Hm. Zufällig steht das Thema auch gerade an der Uni an (Seminar Psychologie
) Und ich muss sagen, sehr wahrscheinlich hätte ich nach den heutigen "Maßstäben" auch ein ADHS. Aber da ich auf dem Land groß wurde und meine Aktivität voll ausleben konnte, kam da nie jemand nur ansatzweise auf die Idee.
Gerade das finde ich ist so Knackpunkt, den es doch als Arzt rauszufinden gilt: Ist das Kind einfach nur sehr aktiv und unterfordert/gelangweilt weil es sich den ganzen Tag nicht bewegen kann und von niemandem mal gefordert wird? Oder besteht da wirklich ein ernstzunehmendes Verhaltens-/Konzentrationsproblem.
Bin da der Meinung, dass das Verhalten der Eltern, der Umgang mit dem Kind und allgemein die Erziehung genauso betrachtet werden muss wie das Verhalten des Kindes selbst.
Jetzt aber nur nicht das jemand denkt ich würde damit sagen, dass sich Eltern von den betroffenen Kindern zu wenig Mühe geben oder ihr Kind "ruhig stellen" wollen - das weiß Gott nicht.
@clili: Bist du Lehrerin/Erzieherin? Irgendwie musste ich bei deinem Beitrag an meinen Eindruck denken, dass viele Eltern heute die Verantwortung für ihre Erziehung ganz gerne mal an andere abgeben. Entweder in der Form dass der Lehrer ja dafür zuständig ist, dass sich die Kinder in der Schule benehmen (dabei sollt ihr ja Wissen vermitteln und nicht die komplette Erziehung übernehmen) oder halt: Naja, dann hat der Kleine halt ADHS.
Ist das denn so?
Bei MPH hab ich Vorurteile - einige schmeißen sich hier an der Uni das Zeug rein um 8h durchlernen zu können. Find ich total bescheuert und nicht ungefährlich.