war doof von mir!), mir geholfen auch wenn ich Besuch hatte, gekocht, alles. Ich habe es wirklich genossen, mich richtig wohl gefühlt, es war alles super. Ich dachte bei ihm auch, nach aussen hin waren wir ein tolles Paar und jeder dachte das wird was für die Zukunft.
Er sagte mir immer sehr oft dass er mich lieb hat. Ich habe es dann auch irgendwann angefangen zu sagen, obwohl ich das so seither auch nicht kannte. Aber es fühlt sich einfach gut an!

Wir haben uns über ein Kletterpartner-Forum kennengelernt, wir waren aber erst ca. 2 Monate, nachdem wir ein Paar waren, zusammen klettern. Er wollte zwar davor schon immer, da ich aber eine längere Pause hatte wollte ich erstmal "üben", um mich nicht vor ihm zu blamieren, und habe ihn immer vertröstet :) Wir sind beide vor unserer gemeinsamen Zeit schon geklettert. Ich hatte durch meine längere Pause wieder eben einen Rückfall und bin sowieso ein bisschen ein "Schisser", weshalb das dann etwas schleppend anlief. Er kletterte besser als ich, hat aber echt Geduld aufgebracht und mir immer geholfen, mit mir geübt, etc. Das passte eigentlich nicht zu ihm, weil er von Grund auf nicht der geduldigste Mensch ist. Irgendwann hatte er aber immer weniger Geduld, vlt. hab ich mich auch oft blöd angestellt das mag schon sein, und das Klettern wurde irgendwann stark tagesform- und stimmungsabhängig, wir haben uns öfter in die Haare bekommen dabei, aber dann war auch immer wieder alles gut. Er hat aber sich nur um mich gekümmert, er hätte ja auch mit nem Kumpel klettern gehen können um sein Niveau zu halten, das habe ich ihm nie verboten, ich wollte nur nicht dass er mit anderen Mädels geht – verständlich oder?! Waren ca. 3/4 Jahr klettern, bis ihm die Lust vergangen ist, weil er eben nicht weiterkam bzw. schlechter wurde und eigentlich war das Klettern immer schon sein Traum, und jetzt konnte er es einfach nicht so umsetzen und musste "zurückstecken" (was er aber immer gern getan hat für mich. Aber man muss seine Träume ja nicht aufgeben, das sehe ich auch so und würde ich nie verlangen!)

Außer dem Klettern haben wir sehr viel gemeinsam unternommen, ob im Alltag, an den WE (wir sind viel zum Klettern weg gefahren), es war immer irgendwas los. Das kannte ich so auch nicht von vorherigen Beziehung, da war eher die Langeweile angesagt, WE zuhause vorm TV verbringen, etc. Es schien so als ob alles toll war, obwohl wir uns wg. Alltagsdingen auch oft in die Haare bekommen hatten, bzw. er sich eben sehr schnell aufregt und dann – wie ein Löwe eben – aus der Haut fährt. Wir haben uns 2x die Woche und am WE von Fr-So gesehen haben. Er hat einen Sohn, der jedes zweite WE bei ihm ist. Auch dann war ich immer bei ihm, wir waren zu dritt klettern und hatten eigentlich immer Spaß. Sein Sohn mag mich und ich ihn, ich habe die Situation akzeptiert und mich in den Zeiten (auch Ferien) wenn er da war immer zurück genommen, dass die beiden mehr für sich haben. Bin morgens länger im Bett liegen geblieben, dass die beiden auf der Couch kuscheln können, habe geduldet wenn sie mehrmals am Tag vor der Playstation gesessen sind, was mich manchmal schon genervt hat und ich mich dann gelangweilt habe. Hab dann auch mal vorgeschlagen dass ich eben an den WE erst Samstags komme oder auch mal gar nicht dann können sie was für sich machen, das wollte er aber nie.

Durch seinen Sohn hat er eben noch "Altlasten", also er muss mit seiner Ex auskommen (was er aber nicht tut), da war immer wieder zwischendurch Theater. Er sagte immer "tut mir leid dass du das jetzt mitbekommst", klar war es für mich blöd aber ich halte da zu meinem Partner, die Situation ist eben so. Ich war an seiner Seite und dachte, wenn er mich um Rat fragte sagte ich meine Meinung, habe mich aber zurückgehalten, selbst meine Meinung zu äußern, da ich mich da nicht einmischen wollte.
Die Urlaubsplanung war sehr schwierig, er sagte "entscheid du", ich konnte mich nicht entscheiden und habe versucht, es ihm recht zu machen und das zu wählen, was ihm wohl mehr gefallen könnte. Schließlich kam es dann zum richtigen Krach, wo er auch eine Beziehungspause einforderte. Er sagte er kann einfach nimmer, hat ein Engegefühl in der Brust. Ich frage mich, ob ich wirklich so schlimm bin, nur weil ich mich nicht entscheiden kann?! Ich hätte mir gewünscht dass er eben klar und deutlich sagt was er möchte und ich möchte (ja, ich mache das aber auch viel zu wenig!). Wir haben dann aber vereinbart, dass wir uns die Woche drauf an einem bestimmten Abend wieder treffen, aber bis dahin wollte er keinen Kontakt. Für mich war das echt die Hölle, die Woche verging kaum, ich konnte weder Essen noch richtig schlafen. Dem Treffen bin ich etwas skeptisch gegenüber gestanden, ich wusste ja nicht was passieren würde. Er wollte die Beziehung beenden. Ich bin in Tränen ausgebrochen (ist ja logisch), ihm fehle der Funken... Ich habe gekämpft und ihm versucht zu erklären dass Liebe ja auch das Gefühl von Geborgenheit, Sicherheit, Treue, etc. ist.... Am Ende des Abends „lenkte er ein“ weil ich „so süß bin“ und so haben wir es nochmal "versucht", wie er meinte.
Nach dem Biergarten Treffen habe ich Besserung gelobt. Das trat dann auch ein, die nächsten Wochen liefen echt harmonisch, alles war toll. Der Urlaub hat dann doch noch geklappt, es war toll, es lief alles ohne Probleme ab (das Klettern, ohne dass er "meckern" musste - er meckert eben gern...), super! Ich war voll glücklich, habe das auch die Wochen danach sehr oft gesagt, er sagte auch ihm gehe es gut. Wir haben zwischendurch immer mal wieder gesprochen wie es uns in der Beziehung geht, er sagte immer er ist zufrieden, ich sagte manchmal auch ich bin glücklich. Dann kam die Weihnachtszeit, es gab wieder Stress mit der Ex/Sohn, dann kam Silvester, das wir zusammen verbracht haben zu zweit. Er hat gesagt dass sein Vorsatz sei, mich nicht mehr so oft zu ärgern, aber wollte auch nicht mehr so viel Diskussionen über Themen haben... Gut das liegt wohl in der Natur der Frau, alles ausdiskutieren zu wollen. Nach Silvester waren wir dann noch in der Therme, er meinte er freut sich voll drauf, mit Schatzi wieder was zu unternehmen. Kurzfristig hatten wir dann auch noch einen Kurztrip im Schwarzwald gebucht um einen Skikurs dort zu machen. Er freute sich auch voll "ich mach mit Schatzi einen Skikurs", naja der lief bei mir jetzt nicht so gut wie bei ihm. Am zweiten Tag haben wir uns selbst Skier ausgeliehen u sind auf die Piste. Bei mir klappte das dann gar nicht, hat mich oft hingehauen, dann habe ich mein Knie irgendwie gezerrt oder so, jedenfalls hatte ich dann wieder etwas Schiss auf die Skier zu stehen und hab gemeint er soll ruhig ein bissle fahren. Mir hat das nix ausgemacht, ich habe mich am schönen Wetter gefreut u habe ihn fotografiert. Natürlich hab ich mich voll geärgert über mich selbst dass ich das jetzt nicht schaffe, er hat mir auch echt versucht wieder zu helfen u das beizubringen, aber ich wollte eben auch dass er fahren kann u sich nicht mit mir abmühen muss. Die zwei Tage war ich voll schlecht drauf weil ich schon ehrgeizig bin (wer es noch nicht rausgelesen hat, er ist sehr ehrgeizig und auch sehr sportlich) und wollte das unbedingt wieder machen. Wir waren dann wieder zu Hause, dann war wieder Stress mit dem Sohn. Wir haben dann an einem Abend tel. er war komisch, traurig, dachte wg. dem Stress mit dem Sohn/Ex. Am Tel fragte ich dann meinte er wg. uns. Wir haben geskypt, er meinte ihm ist das grad alles zu viel, der Funken sei nicht übergesprungen, er will grad keine Beziehung mehr, so nach dem Motto "mit Frauen hat man immer nur Stress". Wir haben ein Treffen für ein paar Tage später vereinbart, aber mir war dann irgendwie komisch zumute die Tage dazwischen. Hatte schon ein komisches Gefühl.

Also er meinte eben der Skiurlaub war für ihn so der letzte Versuch, ob der „Funken“ überspringt... Aber ist das vom sportlichen Erfolg abhängig? Er meinte, dass wenn ich dann frustriert bin oder Angst habe zieht ihn das auch runter und er hat dann keinen Spaß mehr. Aber was kann ich denn jetzt dafür? Das mit dem er bekommt keine Luft zum Atmen hatte er nach Weihnachten noch einmal gesagt als er sich über etwas sehr aufgeregt hat – eigentlich wollte ich ihm nur helfen, er hat es aber in den falschen Hals bekommen. Als ich aber, wenn wir 3 vorm TV lagen, etwas weggerutscht bin dass er mit seinem Sohn kuscheln kann, meinte er ich soll doch zu ihm kommen, ich gehöre doch zu ihm. Und er schaut zu wenig nach sich, gibt sich auf und das könne nicht sein. Das habe ich aber auch nie verlangt!
Ich hätte ihn auch zu wenig umarmt und von mir aus geküsst. Ich bin eben nicht der Typ dafür, er hat es ja auch bei Familienfesten gemacht, sowas kann(te) ich einfach nicht, ich zeige ihm aber meine Gefühle anders, indem ich ihm bei irgendwas helfe, immer dabei bin wenn er seinen Sohn heim fährt, (da sagte er auch mal dass ich ja immer an seiner Seite sei, und ich so ja, das ist für mich selbstverständlich, und er meinte findet er gut!). Habe ihm auch einen Adventskalender gebastelt, mit Zettelchen, warum ich ihn so lieb habe. Ich musste nicht viel überlegen, das kam einfach so. ER meinte dann an dem Tag X dass er mir nicht sagen könne warum er mich lieb hat... Hä??? Warum sagt er mir das dann immer, da gibt es doch immer einen Grund dafür, oder etwa nicht? Des weiteren bin ich schon zielstrebig, aber kämpfe vlt. auch nicht immer so hart für meine Ziele oder verliere die dann auch schon mal aus den Augen. Er ist da halt ganz anders. Er meinte am Anfang bei unserem ersten Date dachte er wow, die Frau will ich. Da wirkte ich sehr selbstbewusst, und das gefiel ihm. Im Alltag bin ich das halt oft auch nicht so. Ich hätte auch zu wenig von mir aus gemacht, das hat er anfangs schonmal bemängelt, weil er immer die Kurztrips vorgeschlagen hatte. Habe dann versucht auch mal was vorzuschlagen, den Urlaub z.B. hab ich allein geplant wie auch den Skiurlaub.

Jedenfalls war die Trennung für ihn aber auch nicht leicht, sagte er auch, und er musste auch weinen. Ich habe ihn davor noch nie weinen sehen. Ein paar Tage vorher, als ich schon so eine komische Vorahnung hatte, habe ich ihm einen Brief geschrieben, den las er zu Hause durch und musste wohl auch dabei weinen.

Wir haben öfter über eine Wohnung gesprochen, aber ich habe nie deutlich gesagt (auch wenn er fragte) dass ich mit ihm da hin ziehen will. Gut ich habe es mir erst länger überlegt, aber dann war mir klar dass ich das will! Dass ich meine Zukunft mit ihm verbringen will sagte er nach der Trennung, habe ich ihm nie gesagt. Hm...

Wir haben jetzt schon noch Kontakt, wollen das beide, und werden uns auch wiedersehen und nochmal reden. Mir fällt immer mehr auf, worüber wir hätten früher reden sollen, dann wäre es nicht so weit gekommen.


Jetzt eure Meinung, was haltet ihr davon?
 
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Dabei
27 Mrz 2012
Beiträge
5.570
#2
Viel zu viel Detail. Wenn du solche Romane formulierst, wirst du hier nur die Leser abschrecken.. Um antworten zu können musst du dich erst (anonym) anmelden.

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Sein Fehler war, dass er das Theater am Anfang ("habe ihn sehr zappeln lassen") mitgemacht und dir hinterher gerannt ist. Dadurch verlor er an Augenhöhe in der Beziehung und "musste" dich "quasi „auf Händen getragen"", um den Standard vom Anfang zu halten. Du hattest dadurch ein schönes Leben, konntest dich zurücklehnen ("wirklich genossen") und musstest durch sein selbstverständliches Geben selber wenig machen ("dann etwas ausgenutzt habe").
Ich sage nicht, dass du nichts gegeben hast, ich sage nur, dass er (besonders am Anfang) das meiste machte und er dadurch automatisch in diese Geber-Rolle geraten ist

Dich würde ich nicht als selbstbewusst einstufen. Im Gegenteil kommst du eher wie zurückhaltend, unsicher, entscheidungs- und initiativlos rüber. Dadurch hast du ihm nicht nur das Geben nicht erleichtert, sondern er musste zudem noch die Entscheidungen treffen. Dazu kamen dann einengende Klischeefetzen "wollte nur nicht dass er mit anderen Mädels geht" (andere Frauen sind Konkurrenz? Du zeigst Eifersucht und dein schlechtes Selbstwertgefühl) und ihr habt euch wirklich sehr oft gesehen und aufeinander gesessen ("2x die Woche und am WE von Fr-So").

Ich denke, dass das sein "Engegefühl" und den "Stress" zum Alltag ausgemacht hat.


=> "Schuld" ist niemand von euch. Aber ihr seid beide daran beteiligt.
Auch wenn du einige Dinge selber siehst und bei dir ankreidest (gut!), ist es dennoch interessant, dass du dich per "Das habe ich aber auch nie verlangt!", "vor ihm einige blöde Erfahrungen gemacht" und "Ich bin eben nicht der Typ dafür" aus der Verantwortung ziehst. Fakt ist aber, dass jeder gescheite Mann dich bereits bei deinem Gezappel am Anfang abserviert hätte.
Ergo solltest du unbedingt a) deine Altlasten angehen, b) dein Selbstwertgefühl verbessern und c) entscheidungs-/initiativfreudiger werden.

Zwischen euch ist es zu kompliziert geworden und sein "Stressgefühl" sitzt schon fest, weswegen ihr keine Zukunft habt, solange ihr euch nicht beide weiterentwickelt. Es hat ja schon die letzten beiden Male nicht geklappt. Also lebe und genieße dein Leben wieder ohne ihn und verbessere dein Selbstwertgefühl. Gehe Hobbys nach.
Übrigens, was das Klettern betrifft: Ich gehe selbst klettern. Wieso könnt ihr nicht abwechselnd schwere Routen für ihn und leichte für dich klettern. Dann hat jeder was für sich. Klettern muss doch kein Wettbewerb sein, es soll Spaß machen!
 
P

Papatom

Gast
#3
Moin,
ich glaube bedingt durch Eure Erfahrungen aus der Vergangenheit habt Ihr Euch beide so eine verquere Idee in den Kopf gesetzt, wie denn Beziehungen von jetzt an "zu sein haben". Das macht das ganze furchtbar kompliziert und unauthentisch. Ständig schaut man, ob das nun den Vorstellungen entspricht. Keiner ist wirklich er selber...

Dadurch bekommt auch keiner das, was er eigentlich möchte. Zudem die anspruchshaltungen. Deine Prinzessineneinstellung vom Anfang und seine Sportmacke. Klar, dass Ihr beide unzufrieden werdet/ seid.

Wenn Ihr da keine Entwicklung macht, sehe ich es auch so schwarz wie Insomnius. So hat das keine Zukunft.

Als Partner empfinde ich Euche beide als furchtbar anstrengend. Das ist eine Belastung die mürbe macht. Mich wundert das nicht. Wenn man das mit den eigenen Defiziten kombiniert eine unglückliche Mischung

Grüße
 
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