A
Hallo zusammen!
Ich bin gerade dabei meine erste Beziehung zu entwickeln und bin dementsprechend unerfahren und habe viele Fragen. Ich hoffe, dass ich auf eure Erfahrung zurückgreifen darf. Ich hoffe auch, dass der lange Text niemanden abschreckt - am Ende gibt es noch eine Zusammenfassung meiner wichtigsten Fragen
Zu mir:
Ich heiße nicht Andreas, da ich hier sehr gerne anonym bin. Ich bin 24 Jahre alt, Student und kurz vor dem Diplom.
Ich hatte bisher noch keine Beziehung, egal wie oberflächlich. Meine Jugend bzw. Schulzeit habe ich größtenteils ohne richtige Freunde verbracht, ich war selten auf Parties und habe mich fast nie mit Leuten einfach so unterhalten. Das hört sich jetzt ziemlich schlimm an, ich bin aber trotzdem recht normal (wie man weiter unten hoffentlich erkennen wird). Ich habe Probleme damit auf Leute zuzugehen, ich kenne auch heute wenige Leute richtig gut (das wird aber besser) und bin zum Beispiel bei so einfachen Sachen wie Begrüßungsritualen überfordert (beispielsweise Umarmung, Wangenkuss, ...) weil ich es schlichtweg nicht kenne. Ihr dürft mich in Sachen Beziehungen und Sozialleben als geschätzt 16-Jährigen einordnen, eventuell noch jünger...
Zu meinem Charakter: Ich bin sehr locker, Viele bezeichnen mich als witzig und intelligent und ich habe eigentlich nie Probleme mit anderen Leuten. Ich denke extrem rational (die unten geschilderten Probleme habe ich versucht in einem eigenen Wiki zu sortieren und lösen) und habe Probleme damit bei einigermaßen wichtigen Entscheidungen spontan bzw. ohne ausgefeilten Plan zu handeln. Ich mache gerne verrückte Sachen (siehe unten), grüble aber auch sehr gerne stundenlang über sehr abstrakten Problemen (was viel mit meinem Studium zu tun hat). Ich bin meiner Meinung nach recht gut erzogen, höflich und umgänglich.
Wenn Fragen zu meiner Person bestehen kann ich diese gerne beantworten, wenn ich trotzdem weiterhin anonym bleiben kann.
Zur Situation:
Ich wohne in einem Studentenwohnheim und bin dort sehr aktiv. Bei diversen Gelegenheiten war auch Lisa (auch nicht der richtige Name...) dabei, was nichts ungewöhnliches ist. Ich kenne sie schon was länger, weil man sich öfters über den Weg läuft, aber unterhalten haben wir uns bis auf Belanglosigkeiten auf wenigen Partys nie. Mit der Zeit ist mir aufgefallen, dass sie recht häufig in meiner Nähe ist, mich oft berührt und sich über meine Späße enorm freut. Sie hat mir (und nicht den anderen Helfern) Butterbrote mitgebracht, sie lobt mich für diverse Sachen, sie kommt an mein Fenster wenn sie nach Hause kommt und unterhält sich spontan mit mir, ... Daraufhin habe ich es dann geschafft (ich verbuche das als großen Erfolg, weil ich dafür über diverse gedankliche Schatten springen musste) mich über StudiVZ und später ICQ sehr häufig und nett mit ihr zu unterhalten, auf die gleichen Partys zu gehen wie sie, mit ihr schwimmen zu gehen (mein erstes Date?), zusammen nachts zu joggen (hat sich spontan per ICQ ergeben), zusammen einkaufen zu gehen, sie am Bahnhof bzw. früh morgens im Bus zur Uni zu überraschen und Schokolade zu bringen, ... Währenddessen habe ich mir extrem viele Gedanken darüber gemacht in welcher Situation ich mich jetzt befinde, wie ich weitermachen soll und was sie von der ganzen Sache denkt. Nach einem sehr hilfreichem Gespräch mit einem guten Freund, der mich kennt und mir nach Einweihung in die Situation mit eigenen Erfahrungen helfen konnte, habe ich mich dann dazu entschieden sie offen auf das Thema "wir" anzusprechen. Nach einer weiteren Party mussten wir glücklicherweise alleine ca. eine Stunde nach Hause laufen - wobei sie mich übrigens dazu gebracht hat ihren Arm einzuhaken - und dabei habe ich sie dann gefragt, ob sie gerne mit mir Zeit verbringt (mehr zu der Frage später...). Sie hat sofort mit "ja" geantwortet. In den folgenden Minuten habe ich dann erzählt, dass sie mir den Kopf tierisch verdreht hat (Einschlafprobleme, tagelanges Gedankenmachen, ...), dass ich sehr verwirrt bin und nicht wirklich mit der Situation zurechtkomme. Sie hat lieb zugehört, mich getröstet (der Begriff passt nicht wirklich) und auch erzählt, dass sie mich interessant findet und diverse Eigenschaften an mir wirklich mag. Der eigentliche Plan war in diesem Gespräch die Fragen der letzten Tage zu beantworten und "Klar Schiff" zu machen. Am Ende des Weges haben wir uns noch einige Minuten draußen unterhalten, ich wurde dabei zunehmends verwirrter. Sie hat noch gefragt "was heißt das jetzt?", ich habe ihr aber klargemacht dass ich zu verwirrt (und glücklich) bin um jetzt noch reden zu können und habe sie gebeten, mich erst einmal nüchtern über die Sache nachdenken zu lassen. Sie hat mich umarmt, dann bin ich ins Bett gegangen. Bemerkenwertes Detail aus diesem Gespräch, sie hat gesagt: "Es gab Momente, da wollte ich dich am liebsten durchknutschen". Die nächsten Tage waren der Horror für mich, weil ich keinerlei brauchbare Antwort aus dem Gespräch mitgenommen habe (und mich dummerweise auch nicht mehr an das komplette Gespräch erinnern kann, Alkohol..). Wenige Tage später habe ich sie dann gefragt ob sie kurz Zeit für mich hat und bin zu ihr gegangen. Ich habe ihr dann gesagt, dass ich mehr aus aus der Situation machen möchte und dass ich das eigentlich schon in dem Gespräch vorher hätte sagen wollen. Sie hat geantwortet (hier wäre ein Wortprotokoll echt hilfreich!), dass sie das auch so sieht, aber aufgrund schlechter Erfahrungen (wovon sie mir erzählt hat) das langsam angehen lassen möchte. Sie möchte nicht irgendwann realisieren, dass es nicht passt und dann (wie in der Vergangenheit) die Beziehung auf eigene Initiative beenden und den Partner verletzen. Wir haben uns darüber unterhalten, wie schwer es für mich ist darüber zu reden bzw. überhaupt Worte zu finden und sie hat mir erklärt, dass das am Anfang immer so ist und ich mir da keine Gedanken machen soll. Ich habe hier auch erzählt (wie auch schon ansatzweise im ersten Gespräch), mit welchen Fragen ich mich beschäftigt habe und wie sehr mich das beschäftigt hat. Sie hat dafür Verständnis gezeigt, mir aber klargemacht dass ich eine weniger rational geprängte Herangehensweise entwickeln sollte. Zum Abschied gab es wieder eine Umarmung.
Am nächsten Tag haben wir bei ihr zusammen eine Serie geguckt und nebeneinander im Bett gesessen. Sie hat sich an mich herangekuschelt, nach der Serie haben wir uns noch lange Arm in Arm sehr offen unterhalten. Irgendwann wurde sie müde, hat sich hingelegt und wir haben uns noch weiter unterhalten (ich knieend neben ihrem Bett). Zum Abschied habe ich mich getraut sie auf die Stirn zu küssen - der bis jetzt schönste Moment meines Lebens! - und bin gegangen. An der Tür hat sie mich zurückgerufen und mir einen Kuss auf die Wange gegeben. Seitdem haben wir uns viel (online) unterhalten, aber kaum gesehen.
Zu Lisas Person:
Lisa ist 25 Jahre alt, Studentin in der Anfangsphase des Studiums, hat vorher gearbeitet und sehr schön.
Sie ist sehr anspruchsvoll, was sie mehrfach erwähnt hat. Sie achtet sehr auf ihr Aussehen bzw. ihren Kleiderschrank, geht nicht mit Leuten weg die beispielsweise ein Loch in der Hose haben und hat generell hohe Ansprüche (die ich anscheinend bisher erfüllt habe). Sie ist sehr begehrt und wird ständig angemacht, was ihr gar nicht gefällt. Sie hat sehr viele Freunde und ist ständig unterwegs. Sie ist selten am Wochenende hier, tagsüber ist sie entweder in der Uni oder mit irgendwelchen Freunden unterwegs. Egal in welcher Situation ist sie immer extrem locker und unkompliziert. Es passt zu ihrem Typ dass sie locker irgendwelche Geschichten erzählt, während ich (krampfhaft?) versuche das Gespräch zu lenken und ihr meine Gedanken mitzuteilen.
Zu meinen Fragen und Problemen:
Ich weiß inzwischen, auch dank des Gespräches mit meinem Freund und auch einiger Antworten bzw. Reaktionen von Lisa, dass wir uns super verstehen und sich daraus durchaus eine richtige Beziehung entwickeln kann. Ich weiß allerdings auch, dass das schwer wird und ich mich anstrengen muss.
1) Ich weiß beispielsweise nicht, wie ich an sie herankomme, ohne in irgend einer Art (große) Fehler zu machen. Es ist leider nicht mein Stil mich irgendwo einzuladen oder auf gut Glück nach etwas zu fragen - ich lote lieber die Sitation aus und greife dann zu, wenn es passt. Ich habe Probleme damit sie abends (per ICQ oder sonstwie nichtpersönlich) anzusprechen und zu fragen, ob sie mit mir Tatort gucken möchte. In den letzten Tagen haben wir uns nicht (zusammen, halbwegs alleine) gesehen, was mich sehr stört. Da Lisa ständig unterwegs ist und kaum Zeit hat, wird es für mich nicht unbedingt leichter.
2) Sie trifft sich sehr oft mit Freunden um etwas zu unternehmen. Mich ärgert es hier, dass ich nicht (manchmal) mitgenommen werde. Es ist zwar schon passiert, dass ich mich mehr oder weniger elegant miteingeladen habe, das ist mir aber unangenehm (obwohl es sich jedes Mal gelohnt hat!). Es ist allerdings nicht passiert, dass sie schreibt "ich mache gleich xyz, kommst du mit?". Generell eröffnet sie kein Gespräch, aber antwortet gerne wenn ich ihr etwas schreibe.
3) Wie genau darf ich "langsam angehen lassen" verstehen? Mir fehlt da der Maßstab. Uns beiden ist klar, dass ich auch ohne diesen Hinweis nicht in kürzester Zeit über sie hergefallen wäre, daher sehe ich diesen Hinweis eher als Information, was sie möchte. Ich interpretiere sie momentan so, dass sie sich wirklich klar werden möchte, was sie über mich fühlt (zwischendurch hat sie, durch ein Missverständnis, per ICQ geschrieben: "da bin ich mir noch nicht 100% sicher") und die Beziehung erst dann richtig starten möchte, wenn sie mit eben dieser Sicherheit davon ausgehen kann, mich nicht kurz danach loswerden zu müssen (was auch für sie unangenehm ist, weil sie das nicht gerne macht). Da ich weder eine Partnerin noch eine gute Freundin hatte, kann ich auch nicht verstehen welches Verhalten gewünscht, falsch, richtig, ... ist. Ich bin momentan auf dem Standpunkt, sie mit Kleinigkeiten und verrückten Aktionen zu überraschen und zu erfreuen und möglichst viel Zeit mit ihr verbringen sollte, wobei das aber auch nicht gezwungen sein darf.
4) Ich bin weit entfernt vom normalen Verhalten in Sachen Beziehungen. Ich mache mir zu viele Gedanken (tagelang, intensiv!), bin zu vorsichtig und zurückhaltend und laut Lisa beispielsweise in den vielen SMS an sie (vorher habe ich nie SMS geschrieben...) weniger emotional, wie es wohl üblich ist, sondern informativ und witzig. Ich sehe meine Eigenarten hier nicht als direktes Problem, es ist allerdings schwer die üblichen Hinweise von Freunden oder auch aus dem Internet zu verwerten, wenn das einfach auf den eigenen Typ nicht passt.
Ich bin mir sicher, dass ich in dem Text da oben noch einige Sachen ändern werde.. Trotzdem hoffe ich, dass ich genug Infos gegeben habe, um meine Situation zu schildern und bitte jetzt darum mir eure Meinungen und Erfahrungen mitzuteilen - das würde mir wirklich sehr helfen. Ich weiß, dass mich meine eigenen Gedanken nicht (schnell genug) weit bringen werden und dass ich nicht spontan genug bin um ohne diese Gedanken etwas zu machen.
Vielen vielen Dank für jede Antwort!
Ich bin gerade dabei meine erste Beziehung zu entwickeln und bin dementsprechend unerfahren und habe viele Fragen. Ich hoffe, dass ich auf eure Erfahrung zurückgreifen darf. Ich hoffe auch, dass der lange Text niemanden abschreckt - am Ende gibt es noch eine Zusammenfassung meiner wichtigsten Fragen
Zu mir:
Ich heiße nicht Andreas, da ich hier sehr gerne anonym bin. Ich bin 24 Jahre alt, Student und kurz vor dem Diplom.
Ich hatte bisher noch keine Beziehung, egal wie oberflächlich. Meine Jugend bzw. Schulzeit habe ich größtenteils ohne richtige Freunde verbracht, ich war selten auf Parties und habe mich fast nie mit Leuten einfach so unterhalten. Das hört sich jetzt ziemlich schlimm an, ich bin aber trotzdem recht normal (wie man weiter unten hoffentlich erkennen wird). Ich habe Probleme damit auf Leute zuzugehen, ich kenne auch heute wenige Leute richtig gut (das wird aber besser) und bin zum Beispiel bei so einfachen Sachen wie Begrüßungsritualen überfordert (beispielsweise Umarmung, Wangenkuss, ...) weil ich es schlichtweg nicht kenne. Ihr dürft mich in Sachen Beziehungen und Sozialleben als geschätzt 16-Jährigen einordnen, eventuell noch jünger...
Zu meinem Charakter: Ich bin sehr locker, Viele bezeichnen mich als witzig und intelligent und ich habe eigentlich nie Probleme mit anderen Leuten. Ich denke extrem rational (die unten geschilderten Probleme habe ich versucht in einem eigenen Wiki zu sortieren und lösen) und habe Probleme damit bei einigermaßen wichtigen Entscheidungen spontan bzw. ohne ausgefeilten Plan zu handeln. Ich mache gerne verrückte Sachen (siehe unten), grüble aber auch sehr gerne stundenlang über sehr abstrakten Problemen (was viel mit meinem Studium zu tun hat). Ich bin meiner Meinung nach recht gut erzogen, höflich und umgänglich.
Wenn Fragen zu meiner Person bestehen kann ich diese gerne beantworten, wenn ich trotzdem weiterhin anonym bleiben kann.
Zur Situation:
Ich wohne in einem Studentenwohnheim und bin dort sehr aktiv. Bei diversen Gelegenheiten war auch Lisa (auch nicht der richtige Name...) dabei, was nichts ungewöhnliches ist. Ich kenne sie schon was länger, weil man sich öfters über den Weg läuft, aber unterhalten haben wir uns bis auf Belanglosigkeiten auf wenigen Partys nie. Mit der Zeit ist mir aufgefallen, dass sie recht häufig in meiner Nähe ist, mich oft berührt und sich über meine Späße enorm freut. Sie hat mir (und nicht den anderen Helfern) Butterbrote mitgebracht, sie lobt mich für diverse Sachen, sie kommt an mein Fenster wenn sie nach Hause kommt und unterhält sich spontan mit mir, ... Daraufhin habe ich es dann geschafft (ich verbuche das als großen Erfolg, weil ich dafür über diverse gedankliche Schatten springen musste) mich über StudiVZ und später ICQ sehr häufig und nett mit ihr zu unterhalten, auf die gleichen Partys zu gehen wie sie, mit ihr schwimmen zu gehen (mein erstes Date?), zusammen nachts zu joggen (hat sich spontan per ICQ ergeben), zusammen einkaufen zu gehen, sie am Bahnhof bzw. früh morgens im Bus zur Uni zu überraschen und Schokolade zu bringen, ... Währenddessen habe ich mir extrem viele Gedanken darüber gemacht in welcher Situation ich mich jetzt befinde, wie ich weitermachen soll und was sie von der ganzen Sache denkt. Nach einem sehr hilfreichem Gespräch mit einem guten Freund, der mich kennt und mir nach Einweihung in die Situation mit eigenen Erfahrungen helfen konnte, habe ich mich dann dazu entschieden sie offen auf das Thema "wir" anzusprechen. Nach einer weiteren Party mussten wir glücklicherweise alleine ca. eine Stunde nach Hause laufen - wobei sie mich übrigens dazu gebracht hat ihren Arm einzuhaken - und dabei habe ich sie dann gefragt, ob sie gerne mit mir Zeit verbringt (mehr zu der Frage später...). Sie hat sofort mit "ja" geantwortet. In den folgenden Minuten habe ich dann erzählt, dass sie mir den Kopf tierisch verdreht hat (Einschlafprobleme, tagelanges Gedankenmachen, ...), dass ich sehr verwirrt bin und nicht wirklich mit der Situation zurechtkomme. Sie hat lieb zugehört, mich getröstet (der Begriff passt nicht wirklich) und auch erzählt, dass sie mich interessant findet und diverse Eigenschaften an mir wirklich mag. Der eigentliche Plan war in diesem Gespräch die Fragen der letzten Tage zu beantworten und "Klar Schiff" zu machen. Am Ende des Weges haben wir uns noch einige Minuten draußen unterhalten, ich wurde dabei zunehmends verwirrter. Sie hat noch gefragt "was heißt das jetzt?", ich habe ihr aber klargemacht dass ich zu verwirrt (und glücklich) bin um jetzt noch reden zu können und habe sie gebeten, mich erst einmal nüchtern über die Sache nachdenken zu lassen. Sie hat mich umarmt, dann bin ich ins Bett gegangen. Bemerkenwertes Detail aus diesem Gespräch, sie hat gesagt: "Es gab Momente, da wollte ich dich am liebsten durchknutschen". Die nächsten Tage waren der Horror für mich, weil ich keinerlei brauchbare Antwort aus dem Gespräch mitgenommen habe (und mich dummerweise auch nicht mehr an das komplette Gespräch erinnern kann, Alkohol..). Wenige Tage später habe ich sie dann gefragt ob sie kurz Zeit für mich hat und bin zu ihr gegangen. Ich habe ihr dann gesagt, dass ich mehr aus aus der Situation machen möchte und dass ich das eigentlich schon in dem Gespräch vorher hätte sagen wollen. Sie hat geantwortet (hier wäre ein Wortprotokoll echt hilfreich!), dass sie das auch so sieht, aber aufgrund schlechter Erfahrungen (wovon sie mir erzählt hat) das langsam angehen lassen möchte. Sie möchte nicht irgendwann realisieren, dass es nicht passt und dann (wie in der Vergangenheit) die Beziehung auf eigene Initiative beenden und den Partner verletzen. Wir haben uns darüber unterhalten, wie schwer es für mich ist darüber zu reden bzw. überhaupt Worte zu finden und sie hat mir erklärt, dass das am Anfang immer so ist und ich mir da keine Gedanken machen soll. Ich habe hier auch erzählt (wie auch schon ansatzweise im ersten Gespräch), mit welchen Fragen ich mich beschäftigt habe und wie sehr mich das beschäftigt hat. Sie hat dafür Verständnis gezeigt, mir aber klargemacht dass ich eine weniger rational geprängte Herangehensweise entwickeln sollte. Zum Abschied gab es wieder eine Umarmung.
Am nächsten Tag haben wir bei ihr zusammen eine Serie geguckt und nebeneinander im Bett gesessen. Sie hat sich an mich herangekuschelt, nach der Serie haben wir uns noch lange Arm in Arm sehr offen unterhalten. Irgendwann wurde sie müde, hat sich hingelegt und wir haben uns noch weiter unterhalten (ich knieend neben ihrem Bett). Zum Abschied habe ich mich getraut sie auf die Stirn zu küssen - der bis jetzt schönste Moment meines Lebens! - und bin gegangen. An der Tür hat sie mich zurückgerufen und mir einen Kuss auf die Wange gegeben. Seitdem haben wir uns viel (online) unterhalten, aber kaum gesehen.
Zu Lisas Person:
Lisa ist 25 Jahre alt, Studentin in der Anfangsphase des Studiums, hat vorher gearbeitet und sehr schön.
Sie ist sehr anspruchsvoll, was sie mehrfach erwähnt hat. Sie achtet sehr auf ihr Aussehen bzw. ihren Kleiderschrank, geht nicht mit Leuten weg die beispielsweise ein Loch in der Hose haben und hat generell hohe Ansprüche (die ich anscheinend bisher erfüllt habe). Sie ist sehr begehrt und wird ständig angemacht, was ihr gar nicht gefällt. Sie hat sehr viele Freunde und ist ständig unterwegs. Sie ist selten am Wochenende hier, tagsüber ist sie entweder in der Uni oder mit irgendwelchen Freunden unterwegs. Egal in welcher Situation ist sie immer extrem locker und unkompliziert. Es passt zu ihrem Typ dass sie locker irgendwelche Geschichten erzählt, während ich (krampfhaft?) versuche das Gespräch zu lenken und ihr meine Gedanken mitzuteilen.
Zu meinen Fragen und Problemen:
Ich weiß inzwischen, auch dank des Gespräches mit meinem Freund und auch einiger Antworten bzw. Reaktionen von Lisa, dass wir uns super verstehen und sich daraus durchaus eine richtige Beziehung entwickeln kann. Ich weiß allerdings auch, dass das schwer wird und ich mich anstrengen muss.
1) Ich weiß beispielsweise nicht, wie ich an sie herankomme, ohne in irgend einer Art (große) Fehler zu machen. Es ist leider nicht mein Stil mich irgendwo einzuladen oder auf gut Glück nach etwas zu fragen - ich lote lieber die Sitation aus und greife dann zu, wenn es passt. Ich habe Probleme damit sie abends (per ICQ oder sonstwie nichtpersönlich) anzusprechen und zu fragen, ob sie mit mir Tatort gucken möchte. In den letzten Tagen haben wir uns nicht (zusammen, halbwegs alleine) gesehen, was mich sehr stört. Da Lisa ständig unterwegs ist und kaum Zeit hat, wird es für mich nicht unbedingt leichter.
2) Sie trifft sich sehr oft mit Freunden um etwas zu unternehmen. Mich ärgert es hier, dass ich nicht (manchmal) mitgenommen werde. Es ist zwar schon passiert, dass ich mich mehr oder weniger elegant miteingeladen habe, das ist mir aber unangenehm (obwohl es sich jedes Mal gelohnt hat!). Es ist allerdings nicht passiert, dass sie schreibt "ich mache gleich xyz, kommst du mit?". Generell eröffnet sie kein Gespräch, aber antwortet gerne wenn ich ihr etwas schreibe.
3) Wie genau darf ich "langsam angehen lassen" verstehen? Mir fehlt da der Maßstab. Uns beiden ist klar, dass ich auch ohne diesen Hinweis nicht in kürzester Zeit über sie hergefallen wäre, daher sehe ich diesen Hinweis eher als Information, was sie möchte. Ich interpretiere sie momentan so, dass sie sich wirklich klar werden möchte, was sie über mich fühlt (zwischendurch hat sie, durch ein Missverständnis, per ICQ geschrieben: "da bin ich mir noch nicht 100% sicher") und die Beziehung erst dann richtig starten möchte, wenn sie mit eben dieser Sicherheit davon ausgehen kann, mich nicht kurz danach loswerden zu müssen (was auch für sie unangenehm ist, weil sie das nicht gerne macht). Da ich weder eine Partnerin noch eine gute Freundin hatte, kann ich auch nicht verstehen welches Verhalten gewünscht, falsch, richtig, ... ist. Ich bin momentan auf dem Standpunkt, sie mit Kleinigkeiten und verrückten Aktionen zu überraschen und zu erfreuen und möglichst viel Zeit mit ihr verbringen sollte, wobei das aber auch nicht gezwungen sein darf.
4) Ich bin weit entfernt vom normalen Verhalten in Sachen Beziehungen. Ich mache mir zu viele Gedanken (tagelang, intensiv!), bin zu vorsichtig und zurückhaltend und laut Lisa beispielsweise in den vielen SMS an sie (vorher habe ich nie SMS geschrieben...) weniger emotional, wie es wohl üblich ist, sondern informativ und witzig. Ich sehe meine Eigenarten hier nicht als direktes Problem, es ist allerdings schwer die üblichen Hinweise von Freunden oder auch aus dem Internet zu verwerten, wenn das einfach auf den eigenen Typ nicht passt.
Ich bin mir sicher, dass ich in dem Text da oben noch einige Sachen ändern werde.. Trotzdem hoffe ich, dass ich genug Infos gegeben habe, um meine Situation zu schildern und bitte jetzt darum mir eure Meinungen und Erfahrungen mitzuteilen - das würde mir wirklich sehr helfen. Ich weiß, dass mich meine eigenen Gedanken nicht (schnell genug) weit bringen werden und dass ich nicht spontan genug bin um ohne diese Gedanken etwas zu machen.
Vielen vielen Dank für jede Antwort!
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