Lohnt es sich zu kämpfen?

Dabei
5 Nov 2016
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#1
Hallo,
ich weiß momentan nicht so recht was ich machen soll. Meine Freundin hat sich vor gut 3 Wochen von mir getrennt. Unsere Beziehung hatte 6 1/2 Jahre gehalten.

Der Grund für die Trennung war, dass sie mit meinen Problemen nichtmehr klar kam. Ich habe Angstzustände, wenn ich unter Leuten bin die ich nicht kenne. Dazu kommt noch, dass ich mich immer selbst unter starken Druck setze, egal worum es geht, dadurch stehe ich dauerhaft unter Stress. Das ganze führte dann leider dazu, dass ich keine Motivation aufbringen konnte etwas zu unternehmen. Ich habe es nicht einmal geschafft mich gescheit mit um den Haushalt zu kümmern, wo ich mich dann im Nachhinein über mich selbst geärgert habe und mich noch mehr unter Druck gesetzt habe.
Aber das schlimmste war eigentlich, dass ich es nicht geschafft habe mich ihr zu öffnen. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich ihr alles sagen konnte, sei es nun positiv oder negativ, aber dann kamen immer wieder meine Ängste durch. Ich konnte dann meine Gefühle zu ihr nicht so zeigen wie ich eigentlich wollte oder wie sie es verdient hätte.

Ich habe irgendwo schon gewusst, dass bei nicht alles in Ordnung ist, dass es nicht normal ist wenn ich anfange mich zu isolieren, aber ich habe es nicht verstanden, ich habe gedacht ich bekomme das schon alles irgendwie hin. Das war wohl der größte Fehler den ich je gemacht habe. Nun habe ich schon den ersten Schritt getan, dass ich mich in die Reihe bekomme und war erstmal bei meinem Hausarzt und habe ihm alles geschildert. ich habe dann eine Überweisung zu einem Psychotherapeuten bekommen, damit dieser mir helfen kann mit meinen Problemen umzugehen oder besser sie aus meinem Leben zu verbannen.
Ich habe auch bereits eine neue Wohnung gefunden, wo ich zwar erst im nächsten Monat rein kann aber ich habe sie. Dies war nun meine Problemschilderung. Ich hoffe, dass ich mich da verständlich ausgedrückt habe, es ist selbst beim Schreiben etwas schwierig für mich.

Ich habe im Moment keinen blassen Schimmer ob es sich lohnt um die Beziehung zu kämpfen. Von meiner Seite aus würde ich alles geben um sie doch wieder zurück zu gewinnen. Alleine schon, da diese Beziehung von meiner Seite her doch sehr ernst genommen wurde. Ich wollte ihr auch einen Heiratsantrag machen, ein Ring war schon ausgesucht und ich hatte schon ganz genaue Vorstellungen wann und wo ich es machen wollte. Diese Tatsache macht es für mich natürlich auch nicht einfacher.
Das einzige was ich in so einer Richtung von ihr gehört habe war (sie weiß, dass ich eine Therapie beginnen will um an mir zu arbeiten), dass sie mich unterstützen will, dies aber für sie als Paar nicht möglich ist. Sie meinte aber auch, sie wüsste ja nicht was die Zukunft so bringen mag.
Ich würde also gerne mal wissen, was Außenstehende dazu zu sagen haben. Habe ich da noch eine Chance wieder mit ihr zusammen zu kommen? Lohnt es sich überhaupt noch zu kämpfen?
Ich danke Euch hier schon mal fürs Lesen und für Eure Antworten/Ratschläge.
 
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Dabei
27 Feb 2013
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#2
Zuersteinmal: die Worte kämpfen und Liebe passen nicht zusammen.

Aber abgesehen davon - fürs Kämpfen hast du momentan keine Kraft.

Du musst deinen Energiehaushalt wieder in Ordnung bringen, zu deiner Mitte finden und Kraft aus dir selber schöpfen können. Da gibt es verschiedene Wege.

Du musst dich jetzt einmal auf dich konzentrieren.

Yoga wäre zum Beispiel etwas Gutes, wo du dich auf dich konzentrieren kannst und wieder zur inneren Ruhe kommen kannst. Aber das ist nur ein Weg von vielen, du musst einiges ausprobieren und dann sehen, was dir gut tut. Finde etwas, was dir hilft, ausgeglichen zu werden.

Stöber mal das Internet durch und wähle irgendwas, was dich anspricht.

Deine Exfreundin ist nicht aus der Welt, mach dir keinen Druck, wenn sie die Richtige ist, wird sie es auch in Zukunft sein - nimm deine jetzige Situation als Chance wahr, etwas für dich zu tun und dich aus dieser Spirale rauszuholen, in der du steckst.
 
Dabei
5 Nov 2016
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#3
Hallo Peachy,

danke erstmal für deine Antwort.
Ja, "kämpfen" ist etwas unglücklich von formuliert gewesen. Ich bin in solchen Sachen nicht wirlich gut die richtigen Worte zu finden.

An Yoga hatte ich noch nicht gedacht, es wäre einen Versuch wert. Grade weil ich selbst merke, wie innerlich unruhig ich momentan bin.

Das ganze mit dem um mich selbst kümmern ist allerdings Neuland für mich, da ich immer versuche es allen Recht zu machen und mich dadurch selbst vernachlässige. Aber ich versuche es, wie du sagtest, als Chance zu sehen etwas verändern zu können. Auch wenn es mir Anfangs scher fallen wird.

Dein letzter Satz gibt mir aber auch schon wieder etwas Mut und auch Hoffnung.
 
Dabei
27 Feb 2013
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#4
Du solltest dich nicht hintanstellen. Weil nur, wenns dir gut geht, kann es anderen auch gut gehen. Nur wenn du voller Energie bist, kannst du Energie schenken.

Ja probier mal so manches aus. Gibt ja so viele verschiedene Sachen. Selbst bei Yoga gibt es verschiedene Arten.

Du könntest auch pflanzliche Beruhigungsmittel nehmen. Entweder etwas mit Passionsblume (ich bin aus Ö, vielleicht gibts bei euch in D auch Passedantropfen, hilft bei innerer Unruhe) oder Johanniskraut (hellt dein Gemüt auf).

Knie dich ein bisschen ins Netz und beschäftige dich ein bisschen mit dir - durch das Internet haben wir so viele Möglichkeiten, so viel zu erfahren.

Jeder Anfang ist schwer - aber wenn du dann mal merkst, dass es dir hilft, wirst du dich immer mehr mit dir beschäftigen wollen.
 
Dabei
5 Nov 2016
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#5
Das haben mir schon viele gesagt, aber ich hatte es nie wirklich verstanden oder besser gesagt verinnerlicht.

Aber alleine schon das Informieren über verschiedene Techniken, seine Mitte zu finden oder wieder zu finden, lassen mich meine Situation schon in einem ganz anderen Licht sehen. Das hilft mir schon sehr viel weiter.

Ich hatte ja doch große Bedenken mich in soeinem Forum anzumelden, aber ich bin jetzt froh, dass ich es gemacht habe.

Allerdings halte ich persönlich von Beruhigungsmitteln nicht allzu viel.
 
Dabei
27 Feb 2013
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#6
Das freut mich ;)

Es sind ja nur Pflanzenextrakte und keine Chemie. Es war ja auch nur ein Vorschlag aus den vielen Möglichkeiten, die es gibt. Wenn du nicht viel davon hälst, ist es ja auch in Ordnung. Ich meinte nur, dass sie dich für den Anfang ein wenig unterstützen könnten. Aber wenn das nix für dich ist, lass es ;)
 
Dabei
5 Nov 2016
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#7
Ich habe es auch als Vorschlag aufgenommen. Ich bin auch dankbar für jeden Vorschlag der mir dabei helfen kann meine Ziele zu erreichen :)
 
Dabei
5 Okt 2016
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#8
Hey smn,
zunächst einmal tut es mir leid, wie das für dich gelaufen ist.
Peachy hat dir ja schon so einige Ideen geliefert.
Ich vermute mal, dass es bei dir in die Richtung Soziophobie geht und da ist eine Psychotherapie genau die richtige Sache. Man darf aber nicht zuviel davon erwarten, sprich, du gehst da nihct mal hin und dann macht der dich wieder gesund, denn so eine Therapie braucht deine ganze Kraft. Das heisst, DU bist jetzt erst einmal dein bester Freund und an erster Stelle, vor allen anderen!
Ich weiß, dass es schwer ist, aber was mit deiner Exfreundin wird, das kannst du erst dann sehen, wenn es dir besser geht. Fakt ist, dass ihr erst einmal getrennt seid und jeder sein Leben leben muss und wenn sie sieht, dass du dich zum Positiven veränderst und alleine klar kommst, wieder etwas entstehen könnte. Doch das, was du geschrieben hast, klingt so ein bissel nach "lass uns Freunde sein blabla". Da wäre ich an deiner Stelle stets konsequent, denn du willst ja ihr Partner sein und nicht ihr Kumpel. Wenn du mal ihr Kumpel bist, dann kommst du da nur sehr schwer bis garnicht wieder raus und dann schaffst du dir die nächste Baustelle, die du beim besten Willen jetzt nicht gebrauchen kannst.

Du hast schon einiges geschafft um dein Leben in neue Bahnen zu lenken und quasi "aufzuräumen". Du bist zum Arzt, du hast eine Wohnung und das andere schaffst du auch noch!

Nicht jeder ist der Mensch für Yoga. Es gibt ja noch viele andere Dinge wie Musik zu machen, Sport, malen, etc. Es sollten halt Dinge sein, die etwas mit dir zu tun haben, also nicht PC spielen oder so ;-).

Beruhigungsmittel sind immer so eine Sache, denn sie mögen zwar im Moment gut sein, aber man nutzt diese um mit der Situation klar zu kommen. Es wäre besser, wenn du es ohne schaffst oder sie nur über kurze Zeit einnimmst, aber das kann dir dein Therapeut viel besser erklären und es macht j auch in vielen Fällen Sinn, um mal runter zu kommen oder sich Belastungssituationen auszusetzen und sich langsam ranzustasten.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft!
 
Dabei
5 Nov 2016
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#9
Hallo Tingelheimer,

auch an dich ersteinmal ein Dankeschön für deine Antwort.
Mit deiner Annahme, dass es sich um eine Soziophobie handeln könnte liegst du leider genau richtig. Genau das hatte mir der Arzt auch gesagt. Ich habe zwar erst Ende Dezember einen Termin beim Therapeut bekommen, aber die Zeit dazwischen nutze ich schon um mit den Mitteln, die mir im Moment zur Verfügung stehen, an mir zu arbeiten. Habe auch schon einige Fortschritte machen können.

Ja, Yoga war leider nicht so meins. Sport hingegen hilft mir schon sehr weiter. Nicht nur, dass ich besser mit dem Stress umgehene kann, sondern auch mich selbst mehr zu akzeptieren lerne und zu merken, dass ich doch Dinge hinbekommen kann, wenn ich mich dahinterklemme. Sogar das Reden mit Fremden, oder Menschen, die mich in meinem Kopf einschüchtern, fällt mir schon etwas leichter.

Ich habe natürlich die Befürchtung, dass ich evtl. in die Freundschaftsschiene rutschen könnte. Allerdings weiss sie ganz genau, dass das für mich nicht in Frage kommen würde.
Ich denke ich bin da schon auf einem guten Weg. Auch wenn sie mir fehlt und ich ständig an sie denken muss, weiss ich jetzt, dass ich mich ersteinmal in die Reihe bekommen muss, bevor irgendetwas anderes geschehen kann.
 
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